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Glaubwürdigkeit: Deshalb ist sie wichtig


Nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten sollt ihr sie erkennen, heißt ein sinngemäß aus der Bibel abgeleiteter Spruch. Er fasst das Dilemma um den Begriff Glaubwürdigkeit ganz gut zusammen. Denn glauben ist nicht wissen und bis wir es nicht schwarz auf weiß haben, müssen wir einer Person vertrauen. Ist sie uns fremd, erkennen wir für gewöhnlich nach einer Weile, ob Dinge auch wirklich in die Tat umgesetzt werden oder es bei heißer Luft bleibt. Warum Glaubwürdigkeit auch im Berufsleben eine große Rolle spielt…


Glaubwürdigkeit: Deshalb ist sie wichtig

Glaubwürdigkeit Definition: Wann jemand glaubwürdig erscheint

Glaubwürdigkeit bedeutet dem Wortsinn nach, dass jemand oder etwas es würdig ist, dass wir ihm oder es unseren Glauben schenken. Es ist somit eine Eigenschaft, die wir anderen zuschreiben.

In den Rechtswissenschaften, aber auch in der Psychologie, der Politikwissenschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Marktforschung und Kommunikationswissenschaft wird Glaubwürdigkeit seit einigen Jahren intensiv erforscht. Im Englischen heißt Glaubwürdigkeit credibility oder belief.

Synonym für Glaubwürdigkeit stehen neben dem Fremdwort Kredibilität folgende Begriffe:

  • Aufrichtigkeit
  • Authentizität
  • Echtheit
  • Ehrlichkeit
  • Ernsthaftigkeit
  • Glaubhaftigkeit
  • Natürlichkeit
  • Originalität
  • Plausibilität
  • Redlichkeit
  • Seriosität
  • Sicherheit
  • Unabweisbarkeit
  • Unanfechtbarkeit
  • Unangreifbarkeit
  • Unbestreitbarkeit
  • Unwiderlegbarkeit
  • Vertrauenswürdigkeit
  • Zuverlässigkeit

Wie die obigen Synonyme zeigen, setzt sich Glaubwürdigkeit also aus verschiedenen Komponenten zusammen. Von großer Bedeutung sind die folgenden:

  • Ehrlichkeit

    Wer beim Lügen erwischt wird, setzt seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Einmal verlorenes Vertrauen zurück zu erobern ist weitaus schwerer als von Vornherein bei der Wahrheit zu bleiben. Das bedeutet keinesfalls, dass Sie jedem Kollegen alles von sich erzählen müssen, Sie dürfen sich sehr wohl abgrenzen.

  • Transparenz

    Bemühen Sie sich um eine offene und klare Kommunikation. Wer seine Ziele und Interessen immer nachvollziehbar darlegt, wirkt auf andere „berechenbar“ und somit auf Dauer verlässlich.

  • Verbindlichkeit

    Dieser Punkt geht noch einen Schritt weiter als der vorgenannte: Lassen Sie ihren Worten auch Taten folgen. Wer immer nur verspricht, aber nie einlöst, erscheint unglaubwürdig. Dazu gehört auch, dass Sie machbare Ziele anvisieren und keine unrealistischen Hoffnungen wecken.

  • Authentizität

    Authentisch wirkt jemand, der sich über seine eigenen Stärken und Schwächen im Klaren ist, damit aber auch entsprechend souverän umgehen kann. So jemand muss nicht vorgeben jemand zu sein, der er nicht ist.

  • Konsistenz

    Hier geht es darum, dass Sie sich nicht in Widersprüche verstricken. Dies ist sowohl auf der Handlungs-als auch auf der Kommunikationsebene wichtig: Sie können nicht dem einen Kollegen sagen, dass Sie keine Arbeit abnehmen können, weil Sie selbst so viel zu tun haben und im nächsten Moment einem anderen Kollegen Arbeit abnehmen – fällt das auf, kommt das einer Lüge gleich.

Klafft eine Lücke zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung, spricht man im Englischen von credibility gap, also einer „Glaubwürdigkeitslücke“. Das kann mitunter schwerwiegende Konsequenzen haben.

