Ideen teilen: Weniger Egoismus zahlt sich aus

Ideen sind ein wichtiger Motor in jedem Unternehmen und Team. Entscheidend für den Erfolg eines Vorschlags ist jedoch, wie mit diesem umgegangen wird. Leider zeigt sich dabei in vielen Gruppen: Ideen teilen? Das will kaum jemand und die Teamarbeit wird vorübergehend ausgesetzt. Bei eigenen Ideen werden die meisten zu Egoisten, die nicht teilen, sondern nur an sich denken. Das ist ein Fehler – aber warum wird er so oft gemacht? Wir zeigen, warum kreative Gedanken verheimlicht werden und aus welchen guten Gründen Sie Ihre Ideen teilen sollten…

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Ideen sind ein Motor des Erfolgs

Ohne zündende Ideen geht nichts. Geistesblitze und kreative Einfälle sind ein zentraler Erfolgsfaktor für Teams und Unternehmen. Ein neues Produkt, eine innovative Problemlösung, eine Verbesserung der Abläufe – Einfälle sind ein wichtiger Motor für die Entwicklung und oft der entscheidende Punkt, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Was diesen Motor ausbremst: Silodenken und ein völlig falscher Umgang mit den Ideen des Teams. Immer wieder zeigt sich, dass Mitarbeiter Vorschläge haben, ihre Ideen aber nicht teilen. Dahinter stehen leider gleich mehrere Gründe. Teilweise in der Unternehmenskultur, teilweise in der Persönlichkeit der Mitarbeiter.

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Warum werden Ideen nicht immer geteilt?

Teamgeist wird zwar in jedem Unternehmen gepredigt und großgeschrieben. Geht es aber darum, die eigenen Ideen zu teilen, gerät der Gedanke in Vergessenheit. Selbst in Teams, die gut miteinander auskommen, zeigt sich bei einigen Ideen der Hang zum Herrschaftswissen und ein gewisser Egoismus.

Ideen werden für sich behalten, statt diese publik zu machen, im Team zu besprechen und eine Umsetzung zu planen. Verantwortlich dafür sind vor allem vier Gründe:

  • Angst vor Kritik
    Eine Idee vorzubringen, bedeutet immer auch, diese den Meinungen und Ansichten der Kollegen und des Chefs auszusetzen. Das kann viel positives Feedback bringen und das Selbstbewusstsein stärken, doch der Versuch kann auch nach hinten losgehen. Aus Angst vor der Kritik werden viele Ideen verschwiegen. Man fürchtet die negativen Reaktionen oder gar die offene Häme für einen Vorschlag.
  • Zurückhaltung aus Selbstzweifeln
    Eng verbunden mit der Angst sind die Selbstzweifel zur eigenen Idee. Es ist die nagende Frage: Ist mein Einfall überhaupt gut genug – oder sind alle anderen Vorschläge viel besser? Fehlt der Glaube an die eigene Idee, wird diese verheimlicht, statt im Team gemeinsam die Entscheidung für oder gegen einen Vorschlag zu treffen.
  • Wunsch nach Anerkennung
    Die eigene Idee teilen? Dann klaut doch ein Kollege bestimmt die eigenen Gedanken und gibt den tollen Vorschlag als seinen eigenen aus. Genau das wollen Mitarbeiter nicht, denn sie wollen selbst die Anerkennung und den beruflichen Erfolg für ihren Einfall. Gerade wer schon einmal schlechte Erfahrungen mit dem Ideenklau gemacht hat, überlegt es sich in Zukunft zweimal, ob er seine Idee teilen möchte oder für sich behält.
  • Ansporn durch Ambitionen
    Bei den eigenen Ideen sind die Ambitionen besonders groß. Ein eigener Vorschlag wird besonders ehrgeizig und zielstrebig verfolgt. Dieser Ehrgeiz kann so groß sein, dass man sich nicht auf die Hilfe von anderen verlassen möchte. Alle sollen sehen, dass man es alleine geschafft hat – von der Idee bis zur Umsetzung.

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Ideen teilen: 4 gute Gründe

Vielleicht haben Sie sich schon einmal selbst bei dem Gedanken ertappt: „Soll ich meine Idee wirklich mit den anderen teilen?“ Die objektive Antwort lautet fast immer: „Ja“ – sollten Sie! In einem funktionierenden Team profitieren Sie gleich mehrfach, wenn Sie Ihre Ideen teilen und mit den Kollegen besprechen. Hier sind vier gute Gründe:

  1. Sie erkennen mögliche Fehler

    Hinter jeder Idee kann auch das ein oder andere Problem stecken. Dies ist besonders gemein, da man selbst diese kleinen Fehler oft nicht erkennt. Zu überzeugt ist man vom eigenen Einfall. Die Idee eines anderen betrachtet man hingegen mit mehr Distanz und weniger emotional. So können Fehler bereits behoben werden, bevor es an die eigentliche Umsetzung geht. Bei der Besprechung im Team fallen solche Probleme meist schnell auf – sie selbst könnten stundenlang alleine nachdenken, ohne darauf zu kommen.

