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Impulskontrolle: Warum sie so wichtig ist

Ohne Impulskontrolle kein Erfolg. Weder beruflich, noch privat. Erst wer es schafft, seinen Impulsen und Trieben bewusst zu widerstehen, hat sich selbst, seine Gefühle und Entscheidungen im Griff. Manche Psychologen halten diese Fähigkeit gar für wichtiger als Intelligenz. Beispiele und Bedeutung der Impulskontrolle – und wie Sie diese lernen können…



Impulskontrolle: Warum sie so wichtig ist

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Definition: Was ist Impulskontrolle?

Impulskontrolle ist die Fähigkeit, spontanen Reizen, Trieben oder Bedürfnissen zu widerstehen und seine Emotionen sowie Reaktionen bewusst zu steuern und zu kontrollieren. Es handelt sich um eine bewusste und gewollte Kontrolle der eigenen Gefühle und Handlungen zugunsten einer Entscheidung bei klarem, kühlen Kopf.

Fehlende Impulskontrolle äußert sich dagegen in Handlungen aus dem Affekt heraus – dazu gehören Verhaltensweisen wie Maßlosigkeit, verbale und emotionale Grenzüberschreitungen oder hemmungslose Gefühlsausbrüche sowie zerstörerische Gewaltexzesse.

Impulskontrolle Synonyme

Häufige Synonyme für Impulskontrolle (englisch: impulse control) sind: Selbstkontrolle, Selbstbeherrschung, Triebkontrolle oder Selbstdisziplin. Psychologen sprechen auch von Selbstregulation. Alle Formen sind enge Verwandte der Willenskraft (Fachbegriff: Volition) und befähigen uns dazu, die kurzfristige Impulsivität zugunsten einer moralisch oder ökonomisch besseren Alternative zu unterdrücken.


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Impulskontrolle bei Kindern und Erwachsenen

Impulsivität ist bei Kindern völlig normal. Kleinkinder zeigen in der Regel noch ein stark impulsives Verhalten, lassen sich von Affekten steuern oder befriedigen unreflektiert spontane Bedürfnisse. Die Emotionen dominieren über die Vernunft. Erst mit zunehmender Reife und Erziehung, können sie die Konsequenzen ihres Handelns abschätzen und Wünsche abwägen. Das ist ein normaler Entwicklungsprozess.

Umso mehr sollten Erwachsene Ihre Impulsivität im Griff und sich selbst im Zaum haben. Nicht allen fällt das aber leicht. Das kann genetische Gründe haben. Aber ebenso fehlende Grenzen in der Kindheit sowie mangelnde Selbstreflexion. Oft geht eine stark ausgeprägte Impulsivität mit geringer Frustrationstoleranz einher.

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Was ist eine gestörte Impulskontrolle?

Wer an einer Störung der Impulskontrolle leidet, handelt meist ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen. Menschen mit einer sogenannten Impulskontrollstörung erleben einen enormen Spannungszustand, den sie durch ihr impulsives Handeln aus dem Affekt lösen wollen.

Zu den pathologischen Erkrankungsbildern gehören zum Beispiel Brandstiftung (Pyromanie), Stehlen (Kleptomanie), Trichotillomanie (pathologisches Haarezupfen), Spielsucht, Kaufsucht oder Angststörungen.

Typisch für mangelnde Impulskontrolle sind:

  • Zwanghafte Wiederholungen
  • Selbstverletzende Handlungen
  • Hypersexualität
  • Essattacken und -störungen
  • Ungebremste Gefühlsausbrüche
  • Explosive Aggressionen und Gewalt

Menschen, die an einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 (internationale Klassifizierung der WHO) leiden, können zudem schlecht vorausplanen, Prioritäten setzen und weisen stark wechselnde (manische) Stimmungsschwankungen auf (siehe: Borderline-Syndrom).

Überdies können Medikamente Störungen der Impulskontrolle hervorrufen. Bekannt dafür sind Arzneimittel wie Levodopa, Dopamin-Agonisten und COMT-Inhibitoren, die vor allem Parkinson-Patienten gegeben werden. Ebenso wird oft eine Dysfunktion im serotonergen System vermutet. Eine Störung der Impulskontrolle kann damit auch ein Symptom für mehrere Erkrankungen sein. Suchen Sie sich hierbei unbedingt ärztliche Hilfe.

Impulskontrolle Psychologie: Der Marshmallow-Test

Die Fähigkeit, auf kurzfristige Belohnungen zu verzichten (sog. Gratifikationsverzicht), gilt in der Psychologie als starkes Indiz für langfristigen Lebenserfolg und emotionale Intelligenz. Basis hierfür ist der heute legendäre Marshmallow-Test, der 1968 von dem Psychologen Walter Mischel an der Stanford Universität durchgeführt wurde.

