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Schichtarbeit: Vor- und Nachteile, Modelle + Tipps zur Gesundheit

Ohne Schichtarbeit gäbe es morgens keine frischen Brötchen, würden Patienten nicht nachts oder am Wochenende behandelt. Zahlreiche Branchen arbeiten im Schichtbetrieb. Für die jeweiligen Arbeitnehmer hat das unterschiedliche Vor- und Nachteile – vor allem für die Gesundheit. Definition plus Überblick: Welche Schichtarbeit-Modelle gibt es? Was sagt das Arbeitsrecht? Dazu: 11 Tipps für Schichtarbeiter…



Schichtarbeit: Vor- und Nachteile, Modelle + Tipps zur Gesundheit

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Definition: Was ist Schichtarbeit?

Bei der Schichtarbeit handelt es sich um ein Arbeitszeitmodell, bei dem sich mehrere Arbeitnehmer an einem Arbeitsplatz in zeitlicher geregelter Reihenfolge (Schichtplan) abwechseln. Bedeutet: Während die einen Ruhezeit haben, arbeitet die nächste Schicht. Besonders häufig ist das 3-Schicht-Modell mit einer Früh-, Spät- und Nachtschicht.

Schichtarbeit zählt laut Definition zu den sogenannten „atypischen Arbeitszeitformen“. Besonders häufig ist sie in der Produktion, in Krankenhäusern, bei der Feuerwehr oder Polizei. Im öffentlichen Dienst wird jedoch von „Schichtdienst“ gesprochen – oft auch in Form von Bereitschaftsdiensten. Findet die Schichtarbeit nachts statt, ist auch von Nachtdienst oder Nachtwache die Rede.

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Vor- und Nachteile von Schichtarbeit

Wechselnde Arbeitszeiten haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Zusammengefasst liegen die Vorteile meist auf Seiten des Arbeitgebers, die Nachteile haben die Arbeitnehmer. Vor allem die Gesundheit leidet unter der Schichtarbeit. Hier ein Überblick:

Schichtarbeit Vorteile

  • Ausdehnung von Betriebszeiten
  • Höhere Produktivität durch Auslastung von Maschinen
  • Besserer Kundenservice durch 24/7-Erreichbarkeit
  • Mehr Flexibilität bei schwankender Auftragslage
  • Unterschiedliche Aufgaben in einzelnen Schichten
  • Potenziell abwechslungsreiche Freizeitgestaltung
  • Höheres Einkommen durch Schichtzuschläge

Schichtarbeit Nachteile

  • Familienunfreundliches Arbeitszeitmodell
  • Bringt Biorhythmus durcheinander
  • Stresst den Körper zusätzlich
  • Kann zu chronischer Erschöpfung führen (Burnout)
  • Häufige Schlafstörungen oder Herz-Kreislaufbeschwerden
  • Steigert Risiko für Übergewicht und Diabetes
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Auswirkungen von Schichtarbeit auf die Gesundheit

Stehen regelmäßig Nachtschichten auf dem Dienstplan, bedeutet dies, gegen die innere Uhr zu arbeiten. Vor allem der ständige Wechsel der Schichten macht vielen Schichtarbeitern zu schaffen. Arbeitnehmer in Schichtarbeit kämpfen häufig mit gesundheitlichen Problemen. Typische sind zum Beispiel:

Französische Forscher konnten feststellen, dass Schichtarbeit regelrecht dumm machen kann. In ihrer Studie konnten sie nachweisen, dass kognitive Fähigkeiten unter dem Schichtdienst leiden und Probanden anschließend deutlich schlechtere Denk- und Gedächtnisleistungen zeigten, wenn sie mehr als 10 Jahre im Schichtdienst arbeiteten.

Nicht immer ist ganz klar, wo Ursache und Wirkung liegen. Auffällig ist, dass viele Arbeitnehmer in Schichtarbeit ein ungesundes Verhalten an den Tag legen. Dazu gehören Rauchen, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung während und nach der Schicht.

