Was sind Komplimente?
Über Komplimente freut sich jeder – sie stärken unser Selbstwertgefühl. Gute Komplimente sind positive, tiefgründige und ausgefallene Aussagen über einen Menschen. Sie drücken authentische Bewunderung, ehrliche Anerkennung oder nachvollziehbare Wertschätzung aus.
Psychologische Studien zeigen, dass es dabei sogar zu körperlichen Reaktionen kommt. Nach einem treffenden Kompliment werden vermehrt das Bindungs-Hormon Oxytocin sowie körpereigene Opioide und Dopamin ausgeschüttet. Effekt: Wir erleben Freunde und Glück. Die Kehrseite: Man kann regelrecht abhängig davon werden – und nach Anerkennung süchtig.
Komplimente versus Schmeichelei
Der Unterschied zwischen Komplimenten und Schmeicheln beziehungsweise Schleimen ist die Begründung. Schmeicheleien sind meist übertrieben oder beziehen sich auf angedichtete Eigenschaften, die gar nicht vorhanden sind. Sie sagen aus, was der oder die andere hören will.
Auch Aussagen wie „Du bist einzigartig“ erwärmen kein Herz. Viel zu allgemein: Jeder Mensch ist einzigartig. Ein liebevolles Kompliment dagegen hebt glaubhaft individuelle Besonderheiten hervor, bleibt bei der Wahrheit und ist ein spontaner, persönlicher Ausdruck des Herzens.
Häufige Fragen zu Komplimenten
Ein gelungenes Kompliment hinterlässt beim Gegenüber stets ein angenehmes Gefühl. Eine Schmeichelei provoziert dagegen Misstrauen: Man spürt die Absicht und ist verstimmt. Oder sucht den Haken.
Komplimente sind ein individueller Ausdruck von Anerkennung, Bewunderung oder Wertschätzung. Sie sollten persönlich, nachvollziehbar und nicht übertrieben (authentisch) sein. Komplimente können das Aussehen, Leistungen oder den Charakter betreffen. Damit sie positiv ankommen, dürfen sie allerdings nie oberflächlich wirken. Daher sind Aussagen zu Leistungen und Charakter deutlich beliebter.
Die schönsten Komplimente sind jene, die weniger mit dem Aussehen, dafür mehr mit der Persönlichkeit zu tun haben. Denn Aussehen ist immer nur Oberfläche. Komplimente zum Charakter oder beruflichen Leistungen und Erfolgen gehen tiefer: Sie sind verdient oder erarbeitet und haben daher auch für die Empfänger mehr Bedeutung.
Individuell und authentisch formuliert sowie persönlich überbracht, verfehlen gute Komplimente ihre Wirkung selten. Zu den beliebtesten gehören laut Umfragen diese:
- „Du hast eine tolle Ausstrahlung.“
- „Deine Meinung ist mir wichtig.“
- „Bei dir fühle ich mich wohl.“
- „Ich finde dein Lächeln bezaubernd.“
- „Du bist ein unglaublich sympathischer Mensch.“
- „Ich mag deinen Humor.“
- „Du hast einen niveauvollen Stil/Geschmack.“
- „Du bist wirklich sehr intelligent.“
- „Deine Augen sind wunderschön.“
- „Du riechst sehr gut.“
Frauen mögen zwar auch Komplimente zu ihrem Äußeren, ihrer Schönheit oder Kleidung. Wesentlich beliebter aber sind tiefgründige Aussagen zur Beziehung oder zu ihrem Wesen. Zum Beispiel:
- „Du bist die Liebe meines Lebens.“
- „Du bist unersetzlich für mich.“
- „Ich bin so stolz auf dich.“
- „Du bist perfekt, so wie du bist.“
- „Ohne dich wäre meine Welt trist und arm.“
- „Du bist eine Power-Frau. Ich bewundere dich dafür.“
- „Du machst alle Menschen um dich so glücklich!“
- „Ich bin für jeden Tag mit dir dankbar.“
- „Ich fühle mich bei dir geborgen.“
- „Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde.“
Auch Männer freuen sich über Lob, das sie zu etwas Besonderem macht. Natürlich kann man Männer auch für Ihr Aussehen loben. Lieber aber hören Männer Komplimente zu ihrer Intelligenz, ihrem Humor, ihrem Charme, Charakter oder dass sie aufregend und sexy sind. Zu vermeiden sind gegenüber einem Mann verniedlichende Komplimente vom Typ „Du bist so süß!“ Die wirken kleinmachend.
