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Stimmungsschwankungen: Was dagegen tun?

Die Gemütslage vieler Menschen ist alles andere als konstant. Schlechtes Wetter, Stress, hormonelle Veränderungen, schlechter Schlaf, Ärger, Montag… Stimmungsschwankungen sind daher bis zu einem gewissen Grad völlig normal. Mitunter sind die Stimmungsschwankungen aber sehr extrem und Betroffene reagieren höchst sensibel schon auf kleinste Veränderungen oder die Stimmungen schlagen ohne erkennbaren Auslöser um. Besonders problematisch wird es, wenn wir immer länger brauchen, um aus dem Tief wieder herauszukommen oder diese Stimmungsschwankungen besonders häufig und heftig auftreten. Die wechselnden Stimmungen sind anstrengend – auch für das soziale Umfeld. Welche Ursachen hinter Stimmungsschwankungen stehen und was Sie dagegen tun können…


Stimmungsschwankungen: Was dagegen tun?

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Stimmungsschwankungen: Im Wechselbad der Gefühle

Stimmungsschwankungen kennt jeder. Wer viel um die Ohren hat, erschöpft ist oder schlecht geschlafen hat, ist nicht mehr unbedingt Herr seiner Launen. Die können dann schon mal zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt wechseln. Und das auch ziemlich schnell.

Laut Definition zeichnen sich Stimmungsschwankungen vor allem durch diese plötzliche Veränderung der Gemütslage aus – von traurig und niedergeschlagen zu lebensfroh und glücklich und vice versa. Schlagen die Stimmungen auch noch recht schnell hintereinander um, sprechen Fachleute auch von Stimmungslabilität oder Affektlabilität.

Stimmungsschwankungen können dabei erkennbare Auslöser haben, etwa Stress mit dem Chef oder privater Ärger, manchmal treten diese aber ganz plötzlich auf, ohne dass sich ein konkreter Grund ausmachen ließe.

Der entscheidende Unterschied für die Betrachtung von Stimmungsschwankungen ist die medizinische Beurteilung. Stimmungsschwankungen werden dabei in zwei Kategorien erfasst:

  • Physiologische Stimmungsschwankungen

    Darunter fallen alle normalen (körperlichen) Stimmungswechsel, wie sie zum Beispiel in der Pubertät, beim prämenstruellen Syndrom (PMS), bei der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren vorkommen.

  • Pathologische Stimmungsschwankungen

    Dabei handelt es sich um die krankhafte Form (zum Beispiel beim Borderline-Syndrom oder einer bipolaren Störung). Hierunter fallen unter anderem schnell wechselnde und extreme Gemütslagen, die teils in einer psychischen Erkrankung (Depression, Burnout) ihre Ursachen haben können oder in einem schweren Trauma.

Gemeinhin gilt dabei die Annahme, derartige Stimmungsschwankungen und schlechte Gefühle sind Gift für Geist und Seele. Doch das stimmt so nicht. Entscheidend ist – laut einer Studie um Gloria Luong unter 365 deutschen Probanden – die eigene Attitüde. Wer etwa davon überzeugt ist, dass auch negative Gefühle einen temporären Wert haben und darin einen Sinn sieht, leidet weniger.

Die Forscher untersuchten und befragten ihre Probanden im Alter von 14 bis 88 Jahren für die Dauer von mehr als drei Wochen. Und siehe da: Die Korrelation von schlechten Gefühlen und messbarer psychischer Belastung variierte enorm. Wer sich seiner Gefühle – egal, ob positiv oder negativ – bewusst war und diese zum Beispiel normalen Stimmungsschwankungen empfand, zeigt wenig bis gar keine Belastungen.

Allerdings – und das ist die schlechte Nachricht: Das Entstehen von Stimmungsschwankungen lässt sich nicht wirklich vorbeugen. Es kann jeden treffen, auch immer wieder.

Fragen Sie bitte Ihren Arzt bei Stimmungsschwankungen!

Natürlich kann und soll ein solcher Artikel keine medizinische Diagnose ersetzen. Allerdings gibt es ein paar Indizien dafür, dass Sie Ihren Arzt konsultieren sollten, wenn Ihre Stimmungsschwankungen folgende Symptome aufweisen:

  • Ihre Launen schlagen besonders heftig und häufig um.
  • Stimmungsschwankungen halten über einen langen Zeitraum an.
  • Die Stimmungsschwankungen treten in jüngster Zeit immer öfter auf.
  • Es gibt eigentlich keinen erkennbaren Grund dafür.
  • Neben Stimmungsschwankungen zeigen sich auch körperliche Veränderungen.
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Ursachen: Woher kommen die Stimmungsschwankungen?

