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Arbeitsfreude: So lässt sie sich steigern

Wer jemals in einem Job gearbeitet hat, in dem er keinerlei Arbeitsfreude verspürt hat, der weiß, wie quälend es sein kann. Tagein, tagaus acht Stunden am Tag einer Tätigkeit nachzugehen, die so gar keinen Spaß macht und in keiner Art und Weise erfüllend ist, macht auf Dauer krank. Es fällt immer schwerer, sich zu motivieren und zu Beginn der Woche wird bereits das Wochenende herbeigesehnt. Gemäß des regelmäßig veröffentlichten Gallup-Index trifft das auf circa zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung zu. Angesichts der Tatsache, dass es der deutschen Wirtschaft so gut wie noch nie geht und die Arbeitslosenquoten denkbar gering sind, stellt sich die Frage, ob der Grund dafür allein in schlechten Arbeitsbedingungen zu suchen ist. Können etwa 35 Millionen Arbeitnehmer einfach nur Pech haben? Oder ist dieser Befund vielleicht auch ein Zeichen einer veränderten Anspruchshaltung? Wir gehen der Frage nach, wie sich Arbeitsfreude erlangen und vor allem erhalten lässt…



Arbeitsfreude: So lässt sie sich steigern

Arbeitsfreude Definition: Mit Begeisterung bei der Sache

Arbeitsfreude beschreibt ein positives Gefühl, das jemand beim Arbeiten empfindet.

Es impliziert, dass eine Person eine gewisse Leistungsbereitschaft zeigt. Synonym zu Arbeitsfreude lässt sich von folgenden Begriffen sprechen:

  • Aufbietung
  • Aufwand
  • Eifer
  • Einsatz
  • Elan
  • Engagement
  • Fleiß
  • Interesse
  • Schaffensfreude
  • Strebsamkeit
  • Tatendrang

Versuchen wir zu verstehen, wie dieses Gefühl zustande kommt, dann geht es häufig um Tätigkeiten, die uns in irgendeiner Form zufrieden machen. Jeder Mensch hat bestimmte Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Je nachdem, an welchem Punkt im Leben jemand steht, können die sich von anderen unterscheiden.

Die Bedürfnispyramide nach Maslow verdeutlicht das sehr nachvollziehbar: Jeder Mensch braucht Essen und wünscht sich Sicherheit, ein Dach über dem Kopf.

Sehr viele Jobs können diese elementaren Bedürfnisse gewährleisten. Das trifft bereits auf Tätigkeiten als Hilfsarbeiter zu. Richtige Arbeitsfreude kommt da allerdings nicht unbedingt auf, denn solche Jobs sind oftmals keine intellektuelle Herausforderung, zeichnen sich durch starke Routine aus.

Die Arbeitsfreude ist dann am größten, wenn sich ein Arbeitnehmer am ehesten selbst verwirklichen kann. Er kann seine Interessen frei entfalten und erlangt Anerkennung dafür. Das wiederum ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden.

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Darum ist es wichtig, Arbeitsfreude zu besitzen

Wer Arbeitsfreude besitzt, kann mit Enthusiasmus seinen Aufgaben nachgehen. Er weiß, was als nächstes zu tun ist und die Zeit vergeht wie im Fluge. Er zieht Befriedigung aus dem Erledigen seiner Aufgaben. Das wiederum macht ihn erfolgreich.

Der positive Nebeneffekt: Diese Arbeitsfreude spiegelt sich in einer generellen Haltung wider, die andere Menschen beeinflusst. Man umgibt sich viel lieber mit Kollegen, die motiviert – auch unangenehme Dinge – anpacken, als solchen, die ewig am Nörgeln sind.

Kennzeichnend für solche Macher ist ihr Realitätssinn: Keine Arbeit macht nur Spaß – immer wird es Teilaufgaben geben, die eher nerven: Seien es verwaltungstechnische Aufgaben, anstrengende Kunden oder andere Dinge. Und weil das so ist, gehen viele Menschen planvoll dagegen vor.

