Heilpraktiker werden: Ausbildung, Gehalt, Aufgaben

Heilpraktiker sind Experten für Naturheilkunde. Alternativ zur Schulmedizin setzen sie Behandlungsmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur ein. Der Beruf ist allerdings geschützt. Wer Heilpraktiker werden möchte, muss dafür eine anerkannte Ausbildung an einer privaten Heilpraktikerschule absolvieren. Diese dauert zwischen vier und 36 Monate. Erst danach dürfen Sie laut Heilpraktikergesetz als solche(r) praktizieren. Die Berufsaussichten sind dafür exzellent. Alles über Ausbildung, Aufgaben und Heilpraktiker Gehalt…

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Ausbildung: Wie wird man Heilpraktiker?

Wer in Deutschland Heilpraktiker werden möchte, braucht eine offizielle Heilpraktiker-Erlaubnis. Diese wird vom regionalen Gesundheitsamt erteilt. Voraussetzung sind ausführliche schriftliche sowie mündliche Prüfungen. Um zu diesen Prüfungen zugelassen zu werden, müssen Sie zudem mindestens 25 Jahre als sein, die gesundheitliche und geistige Eignung (ärztliches Attest!) nachweisen sowie ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

Zwar kann unter diesen Voraussetzungen grundsätzlich jeder die Prüfung ablegen. Diese ist aber schwer und per Selbststudium kaum zu schaffen. Die Erfolgschancen steigen erst durch eine professionelle Ausbildung an einer privaten und daher kostenpflichtigen Heilpraktikerschule. Hierfür gibt es inzwischen einige Angebote. Diese umfassen:

  1. Berufsbegleitende Teilzeit-Ausbildungen: Dauer bis zu 16 Monate
  2. Fernstudiengänge: Dauer zwischen zwölf und 30 Monate
  3. Vollzeit-Lehrgänge: Dauer zwischen vier und acht Monate

Für eine private Ausbildung sollten Sie mit Kosten zwischen 2.000 bis zu 11.000 Euro rechnen.

Heilpraktiker Ausbildung Inhalte

Unabhängig davon, welche Ausbildung Sie wählen: Die Inhalte sind für alle angehenden Heilpraktiker identisch.

  • Allgemeine Krankheitslehre
  • Berufs- und Gesetzeskunde
  • Anwendung, Wirkung, Grenzen, Gefahren von diagnostischen und therapeutischen Naturheilkunde-Maßnahmen
  • Erkennung und Erstversorgung akuter Notfälle sowie lebensbedrohlicher Zustände
  • Klinische Befunderhebung
  • Praxishygiene, Desinfektion, Sterilisation
  • Menschliche Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie
  • Injektion, Blutabnahme
  • Analyse und Deutung von Laborwerten
  • Pathologie, Psychopathologie

Darüber hinaus erlernen Heilpraktiker in spe unterschiedliche Therapiemethoden und deren praktische Anwendung. Dazu zählen traditionelle Chinesische Medizin, Chiropraktik, Homöopathie, Massagen, Akupunktur, Hypnose, Autogenes Training, Bioenergetik, Ayurveda, Atemtherapie, Ernährungsberatung oder Aromatherapie.

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Aufgaben: Was machen Heilpraktiker?

Mystisches Handauflegen, esoterisches Getue, fragwürdige Praktiken? Solchen Vorurteilen sehen sich Heilpraktiker immer wieder ausgesetzt. Ihre Arbeit wird oft als Quacksalbertum abgetan. Hinter dem Berufsbild Heilpraktiker steckt aber mehr. Es ist zwar bis heute nicht nachgewiesen, dass diese Therapien schwerwiegende Krankheiten – zum Beispiel Krebs – heilen können. Doch können Heilkundeverfahren Nebenwirkungen von schulmedizinischer Behandlungen abmildern oder im Bereich von Allergien oder Rücken- beziehungsweise Gelenkbeschwerden beachtliche Erfolge erzielen.