Natürlich können wechselnde Stimmungslagen von euphorisch bis betrübt viele Ursachen haben. Teils gehören sie auch einfach zum Leben dazu und sollten nicht überbewertet werden. Der Leben ist nun mal kein Ponyhof. Der Job auch nicht. Man darf daher hier eine gelegentliche (!) Toleranz bei den Kollegen erwarten.

Niemand ist 365 Tage im Jahr gut drauf, Probleme und Stress können die Laune vermiesen, was das Umfeld zu spüren bekommt.

Zu den praktisch unvermeidbaren Ursachen gehören ebenfalls die oben schon angesprochenen Lebensphasen beziehungsweise -zyklen:

  • Pubertät
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS)
  • Schwangerschaft
  • Wechseljahre

Hier sorgt meist eine hormonelle Umstellung des Körpers für die emotionale Berg- und Talfahrt. Begleiterscheinungen können zudem Hitzewallungen, Libidostörungen, Schwindelgefühle, Übelkeit, Unterleibskrämpfe und Schlafstörungen sein.

Darüber hinaus gibt es aber noch ein paar weitere Ursachen für Stimmungsschwankungen, die vielen gar nicht bewusst sind:

  • Natrium-Mangel

    Nehmen wir zu wenig Natrium auf (wie es beispielsweise in Mineralwasser vorkommt), können niedriger Blutdruck, Kreislaufstörungen und eben Stimmungsschwankungen die Folgen sein.

  • Magnesium-Mangel

    Auch eine Unterversorgung mit Magnesium kann Stimmungsschwankungen sowie erhöhte Reizbarkeit auslösen. Je nachdem wie groß diese Unterversorgung ausfällt, kann es auch zu Kopfschmerzen, Nervosität, Herzrasen oder Angstzuständen kommen.

  • Serotonin-Mangel

    Auch ein Mangel des Wohlfühl-Hormons Serotonin im Gehirn kann Stimmungsschwankungen auslösen. Oft deutet das auf falsche oder einseitige Ernährung hin. Hier hilft es meist schon, Hirse oder Cashew-Nüsse zu essen. Sie enthalten wichtige Aminosäuren, aus denen der Körper Serotonin bilden kann.

  • Unterzuckerung

    Zucker ist ein wichtiger Energieträger für unseren Körper. Essen und trinken wir zu wenig kann es zu einer sogenannten Hypoglykämie kommen – der Unterzuckerung. Die Folgen: Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Heißhunger auf Süßes – und wieder Stimmungsschwankungen.

Teilweise können Stimmungsschwankungen auch erste Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung sein. So treten diese beispielsweise auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion, bei beginnender Demenz, bei Multipler Sklerose (einer chronisch entzündlichen Erkrankung des Nervensystems) oder bei der Parkinsonkrankheit begleitend auf.

Auch wer zu viel Alkohol trinkt und dadurch auf eine Leberzirrhose hinarbeitet, sollte auftretende Stimmungsschwankungen ernst nehmen. Neben Mattheit, Hautauffälligkeiten (Gelbstich) und Gedächtnisausfällen deuten diese auf eine mögliche Schrumpfleber hin.

Überhaupt werden Drogenkonsum und Drogenabhängigkeit oft von emotionalen Störungen begleitet. Vorsicht ist ebenfalls bei Medikamenten gefragt: Hinlänglich bekannt sind Stimmungsschwankungen durch die Pille.

Aber hätten Sie auch gewusst, dass Medikamente gegen Malaria, Akne und Hepatitis sich negativ auf Ihre Psyche auswirken können? Paradoxerweise können selbst Antidepressiva, also Medikamente, die gegen eine Depression verschrieben werden, genau diese auslösen.

Natürlich ist nicht jede Stimmungsschwankung gleich eine Depression. Aber teilweise sind die Unterschiede nur graduell und lassen sich erst anhand der Dauer beziehungsweise am Leidensdruck erkennen.

Wettereffekt: Sorgt schlechtes Wetter für schlechte Stimmung?