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3 Schichtarbeit Modelle

Grundsätzlich lassen sich drei verschiedene Modelle der Schichtarbeit unterscheiden:

  1. Kontinuierliche Schichtarbeit
    Bei kontinuierlicher Schichtarbeit wird der Betrieb 24 Stunden am Tag aufrecht erhalten. Die Mitarbeiter werden dabei mindestens in drei Schichten aufgeteilt. Es gibt aber auch Modelle, in denen vier oder fünf Schichten unterschieden werden. Bei einer vollkontinuierlichen Schichtarbeit wird auch am Wochenende durchgehend in Schichten gearbeitet, ruht der Betrieb am Samstag und Sonntag, wird dies teilkontinuierliche Schichtarbeit genannt.
  2. Nicht kontinuierliche Schichtarbeit
    Ein anderes Modell ist die nicht kontinuierliche oder auch diskontinuierliche Schichtarbeit. Hier gibt es einen Feierabend am Ende des Arbeitstages, es wird also nicht durchgehend gearbeitet. Üblich ist ein System aus zwei Schichten (Früh- und Spätschicht), die eine Arbeitszeit von jeweils acht Stunden abdecken.
  3. Weitere Schichtarbeit Modelle
    Für Mitarbeiter kann es nochmal unterschiedliche Formen der Schichtarbeit geben. Bei der sogenannten konstanten Schichtarbeit ist ein Arbeitnehmer immer in derselben Schicht im Einsatz, beispielsweise täglich in der Frühschicht. Das nennt sich dann Dauerfrühschicht (bzw. Dauerspätschicht oder Dauernachtschicht). Übernimmt ein Angestellter hingegen laut Schichtplan unterschiedliche Schichten, arbeitet er in Wechselschicht.

Schichtarbeit Arbeitsrecht: Rechte der Arbeitnehmer

Das Arbeitszeitgesetz regelt grundlegende Rechte von Arbeitnehmern. In § 6 geht es vor allem um maximale Arbeitszeiten und Ruhezeiten, die Unternehmen beachten müssen. Das Gesetz greift zudem die besondere Belastung durch Schichtarbeit auf, indem es außerdem die Nacht- und Schichtarbeit behandelt:

  • Die werktägliche Arbeitszeit darf acht Stunden nicht überschreiten.
  • Nur in Ausnahmen ist eine Arbeitszeit von zehn Stunden täglich erlaubt.
  • Mehrarbeit muss innerhalb von einem Monat ausgeglichen werden.
  • Zwischen zwei Arbeitstagen ist eine Ruhephase von 11 Stunden einzuhalten.

Ist Nachtdienst Teil der Schichtarbeit, steht Arbeitnehmern zu, sich alle drei Jahre arbeitsmedizinisch auf Kosten des Arbeitgebers untersuchen zu lassen. Einen jährlichen Anspruch haben Sie, wenn Sie bereits über 50 Jahre alt sind. Schichtarbeiter haben unter bestimmten Bedingungen einen Anspruch darauf, von der Nachtschicht auf einen Tagesarbeitsplatz versetzt zu werden – etwa, weil der Arzt eine gesundheitliche Gefährdung feststellt.

Auch wenn Kinder unter 12 Jahren vorhanden sind, die nicht anderweitig betreut werden können oder Angehörigen gepflegt werden müssen, kann eine Schichtarbeit unzulässig sein. Überdies müssen für Mitarbeiter in Nachtschicht dieselben Möglichkeiten zur betrieblichen Weiterbildung existieren wie für Kollegen in der Tagschicht.


Häufige Fragen zur Schichtarbeit: Zuschläge, Zeiten, Altersgrenze

Hier noch Antworten auf die häufigsten Fragen und wichtige Regelungen rund um die Schichtarbeit:

Welche Zuschläge gibt es für Schichtarbeit?

