Wodurch wird ein Mensch vertrauenswürdig?
Vertrauenswürdigkeit beschreibt einen Menschen, auf den absolut Verlass ist. Werden ihm Geheimnisse oder Informationen anvertraut, besteht absolut kein Zweifel daran, dass diese in guten Händen sind. Wird ein Versprechen gegeben, wird dieses zu 100 Prozent eingehalten und ein vertrauenswürdiger Mensch ist immer für einen da, wenn Not am Mann ist, Hilfe benötigt wird oder einfach nur eine Schulter zum Ausweinen benötigt wird – auch das natürlich immer vollkommen diskret.
Kurz gesagt: Vertrauenswürdigkeit ist ein äußerst positiver Charakterzug, der oft mit einer liebenswürdigen Persönlichkeit einhergeht. Kaum verwunderlich, dass fast jeder Mensch sich diese Eigenschaft zuspricht. Ich bin sehr vertrauenswürdig, also erzähl ruhig…
Worte allein können allerdings auch trügerisch sein, was zählt sind deshalb Taten. Vertrauenswürdigkeit müssen Sie sich verdienen. Immer und immer wieder über einen langen Zeitraum hinweg. Zum Beispiel so:
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Übernehmen Sie die Verantwortung
Vertrauenswürdigkeit zeigt sich darin, dass Sie auch zu Ihren Fehlern und Schwächen stehen können und die Verantwortung übernehmen. Versuchen Sie hingegen sich immer nur aus der Affäre zu ziehen und die Verantwortung weit von sich zu weisen, spricht vieles dafür, dass andere Sie für wenig vertrauenswürdig halten.
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Stellen Sie andere in den Vordergrund
Verantwortung zu übernehmen bedeutet allerdings nicht, dass Sie sich bei jeder Gelegenheit feiern lassen oder gar mit fremden Lorbeeren schmücken. Vertrauenswürdig wirkt, wer sich selbst auch mal zurücknehmen kann, um andere besonders gut aussehen zu lassen.
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Stehen Sie zu Ihrem Wort
Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit sind zwei der wichtigsten Voraussetzungen für Vertrauenswürdigkeit. Wenn Sie vertrauenswürdig sein wollen, sollten Sie deshalb unbedingt zu Ihrem Wort stehen und mit Ehrlichkeit überzeugen. Sagen Sie lieber einmal weniger zu, wenn dafür aber immer auf Sie Verlass ist. So machen Sie den deutlich besseren Eindruck und Sie werden immer häufiger ins Vertrauen gezogen.
Wir beurteilen die Vertrauenswürdigkeit im Bruchteil einer Sekunde
Ja, Vertrauenswürdigkeit müssen Sie sich erarbeiten. Allerdings haben es manche Menschen dabei schwieriger als andere. Der Grund: Das Gesicht.
Was oberflächlich klingt, hat Jonathan Freeman von der Universität New York untersucht. Seine Ergebnisse zeigen, dass wir die Vertrauenswürdigkeit eines Menschen anhand seines Gesichts bereits im Bruchteil einer Sekunde beurteilen – also bevor wir den Menschen überhaupt bewusst wahrnehmen.
Mit diesen Sätzen klingen Sie sofort vertrauenswürdiger
Worte und Sprache spielen bei der Wahrnehmung einer Person eine große Rolle. Auch ein vertrauenswürdiger Eindruck kann durch die richtigen Worte vermittelt werden. Aber was genau muss man dafür sagen? Erstaunlicherweise ist die Antwort darauf viel leichter, als man es erwarten würde.
Es braucht keine ausschweifenden Reden, um vertrauenswürdig zu klingen. Ganz im Gegenteil sogar. Wer viel um den heißen Brei herumredet, erzeugt schnell den Eindruck, er hätte etwas zu verbergen oder würde versuchen, die eigentliche Nachricht zu vertuschen und in viel Geschwafel und Geschwurbel zu verpacken.
