Definition: Was ist ein Handout?
Der Begriff Handout stammt aus dem Englischen von to hand out, was so viel wie aushändigen bedeutet. Deutsche Entsprechungen für den Anglizismus sind Handreichung, Tischvorlage, Handzettel oder Thesenpapier. Handouts dienen den Zuhörern dazu, sich einen Überblick über die anstehenden Themenpunkte zu verschaffen. Neben der Schule und der Universität sind sie auf Vorträgen, Besprechungen oder Konferenzen zu finden.
Wenngleich der Kopf- und der Fußbereich eines Handouts immer gleich sind, gibt es dennoch inhaltliche Unterschiede. Die sind darin begründet, dass die Begriffe Handout und Thesenpapier synonym verwendet werden, obwohl sie nicht das Gleiche sind:
- Thesenpapier
Neben der Inhaltsgliederung fasst das Thesenpapier (auch Thesenblatt genannt) die wichtigsten Thesen zusammen. Diese greifen Sie maximal stichpunktartig auf. - Handout
Das Handout darf deutlich ausführlicher ausfallen. Hier geben Sie zu den einzelnen Themenabschnitten die wichtigsten Aussagen stichpunktartig wieder.
Wer das Handout für die Schule oder Uni braucht, sollte im Zweifelsfall seinen Lehrer oder Dozenten fragen, wie ausführlich das Handout werden soll.
Handout Vorlage: Muster zum Download
Sie müssen demnächst ein Referat halten und suchen noch nach einer geeigneten Handout-Vorlage? Wir stellen Ihnen hier ein kostenloses Muster (PDF) zum Download zur Verfügung. Wahlweise können Sie mit unserer Vorlage in Word ein eigenes Handout erstellen:
So bauen Sie Ihre Handreichung auf
Einige allgemeine Tipps vorweg: Bei einem Handout geht es lediglich um eine Stütze für die Zuhörer. Sie sind nicht vom Zuhören oder Mitarbeiten entbunden. Es geht nicht darum, dem Publikum eine mehrseitige Abhandlung Ihres Themas, geschweige denn die komplette Ausarbeitung zu geben.
Mit anderen Worten: Ihr Handout sollte nicht mehr als eine, maximal zwei Din-A4-Seiten betragen. Letzteres kann der Fall bei Referaten an der Uni sein, wenn ein Student beispielsweise 60 Minuten selbst gestalten muss. Vergessen Sie in diesem Fall nicht, die Seiten festzutackern, da sonst eine Zettelwirtschaft entsteht. Neben dem eigentlichen Thema können Sie am Schluss mögliche Fragen auflisten, die Ihnen während der Vorbereitung gekommen sind: Entweder weil Sie diese (aufgrund der Quellen-/Literaturlage) nicht beantworten konnten oder weil Sie diese bewusst im Plenum diskutieren wollen.
Kopf
Wie bei einem Bewerbungsschreiben enthält das Handout oder Thesenpapier einen Kopf, der die wichtigsten Informationen enthält:
- Wo findet das Ganze statt?
- Wenn es an der Universität stattfindet: In welchem Semester wird das Referat gehalten?
- Wer ist der Dozent?
- Wer ist der Referent?
Der Kopf sollte ebenso wie der Fuß in einer kleineren Schriftgröße, zum Beispiel 10-Punkt, gehalten werden, damit mehr Platz für die Gliederung und den Inhalt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite wird das Datum des Referats oder Vortrags vermerkt.
Titel des Vortrags / des Referats
Etwas abgesetzt vom Kopf erscheint – möglichst in Fettdruck, unterstrichen und/oder in einer größeren Schrift (beispielsweise 14-Punkt) das Thema Ihres Referats.
Gliederung
Dem folgt die Gliederung, die anhand von Zwischenüberschriften den Inhalt vorstellt. Später im Inhalt sollten diese Zwischenüberschriften vom restlichen Text abgehoben werden, indem Sie diese fetten oder unterstreichen. Die Schriftgröße für die Gliederung und die nachfolgenden Inhalte sollte in jedem Fall größer als der Kopf sein, 12-Punkt ist geeignet dafür.
Inhalt (+ Beispiel)
Nun arbeiten Sie Punkt für Punkt das Thema ab. Jedem Thema sollten Sie eine kurze Einleitung und/oder Definition voranstellen. Angenommen, Ihr Titel heißt: Der Panslawismus im 19. Jahrhundert unter besonderer Betrachtung Russlands, dann müssen Sie Ihren Zuhörern zunächst erklären, was unter Panslawismus zu verstehen ist. Danach gehen Sie darauf ein, wo diese geistige Strömung ihre Ursprünge und Nachahmer hat, welche Staaten involviert sind und dergleichen mehr.