Hauptaufgaben von Heilpraktikern sind die Analyse der Ursachen einer Erkrankung sowie deren Therapie. Bei der Erstanamnese werden Patienten befragt, um Symptome und Umstände der Person möglichst genau kennenzulernen. Die anschließende Untersuchung mit – teilweise mit Blut- und Harnuntersuchungen, Abhören, Abklopfen, Zungendiagnostik oder anderen Methoden – hilft bei der Diagnose.

Ganzheitliche Diagnose und Behandlung

Dabei nutzen Heilpraktiker einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper und Seele des Patienten gemeinsam betrachtet. Entsprechend wichtig sind deshalb die Lebensumstände und Einflüsse auf den Patienten. Dies unterscheidet sich grundlegend von der Schulmedizin. Erst nach abschließender Untersuchung entscheidet der Heilpraktiker gemeinsam mit dem Patienten, welche Behandlung sinnvoll ist. Dabei kommen alternative Heilkundeverfahren und Behandlungsmethoden zum Einsatz. Zum Beispiel:

  • Akupunktur
  • Chiropraktik
  • Physiotherapie
  • Homöopathie
  • Bioresonanztherapie
  • Spagyrik
  • Blutegelbehandlung
  • Kinesiologie
  • Aromatherapie
  • Phytotherapie
  • Ausleitende Verfahren

Zum Arbeitsalltag gehören zudem die Dokumentation von Behandlungsabläufen, Buchhaltung oder das Erstellen von Honorarrechnungen.

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Gehalt: Was verdienen Heilpraktiker?

Die meisten Heilpraktiker arbeiten selbstständig. Ihr Gehalt beziehungsweise Honorar schwankt daher erheblich mit der Auftragslage, der Anzahl der Patienten und der angebotenen Leistungen sowie Behandlungsmethoden. Ausschlaggebend für den Verdienst sind überdies die Region und die Berufserfahrung.

Das aktuelle Durchschnittsgehalt liegt bei 2.700 Euro brutto monatlich.. Berufsanfänger sollten eher mit rund 2.000 Euro im Monat rechnen – gut verdienende Heilpraktiker mit Berufserfahrung und großem Kundenstamm können 3.500 Euro (oder auch mehr) verdienen.

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Arbeitgeber: Wer sucht Heilpraktiker?

Heilpraktiker arbeiten nur selten in einem Angestelltenverhältnis für einen Arbeitgeber. In der Regel führt der Weg in die Selbstständigkeit mit einer eigenen Praxis. Mögliche Arbeitgeber sind aber Gemeinschaftspraktiken, in denen sich Heilpraktiker mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammenschließen. Hier ist durchaus auch eine Kooperation mit Schulmedizinern möglich. Ziel ist es dann, die Therapie- und Heilverfahren ergänzend einzusetzen, um den Patienten die bestmögliche Behandlung zu bieten.

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Karriere als Heilpraktiker?

Für Heilpraktiker stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gut. Die Nachfrage nach alternativer Medizin und den Methoden von Heilpraktikern steigt – entsprechend kann sich die Eröffnung einer Praxis und der Start in die Selbstständigkeit lohnen. Viele Heilpraktiker spezialisieren sich auch auf ein bestimmtes Gebiet. Dabei helfen ihnen intensive Fort- und Weiterbildungen für einen Fachbereich.

Diese Spezialisierungen sind beispielsweise: Homöopathie, Schüßler-Therapie, Pflanzenheilkunde, Naturheilkunde, Bachblüten-Therapie, Phytotherapie, Traditionelle Chinesische Medizin, Fußreflexzonentherapie, Akupunktur und Akupressur oder Hypnose. Anerkannte Experten verdienen in der Regel deutlich mehr und gewinnen darüber sogar Stammkunden.

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Heilpraktiker Bewerbung: Tipps & Vorlagen

Angehende Heilpraktiker, die den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst scheuen und an der Seite eines erfahrenen Kollegen Berufspraxis sammeln möchten, sollten bei der Bewerbung ihre persönlichen Fähigkeiten in den Vordergrund stellen. Wichtige Soft Skills und Qualifikationen in dem Beruf sind Empathie, Offenheit, Diagnosekompetenz und Durchhaltevermögen.

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