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Lob: So motivieren Sie andere

Die Bedeutung von Lob ist nicht zu unterschätzen. Häufig wird es mit Anerkennung in einem Atemzug genannt, dabei ist es nicht dasselbe. Oft geht beides einher – wer anderen gegenüber Anerkennung zeigt, wird sicherlich auch Worte des Lobes finden. Genau das ist aber der erste Schritt, den manche Arbeitgeber nicht gehen. Vieles wird selbstverständlich genommen, obwohl es genau das nicht ist. Warum Lob im Arbeitsleben und im Umgang mit anderen so wichtig ist…



Lob: So motivieren Sie andere

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Definition: Was ist Lob?

Unter Lob ist die Würdigung von Leistungen oder Verhaltensweisen zu verstehen. Dies passiert durch verbale Äußerungen, die meist mit einer bestimmten Gestik und Mimik verbunden sind.

Der Lobende gibt dem oder der Gelobten zu verstehen, dass er mit der geleisteten Arbeit überaus zufrieden ist. Das Lob gilt umso mehr, wenn es nicht mit der Gießkanne ausgeschüttet oder ganz allgemein gehalten ist.

Lob Synonym

Synonym zu Lob wird ebenfalls von Kompliment, Zuspruch, Huldigung oder Beifallsbezeugung gesprochen.

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Unterschied: Lob, Anerkennung und Ermutigung

Auch Anerkennung und Ermutigung werden mitunter synonym zu Lob verwendet beziehungsweise vertauscht. Das ist jedoch nicht ganz korrekt. Der Unterschied:

Lob

Lob ist eine Form spontaner, verbaler Wertschätzung. Sie bezieht sich direkt auf den Mitarbeiter, eine von ihm erbrachte Leistung oder ein persönliches Merkmal. Es muss möglichst konkret sein, damit es wirkt und der Gelobte weiß, warum er oder sie es erhält. Loben können der Chef ebenso wie die Kollegen oder Kunden. Vergleichbar ist diese Form der Wertschätzung mit einem gelegentlichen Schulterklopfen. In Kombination mit Anerkennung oder gar Bewunderung führt es zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls. Manche Menschen sind regelrecht süchtig danach.

Anerkennung

Anerkennung bezeichnet mehr eine Haltung: Jemand erkennt die regelmäßige Qualität oder Leistung einer Person an – und respektiert und schätzt die Person dafür. Anerkennung muss nicht konkret sein, im Gegenteil: Sie beurteilt das Gesamtbild. Und sie muss sich auch nicht unbedingt verbal äußern: Auch mit mimischen Bewegungen – wie etwa überrascht hochgezogenen Augenbrauen, einem Lächeln oder Gesten wie durch Zeigefinger und Daumen gebildeten Kreis – können Sie die Leistung anderer anerkennend würdigen. Wenn Anerkennung mit Worten geäußert wird, dann meist durch ein qualifiziertes Feedback, ausführlicher als ein spontanes Schulterklopfen. Ansonsten spüren die meisten, ob sie anerkannt werden oder nicht.

Ermutigung

Zur Ermutigung – auch als Empowerment zu verstehen – gehört, in einem Menschen bestimmte Qualitäten, Fähigkeiten oder Talente zu erkennen und zu fördern. Hier geht es um die Anstrengungen von Mitarbeitern, deren Ergebnisse sich in einem Prozess zeigen. Ermutigung kann also zu einem Zeitpunkt stattfinden, an dem noch keinerlei Ergebnisse vorliegen – es zeigt sich bestenfalls eine gewisse Erwartungshaltung. Ermutigung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Mitarbeitermotivation: Sei es, dass ein Angestellter im Vorfeld ermutigt wird, einen bestimmten Weg einzuschlagen oder sei es, dass er nach einem Misserfolg ermutigt wird, durchzuhalten.