Kinder im Vorschulalter hatten die Wahl: Entweder eine Schale mit Marshmallows sofort naschen – oder warten, bis der Versuchsleiter zurückkommt und mehr Süßigkeiten bekommen… Jahre nach dem Experiment zeigte sich: Wer einst die Impulskontrolle besaß und abwarten konnte, war zu einer selbstbewussten, sozial-kompetenten Persönlichkeit gereift, konnte mit Rückschlägen und Frustration umgehen, hatte ein höheres Selbstwertgefühl und führte stabilere Beziehungen.

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Impulskontrolle und Resilienz

Resilienz ist das Immunsystem der Seele. In der Psychologie beschreibt der Begriff die Fähigkeit, Krisen, Rückschläge oder Verluste zu meistern, ohne davon dauerhaft psychischen Schaden zu nehmen. Oft wird Resilienz auch als „psychische Widerstandsfähigkeit“ definiert.

Laut aktueller Forschung bilden insgesamt sieben Eigenschaften die „7 Säulen der Resilienz“ (auch: Resilienzfaktoren). Eine davon ist die Handlungskontrolle – ein anderes Wort für Impulskontrolle. Als Form der emotionalen Intelligenz hilft sie Betroffenen, einem Schicksalsschlag nicht hilflos oder ohnmächtig ausgeliefert zu bleiben, sondern die Lage schnell wieder aktiv zu gestalten.

Beispiel Jobverlust

Wer seinen Job überraschend verliert oder gekündigt wird, steht erst einmal vor dem Nichts. Der erste Impuls ist dann entweder wütend auf den alten Arbeitgeber und bösen Chef zu schimpfen – oder blinder Aktionismus und wahllos Bewerbungen zu verschicken.

Menschen mit Impulskontrolle nutzen die unfreiwillige Auszeit dagegen erst einmal zur Reflexion: analysieren Gründe, lernen dazu und sehen eine Chance zur beruflichen Neuorientierung. Bedeutet: Sie verfallen nicht in Panik, sondern entwickeln bewusst und kontrolliert eine neue Perspektive für sich.

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Impulskontrolle als Erfolgsfaktor

Impulsive Menschen laufen stets Gefahr, sich zu verrennen oder sich mit Kurzschlusshandlungen Wege zu verbauen. Auch unter Druck besonnen reagieren zu können, ist umgekehrt ein entscheidender Erfolgsfaktor. Einige Wissenschaftler sprechen der Impulskontrolle sogar eine größere Bedeutung zu als Intelligenz: Was nutzt auch ein hoher IQ, wenn man sich damit nicht im Griff hat?

Menschen, die ihre inneren Impulse kontrollieren, können leichter Prioritäten setzen, langfristige Ziele und Pläne verfolgen und lassen sich auch nicht so leicht davon ablenken oder abbringen. Sie zeigen deutlich mehr Ausdauer – und erreichen dadurch auch mehr.

Tipps: Wie kann ich Impulskontrolle lernen?

Wer unter einer starken Impulskontrollstörung leidet, sollte in jedem Fall zuerst seinen Hausarzt hinzuziehen. Ohne ärztlich-therapeutische Unterstützung ist eine solche Störung kaum zu überwinden. In leichteren Fällen können folgende Empfehlungen helfen:

1. Situation verlassen

Machen Sie sich das Leben nicht unnötig schwer. Wenn Sie merken, dass die Wut hochkocht und Sie sich nicht mehr im Zaum halten können, verlassen Sie die Situation. Egal, ob Sie jemand beleidigt oder provoziert: Innerlich „Stopp!“ sagen, weggehen und erst einmal die eigenen Gedanken sortieren. Indem Sie Ihre Aufmerksamkeit bewusst ablenken, gewinnen Sie auch die Kontrolle zurück.

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2. Sport machen

Sport ist ein perfekter Ausgleich zu Stress – und er ist ein hervorragendes Ventil, um Frustration oder Aggressionen abzubauen. Indem Sie sich am Boxsack oder an den Hanteln auspowern, widerstehen sie dem Impuls, sich an nervigen Kollegen oder einem Provokateur gleichermaßen abzuarbeiten. Obendrein ist es auch legaler.

3. Entspannungstechniken nutzen

Inzwischen gibt es zahlreiche Entspannungstechniken, von denen Sie die jeweils beste für sich und Ihre Situation auswählen können: Angefangen bei Meditation und Yoga bis hin zu autogenem Training oder Atemtechniken, mit denen Sie auch akuten Stress sofort kontrollieren können. Nicht zufällig lautet der Rat hier oft: „Erstmal tief durchatmen und bis 10 zählen!“

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