Antipathie überwinden: Bedeutung, Ursachen & Tipps

Sie verstehen sich mit den Kollegen, kommen gut mit allen klar und es herrscht beste Stimmung im Team – soweit die Wunschvorstellung. In der Praxis kommt es immer wieder zu Antipathie. Manche Kollegen können Sie einfach nicht leiden. Die gesamte Art regt Sie auf und mit dem Verhalten kommen Sie nicht klar. Sie müssen nicht jeden Kollegen mögen, Antipathie kann aber zum Problem werden. Wir zeigen, was Antipathie ausmacht, welche Ursachen dahinterstehen und wie Sie diese im Job überwinden…

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Bedeutung: Was ist Antipathie?

Antipathie ist Abneigung gegenüber anderen Menschen. Es ist das Gefühl, jemanden einfach nicht leiden zu können. Oft merken wir das schon nach kürzester Zeit bei der ersten Begegnung. Antipathie wird deshalb auch als spontane Abneigung bezeichnet. Wir wissen sofort und instinktiv: Mit der Person komme ich nicht klar und möchte möglichst wenig mit dem anderen zu tun haben…

Es ist das genaue Gegenteil von Sympathie. Oft ohne es genau erklären zu können oder ein genaues Bild vom anderen zu haben, mögen wir diesen Menschen nicht. Schon die Anwesenheit nervt und der Gedanke an den unsympathischen Zeitgenossen reicht aus.

Antipathie Synonyms

Häufige Synonyme für Antipathie sind: Abneigung, Aversion, Abscheu, Widerwillen, Feindseligkeit, Animosität oder negative Einstellung. In extremen Fällen wird aus der Antipathie auch regelrechter Hass auf eine Person.


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Ursachen: Woher kommt die Antipathie?

„Wieso kannst du den oder die nicht leiden?“ – Die Frage ist schwer zu beantworten. Wir spüren die starke Abneigung im ganzen Körper, können aber nicht begründen, woher sie kommt und was sie auslöst. Völlig zufällig ist Antipathie aber nicht. Hinter der spontanen Abneigung stehen verschiedene Ursachen:

  • Unterschiedliche Persönlichkeit
    Manchmal sind Persönlichkeiten zu unterschiedlich, um sich zu mögen. Einstellungen und Verhalten sind so gegensätzlich, dass alles am Gegenüber als irritierend und schlecht wahrgenommen wird.
  • Schlechter erster Eindruck
    Antipathie kann in wenigen Augenblicken beim ersten Treffen entstehen. Ein negativer erster Eindruck reicht aus, um einen Menschen fortan nicht zu mögen. Die Meinung hält langfristig und ändert sich nur schwer.
  • Negative Erinnerungen
    Ursache für Antipathie ist nicht immer die Person selbst: Abneigung kann entstehen, wenn Sie negative Erinnerungen auf einen Menschen projizieren. Der Chef erinnert Sie vielleicht an einen Lehrer, mit dem Sie in der Schule Probleme hatten. Ursachen können auch das Aussehen oder Verhalten sein.
  • Überstrahlende Eigenschaften
    Zu Antipathie führt auch der Horn-Effekt. Dabei reicht eine negative Eigenschaft oder Verhaltensweise aus, die alles andere überstrahlt. Wir beurteilen einen Menschen dann nur noch nach diesem negativen Eindruck, selbst wenn er viele positive Eigenschaften hat.

Bedenken Sie: Antipathie ist ein höchst subjektives Empfinden. Wenn Sie einen Kollegen nicht leiden können, kann dieser bei anderen Büronachbarn trotzdem beliebt sein.

5 Fragen zur Ursache der Antipathie

Fällt es Ihnen schwer, die Ursache der Antipathie zu benennen? Dann können diese Fragen helfen:

  1. Hat sich der Kollege durch Kommentare bei mir unbeliebt gemacht?
  2. Liegt es an seiner Art, mit der ich Probleme habe?
  3. Hat er sich in einem Projekt unpassend verhalten?
  4. Hat er Gewohnheiten, die ich nicht ausstehen kann?
  5. Ist er ein Symbol für ein anderes Problem?
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Antipathie ist ein Problem im Job

Antipathie ist eine negative Emotion, aber nicht grundsätzlich schlecht. Es ist natürlich, dass wir nicht jeden Menschen mögen. Das müssen wir auch nicht: Abneigung kann ebenso Selbstschutz sein. Sie schützen sich davor, sich mit Menschen zu umgeben, die Ihnen nicht gut tun und die Unzufriedenheit sorgen.