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Glaubwürdigkeit in der Arbeitswelt

Wie sagte es der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Anan so schön? Only promises that are kept, are promises that count! Wer die genannten Aspekte der Glaubwürdigkeit beherzigt, wird von seinen Mitmenschen Vertrauen entgegen gebracht bekommen. Im beruflichen wie im privaten Bereich geht es darum, Vertrauen zu erhalten: Nur so kann man Menschen an sich binden.

Das lässt sich ganz einfach an aktuellen Skandalen ablesen: Wenn ein beispielsweise ein Automobilkonzern jahrelang bei den Abgaswerten schummelt, führt das zur Erschütterung der Glaubwürdigkeit: Die Produktbindung leidet darunter, Geschäftspartner springen ab, potenzielle Kunden gehen verloren.

Dreh- und Angelpunkt der Glaubwürdigkeit sind Vertrauen und Akzeptanz. Ein Unternehmen kann nur dann bestehen, wenn es seinen Kunden und seinen Mitarbeitern gegenüber beides erhält beziehungsweise steigert.

Dazu bedarf es einer gezielten Glaubwürdigkeitsstrategie, die sich aus verschiedenen Handlungskomponenten zusammensetzt:

  • Kommunikation

    Man begegnet sich auf Augenhöhe mit Mitarbeitern und Kunden, bemüht sich um gegenseitige Kommunikation. Dabei werden die jeweiligen Bedürfnisse und Wertvorstellungen der Kommunikationspartner geklärt und möglichst ins eigene Handeln integriert.

  • Verantwortung

    Ein Unternehmen stellt sich seiner Verantwortung, indem es im Falle von Schäden die Konsequenzen für sein Handeln trägt, beispielsweise Entschädigungen an Verbraucher zahlt so wie der Autokonzern VW im Abgasskandal – zumindest in den USA. Ebenso sollte es sein zukünftige Handeln entsprechend ausrichten und beispielsweise nachhaltiger agieren.

  • Innovation

    Hier geht es vor allem um Ihre Problemlösungskompetenz. Wer existente Probleme möglichst lösungsorientiert angeht, erhöht die Akzeptanz bei Mitarbeitern und Kunden.

Gleiches gilt für die Führungskraft: Wenn die Mitarbeiter kein Vertrauen in ihren Vorgesetzten haben, gibt es offenbar ein Problem mit der Glaubwürdigkeit. Aufgrund schlechter Erfahrungen wird die Führungskraft als nicht verlässlich und unauthentisch empfunden.

Dies ist zu beobachten, wenn leere Versprechungen gemacht werden. Aber auch das Phänomen Wasser predigen und Wein trinken fällt in diesen Bereich: Jemand, der von seinen Angestellten vollen Einsatz und Überstunden erwartet, Sparmaßnahmen ankündigt, aber gleichzeitig seinen Managern dicke Boni zahlt, büßt ebenso an Glaubwürdigkeit ein.

Aber Glaubwürdigkeit ist keine Einbahnstraße. Ein Mitarbeiter, der sich krank meldet, am nächsten Tag aber mopsfidel auf einer Party (trotz angeblicher Grippe) oder beim Heben schwerer Gegenstände beobachtet wird (obwohl er einen Bandscheibenvorfall hat), verspielt natürlich ebenso seine Glaubwürdigkeit.

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Glaubwürdigkeit: Vertrauensvolle Berufe

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat in ihrer Studie von 2016 sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene ein Stimmungsbild zu Berufen eingeholt, die als vertrauenswürdig eingeschätzt werden.

Wenig überraschend haben seit der Finanzkrise vor allem Banker ein Problem mit Glaubwürdigkeit. Allerdings läßt sich dies vor allem in Europa feststellen: So vertrauen in Deutschland lediglich 43 Prozent den Finanzfachleuten, weltweit sind es immerhin 67 Prozent.

