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Unterschied bei einer hohen und einer tiefen Stimme
Kommunikation ist zu weiten Teilen nonverbale Kommunikation, das heißt, nicht nur das Zusammenspiel diverser Muskeln in Gesicht und Mund, sondern auch folgende Faktoren spielen in einem Gespräch mit hinein:
- Blickkontakt: Starren wir unser Gegenüber oder den Boden an oder schauen wir entspannt in die Runde?
- Gestik: Was machen die Hände während der Unterhaltung? Unterstützen sie das Gesagte?
- Körperhaltung: Nehmen Sie eine offene, zugewandte Körperhaltung ein? Ist der Rücken gerade?
- Mimik: Lächeln Sie Ihren Gesprächspartner an? Wirkt der Gesichtsausdruck eher ernst und angespannt?
Dazu kommen sogenannte paraverbale Faktoren, die die Lautstärke, die Betonung, das Sprechtempo, die Sprachmelodie und eben die Stimmlage betreffen. Eigentlich sollte das Sprechen ganz natürlich vonstatten gehen: Zunge, Lippen, Unterkiefer und Gesichtsmuskeln tragen dazu bei, dass wir Wörter formen und verstanden werden.
Unsere biologische Prägung ist schuld daran, dass wir mit einer Piepsstimme wenig Positives verbinden: Noch mehr, tiefere Stimmen werden klar bevorzugt, schließlich haben die mächtigsten Tiere ebenfalls tiefe Tonlagen. Eine tiefe Stimme steht für
- Macht,
- Sicherheit,
- Souveränität.
Unsere Vorliebe für tiefe Töne geht so weit, dass wir in Opern und Filmen die Hauptrollen ebenfalls mit Personen besetzen, die eine tiefe Bassstimme haben.
Die Bevorzugung von tiefen gegenüber hohen Stimmen gilt übrigens für Frauen und Männer gleichermaßen, für Männer sogar noch ein wenig mehr. Denn der Mann ist das Geschlecht, von dem eine tiefe, wohlklingende Stimme erwartet wird – und er hat sie für gewöhnlich auch aufgrund des Testosterons.
Haben wir eine zu hohe Stimme, erzeugt das beim Gegenüber unter Umständen ein anderes Bild als erwünscht, nämlich schnell das Gegenteil der oben genannten Aspekte.
Moden und Alter führen zur Veränderung
Es klingt vielleicht überraschend, aber selbst etwas nahezu Statisches wie die Stimme ist im Laufe der Jahrzehnte Veränderungen unterworfen. Und das gilt nicht nur für die Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten, sondern auch in den zukünftigen.
Was heißt das konkret? Frauen und Männer in der westlichen Welt sind im stärkeren Maße von einem Modernisierungsprozess betroffen. Rollenbilder aus den fünfziger Jahren, einer sehr konservativen Zeit Mitte des letzten Jahrhunderts, wiesen Frauen eher eine Piepsstimme zu.
Die hilflose, leicht dumme, naive Frau, die den Beschützer braucht, der ihr die Welt erklärt – dazu passt natürlich keine tiefe sonore Stimme, die Gewissheit und Gelassenheit ausstrahlt und wenn doch, dann beim Mann.
Personifiziert wurde dieses Rollenbild der Frau damals von Marilyn Monroe, die mit ihren blond gefärbten Haaren und der kindlich-naiven Art nicht nur eine Piepsstimme hatte, sondern vor allem nahezu atemlos klang.
Belegt wurde der Wandel der Stimme im Laufe eines halben Jahrhunderts in einer australischen Studie der Sprachforscher Cecilia Pemberton, Paul McCormack und Alison Russell von der Flinders University in Adelaide.
Der Wunsch nach Gleichberechtigung führt dazu, dass Piepsstimmen selbst bei Frauen zunehmend unattraktiv empfunden werden. Eine Chefin wirkt deutlich gefestigter und durchsetzungsstärker, wenn sie mit tieferer Stimme auftritt.
Die britische Politikerin Margaret Thatcher soll sich gezielt eine tiefere Stimme antrainiert haben und auch heute sprechen Moderatorinnen und Politikerinnen mit einer gut 20 Hertz tieferen Stimmlage als der Durchschnitt.
Tatsächlich ändert sich die Stimme auch mit zunehmenden Alter. Bei Frauen wird sie meist tiefer und kann durch Geburten und die Menopause verändert werden, da ihr Östrogenspiegel sinkt. Andersherum bei Männern: Ihre Stimme wird eher höher, da ihr Testosteronspiegel sinkt.
Gründe für eine Piepsstimme
Ein Grund dafür, dass manch einer atemlos klingt und seine Sätze mehr gehaucht als gesprochen klingen, könnte tatsächlich Stress sein. Die Luft kann dann nicht in dem Maße entweichen, wie sie es täte, wenn wir beruhigt tief ein- und ausatmen würden.