Oft sind es die kleinen Sätze, die als Grundstein der Vertrauenswürdigkeit ausreichen können. Mit diesen sechs Sätzen, die Sie in jedem Gespräch einbauen können, klingen Sie sofort vertrauenswürdiger.
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Sie können mir vertrauen
Es klingt verblüffend einfach, doch tatsächlich funktioniert es. Studien zeigen, dass wir eher geneigt sind, anderen zu vertrauen, wenn diese uns genau das noch einmal versichern. Sollten Sie also mit Zweifeln konfrontiert werden, zögern Sie nicht, Ihre Vertrauenswürdigkeit noch einmal offen zu betonen. Das mag Ihnen vielleicht komisch vorkommen, erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Gegenüber Ihnen vertrauen wird.
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Was denken Sie darüber?
Vertrauen basiert fast immer auch auf Gegenseitigkeit und je mehr Sie zeigen, dass Sie Ihrem Gegenüber vertrauen, desto eher ist dieser bereit, dieses Verhalten zu erwidern und auch Sie für vertrauenswürdig zu halten. Ehrlich und aufrichtig nach einer Meinung oder nach Hilfe zu fragen ist ein starkes Zeichen von Respekt und Vertrauen und stellt unter Beweis, dass Ihnen viel am Ratschlag der anderen Person liegt. Wenn Sie sich auf andere verlassen, verlassen diese sich meist auch auf Sie.
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Ja, auf jeden Fall
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die große Auswirkungen haben. Stellen Sie sich vor, ein Kollege bittet Sie um Hilfe oder der Chef kommt mit einer kurzfristigen Aufgabe und fragt: Können Sie dies noch vor Feierabend fertig machen? Ein simples Ja, na klar reicht schon aus, um als vertrauenswürdig wahrgenommen zu werden. Sie zeigen nicht nur, dass man sich auf Sie verlassen kann – auch wenn es mal eng wird – sondern auch, dass Sie bereit sind, etwas für den anderen zu tun und sich dafür besonders ins Zeug legen.
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Ich verstehe Sie
Empathie ist ein wichtiger Faktor, wenn es um Vertrauen geht. Es lässt Sie sofort vertrauenswürdiger klingen, wenn Sie sich in andere hineinversetzen können, deren Lage und Emotionen nachvollziehen können. Es ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis, von anderen verstanden zu werden. Um vertrauenswürdig zu klingen, sollten Sie anderen also genau zuhören, deren Sicht der Dinge verstehen und darauf eingehen.
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Vielen Dank
Durch Dankbarkeit den Leistungen und Anstrengungen des Umfelds gegenüber kann man seine eigene Wertschätzung ausdrücken. Man zeigt, dass die Hilfe nicht als selbstverständlich erachtet wurde, sondern man gerne bereit ist, den Gefallen zu erwidern und dass die anderen dabei auf einen zählen können.
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Das ist wirklich eine gute Idee
Es ist leicht, die Anerkennung und das Lob für Leistungen oder Ideen selbst einzuheimsen, doch wer vertrauenswürdig klingen möchte, sollte auch andere mit einbeziehen und die Lorbeeren weiterreichen. Damit zeigen Sie nicht nur Ihre Qualitäten als Teamplayer, sondern demonstrieren auch Ihre Bereitschaft, etwas für den anderen zu tun. Eine wichtige Eigenschaft, um Vertrauen aufzubauen.
Vertrauenswürdig klingen und tatsächlich vertrauenswürdig zu sein ist allerdings noch längst nicht das Gleiche und natürlich lässt sich viel von Vertrauen reden, doch Worte alleine reichen nicht aus, um tiefgreifendes Vertrauen aufzubauen. Die richtigen Worte zur richtigen Zeit können lediglich helfen, den ersten Schritt zu tun und den Zuhörer davon überzeugen, dass Sie wirklich eine Chance auf sein Vertrauen verdient haben.