Das Wort „nett“ klingt nett – ist es aber meistens nicht, sondern eher eine verharmlosende Umschreibung für „langweilig“ oder „unbedeutend“. Was den Begriff „nett“ so schwierig macht, ist seine Austauschbarkeit. Das Kompliment ist unspezifisch und wirkt daher zu beliebig.
Wenn Sie jemandem ein Kompliment machen wollen, sollten Sie diese Grundregeln beachten: Sprechen Sie den Empfänger mit Namen an. Finden Sie einen passenden Zeitpunkt und loben Sie ehrlich. Halten Sie währenddessen Blickkontakt und begründen Sie das Kompliment etwas. Zumindest sollte es nachvollziehbar sein, um sicherzustellen, dass es wirklich von Ihnen und von Herzen kommt und nicht von einer Spruchseite.
Komplimente Psychologie: 5 wichtige Arten
Grundsätzlich gibt es fünf Arten von Komplimenten, die sich auf unterschiedliche Eigenschaften beziehen und daher auch unterschiedliche Wirkung haben.
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Komplimente zu Äußerlichkeiten
Oft gewählt und freundlich gemeint, sind Komplimente über Äußerlichkeiten trotzdem heikles Terrain. Sexappeal, Attraktivität, ein tolles Outfit, die Frisur oder die sportliche Figur kann man bewundern. Es wirkt allerdings häufig oberflächlich. Oder absichtsvoll – nach Flirtversuch. Beispiel: „Dein Makeup passt so gut zu dir, das betont deine Augen enorm vorteilhaft.“ Wenn diese Komplimente von Herzen kommen, geben sie dem Adressaten ein gutes Gefühl und werden gerne gehört. Für die Arbeit bleiben sie aber ungeeignet. Komplimente zum sexy Rock oder der Figur können leicht als sexuelle Belästigung gewertet werden.
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Komplimente zu materiellen Gütern
Hierbei geht es nicht um die Person, sondern um den Besitz oder Anschaffungen. Das Kompliment zu materielleren Gütern und Gegenständen bezieht sich beispielsweise auf Haus, Auto, Smartphone, Fernseher oder Markenkleidung. Beispiel: „Ist das schon das neueste Modell? Wow! Das steht dir wirklich gut!“ Achtung: Materielle Komplimente können schnell als Neid interpretiert werden. Außerdem wirken sie tendenziell versnobt. Daher: immer mit Begründung verfeinern! „Ich finde deine Uhr toll: Sie beweist Understatement ohne aufdringlichen Protz. So wie deine Arbeit.“
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Komplimente zu Erfolgen
Anerkennende Worte zu besonderen Leistungen oder Erfolgen verfehlen ihre Wirkung nur selten (siehe: vergiftetes Lob). Schließlich stecken dahinter meist Arbeit, Ideen, Blut, Schweiß, Tränen. Also Anstrengungen und ein echter Verdienst. Beispiel: „Das Problem haben Sie meisterhaft gelöst. Das war exzellentes Projektmanagement und sollte für alle ein Vorbild sein.“ Besonders wirkungsvoll sind solche Komplimente vor Publikum – etwa vom Chef vor Kollegen.
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Komplimente zu Gefühlen
Wenn Sie sich in der Nähe anderer Menschen wohlfühlen, können und sollten Sie das sagen und die Gefühle zum Ausdruck bringen. Natürlich immer mit Fingerspitzengefühl. Beispiel: „An deiner Seite fühle ich mich sicher und geborgen.“ Im Job können Sie wiederum Kollegen dafür loben, dass diese sie anspornen oder mit ihrer Kreativität inspirieren. Das ist unverfänglicher. Romantische Komplimente zu Gefühlen sind im Job hingegen tabu. Das ist definitiv etwas für Freunde oder Partner.