Stattdessen wird sie durch eine verkrampfte Bauchgegend mehr einbehalten – das führt zu einer eher gepressten Sprechweise und begünstigt so eine Piepsstimme. Mit Blick auf bestimmte Rollenbilder ist denkbar, dass manche Frauen eine zu hohe Stimme sogar gezielt einsetzen, um entsprechende Klischees – überaus erfolgreich – zu bedienen.
Typische Vertreterinnen der scheinbar dummen, überaus weiblichen Frau mit Piepsstimme sind erfolgreiche Geschäftsfrauen wie Verona Pooth (ehemals Feldbusch), Heidi Klum oder etwa Daniela Katzenberger.
Denn – auch das beweisen wissenschaftliche Beobachtungen – eher machohaft geprägte Männer finden eine hohe Kleinmädchenstimme sehr wohl attraktiv.
Stimmliche Veränderungen können gesundheitlich Ursache haben: Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohrenbereich wie etwa eine Kehlkopfentzündung oder Tumore und Polypen auf den Stimmbändern können sich auswirken. Hierbei klingt die Stimme allerdings eher rau und kratzig.
An seiner Klangfarbe kann man arbeiten
Eines vorab: Die menschliche Stimme ist praktisch unveränderbar – aus einer Mickey Mouse wird nie eine sonor klingende Zara Leander.
In einem gewissen Rahmen lässt sich jedoch die Klangfarbe anpassen. Das geht allerdings nicht von heute auf morgen und braucht Übung, Übung, Übung.
Durchzuhalten lohnt sich dennoch. Denn nicht selten verkaufen sich Menschen mit Piepsstimme weit unter Wert – auch wenn es sich um hochqualifizierte Young Professionals handelt.
Sie werden schlichtweg nicht gehört. Ihre Stimmen werden bei Aufregung schrill, brüchig oder sie werden mit Attributen assoziiert, wie…
- nahezu hysterisch
- zu leise
- zu unsicher
- zu undeutlich
- nicht belastbar
Kommen dazu körperliche Signale wie hängende Schultern oder ein gebeugter Rücken, die zusätzlich Unsicherheit signalisieren, ist das Desaster perfekt: So entsprechen Sie wahrlich nicht der gängigen Vorstellung von einem erfolgreichen Leader.
Häufig gehen piepsige Stimme und eine schlechte Körperhaltung sogar einher. Denn wer sich vornüber beugt, blockiert seine Atmung. Das führt zu hektischem und häufigem Luftholen und schiebt die Tonlage nach oben. Genau daran lässt sich arbeiten.
In gewisser Weise gleicht die Stimme einem Instrument. Und ein solches zu spielen, können Sie schließlich auch erlernen.
Der zusätzliche Pluspunkt: Arbeiten Sie an Ihrer Stimme, kommen Sie nicht umhin, auch Ihre Haltung zu überdenken. So schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Schlechte Außenwirkung und schlechte Stimme: Ein Teufelskreis
Die meisten Betroffenen wissen um ihre schlechte Außenwirkung und das fehlende Charisma und leiden darunter. Ein Teufelskreis. Denn auch das überträgt sich auf die Stimme und verstärkt die lästigen Symptome.
Sie kennen das aus eigener Erfahrung und wollen etwas dagegen tun? Dann können Sie an folgenden Stellschrauben drehen:
- Atemtechnik
- Haltung
- Stimmlage
- Stimmklang (Resonanz)
- Kraft
- Ausdauer und Ausdruck
Ein gutes Kompletttraining bieten Logopäden an – in Einzel- oder Gruppensitzungen. Das ist allerdings nicht billig, sofern Sie nicht mit einer Kostenübernahme der Krankenkasse rechnen können.
Bei einer Piepsstimme handelt es sich ja nicht um eine Erkrankung, sondern um einen Schönheitsmakel im weitesten Sinne. Aber auch die Mitgliedschaft in einem Chor kann helfen.
Piepsstimme gerade bei Telefonaten ärgerlich
Nun könnte man meinen, dass ein Kundentelefonat die Lösung aller Probleme sei – schließlich lässt es sich dabei entspannt im Bürostuhl sitzen, die Körperhaltung und Mimik spielen in der mündlichen Kommunikation keine Rolle.
Leider geht diese Rechnung oftmals nicht auf. Denn eine schlechte Haltung im Stuhl wirkt sich ebenso auf die Stimme aus. Dazu kommt, dass Ihr Gegenüber nichts außer der Stimme (und des Inhalts Ihres Gesprächs) hat, um sich darauf zu konzentrieren.
Das heißt, der Fokus wird womöglich erst recht darauf gelenkt. Um auch hier an der Piepsstimme positive Veränderungen zu bewirken, sollten Sie zum einen aufrecht im Stuhl sitzen, damit die Luft mühelos in Ihren Bauch strömen und wieder entweichen kann.