Draußen Regen, drinnen Trübsinn: Schlechtes Wetter macht angeblich schlechte Laune. Stimmt aber nicht. Zwar sind viele Menschen davon überzeugt, dass das Wetter unmittelbaren Einfluss auf ihre Laune und Motivation habe. Doch das ist falsch: Im Vergleich zu anderen Faktoren – Chef, Kollegen, Stress – nimmt das Wetter allenfalls bescheidenen Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Das belegt auch eine Studie zum sogenannten Wetter-Effekt von dem niederländischen Psychologen Marcus Huibers. Resultat: Es gibt keinerlei kausalen Zusammenhang zwischen Schön- beziehungsweise Schlechtwetterperioden und der Stimmung.

Zu einem vergleichbaren Ergebnis kam auch Jaap Denissen von der Humoboldt Universität. Demnach machen Sonnenschein und hohe Temperaturen die Leute weder glücklicher, noch schlägt uns das Grau in Grau draußen schwer aufs Gemüt. Allenfalls ein bisschen:

Im Durchschnitt hatte das Wetter keinerlei Einfluss auf die Stimmung der Menschen. Mit anderen Worten: Mehr Sonnenlicht, weniger Wind und eine höhere Durchschnittstemperatur macht die Menschen nicht glücklicher. Auf der anderen Seite konnten wir mit unserer Studie zeigen, dass das Wetter eher die negative Stimmung der Menschen beeinflusst und verstärkt. So führte beispielsweise weniger Sonnenlicht zu größerer Müdigkeit. Doch auch wenn das Wetter das Potenzial besitzt, unsere Gefühle zu verschlechtern, war selbst dieser Effekt nur marginal. Fast zu klein, um bemerkt zu werden. Niedrige Temperaturen, Wind und Regen bringen uns also allenfalls ein bisschen runter. Aber das ist kaum der Rede wert.

Allerdings können die Jahreszeiten sich sehr wohl auf die Stimmungslage auswirken: Nicht umsonst lieben viele Menschen den Frühling, wenn sie nicht gerade heuschnupfengeplagt sind.

Das Gefühl von Aufbruch, die Tage werden wärmer und länger, die Natur wächst und gedeiht – alles das hebt die Stimmung. Dennoch werden wir auch schnell müde. Besonders ausgeprägt ist das im Winter.

Saisonale Stimmungsschwankungen bedingt durch den Winter sind ein Relikt aus der Zeit, als der Mensch noch Winterschlaf hielt, so der Experte für Chronobiologie, Dieter Kunz.

Sie können sich bis zu einer Winterdepression ausbreiten. Wir fühlen uns müde und schlapp, greifen vermehrt zu kohlehydratreicher Kost: So wird der Serotoninspiegel angekurbelt und die Stimmung steigt merklich. Aber auch mit einer Lichttherapie können Sie hier vorbeugen. Die sollte allerdings vor allem morgens stattfinden, da Sie sonst abends Einschlafstörungen bekommen könnten.

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Die verschiedenen Phasen in der Achterbahn der Gefühle

Insbesondere nach schweren Schicksalsschlägen, wie dem Verlust eines geliebten Menschen oder des existenzsichernden Jobs kennen Psychologen die Gefühlsphasen, die Betroffene unterschiedlich schwer durchleben als Roller Coaster Ride – als Achterbahnfahrt der Gefühle.

Interessanterweise sind diese Phasen für sämtliche Traumata typisch. Das macht es für die Betroffenen natürlich nicht besser, und ein einfaches Rezept, diese Gefühlsphasen zu vermeiden, gibt es auch nicht. Aber sie lassen sich so zumindest abmildern: Wer sich bewusst macht, welche Phase er selbst oder ein guter Freund gerade durchleidet, sieht sich selbst in einem anderen Licht und kann (sich) besser helfen.

Diese Phasen selbst haben die Wissenschaftler Joe B. Hurst und John W. Shepard schon 1986 genauer erforscht und in ihr sogenanntes Roller Coaster Modell (PDF) übersetzt. So sieht es aus:

Stimmungsschwankungen Gefuehlsachterbahn Roller Coaster Grafik


Die einzelnen Phasen erklären sich dann so:



1. Vorahnung: Der Betroffene antizipiert eine bevorstehende Krise (zum Beispiel eine mögliche Kündigung) und kalkuliert die (finanziellen und emotionalen) Kosten sowie seine Reaktionen darauf durch.