Statt zu verdrängen, packen sie die schwierigen Dinge meist zu Beginn des Tages an. Die Leistungsfähigkeit ist dann am höchsten, das heißt, die Erfolgsaussichten darauf, ein Problem lösen zu können, ebenfalls. Die Tageszeit ermöglicht außerdem volle Konzentration, so dass die Aufgaben schnell erledigt werden können.

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Gründe für mangelnde Arbeitsfreude: Unrealistische Anforderungen

Den ganzen Tag nur das tun, was man eigentlich tun möchte und dafür Geld kriegen – wie schön wäre das? Diesem Gedanken folgen auch Arbeitnehmer, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.

Allein: Nicht jeder Arbeitnehmer möchte sich selbständig machen, viele scheuen die Risiken und den Aufwand. Es ist auch eine Typfrage. Nicht jeder Mensch eignet sich zur Führungskraft. Fachwissen alleine reicht dafür nicht aus, teilweise müssen unbequeme Entscheidungen getroffen werden.

Und nicht zuletzt: Zur Selbständigkeit gehören ebenso wie zum Angestelltenverhältnis immer Tätigkeiten, die eher langweilige Routine sind. Manches Mal muss mit Blick auf potenzielle Kunden der Stolz hinuntergeschluckt werden. An anderen Stellen ist hartes Durchgreifen erforderlich, um die eigene Reputation zu wahren.

Dennoch haben offenbar einige Arbeitnehmer eine völlig unrealistische Erwartungshaltung. Der Job soll ihnen die 100-prozentige Befriedigung gewährleisten und zwar auf allen Ebenen. Spiel, Spannung, Spaß und on top: Hervorragende Bezahlung.

Es scheint vor allem ein Phänomen von Arbeitnehmern der Generation Y zu sein, die von ihren Eltern (mit den besten Absichten) vermittelt bekommen haben, dass sie alles werden und alles erreichen können.

Um die heranwachsenden Kinder vor Enttäuschungen zu schützen, wurden die Anforderungen bis zur Unkenntlichkeit nivelliert. Wie soll so Arbeitsfreude entstehen? Alles, was hervorgebracht wird, ist toll. Es gibt nichts Schlechtes mehr, aber eben auch keine Leistung.

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Selbsterkenntnis bringt Arbeitsfreude

Es handelt sich hier im Grunde genommen um eine der elementarsten Erkenntnisse: Wir wissen das Gute, das Schöne, kurzum: hier die Arbeitsfreude nicht schätzen, wenn wir nicht auch das Schlechte, das Unerfreuliche, das Langweilige kennen.

Darüber hinaus besteht bei manchen Arbeitnehmern eine Denke, dass ihnen alles in den Schoß fallen müsste. Andere müssen ihre Großartigkeit erkennen und sie mit tollen, spannenden Aufgaben und entsprechendem Gehalt bescheren.

Eine Arbeitseinstellung, die davon ausgeht, dass das eigentliche Leben erst nach der Arbeit stattfindet – nämlich in der Freizeit und vor allem dann, wenn man in Rente geht – ist unglaublich deprimierend. Das würde bedeuten, dass wir 50 Prozent unseres Lebens wegwerfen.

Es bedeutet außerdem, dass wir uns in eine Opferrolle begeben: Gefangen im Käfig der Arbeit, die Erlösung kommt erst, wenn wir alt und grau sind. Das ist das Gegenteil von Arbeitsfreude.

Arbeitsfreude bedeutet Aktivität, bewusstes Handeln, Mitgestaltung. Stattdessen seine Zeit auf der Arbeit abzusitzen, hilft niemandem. Nicht dem Unternehmen, denn Dienst nach Vorschrift bedeutet Stillstand und keinerlei Innovationen.

Aber am allerwenigsten helfen Sie sich, denn ohne Arbeitsfreude ist die innere Kündigung eine wahrscheinliche Folge. Sie quälen sich lustlos Tag für Tag zur Arbeit, psychische Erkrankungen sind in solchen Fällen keine Seltenheit.