Zum anderen sollten Sie bewusst am Telefon lächeln. Auch wenn Ihr Gegenüber Sie nicht sieht, überträgt sich das Lächeln auf Ihre Laune und Ihre Art zu reden – Sie werden automatisch sympathischer wahrgenommen werden. Und darum geht es ja im Wesentlichen beim Stimmtraining.
Immer in den Bauch atmen
Das A und O für eine klang- und kraftvollere Stimme ist die Bauchatmung: Wer in die Brust atmet, nutzt nicht die volle Resonanz seines Körpers. Damit es mit der Bauchatmung klappt, ist eine gute Körperhaltung die nötige Voraussetzung. Nur dann kann die Luft wirklich dorthin strömen, wo sie hin soll.
Am besten trainieren Sie anfangs im Stehen und richten sich gerade auf. Kleiner Trick: Beugen Sie sich zunächst vornüber und rollen sich Wirbel für Wirbel auf. Achten Sie darauf, Ihre Schultern nicht in Richtung der Ohren zu ziehen, sondern entspannt hängen zu lassen.
Atmen Sie nun einige Male ein und aus. In welchen Körperbereich fließt Ihre Atmung? Mehr in die Brust? Oder tiefer bis in Ihren Bauch? Das können Sie ganz einfach überprüfen, indem Sie Ihre Hand auf Ihren Bauch legen.
Wölbt er sich beim Einatmen nach vorn, haben Sie alles richtig gemacht. Wiederholen Sie das mehrere Male, damit Sie ein Gefühl für Ihre Bauchatmung entwickeln.
Fangen Sie nun an zu sprechen und setzen Sie Ihre Bauchatmung gezielt ein:
- Beim Aussprechen eines Wortes wird Ihr Bauch flach. Sie atmen aus.
- In der kurzen Pause zwischen den einzelnen Worten atmen Sie wieder ein – Ihr Bauch wölbt sich vor.
Bei dieser Übung lernen Sie blitzschnell in kleinen Sprech-Pausen in Ihren Bauch ein- und auszuatmen, sodass Sie irgendwann darüber nicht mehr nachdenken müssen.
Ohne regelmäßiges Training geht’s nicht
Führen Sie diese Übung langsam und regelmäßig durch. Sprechen Sie zu schnell, oder atmen nach jedem Wort ein und aus, kann es passieren, dass Sie hyperventilieren. Ohnehin sollten Sie darauf achten, langsamer und bewusster zu sprechen.
Das strahlt Selbstsicherheit aus, wirkt souverän und erzeugt eine angenehme Klangfarbe. Also: Nach jedem Satzende die Stimme senken, kurze Pause, entspannt und ruhig einatmen, erst dann weitersprechen.
Das ist übrigens auch angenehmer für Ihr Gegenüber, denn ein ruhiger Redefluss trägt zu einer entspannteren Gesprächsatmosphäre bei.
Neben all dem kann es gelingen, Ihre Stimmlage um zwei bis drei Töne zu senken. Allerdings ist das ein langwieriger Prozess und beinhaltet eine Vorgehensweise, die Sie möglicherweise albern finden. Beginnen Sie jegliche Kommunikation in der gewünschten Tonhöhe zu singen. Oder lesen Sie sich singend die Zeitung vor. Positiv: Das Training lässt sich leicht in den Alltag integrieren.
- Legen Sie bei längeren Autofahrten eine CD ein und singen Sie mit.
- Es kommt nicht auf die Schönheit des Gesanges an, sondern auf die Tonhöhe.
- Singen ist nicht Ihr Ding? Dann rezitieren Sie Gedichte.
- Oder sprechen Sie betont, klangvoll und bewusst tiefer als sonst mit sich selbst.
Der Effekt: Die tiefere Stimmlage wird Ihnen zur Gewohnheit. Aber übertreiben Sie es nicht. Es reicht, ein bis zwei Tonnuancen nach unten zu korrigieren. Versuchen Sie nicht, Ihre Stimme gleich um eine Oktave oder noch mehr zu vertiefen. Das zöge eine Überanstrengung der Stimmbänder nach sich.
Um Ihre Erfolge zu festigen, sollten Sie außerdem Video- oder Tonaufnahmen von sich machen. So lässt sich überprüfen wie Sie in bestimmten Situationen atmen und sprechen, ob Ihre Körperhaltung zu der gewünschten Tonlage passt.
Und vor allen Dingen Finger weg von scharfen Mitteln. Der regelmäßige Genuss von Whiskey oder das Rauchen von Zigaretten in Kette hat einen Effekt auf Ihre Stimme – aber sicherlich nicht den, den Sie sich wünschen. Von den Nebenwirkungen auf Ihre restliche Gesundheit ganz zu schweigen.
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