Wichtig ist, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und damit das Thema zu verfehlen. Sie sollten die Gliederung des Handouts in groben Zügen erstellt haben, bevor Sie sich daran machen, die einzelnen Punkte auszuarbeiten. Häufig sind Themen bereits in irgendeiner Form begrenzt, das heißt, auf die Epoche und/oder die Region festgelegt.
Stil
Vermeiden Sie ausformulierte Sätze, arbeiten Sie lieber mit Phrasen oder Stichpunkten. Diese können Sie in Spiegelstrichen oder Aufzählungspunkten darstellen. Vollständige Sätze lenken die Aufmerksamkeit des Zuhörers ab und schmälern gleichzeitig deutlich den Raum für Notizen.
Außerdem unterstützen Stichpunkte die freien Rede: Denn nun müssen Sie im Geiste die Sätze formulieren, die Sie bereits zuhause geübt haben, ohne einfach nur abzulesen. Das macht das Referat für die Zuhörer deutlich angenehmer. Achten Sie jedoch darauf, die Reihenfolge beizubehalten, um Irritationen vorzubeugen.
Quellen- und Literaturangaben
Den Fuß des Handouts bilden die Quellen- und Literaturangaben. Hier ist den genauen Anforderungen des Faches beziehungsweise des Dozenten zu folgen, da die Zitierweisen (amerikanisch oder deutsch) mitunter sehr unterschiedlich sind.
Wesentliche Bestandteile sind Name und Nachname, Titel des Werkes und das Erscheinungsdatum. In manchen Fällen ändert sich die Reihenfolge der Namen, in anderen muss der Verlag ebenfalls mit aufgeführt werden. Wenn Sie aus Zeitschriften zitieren, müssen Sie Seitenangaben machen. Bei Internetquellen gibt man die Internetadresse nebst Datum an, an dem man die Seite zuletzt aufgerufen hat.
Design
Wie bereits angemerkt, sollten Sie mit verschiedenen Schriftgrößen, Fettungen und Unterstreichungen arbeiten, um einzelne Elemente herauszuholen. Allerdings: weniger ist mehr. Entweder fetten Sie eine Zwischenüberschrift, oder sie wird unterstrichen – aber nicht beides. Je nach Umfang Ihres Themas können Sie wahlweise den rechten Seitenrand etwas breiter einstellen, so dass Raum für Notizen entsteht. Oder Sie lassen unter Ihrem letzten Punkt noch einige Zeilen Platz.
Aufwendige Grafiken, Karten oder Tabellen sollten in Handouts nur sparsam zum Einsatz kommen, da Sie damit viel Platz verschenken. Besser, Sie lenken die Aufmerksamkeit anhand solcher Elemente auf Ihre Powerpoint-Präsentation.
Sinn und Zweck des Handouts
Ein Handout soll dem Zuhörer die Möglichkeit geben, ihm ein weitestgehend fremdes Thema nachzuvollziehen. Das gelingt vor allem mit einer entsprechenden Struktur. Gleichzeitig ist ein Handout ist für den Redner eine Stütze, die ihm selbst Klarheit über die wichtigsten Punkte verschafft.
Der Referent sollte daher immer den Zuhörer im Hinterkopf behalten, der nicht im Thema drinsteckt: Was muss in das Handout hinein, um das Thema verständlich aufzubereiten? Welche Punkte waren mir neu, welche tragen zum Verständnis bei? Gerade wer sich länger mit einem Thema auseinandersetzt, neigt zu einer gewissen Betriebsblindheit.
Beispiel für Formulierungen
Bestimmte Fachtermini sind Ihnen schon längst geläufig, während Außenstehende nur Bahnhof verstehen. Damit das nicht passiert, sollten Sie Fachchinesisch möglichst vermeiden. Dort, wo Fachbegriffe unumgänglich sind und beispielsweise an der Universität oder auf Kongressen Sie als Experten ausweisen, sollten Sie diese eingangs kurz erläutern. Gerne greifen Vortragende im Punkt „Definition“ auf Formulierungen zurück wie:
Ich beziehe mich in meinen Ausführungen auf die Definition von XY, der den Begriff folgendermaßen erklärte:…
Oder auch:
Wenn ich ABC sage, dann möchte ich diesen Begriff wie Autor XY verstanden wissen, der bereits von… sprach.
Et voilà – schon muss sich keiner dumm vorkommen, weil er insgeheim diesen Begriff noch nicht kannte und Sie haben Ihre Schuldigkeit getan.
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