Im Job kann genau das zum Problem werden: Hier können wir nur bedingt aussuchen, mit wem wir zusammenarbeiten. Wir können zwar entscheiden, mit wem wir die Pausen verbringen oder Kaffee trinken – bei einem gemeinsamen Projekt müssen wir aber mit Kollegen klarkommen, die uns nicht sympathisch sind.

Antipathie im Job schadet Ihnen

Beeinträchtigt die Antipathie die Arbeit, schaden wir uns selbst. Vorgesetzte interpretieren das als mangelnde Teamfähigkeit und fehlende Professionalität. Letztlich müssen wir Kollegen nicht mögen, sondern nur erfolgreich mit ihnen arbeiten. Da kann es notwendig sein, dass Sie sich zusammenreißen und das Ergebnis in den Vordergrund stellen. Das zeigt zudem wahre Größe.

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Antipathie überwinden: 6 Tipps

Es ist nicht leicht, täglich mit einem Kollegen zu arbeiten, den man nicht leiden kann. Viel konzentrieren sich dann auf ihre Abneigung, sind genervt und die Arbeit macht kaum noch Spaß. Im schlimmsten Fall kann das zum Jobwechsel führen. Soweit muss es aber nicht kommen. Mit diesen 6 Tipps können Sie Antipathien überwinden und die Zusammenarbeit verbessern:

  • Sie müssen keine Freunde werden
    Erinnern Sie sich daran: Sie müssen nicht jeden Kollegen mögen und nicht jeden Mitarbeiter zum Freund haben. Solange das professionelle Verhältnis stimmt und die Zusammenarbeit funktioniert, spielt die persönliche Ebene eine untergeordnete Rolle. Dass ein anderer nicht Ihr Lieblingskollege wird, muss kein Problem sein.
  • Hinterfragen Sie die Ursachen
    Antipathie können Sie am besten überwinden, wenn Sie die Ursachen verstehen: Was genau mögen Sie am anderen nicht? Ist es das Verhalten, die Persönlichkeit, eine bestimmte Eigenschaft…? Und warum stößt Ihnen das so negativ auf? Wenn Sie die Ursachen kennen, können Sie die Abneigung verarbeiten und ablegen.
  • Bleiben Sie professionell
    Wenn Sie im Job Aufgaben übernehmen und Projekte umsetzen, tun Sie das in Ihrer professionellen Rolle als qualifizierte Fachkraft, Experte, Teamleiter oder Kollege. Behandeln Sie Ihre Kollegen aus dieser professionellen Rolle heraus, statt auf ihre persönliche Antipathie zu achten.
  • Konzentrieren Sie sich auf positive Aspekte
    Es kann schwerfallen, positive Eigenschaften zu sehen. Doch auch nervige Zeitgenossen haben gute Seiten und Stärken!! Konzentrieren Sie sich darauf, um Ihre Antipathie zu überwinden. Je mehr Sie die positiven Aspekte sehen, desto weniger fokussieren Sie auf die Abneigung.
  • Führen Sie ein offenes Gespräch
    Manchmal bringt eine offene Aussprache die gewünschte Besserung. Machen Sie aber nicht nur Vorwürfe oder sagen Sie „Ich kann dich einfach nicht leiden!“, sondern sprechen Sie ein konkretes Verhalten an. Beispiel: „Ich empfinde deine Unpünktlichkeit als unzuverlässig und mir gegenüber respektlos.“ So kann Ihr Gegenüber daran arbeiten und Sie kommen besser miteinander klar.
  • Geben Sie jedem eine zweite Chance
    Oft halten wir an der anfänglichen Abneigung fest, ohne das eigene Urteil zu hinterfragen. Um die berufliche Situation zu verbessern, sollten Sie unliebsamen Kollegen eine zweite Chance geben. Beginnen Sie mit einem unvoreingenommenem Neustart.

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