Ganz anders hingegen in Indien: Immerhin 88 Prozent aller Inder hielten in der GfK-Studie von 2014 Experten aus der Finanzbranche für vertrauenswürdig. Die Glaubwürdigkeit bestimmter Berufsgruppen ist also nicht überall gleichermaßen eingeschränkt.

Wie der Studie zu entnehmen ist, steht eine Berufsgruppe (und das seit Jahren) unangefochten an der Spitze: Die Feuerwehrleute. Sie teilen sich zusammen mit den Sanitätern den ersten Platz. In diesem Fall gibt es tatsächlich weltweite Übereinstimmung: Menschen, die im Notfall helfen, schreibt man einen guten Charakter zu. Sie werden als besonders vertrauenswürdig eingeschätzt, erhalten häufig Werte von mehr als 90 Prozent.

Und die helfenden Berufe sind dicht gefolgt von den Berufsgruppen rund um die Verkehrsbeförderung: Auch wenn der Frust im Falle von Streiks entsprechend hoch ist, so sind Lok-, Bus-, U-Bahn und Straßenführer bei den Deutschen sehr beliebt. Mit einem Wert von 89 Prozent landen sie auf Platz sechs der vertrauenswürdigsten Berufe und sind damit gleichauf mit Ärzten.

Relativ guter Werte kann sich die Dienstleistungsbranche im IT-Bereich erfreuen, damit vertraut Deutschland seinen Computer- und Software-Experten um 14 Prozentpunkte mehr als im europäischen Vergleich.

Bitter hingegen sieht es für Journalisten aus: Wie die untere Liste verdeutlicht, wird diese Profession als wenig vertrauenswürdig und damit wenig glaubwürdig eingeschätzt.

Glaubwürdigkeit: Wem die Deutschen vertrauen

  • Feuerwehrleute: 96 Prozent
  • Sanitäter: 96 Prozent
  • Krankenschwestern/-pfleger: 95 Prozent
  • Apotheker: 90 Prozent
  • Ärzte: 89 Prozent
  • Lok-, Bus-, Straßenbahnführer: 89 Prozent
  • Piloten: 87 Prozent
  • Ingenieure/Techniker: 86 Prozent
  • Lehrer: 82 Prozent
  • Polizisten: 82 Prozent
  • Landwirte: 78 Prozent
  • Handwerker: 77 Prozent
  • Architekten: 75 Prozent
  • Richter: 75 Prozent
  • Rechtsanwälte: 72 Prozent
  • Taxifahrer: 71 Prozent
  • Soldaten: 66 Prozent
  • Beamte: 62 Prozent
  • Pfarrer/Geistliche: 61 Prozent
  • Bürgermeister: 59 Prozent
  • Computerspezialisten: 59 Prozent
  • Markt-/Meinungsforscher: 59 Prozent
  • Unternehmer: 54 Prozent
  • Händler/Verkäufer: 52 Prozent
  • Schauspieler: 48 Prozent
  • TV-Moderatoren: 48 Prozent
  • Banker: 43 Prozent
  • Profisportler: 42 Prozent
  • Journalisten: 36 Prozent
  • Werbefachleute: 27 Prozent
  • Versicherungsvertreter: 22 Prozent
  • Politiker: 14 Prozent

Dass im Zeitalter der Fake News plötzlich auch fragwürdige Quellen als gleichwertig mit faktenbasierten Quellen anerkannt werden, dürfte entscheidend dazu beitragen, diesen Berufsstand zu diskreditieren.

Aber es geht immer noch schlimmer. Wie in den vergangenen Jahren auch schneiden Politiker am schlechtesten ab. Ihnen vertrauen nur 14 Prozent aller Deutschen. Doch es gibt eine Ausnahme. So stehen Bürgermeister deutlich besser da: In der Studie von 2014 vertrauten 55 Prozent aller Befragten ihrem Stadtoberhaupt.

Das dürfte nicht zuletzt an der Nähe liegen: Seinen Bürgermeister trifft man weitaus eher und lernt ihn in Zusammenhang mit greifbaren Problemen kennen als das auf nationaler Ebene der Fall ist.

[Bildnachweis: Syda Productions by Shutterstock.com]

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