Diese Chance gilt es dann allerdings auch zu nutzen und mit Handlungen und eingehaltenen Versprechen zu untermauern. Sollten Sie vertrauenswürdig klingen, doch anschließend nicht einmal zu Ihrem Wort stehen, hat es sich nicht nur langfristig mit dem Vertrauen erledigt, sondern Sie gelten von nun an auch noch als Sprücheklopfer oder gar Lügner.
Ein Schicksal, das Sie unbedingt vermeiden sollten, denn wer einmal den Ruf hat, nicht vertrauenswürdig zu sein, wird diesen kaum wieder los – ganz egal, wie tadellos und vorbildlich Ihr Verhalten in Zukunft auch sein mag.
Einfache Namen wirken besonders vertrauenswürdig
Der Einfluss der Sprache auf die Vertrauenswürdigkeit eines Menschen geht noch weiter. Nicht nur das, was wir sagen, sondern bereits unser Name kann beeinflussen, ob unsere Mitmenschen uns für vertrauenswürdig halten. Dabei spielen zum einen natürlich klassische Klischees und Denkschubladen eine Rolle. Mit einigen Namen verbinden wir Glaubwürdigkeit, Authentizität und vertrauenswürdiges Verhalten, andere gelten zum Beispiel als weniger intelligent und damit auch weniger vertrauenswürdig.
Tatsächlich haben Namen aber noch eine weitere erstaunliche Wirkung auf die Vertrauenswürdigkeit: Ist Ihr Name leicht auszusprechen, neigen die Menschen dazu, Sie als vertrauenswürdiger einzustufen und Ihnen eher Glauben zu schenken.
Kein Scherz: Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam der neuseeländischen Victoria Universität in Wellington in einer Studie. Die Wissenschaftler ordneten Behauptungen verschiedenen Namen zu und fragten die Probanden, wie glaubwürdig diese seien.
Tatsächlich wurden durchgehend einfach auszusprechende Namen als vertrauenswürdiger eingestuft, sodass die aufgestellten Thesen besonders häufig geglaubt wurden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Informationen durch die einfachen Namen leichter zu verarbeiten waren, was die gesteigerte Vertrauenswürdigkeit begründen könnte.
So können Sie Ihre Vertrauenswürdigkeit wieder verlieren
Wie gewonnen, so zerronnen… Auf einmal gewonnener Vertrauenswürdigkeit sollten Sie sich keinesfalls ausruhen, denn diese ist auch ganz schnell wieder weg – und dann kaum noch zu retten. Tatsächlich kann ein einziger Fehltritt ausreichen, um einen hart erarbeiteten Ruf zunichte zu machen.
Besonders sorgfältig sollten Sie daher mit den Geheimnissen Ihrer Mitmenschen umgehen. Sie wollen nicht derjenige sein, der empfindliche Informationen weitergibt, sich damit den Groll zuzieht und seine Vertrauenswürdigkeit verspielt.
Um sich seine Vertrauenswürdigkeit zu bewahren, reicht es allerdings nicht aus, ein guter Geheimnishüter zu sein. Auch Ihr sonstiges Verhalten sollte zu jeder Zeit vertrauenswürdig sein. Einige Patzer sollten Sie deshalb unbedingt vermeiden. Darauf sollten Sie achten, um Ihre Vertrauenswürdigkeit zu erhalten:
- Sagen Sie die Wahrheit, wer lügt, ist nicht vertrauenswürdig.
- Beteiligen Sie sich nicht an Gerüchten. Vertrauen basiert auf Fakten.
- Halten Sie Ihr Wort, damit sich andere immer auf Sie verlassen können.
- Schauen Sie nicht nur auf sich selbst., sondern fördern Sie auch andere.
- Lernen Sie zu verzeihen, wer auf Rache sinnt, verspielt seine Vertrauensfähigkeit.
- Stehen Sie zu Ihren Fehlern, entschuldigen Sie sich, wenn Sie was falsch gemacht haben.
- Bleiben Sie authentisch, Verhalten und Aussagen sollten zusammenstimmen