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Lob: Leider eine Seltenheit im Job

Verschiedene Umfragen kommen immer wieder zu ähnlichen Ergebnissen: In Deutschland – und an deutschen Arbeitsplätzen – wird nicht genug gelobt. Entsprechend sinken in Studien die Mitarbeiterzufriedenheit, die Begeisterung für den eigenen Job und das Engagement. Je nach Ergebnis zwischen 60 und 70 Prozent schieben nur noch Dienst nach Vorschrift. Der genannte Grund dafür: Die Führungsqualitäten der Vorgesetzten. Natürlich spielen das Gehalt, flexible Arbeitszeiten, Sozialleistungen und das Kollegium eine Rolle.

Eine emotionale Bindung gewährleisten diese aber nicht.. Dafür braucht es einen anerkennenden Umgang mit Mitarbeitern. Doch Jahr für Jahr ist der mangelnde Wertschätzung von Mitarbeitern der Vorwurf aus Arbeitnehmerkreisen. Lob ist hier das Zauberwort.

Ein Problem dabei: Viel zu selten werden überhaupt Feedbackgespräche geführt, in denen solch lobende Worte fallen könnten. Über die Leistung wird nicht geredet, so kann auch nicht gelobt werden.

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Lob: Bedeutung der Würdigung

Vermutlich halten es einige Arbeitgeber unbewusst mit dem französischen Philosophen Blaise Pascal, der einst der Meinung war:

Bewunderung durch andere verdirbt den Menschen von Kindheit an.

Und klar, jeder kann sich vorstellen, dass ein Zuviel an Lob die betreffende Person eingebildet werden lässt. Und Lob nutzt sich auch ab: Wenn jeder Handgriff gelobt wird, sogar echte Selbstverständlichkeiten gefeiert werden, dann nimmt das dem Lob seine Kraft. Die Lösung kann aber nicht im anderen Extrem liegen: Nur rund jeder zehnte Mitarbeiter hat einen kontinuierlichen Austausch – kein Wunder, dass die Motivation irgendwann auf der Strecke bleibt. Denn genau darum geht es bei Lob:

Dass ein Mitarbeiter regelmäßig hört, dass er gute Arbeit macht. Dass er auf dem richtigen Weg ist. Und vielleicht auch Nachfragen, welche Zukunftspläne es gibt. Das stärkt nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern fördert ein gutes Betriebsklima. Mit Kritik – und zwar leider nicht konstruktiver Art – gehen Unternehmen hingegen viel großzügiger um. Dabei ist Lob essentiell, denn es ist für den Empfänger eine Bestätigung seines Tuns. Und das bewirkt es noch:

  • Ansporn für Wiederholung
    Wer gelobt wird, weiß, dass sein Vorgehen richtig gewesen sein muss. Insofern kann Lob eine Ermutigung für zukünftiges Handeln sein, etwa wenn sich Abläufe wiederholen.
  • Leistungsbereitschaft
    Lob trägt dazu bei, die Motivation zu steigern.
  • Zufriedenheit
    Es macht glücklich und stolz, hebt das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Lob: Sprüche und Zitate

  • „Ich finde bewundern höflicher als loben.“ (Marie de Sévigné)
  • „Tadeln ist leicht; deshalb versuchen sich so viele darin. Mit Verstand loben ist schwer; darum tun es so wenige.“ (Anselm Feuerbach)
  • „Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben.“ (Sprichwort)
  • „Die einen werden durch großes Lob schamhaft, die anderen frech.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
  • „Gegen Angriffe kann man sich wehren, gegen Lob ist man machtlos.“ (Sigmund Freud)
  • „Dafür, dass uns am Lobe nichts liegt, wollen wir besonders gelobt sein.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
  • „Ein freundliches Wort ist mehr Wert als es kostet.“ (Ernst Ferstl)


