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Überzeugen im Vorstellungsgespräch: Nicht labern!

Vorstellungsgespräche dauern in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. 30 Minuten sind dabei allerdings eher die Unteruntergrenze – wenn es schlecht läuft. Wenn es gut läuft, dauern sie tendenziell länger. Entsprechend bleibt viel Zeit zum Reden – oder Labern. Es gibt Menschen, die reden viel, sagen aber nichts. Zumindest nichts Relevantes. Statt ein flammendes Plädoyer für ihre Motivation zu halten, kommen ihnen Sätze vom Typ Besinnungsaufsatz über die Lippen: „und dann… und dann… und dann…“ Sagen wir es, wie es ist: Labern im Vorstellungsgespräch ist ein Bewerbungskiller…



Überzeugen im Vorstellungsgespräch: Nicht labern!

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Labern Sie sich nicht um Kopf und Karriere

Typischerweise verlaufen Jobinterviews in fünf Phasen:

Gesprächsphasen Vorstellungsgespräch

  1. Smalltalk (5 Minuten)
  2. Selbstpräsentation (15 Minuten)
  3. Fragen + Unternehmensvorstellung (10 Minuten)
  4. Rückfragen (10 Minuten)
  5. Abschluss (5 Minuten)

Dabei gilt es, möglichst authentisch zu sein sowie mit seiner Persönlichkeit und relevanten Qualifikationen im Vorstellungsgespräch zu überzeugen. Ein hoher Anspruch, Nervosität ist also programmiert.

Lampenfieber verführt zum Labern

Genau dieses Lampenfieber ist es, was zum Bewerbungskiller wird. Statt sich kurz zu fassen und präzise auf den Punkt zu kommen, reden sich Bewerber die Nervosität weg – und den Job gleich dazu. Aus zwei Gründen:

  1. Relevanz

    Statt auf den Punkt zu kommen, reihen Bewerber irrelevante Informationen aneinander, Motto: viel hilft viel. Stimmt aber nicht. Was beim Personaler hängen bleibt ist: „Konfuser Kopf! Der schafft nicht mal, sein eigenes Leben zu strukturieren und die relevante Substanz herauszuschälen.“

  2. Konsistenz

    Variante zwei wirkt noch desaströser: Durch zu viele Informationen wird die vorher zurechtgelegte Erfolgsgeschichte vom Top-Talent brüchig. Auf einmal gibt es Widersprüche in der Geschichte, und dem Personaler kommen erste Zweifel. Und im Zweifel gilt: contra reo. Schließlich warten da draußen noch andere, glaubhaftere Kandidaten.

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Überzeugen im Vorstellungsgespräch: Zunge zügeln!

Um im Bewerbungsgespräch zu brillieren, gilt es die richtige Balance zu finden: zwischen Selbstanpreisung einerseits und einem Rest Spekulationsfläche andererseits sowie sachlicher Präzision und persönlichen Einblicken. Natürlich will Ihr Gegenüber den Menschen hinter der Bewerbung kennenlernen. Die Fakten kennt der Personaler bereits aus dem Lebenslauf. Aus lauter Nervosität einen Seelenstriptease hinzulegen, wäre aber grundverkehrt!

Mit Worten sparen, aber nicht geizen

Maulfaule, denen die Sätze schon auf der Zunge verdorren, sind nicht gerade Personalers Liebling. Seine Worte wohl zu dosieren, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – das ist die Kunst. Das überzeugt. Wie das geht? Zum Beispiel so…

  • Fragen beantworten

    Klingt banal, machen aber gar nicht so viele und beantworten irgendwas – nur nicht die Frage. Wenn man Sie also nach bisherigen Karrierestationen fragt, antworten Sie in knappen Beispielen. Kurz und knackig, nicht mehr. Fragen Sie lieber hinterher: „Ist Ihre Frage damit beantwortet oder möchten Sie noch mehr Beispiele?“ So entsteht ein Dialog.

  • Anekdoten erzählen

    Spontanität ist gut, bleibt aber Profis vorbehalten. Alle anderen sollten sich vorbereiten: Überlegen Sie sich, welche Bewerbungsfragen kommen können – dann suchen Sie ein paar amüsante wie relevante Beispiele aus Ihrem Lebenslauf dazu. Komprimieren Sie Ihre Antworten auf ein wesentliches Extrakt. Fünf bis zehn Sätze reichen, sonst wird’s Geschwafel.

  • Pausen machen

    Nutzen Sie mehr rhetorische Pausen. Sie dürfen zum Nachdenken ruhig schweigen. Die meisten glauben, Pausen ließen sie dumm aussehen oder wären peinlich. Quatsch! Das Gegenteil ist richtig: Sie labern nicht drauflos, sondern denken erst einmal nach, bevor Sie etwas sagen… Chapeau!