2. Schock: Auch wenn man es irgendwie ahnte – nun ist es Gewissheit. Das Schlimmste ist passiert, die Enttäuschung groß. Unmittelbar danach setzt erst einmal ein Schock ein. Der Betroffene braucht Zeit, seine Situation vollständig zu erfassen und zu realisieren, dass das Ergebnis endgültig ist.

3a. Trauer: Der Betroffene nimmt sich eine Auszeit und Zeit zur Trauer. Die gehört zur Krisenbewältigung dazu. Oft kommt es dabei – nach einer Weile – zur Erleichterung: Die bange Ungewissheit, das Warten hat ein Ende. Das Leben muss jetzt weitergehen…

3b. Anstrengung: Deshalb werden jetzt neue Pläne gemacht: Wie geht es weiter? Was ist zu tun? Im Falle einer Kündigung werden jetzt üblicherweise die Bewerbungsunterlagen aktualisiert und Stellenanzeigen in Jobbörsen durchsucht: Was wird angeboten? Was bin ich auf dem Arbeitsmarkt wert? Leichte Hoffnung setzt ein. Bloß nicht aufgeben! Der Betroffene macht sich Mut, strengt sich erneut an. Und gibt es gar erste Erfolgserlebnisse, geht es gleich weiter zu Phase 6.

4a. Sorge: Doch die Hoffnung mischt sich mit Selbstzweifeln: Was, wenn ich es nicht schaffe? Wie soll es dann weitergehen? Aus temporären Sorgen können sogar größere (Existenz-)Ängste erwachsen.

4b. Leugnung: Die ersten spontanen Versuche bleiben leider erfolglos. Es geht einfach nicht weiter oder aufwärts. Aber aufgeben oder die Strategie ändern? Nein! Stattdessen wird die Situation jetzt gerne schön geredet – vor allem im privaten Umfeld und vor sich selbst.

4c. Wut: Es geht partout nicht voran oder aufwärts. Das frustriert. Noch einmal wird der Auslöser (zum Beispiel die Kündigung) reflektiert – und es werden Schuldige gesucht: der Chef, die Kollegen, die Umstände, das System, die Zustände in Deutschland – ein Skandal! Eine einzige unfaire Verschwörung! Und die Wut wird zur Erklärung, warum es nicht klappt.

4d. Aufgabe: Nichts hilft. Nicht mal jammern oder schimpfen. Egal, was der Betroffene auch unternimmt, er kommt (scheinbar) nicht mehr auf die Beine. Im Falle einer Kündigung kommen weiterhin alle Bewerbungen zurück, es hagelt nur Absagen. Ausnahmslos. Irgendwann resigniert der Betroffene und gibt (sich) auf.

4e. Depression: Je nachdem welchen Stellenwert der Verlust (etwa Arbeit und Karriere) vorher hatten, ist daran viel Selbstwertgefühl geknüpft. Eine zeitlang lässt sich das aushalten, aber irgendwann hat das Selbstvertrauen einen massiven Knacks. Studien zeigen zum Beispiel: Langzeitarbeitslosigkeit wirkt sich massiv und negativ auf die Psyche aus. Manche verfallen gar in eine Depression.

5. Hoffnung: Natürlich muss es nicht so weit kommen. Womöglich gibt es auch einen ersten Lichtblick: Ein Freund macht Mut, es tun sich unverhofft Chancen auf, Minierfolgserlebnisse… In einer solchen Phase wirken sie wie ein emotionales Aufputschmittel: Neue Kräfte werden mobilisiert und neue Anstrengungen unternommen. Hoffnung macht sich erneut breit. Wird sie allerdings jäh gedämpft, setzt ein neue 4er-Zyklus ein.

6. Enthusiasmus: Es sieht gut aus – der Ausweg, die Lösung, der neue Job ist zum Greifen nah. Jetzt mobilisiert der Körper alle Reserven – auch die emotionalen. Euphorie mischt sich unter die Anstrengungen. Das Tal scheint überwunden.

7a. Überwindung: Es ist geschafft, die Krise ist überstanden. Der Betroffene hat seine Katharsis durchlebt und ist daraus vielleicht sogar gestärkt hervorgegangen. Nicht wenige entwickeln dabei die vielbeschworene Resilienz.