  2. Sie erweitern die Ansätze

    Die meisten Ideen sind ein guter Anfang und geben eine Richtung vor, nur die wenigsten sind aber völlig ausgereift. Fast immer kann etwas verbessert, geändert oder ergänzt werden. Die Kollegen bringen dabei wichtigen Input, um aus einer vielversprechenden Idee ein tatsächlich erfolgreiches Konzept zu machen. Je mehr Gehirne sich Gedanken zur Optimierung machen, desto besser sind dabei die letztlichen Ergebnisse.

  3. Sie bauen Vertrauen auf

    Es ist ein großer Vertrauensbeweis, wenn Sie einem Kollegen von Ihren Plänen erzählen und Ihre Ideen teilen. Für die Zusammenarbeit und die Atmosphäre am Arbeitsplatz ein wichtiges Signal. Entsteht das Gefühl, jeder Kollege würde nur ans eigene Wohl denken – im Notfall auch auf Kosten anderer – funktioniert die Teamarbeit nicht. Auch gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Wenn Sie anderen vertrauen, wird dieses hoffentlich erwidert.

  4. Sie entwickeln sich weiter

    Es ist nicht ganz einfach, doch kann es für die eigene Persönlichkeit sehr wichtig sein, Ideen zur Debatte zu stellen. Nur so kann man erfahren, was das Umfeld von der eigenen Meinung hält und gleichzeitig lernen, für seine Ansichten einzustehen und Standpunkte zu vertreten. Für die Persönlichkeitsentwicklung und das eigene Selbstvertrauen eine schwierige, aber wichtige Herausforderung.

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Mehr Ideen teilen: 3 Voraussetzungen

Am Ende profitieren alle Beteiligten, wenn im Team mehr Ideen geteilt werden. Bessere Ergebnisse und bessere Zusammenarbeit sorgen für Erfolg und Zufriedenheit im Job. Damit Mitarbeiter möglichst viele Ideen teilen, können Arbeitgeber die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Diese drei Voraussetzungen sind besonders wichtig:

  • Aufforderung
    Vorgesetzte sollten aktiv nach den Ideen von Mitarbeitern fragen. Oft haben Teammitglieder das Gefühl, dass ihre Vorschläge gar nicht gewünscht sind, weil der Chef bereits einen genauen Plan hat. Hier helfen direkte Rückfragen in Meetings oder Personalgesprächen. Ein einfaches „Haben Sie dazu noch eine Idee, die uns weiterbringen könnte?“ senkt die Hemmschwelle enorm und bringt viele Einfälle ans Licht.
  • Sicherheit
    Um die Angst vor den Reaktionen auf die eigene Idee zu nehmen, muss eine Atmosphäre der Sicherheit geschaffen werden. Mitarbeiter müssen wissen, dass sie bedenkenlos ihre Ideen teilen können, ohne negative Kommentare oder destruktive Kritik befürchten zu müssen.
  • Vertrauen
    Die wichtigste Basis für die offene Kommunikation von Ideen ist Vertrauen untereinander. Je besser die Stimmung im Team und je stärker der Zusammenhalt, desto leichter fällt es, mit den anderen über die eigenen Vorschläge zu sprechen. Hier entsteht erst gar nicht die Befürchtung, andere könnten die Idee klauen und sich mit fremden Lorbeeren schmücken.
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Idee geklaut: Und jetzt?

Zu 100 Prozent lässt sich leider nie ausschließen, dass ein Kollege die Idee eines anderen klaut. Das Problem: Mit einem „Das war aber eigentlich meine Idee…“ kommen Sie kaum weiter. Das können Sie kaum beweisen und schlimmstenfalls wirken Sie wie eine Petze. Hat ein anderer Ihre Idee vorgebracht, können Sie diese aber aufgreifen und weiterführen.

Stellen Sie kritische Rückfragen, die der andere nicht beantworten kann – für die Sie selbst aber bereits die Lösung haben. Schließlich haben Sie sich bereits lange damit beschäftigt. Damit punkten Sie gleich doppelt. Sie beweisen Teamfähigkeit, weil Sie die Idee eines Kollegen verbessern und Sie zeigen Ihre Kompetenzen auf dem Gebiet.


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[Bildnachweis: Dmitry Guzhanin by Shutterstock.com]