Lob Beispiele: So loben Sie richtig

Ein richtiges Lob ist natürlich aufwendiger als eine generalisierte Feststellung, dass die Dinge nicht so toll laufen. Denn Lob erfordert vom Vorgesetzten, dass er sich mit den einzelnen LeistungenMit einem Lob wollen Sie außergewöhnliche Leistungen honorieren. Damit es seine Wirkung entfalten kann, sollte es diesen Tipps folgen:

  • Eloquent

    Der spanische Dichter Miguel de Cervantes meinte einmal: „Ein Lob ist soviel wert wie der Mensch, der es ausspricht.“ Mit anderen Worten: Ein schlichtes „Hey, super.“ kann unter Umständen doch zu wenig sein, wenn sich jemand über Monate in ein Projekt hineingekniet und Überstunden gemacht hat. Es kommt also darauf an, die richtigen Worte zu finden und angemessen seine Anerkennung auszudrücken.

  • Konkret

    Ein Lob muss konkret sein. Dazu werden nachweisbare Fakten und besondere Leistungen hervorgehoben, anderenfalls ist das Lob einfach deutlich weniger wert. Beispiel: „Ihr Einsatz während der Urlaubszeit hat uns durch den krankheitsbedingten Personalengpass gebracht. Wie Sie innerhalb kürzester Zeit Vertretungen organisiert haben, war außerordentlich. Vielen Dank!“

  • Individuell

    Unbedingt sollten Vergleiche mit anderen Mitarbeitern vermieden werden, etwa: „Im Gegensatz zu der Präsentation neulich aus der anderen Abteilung fand ich Ihre wirklich gut.“ Besser: „Es hat mir wirklich gut gefallen, wie Sie die Präsentation mit den Grafiken angereichert haben: So konnte ich direkt nachvollziehen, an welchen Punkten noch Verbesserungsbedarf ist und wo wir bereits gut aufgestellt sind.“

  • Wohldosiert

    Wollen Sie, dass ein Lob auch wirklich als Lob und nicht nur als Floskel gesehen wird, sollten Sie es damit nicht übertreiben. Es sollte für gute oder außergewöhnliche Leistungen vorbehalten sein, die nicht alle Tage vorkommen. Wer alles lobt, hat keine Möglichkeit mehr, auf besonderen Einsatz anerkennend hinzuweisen.

  • Terminiert

    Ein Lob muss zur richtigen Zeit ausgesprochen werden. Es hat keinen Zweck, drei Monate nach Projektende den tollen Einsatz des Mitarbeiters zu loben. So etwas muss unmittelbar im Anschluss an die Leistung passieren. Eine Variante wäre höchstens, mittendrin bereits ein Lob auszusprechen, um das Durchhaltevermögen zu steigern. Wird nicht sofort gelobt, wirkt es unaufrichtig oder kalkuliert.

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Lob Beispiele: Formulierungen für lobende Worte

Ein Lob kann in den unterschiedlichsten Situationen angebracht sein. Für tolle Leistungen, besonderes Engagement, gute Teamarbeit, schnelle Problemlösung oder eine kreative Idee. Wie genau das Lob aussehen kann, zeigen diese Beispiele für Formulierungen:

  • „Damit Sie es wissen: Ich bemerke genau, wie gut Ihre Leistungen in den letzten Monaten sind und wie wichtig Sie für unsere Projekte sind.“
  • „Dass Ihnen der Fehler frühzeitig aufgefallen ist, hat uns vor riesigen Kosten bewahrt. Ich bin froh, Sie im Team zu haben und mich auf Sie verlassen zu können.“
  • „Ihre Leistungsbereitschaft und Kompetenz ist bewundernswert und sollte ein Vorbild für viele andere Mitarbeiter sein.“
  • „Offiziell vergeben wir zwar keinen Titel als Mitarbeiter des Monats, aber aktuell hätten sie ihn wirklich verdient.“
  • „Ohne Ihr großes Engagement und den unermüdlichen Willen zum Erfolg hätten wir es nicht geschafft. Danke und gut gemacht!“

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