7b. Neuer Zyklus: Es kann aber eben auch anders kommen: Die Hoffnung zerplatzt. Im letzten Moment verglimmt der Docht, der die zweite Karriere zünden sollte. Umso tiefer ist jetzt der Absturz – ein neuer 4er-Zyklus setzt ein. Und mit ihm noch stärkere Selbstzweifel. Aus der Depression kann jetzt gar Apathie werden. Hier hilft meist nur noch Hilfe durch Fachärzte…



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Stimmungsschwankungen: Was tun?

Falls die Ursache der Stimmungsschwankungen eine psychische oder physische Erkrankung ist, sollten Sie sich natürlich in ärztliche Behandlung begeben. So etwas lässt sich nur noch durch eine entsprechende medizinische Therapie in den Griff bekommen.

Bei leichteren Fällen hingegen gibt es zumindest ein paar Hausmittel und bewährte Empfehlungen, wie Sie selbst den Stimmungsschwankungen entgegen wirken können:

  • Besser essen

    Unausgewogene Ernährung ist nicht nur ungesund, sondern auch der Humus für Stimmungsschwankungen. Insbesondere Süßes, Alkohol oder Tabak sorgen regelmäßig für einen Gewöhnungseffekt. Bekommt der Körper dann nicht mehr seine gewohnte Dosis, reagiert er darauf mit einem Stimmungstief. Statt also die Laune mit Süßigkeiten aufzuhellen (was ohnehin nur kurzfristig wirkt), sollten Sie lieber zu Brainfood greifen und dafür sorgen, dass der Blutzuckerspiegel möglichst konstant bleibt.

    Zudem sorgen Lebensmittel mit der Aminosäure L-Trypothan für gute Laune – insbesondere während beziehungsweise kurz vor der Periode. Dazu zählen etwa Bananen und Avocados, ebenso Lachs, Sardinen, Käse und Kartoffeln. Ebenfalls gut sind Produkte, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, wie Walnüsse, Sonnenblumenkerne oder Makrelen.

  • Heilpflanzen nutzen

    Bestimmte Heilpflanzen, wie Baldrian, Johanniskraut, Lavendel oder Melisse wirken beruhigend und können – als Tee verabreicht – depressive Verstimmungen ebenso wie Stimmungsschwankungen ausgleichen helfen. Bei hormonell bedingten Verstimmungen empfehlen manche auch Mönchspfeffer, Rotklee oder Traubensilberkerze. Letztere soll vor allem typische Beschwerden in den Wechseljahren (Hitzewallungen, Schweißausbrüche) lindern.

  • Spazieren gehen

    Insbesondere in der dunklen Jahreszeit können die Stimmungsschwankungen auch von einem akuten Vitamin-D-Mangel herrühren. In dem Fall sorgt der Lichtmangel dafür, dass wir über die Haut weniger Vitamin D produzieren. Dagegen hilft zum Einen mehr Bewegung an der frischen Luft – etwa in der Mittagspause und am Wochenende, um mehr von den wenigen Sonnenstrahlen abzubekommen. Oder aber Sie besuchen öfter die Sonnenbank beziehungsweise nutzen eine Tageslichtlampe mit UV-B-Strahlen (sogenannte Lichtdusche).

  • Farben ausprobieren

    Es muss nicht gleich knallbunt sein, aber Farben können durchaus gegen Stimmungsschwankungen helfen. In der Farbpsychologie werden die unterschiedlichen Wirkungen der Farben analysiert. So soll gelb für Heiterkeit sorgen, blau soll entspannen und rot steht für Kraft und Vitalität. Finden Sie heraus, welche Farbe Ihnen bei Stimmungsschwankungen am besten hilft, besonders beruhigende und positive Farben können gegen wechselnde Gemütslagen helfen.

  • Düfte versprühen

    Nicht nur Farben, auch Düfte und Gerüche helfen gegen Stimmungsschwankungen. Beruhigende Duftnoten oder individuell als angenehm empfundene Gerüche können Stimmungsschwankungen abschwächen und bewirken, dass gute Laune nicht in schlechte umschlägt.