Oft erhalten Arbeitnehmer im Schichtdienst Schichtzuschläge. Einen gesetzlichen Anspruch darauf gibt es jedoch nur für Nachtarbeit. Das Arbeitszeitgesetz regelt den Ausgleich für Sonn- und Feiertagsarbeit sowie für Nachtarbeit. Es sichert Arbeitnehmern zu, dass sie für Nachtarbeit entsprechend entlohnt werden – jedoch muss es sich dabei nicht zwangsläufig um einen finanziellen Nachtzuschlag handeln. Vielmehr hat der Arbeitgeber eine „angemessene Zahl bezahlter freier Tage oder einen angemessenen Zuschlag auf das ihm hierfür zustehende Bruttoarbeitsentgelt zu gewähren.“

Das Unternehmen kann den Nachtzuschlag also auch in Form eines Freizeitausgleichs gewähren. Auch die Höhe des Nachtzuschlags ist gesetzlich nicht festgeschrieben. So dass der Zuschlag individuell unterschiedlich ausfallen kann. Einige Unternehmen setzen auf einen finanziellen Nachtzuschlag, andere bevorzugen freie Tage für Arbeitnehmer und wieder andere kombinieren beide Möglichkeiten.

Anders bei einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarungen beziehungsweise einem individuellen Arbeitsvertrag: Hier kann die Schichtzulage gesondert geregelt sein. Gemäß eines Urteils des Bundesarbeitsgerichts ist eine Vergütung von 25 Prozent als Nachtzuschlag oder Freizeitausgleich angemessen, bei Dauernachtschichten gelten sogar 30 Prozent als adäquat. Gerade in der Nachtschicht liegen die Zuschläge oft zwischen 30 und 40 Prozent, wenn zwischen 0 und 4 Uhr gearbeitet wird.

Welche Einschränkungen gelten für Schichtarbeit?

Zwei Arbeitnehmergruppen stehen besonders im Fokus, wenn es um Schutz vor Überlastung geht: Jugendliche (für die gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz) und werdende Mütter – auf sie findet das Mutterschutzgesetz Anwendung. Prinzipiell ist Jugendlichen die Arbeit nur zwischen 6 und 20 Uhr erlaubt. Ausnahmen gibt es für Jugendliche über 16 Jahren in der Landwirtschaft, der Gastronomie, Mehrschichtbetrieben sowie in Bäckereien und Konditoreien.

Schwangeren und stillenden Müttern ist die Nachtarbeit zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens grundsätzlich untersagt. Ebenfalls nicht erlaubt ist die Arbeit in Rufbereitschaft. In Ausnahmefällen und nach einem behördlichen Genehmigungsverfahren kann die Arbeitnehmerin zwischen 20 und 22 Uhr arbeiten. Dazu muss sie dem aber ausdrücklich zustimmen.

Kann ein Arbeitgeber einfach Schichtarbeit anordnen?

Durch sein Weisungsrecht kann ein Arbeitgeber die Arbeitszeiten beeinflussen, soll Schichtarbeit eingeführt werden, gilt dabei jedoch: Die Einführung von Schichtarbeit muss in Absprache mit dem Betriebsrat erfolgen. Dieser hat ein Mitbestimmungsrecht und sollte sich einsetzen, um die bei der Einführung und Gestaltung von Schichtarbeit die Interessen der Arbeitnehmer zu stärken.

Ohne Zustimmung des Betriebsrats kann der Arbeitgeber nicht einfach die Schichtarbeit einführen und Mitarbeiter unter den Zwang eines Schichtplans stellen. Wie genau die Schichtarbeit geregelt wird, bestimmen Unternehmen und Betriebsrat dann über eine Betriebsvereinbarung.

Gibt es eine Altersgrenze für Schichtarbeit?

Mit steigendem Alter kann die Schichtarbeit zu einer zunehmenden Belastung werden. Allerdings sieht das Arbeitsrecht keine grundsätzliche Altersgrenze vor, ab der eine Schichtarbeit verboten wäre. Also etwa ab 55 Jahren. Ausschlaggebend ist allein die genannte arbeitsmedizinische Untersuchung, die nach dem 50. Lebensjahr jährlich ansteht. Sieht der Arzt keinen Grund, der gegen die Schichtarbeit spricht, kann auch bis zur Rente in verschiedenen Schichten gearbeitet werden.