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Komplimente zur Persönlichkeit
Dieses Kompliment bezieht sich auf den individuellen Charakter oder Merkmale der Persönlichkeit. Beispiel: „Ich bewundere deine Zielstrebigkeit. Es sieht immer so leicht aus, was dir gelingt. Aber ich weiß, dahinter steckt harte Arbeit und Können.“ Wichtig bei dieser Art von Komplimenten ist, dass Sie konkret und sachlich erwähnen, was so besonders an dieser Person ist und dies auch begründen.
Wie viele Komplimente sind gut?
Wie bei allem gilt: Das Maß der Komplimente, der richtige Zeitpunkt und Anlass müssen stimmen, sonst verkehrt sich die Wirkung ins Gegenteil. Zu viele Komplimente machen irgendwann verdächtig. Motto: „Sag doch gleich, was du willst!“
Zwar gibt es keine generelle Regel für die optimale Anzahl an Komplimenten oder netten Sprüchen. Aber zu viel der Worte, und sie verlieren an Bedeutung. Seien Sie also großzügig im Lob, aber sparsam in der Frequenz. Die Sätze und Sprüche haben so den größten Effekt.
Kurze Komplimente
Respekt können Sie auch mit kurzen Worten und Sprüchen beweisen. Hier ein paar Beispiele für kurze Komplimente, die trotzdem ins Herz gehen.
- „Du hattest Recht – Danke!“
- „Ich mag deinen Humor.“
- „Du siehst die Welt auf eine tolle Art.“
- „Du bist ein wahrer Herzensmensch.“
- „Ich liebe dein Lachen.“
- „Dir kann ich uneingeschränkt vertrauen.“
- „Auf dich kann ich man sich verlassen – immer!“
- „Ich weiß, was ich an dir habe.“
- „Mich beeindruckt, wie du dein Leben meisterst.“
- „Ich bewundere deine Schlagfertigkeit.“
- „Mit dir hat man immer Spaß.“
- „Du bist der vielleicht witzigste Mensch auf Erden!“
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Komplimente für Freunde
Guten Freunden sollten wir regelmäßig Komplimente machen. Das stärkt die Freundschaft und zeigt einander, wofür man sich liebt und schätzt. Eine Liste für Komplimente im Freundeskreis:
- „Mit dir kann man über alles reden.“
- „Es tut so gut, wenn du mit zuhörst.“
- „Mit dir zusammen macht alles doppelt so viel Spaß.“
- „Ich bewundere deinen Mut.“
- „Du bist so wundervoll und kannst dich gut in mich hineinversetzen.“
- „Ich schätze deine Weisheit und direkte Art.“
- „Mit dir wird es nie langweilig.“
- „Deine Offenheit ist ansteckend.“
- „Ich bewundere deine Beobachtungsgabe.“
- „Du versprühst so viel gute Laune.“
- „Du strahlst von innen – Wahnsinn!“
- „Von dir nehme ich immer einen wertvollen Gedanken mit.“
- „Danke, dass du mein Freund/meine Freundin bist!“
Komplimente im Job: Eine gute Idee?
Komplimente auf der Arbeit sind mit Vorsicht zu genießen. Einerseits wünschen sich auch dort die Kollegen regelmäßig mehr Anerkennung und Wertschätzung. Auch untereinander. Bei manchen netten Worten ist aber schnell die professionelle Grenze überschritten. Manches Kompliment (zum Aussehen) wird als aufdringlich und unangenehm empfunden. Ganz auf Komplimente im Job verzichten, müssen Sie deshalb aber nicht.
Wichtig ist, dass das Lob ehrlich und nachvollziehbar ist („Du kochst den besten Kaffee der Welt.“). Heuchelei kommt nie gut an, ebenso Ironie („Echt toll, wie du andere motivieren kannst.“). Besonders geeignet im Job sind Komplimente zu Beginn eines Gesprächs, beim Smalltalk oder als Eisbrecher. Dann helfen sie, die Atmosphäre aufzulockern.