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Warnzeichen, dass Sie langweilen statt überzeugen

Die meisten Kandidaten öden ihr Gegenüber nicht mit Absicht an. Überdruss entsteht selten zu Beginn eines Gesprächs, er entwickelt sich erst im Laufe desselben. Umso wichtiger ist, die subtilen Signale rechtzeitig zu erkennen, die Ihr Gegenüber aussendet, sobald sein Hirn auf Standby schaltet. Beobachten Sie also die Körpersprache des Personalers, und erkennen Sie die Warnsignale, dass Sie bereits labern…

  • Einsilbigkeit

    Sobald Ihr Gesprächspartner aufhört, Rückfragen zu stellen und nur noch zustimmend nickt oder „Hm, hm“ und „Ja, ja“ murmelt, sollten Ihre Alarmglocken klingeln. Hier hat jemand innerlich abgeschaltet und ist gedanklich bereits zuhause oder im nächsten Bewerbungsgespräch.

  • Abwenden

    Der Körper lügt nie. Menschen, die sich aufmerksam belauschen, sich sympathisch finden, halten Blickkontakt oder synchronisieren ihre Körpersprache. Dreht sich der Personale immer wieder dem Raum zu, schaut aus dem Fenster oder kontaktiert öfter die anwesenden Kollegen, sagt er nonverbal: „Kann mich bitte jemand erlösen?!“

  • Blinzeln

    Etwa alle 20 bis 30 Sekunden blinzeln unsere Augen, um Tränenflüssigkeit auf dem Auge zu verteilen und Schmutz wegzuwischen. Es ist ein körperlicher Reflex, dem man kaum Beachtung schenkt. Zu unrecht! Augen sind verräterisch: Wer redet, blinzelt häufiger als einer, der schweigt. Ist das umgekehrt, dürfen Sie davon ausgehen, dass sich der Zuhörer langweilt.

  • Unterbrechen

    Jemandem ins Wort zu fallen, ist grob unhöflich. Es ist aber auch ein starkes Indiz dafür, dass Ihre Sätze wenig Esprit versprühen. Immerhin: Ihr Gegenüber hat noch so viel Interesse an Ihnen, dass er oder sie das Gespräch auf ein interessanteres Feld lenkt. Geben Sie ihm und sich diese Chance!

  • Einfallslosigkeit

    Ihr Gegenüber wechselt häufiger die Sitzposition, macht sich kaum noch Notizen? Wer sich langweilt, wird nicht mehr nachhaken und Sie zum Beispiel fragen: „Was genau meinen Sie damit?“ Oder: „Erzählen Sie doch mal, wie das passiert ist!“ Höfliche Menschen tarnen ihren Überdruss zwar mit kleinen Rückfragen. Verräterisch ist aber die Art der Fragen: Je einfallsloser, desto gelangweilter.

  • Gähnen

    Das kann ein Alarmsignal sein, muss aber nicht. Manche Menschen gähnen nur, weil sie müde sind. Wenn aber die obigen Indizien dazu kommen, spricht das dafür, dass Sie labern und langweilen.

In solchen Fällen hilft nur eins: Brechen Sie den Monolog ab. Selbst Wechseln in die Metaebene ist erlaubt: „Pardon, langweile ich Sie?“ Das zeigt zumindest, dass Sie ein empathischer Kandidat sind – und lernwillig.

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Nicht plappern, sondern präzisieren!

Nachdem sie es mit Bravour durch das Jobinterview geschafft haben und der Personaler weiterhin Sympathie und Interesse bekundet, brechen bei einigen Kandidaten die Dämme. Wie nach einer Klausur, die man gerade abgegeben hat, fällt am Ende des Vorstellungsgesprächs aller Stress und jegliche Disziplin ab – und die Bewerber kommen ins Plappern. Riesenfehler!

Gerade am Ende gilt: Nicht labern! Schärfen Sie vielmehr noch einmal Ihr Profil. Wer sinnlos plaudert und bis dahin noch als richtig cooler und souveräner Bewerber galt, der weiß was er oder sie kann, will und wert ist, degradiert das Vorstellungsgespräch durch sein Abschlussgelaber zur bloßen Bühnenshow. So mancher hat sich schon in den letzten fünf Minuten abgeschossen, indem er den bisher glänzenden Auftritt und sich selbst entzauberte. Deshalb, daher und darum: Halten Sie die Körperspannung und die Zunge im Zaum, solange Sie auf dem Firmengelände sind. Reden ist zwar nur Silber – aber Labern ist schon Blech!


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[Bildnachweis: Macrovector by Shutterstock.com]

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