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Die eigene Verantwortung erkennen

Wie bereits oben ausgeführt, ist die Arbeitsfreude dann am größten, wenn Sie das Gefühl der Selbstverwirklichung haben.

Sie erledigen nicht einfach nur gezwungenermaßen etwas, weil Sie irgendwie Ihre Miete, Ihr Auto und Ihr Haus bezahlen müssen, sondern Sie können sich mit Ihrer Tätigkeit identifizieren. Daher erleben Sie neben den reinen „Fleißaufgaben“ immer wieder Tätigkeiten, bei denen Sie einen Flow haben.

Das gute daran: Sie müssen sich häufig nicht erst mühsam selbst motivieren, sondern sind bereits intrinsisch motiviert. Und selbst wenn Sie mal einen kleinen Hänger haben, so wissen Sie insgeheim ganz schnell, wie Sie den überwinden können.

Bis ein Arbeitnehmer allerdings an diesen Punkt gekommen ist, bedarf es eines gewissen Reflexionsprozesses. Die eigene Verantwortung für die Arbeitsfreude muss erkannt werden. Es ist nicht Aufgabe des Arbeitgebers zu fragen, ob es noch ein bisschen mehr sein darf.

Um Missverständnisse vorzubeugen: Es geht nicht darum, sich für Ausbeutungsverhältnisse stark zu machen. Vielmehr geht es um Empowerment. Jeder Arbeitnehmer ist dazu in der Lage, selbst zu seiner persönlichen Arbeitsfreude beizutragen.

Das kann im Rahmen der Selbstreflexion zu der Erkenntnis führen, dass Sie sich weiter qualifizieren müssen. Zusätzlich können Sie so mehr Arbeitsfreude gewinnen:

  • Seien Sie offener.

    Überprüfen Sie Ihre eigene Haltung: Wer bei neuen Arbeitsaufgaben direkt mit dem Gedanken herangeht: Darauf habe ich ja gar keine Lust, erschwert sich von vornherein einen positiven Start in den Tag. Stattdessen ist gesunder Optimismus und Ergebnisoffenheit gefragt – Sie können noch gar nicht wissen, was der Tag alles bringt, vielleicht hält er einige Überraschungen bereit? Selbst wenn sich eine Tätigkeit dann doch als wenig herausfordernd erweist: Besteht die Möglichkeit, sie sich erfreulich zu gestalten? Beispielsweise mit Musik im Hintergrund? Oder mit einer anschließenden Belohnung?

  • Konzentrieren Sie sich.

    Arbeitsfreude ist oftmals davon abhängig, wie gut uns etwas gelingt. Wenn es sich um eine eher unspannende Aufgabe handelt, dann könnten Sie dennoch Zufriedenheit daraus ziehen, wenn sie Ihnen besonders leicht von der Hand geht, schnell erledigt ist, so dass Sie sich anderen Dingen zuwenden können. Das setzt voraus, dass Sie sich mit entsprechender Konzentration an Ihre Arbeit setzen und Ablenkungen vermeiden. Eliminieren Sie Zeitfresser soweit wie möglich, dann steigen die Chancen darauf, dass Sie sich interessanten Dingen widmen können.

  • Bringen Sie sich ein.

    Für mehr Arbeitsfreude ist Aktivität gefragt, und zwar in allen Bereichen. Zum Wohlbefinden tragen soziale Kontakte entscheidend bei: Kollegen, die sich gegenseitig unterstützen, bei viel Arbeit auch mal etwas abnehmen, einen mit Scherzen wieder auf andere Gedanken bringen – das alles ist Teil einer Lebensqualität, die Sie maßgeblich mit unterstützen. Pflegen Sie soziale Kontakte, bringen Sie sich mit Ideen ein und helfen Sie, Ihren Arbeitsplatz und den Ihrer Kollegen zu einem Ort zu gestalten, an dem Sie sich gerne aufhalten und nicht nur, weil Sie sich dazu gezwungen fühlen.

[Bildnachweis: YAKOBCHUK VIACHESLAV by Shutterstock.com]