  • Genügend schlafen

    Müdigkeit infolge von Überstunden oder auch Schlafstörungen sind weit verbreitet. Dabei ist es eigentlich kein Geheimnis: Wer zu wenig schläft, ist häufig gereizt, unkonzentriert, vergesslich und dergleichen mehr. Das alles trägt zu Leistungsabfall und Stimmungsschwankungen bei.

    Genügend (und vor allem: erholsamer) Schlaf ist besonders wichtig für Menschen, die im Schichtdienst arbeiten; ihnen macht der Wechsel zwischen den Schichten zu schaffen. Umso wichtiger ist hier, dass Sie sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten an feste Zeiten halten. Ist das nicht zu bewerkstelligen, bitten Sie um die Versetzung in den Tagesdienst.

  • Ausgleich schaffen

    Manchen gelingt das durch Yoga oder Meditation. Sie schaffen es so, Ruhe in ihr aufgewühltes Inneres zu bringen. Andere wiederum müssen sich auspowern und praktizieren lieber Ausdauersportarten wie Joggen oder Fahrradfahren. Auch eine Kampfsportart wie Kickboxen kann gut sein: Letztlich ist es eine Typfrage. So oder so wird durch Sport Stress abgebaut und Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Diese Glückshormone tragen definitiv zur Stimmungsaufhellung bei – und die Tatsache, dass Sie Ihren inneren Schweinehund überwunden haben, auch.

  • Lebensfreude erhöhen

    Schlägt Ihre Laune ins Negative, sollten Sie gezielt für mehr Lebensfreude sorgen. Tun Sie Dinge, die Sie glücklich machen und die Ihnen Spaß bringen. Gehen Sie einem Hobby nach, widmen Sie sich Ihrer Leidenschaft, treffen Sie sich mit Menschen, die Sie gerne um sich haben.

Stimmungsschwankungen bei Männern: Häufig unterschätzt

Merkwürdigerweise dominiert beim Thema Stimmungsschwankungen die Sicht auf Frauen. Die andere Hälfte der Bevölkerung fällt nahezu weg. Die Gründe dafür scheinen naheliegend:

Hormonelle Umstellungen sind eine entscheidende Ursache bei Stimmungsschwankungen und Frauen haben durch die Periode und die Wechseljahre somit biologisch bedingte Gründe, die bei Männern wegfallen.

Es werden allerdings bei dieser Betrachtungsweise einige Dinge außer Acht gelassen:

  • Ursache

    Stress betrifft Männer mindestens ebenso sehr wie Frauen und ist als Ursache nicht zu unterschätzen. Männer stehen häufig unter einem enormen Leistungs- und Erfolgsdruck. Immer noch wird von ihnen erwartet, die Ernährerrolle einzunehmen.

  • Symptome

    Stimmungsschwankungen werden häufig mit einer eher depressiven Stimmungslage in Verbindung gebracht. Aber Stimmungsschwankungen äußern sich bei Männern anders als bei Frauen, teilweise artet es bei ihnen in Arbeitswut, aggressivem Verhalten oder höherem Alkoholkonsum aus.

  • Hormone

    Auch wenn Männer häufig bis ins hohe Alter zeugungsfähig sind, geht die Testosteronkonzentration bei ihnen zurück. Seit einigen Jahren mehren sich die Stimmen unter Medizinern, die gar von einem männlichen Klimakterium sprechen.

Der schottische Mediziner Gerald Lincoln von der Universität Edinburgh fand in seinen Untersuchungen heraus: Fällt der Testosteron-Spiegel im Blut, geht das mit einem gereizten und launischen Verhalten einher.

Auch das traditionelle Rollenbild und ein Selbstbild vom „starken Mann“ hindert viele Männer daran, den Tatsachen in die Augen zu sehen: Auch sie sind verletzlich, haben gute wie schlechte Tage und leiden unter Stimmungsschwankungen.

Und ungeachtet möglicher Veränderungen durch die männlichen Wechseljahre haben auch jüngere Männer Stimmungsschwankungen. Außerordentliche Situationen wie hoher Stress auf der Arbeit, eine Scheidung, aber auch Krankheit oder der Verlust eines geliebten Menschen führt zum Anstieg des Stresshormons Kortisol. Zeitgleich fällt das Testosteron im Blut ab. Das führt im Ergebnis dazu, dass sie wechselhaft werden, sich emotional verhalten, empfindlich sind, sich zurückziehen und leichter weinen.

[Bildnachweis: Ollyy by Shutterstock.com]

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