Komplimente als Gesprächsöffner und Eisbrecher
- „Sie haben ein entwaffnendes Lächeln.“
- „Wenn meine Gesprächspartner immer so angenehm wären!“
- „Sie haben eine hervorragende Beobachtungsgabe.“
- „Sie haben eine gute Fähigkeit, den Sinn der Sache zu erkennen.“
- „Ich finde es gut, dass Sie so einen standhaften Charakter haben.“
- „Ihre Güte ist beachtlich.“
- „Von Ihnen kann ich viel lernen.“
- „Es war sehr angenehm, sich mit Ihnen zu unterhalten.“
Auch hierbei gilt: Die Dosis macht das Gift. Übertreiben Sie nicht. Selbst passende Komplimente können im Übermaß einen negativen Eindruck hinterlassen. Und Mehrdeutigkeiten sind unbedingt zu vermeiden.
Komplimente für den Chef
Viele Mitarbeiter denken, dass Komplimente reine Chefsache sind. Fehler! Auch Chefs sind Menschen, die Anerkennung und soziales Feedback brauchen und schätzen. Mehr noch: Wer seinen Chef klug lobt, praktiziert Führung von unten (siehe: Cheffing) und kann so dessen Führungsstil positiv beeinflussen.
Sicher, niemand möchte als „Chefzäpfchen“ oder „Stiefellecker“ gelten. Kollegen reagieren auf derlei Anbiederei selten tolerant und ächten den vermeintlichen Streber. Achten Sie daher darauf, wann und wo Sie solche Komplimente platzieren. Vor Publikum (und Kollegen) sollten Sie sich auf sachliche und fachliche Kompliment beschränken. Eine nachweislich gute Leistung des Chefs darf aber immer benannt werden. Beispiele:
- „Sie sind ein guter Chef. Sie holen das Beste aus mir heraus und zeigen viel Verständnis.“
- „Ich spüre, dass Ihnen die Belegschaft nicht gleichgültig ist. Sie setzen sich für Ihre Mitarbeiter ein – dafür schätze ich Sie.“
- „Sie haben mir viel beigebracht, ich habe dadurch mehr Selbstsicherheit gewonnen – Danke!“
- „Sie sind zwar manchmal streng, aber immer professionell und fair. Das ist mir ein Vorbild.“
Komplimente bekommen: Richtig reagieren
Bekommen Sie gerne Komplimente? Die meisten Menschen antworten zwar mit „Ja“, wissen aber nicht, wie sie auf ein Kompliment reagieren oder es annehmen können. Es bringt sie in Verlegenheit und eine unangenehme Lage. Statt Freude oder Stolz entsteht ein ausgeprägtes Schamgefühl. Hier drei wichtige Tipps, wie Sie auf Komplimente richtig reagieren:
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Annehmen
Das Kompliment hat Sie überrascht? Aus mangelndem Selbstbewusstsein oder gelernter Bescheidenheit? Auch wenn es Ihnen zunächst peinlich, übertrieben oder unberechtigt vorkommt: Erkennen Sie darin Fähigkeiten und Stärken, die andere bei Ihnen sehen und bewundern. Aus deren Sicht haben Sie die Anerkennung verdient. Also nehmen Sie das an – erst recht, wenn es von Herzen kommt und wahr ist.
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Schweigen
Reagieren Sie auf ein Kompliment gerne mit einem Gegenkompliment oder versuchen es runterzuspielen und das Thema zu wechseln? Bitte nicht! Durch einen solchen Reflex schmälern Sie erstens das Lob; zweitens deklassieren Sie Ihr Gegenüber; drittens könnte es sogar unehrlich wirken. So, als wollten Sie dadurch noch weitere Komplimente provozieren. Widerstehen Sie dem Impuls, und freuen Sie sich über die guten Worte.
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Bedanken
Bedanken Sie sich schlicht für das Kompliment. Das ist die beste Reaktion, die der oder die Lobende (zu Recht) erwartet. Es zeigt Ihrem Gesprächspartner, dass Sie sein Urteil wertschätzen und sich ehrlich über das Lob freuen. Konzentrieren Sie sich im Zweifel weniger auf auf den Inhalt des Kompliments, dafür auf die entgegen gebrachte Sympathie. Letztlich stärken gute Komplimente Beziehungen.
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