Schichtarbeit Tipps: Besser durch die Schicht kommen

Wie übersteht man eine Nachtschicht? Gibt es Tricks, die gegen die Müdigkeit helfen? Wie schlafe ich nach der Schicht wieder ein? Wir haben 11 Tipps gesammelt, mit denen Sie die Schichtarbeit überstehen und durch die Nacht kommen.

Tipps während der Nachtschicht

  • Helle Beleuchtung
    Helfen Sie Ihrem Körper dabei wach zu bleiben, indem Sie Ihren Arbeitsplatz so hell, wie möglich machen.
  • Wenig Kaffee
    Trinken Sie den Kaffee einige Stunden vor Beginn der Nachtschicht, da dieser einige Zeit braucht, bis er wirkt. Trinken Sie allerdings zum Ende der Nachtschicht keinen Kaffee mehr. Die Wirkung kann bis in die Morgenstunden anhalten und das Einschlafen behindern. Ein kühles Glas Wasser tut es auch.
  • Viel Bewegung
    Besser als Kaffee hilft, sich zu bewegen. Besonders wenn Sie Ihr persönliches Tief erleben und merken, dass Sie müde werden, sollten Sie aufstehen und sich bewegen. Strecken Sie sich, vertreten Sie sich kurz die Beine und schnappen Sie wenn möglich einmal frische Luft.
  • Leichte Kost
    Vermeiden Sie deftiges Essen während der Nachtschicht oder kurz vorher. Damit beschäftigen Sie Ihren Körper mit der Verdauung. Viele macht das müde und führt zum „Schnitzelkoma“. Greifen Sie stattdessen lieber auf leichte Nahrungsmittel wie Salat, Joghurt, Quark und ähnliches zurück.
  • Konstante Beschäftigung
    Vermeiden Sie Leerlauf, denn das Nichtstun und Warten macht müde. Warten Sie beispielsweise auf Ihren Einsatz, beschäftigen Sie sich mit kleineren Aufgaben. In vielen Betrieben erledigt die Nachtschicht viele Aufgaben, für die der Tagdienst keine Zeit hat.
  • Langsame Gewöhnung
    Helfen Sie Ihrem Körper dabei, sich auf den Wechsel einzustellen, indem Sie bereits am Tag vor der Nachtschicht später ins Bett gehen und länger schlafen. Dann ist der Wechsel nicht so abrupt.

Tipps für den Schlaf nach der Nachtschicht

  • Dunkeln Sie ab
    Tragen Sie eine Sonnenbrille, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz verlassen und es draußen bereits hell ist. Das vermeidet, dass Ihr Körper weiterhin auf den Tag programmiert ist. Zuhause sollten Sie Ihr Schlafzimmer abdunkeln, damit Ihnen das Einschlafen leichter fällt.
  • Vermeiden Sie Lärm
    Achten Sie darauf, dass Sie ungestört schlafen können, also: Fenster schließen, Telefon stummschalten. Bei hellhörigen Häusern kann leise Musik von den Geräuschen ablenken oder Sie verwenden Ohrstöpsel. Wichtige Termine sollten Sie, soweit möglich, auf den Nachmittag legen.
  • Bitten Sie um Rücksichtnahme
    Teilen Sie Ihrem privaten Umfeld mit, wann Sie Nachtschicht haben. Freunde, Bekannte und Nachbarn können dann eher darauf Rücksicht nehmen und Sie ärgern sich nicht darüber, dass Ihr Nachbar den Rasen mäht, wenn Sie versuchen einzuschlafen.
  • Erzwingen Sie nicht den Schlaf
    Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie müde sind. Versuchen Sie mit aller Macht einzuschlafen, setzen Sie sich nur unter Druck. Sind Sie noch nicht müde, kann es helfen etwas zu lesen oder ein wenig Musik zu hören.
  • Praktizieren Sie Rituale
    Helfen Sie Ihrem Körper mit Einschlafritualen, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Beispielsweise durch eine lauwarme Dusche vor dem Zubettgehen oder ein bestimmtes Hörbuch. Mit der Zeit stellt sich Ihr Körper darauf ein und Sie werden automatisch müde.
[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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