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Gier: Definition, Gefahren, Tipps

Die Geschichte wiederholt sich immer wieder: Gier verleitet Menschen dazu, Ihre Position auszunutzen, sich betrügerisch zu bereichern und andere zum eigenen Vorteil auszunutzen. Gier scheint grenzenlos – und oftmals auch grenzenlos dumm. Ruf und Job werden aufs Spiel gesetzt, um auf jedem denkbaren Weg den eigenen Besitz zu vermehren. Ein Fehler mit zahlreichen Gefahren. Was Sie zur Gier wissen sollten…



Gier: Definition, Gefahren, Tipps

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Definition: Was macht Gier aus?

Gier lässt sich in den unterschiedlichsten Situationen beobachten. Top-Manager versuchen sich trotz kaum vorstellbaren Gehalts durch Tricks weiter zu bereichern, Unternehmen lassen keine Möglichkeit aus, den eigenen Profit zu maximieren, selbst wenn Kunden oder Zulieferer darunter leiden und selbst im kleinen Rahmen macht sich die Gier der Menschen häufig bemerkbar.

Es ist leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen und sich zu denken: Wie kann man nur so gierig sein? Doch kann Gier jeden verführen, weshalb Sie sich teilweise auch selbst kritisch hinterfragen sollten, ob Sie stets frei von Gier handeln.

Laut Definition ist Gier das…

auf Genuss und Befriedigung, Besitz und Erfüllung von Wünschen gerichtetes, heftiges, maßloses Verlangen“.

Gier ist maßloses Verlangen, der ungezügelte und ungehemmte Wunsch nach immer mehr, der irgendwann selbst vor moralischen und gesetzlichen Grenzen keinen Halt mehr macht. Gierige Menschen sind bereit, sich auf Kosten anderer zu bereichern und den eigenen Vorteil über alles andere zu stellen.

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Ursachen: Woher kommt die Gier?

Wie bei vielen auffälligen und vor allem negativen Charakterzügen wird auch bei der Gier viel über mögliche Ursachen der Verhaltensweisen nachgedacht. Dabei ist es nicht ein alleiniger Auslöser, der zu Gier führt.

Vielmehr können unterschiedliche Ursachen die Gier eines Menschen fördern. Diese zum Beispiel:

  • Wunsch nach Anerkennung

    Gier kann eine Möglichkeit sein, um den eigenen Wunsch nach Anerkennung zu befriedigen. Ein großer, materieller Besitz soll helfen, das eigene Ego zu stärken und im Ansehen anderer zu steigen.

  • Materialistisches Denken

    Wie gierig jemand ist, hängt von seinem Umfeld ab. In einer sehr materialistisch eingestellten Gesellschaft, neigen Menschen zu größerer Gier. Wird der Besitz eines Menschen als weniger wichtig betrachtet, zeigen diese seltener gieriges Verhalten.

  • Gefühl der Ungerechtigkeit

    Hat jemand das Gefühl, unfair behandelt worden zu sein, kann daraus Gier entstehen. Besonders der Glaube, etwas nicht bekommen zu haben, obwohl es einem rechtmäßig zustehen würde, kann zu maßlosem Verlangen führen.

  • Evolutionäre Entstehung

    Auch aus evolutionärer Sicht kann die Gier des Menschen begründet werden. Lange Zeit galt ein einfaches Gesetz: Wer mehr hat als andere, erhöht seine Chance zu überleben. Noch heute trägt jeder Mensch diese Veranlagung in sich.

Zusätzlich gilt: Gelegenheit macht gierig. Wer die Chance sieht, mit seiner Gier ungestraft davon zu kommen, verfällt häufiger in unersättliches Verhalten und ist bereit, gegen andere Interesse den eigenen Vorteil zu suchen.

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Gierig sein: Das Prinzip der gelernten Sorglosigkeit

Hinter der Gier steckt nicht selten das Prinzip der gelernten Sorglosigkeit, wie es auch Dieter Frey, Professor für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians Universität in München, nennt. Erst klaut einer ein paar Kugelschreiber, dann nimmt er Batterien mit, schließlich lässt er den Drucker mitgehen oder gleich den ganzen PC.

Auch nach Freys Erkenntnissen steigert sich das Verlangen, sich zu bereichern, in vier kleinen Schritten – die zeigen, wie schnell aus Gier Diebstahl und Betrug im Job resultieren kann.

Sie können diese lesen, wie typischen Phasen auf dem Weg zu unethischem Verhalten – oder wie einen kleinen Selbsttest, wann Sie selbst vielleicht schon so gedacht haben oder gar gerade denken…

  • Das tut doch jeder!

    Ob es wirklich jeder tut, wissen die Betroffenen natürlich nicht. Aber es klingt wie eine gute Rechtfertigung. Allerdings können sie auch keinen danach fragen, denn tief im Inneren nagt ihr Gewissen, dass es doch nicht korrekt ist, was sie da machen.

  • Es steht mir zu!

    Da hat sich einer zwei Monate intensiv um das Projekt gekümmert, bis in die Puppen geschuftet, Frau und Kinder nur an Wochenenden gesehen und jetzt, mit dem Abschluss, dem Unternehmen einen Millionenumsatz eingehandelt. Was ist da schon eine läppische Druckerpatrone, die man sich mitnimmt? Außerdem hat man ja auch von zuhause gearbeitet. Stimmt. Aber warum fragen diese Menschen dann nicht gleich den Chef nach der Dreigabe? Vielleicht schenkt er ihnen noch eine zweite Patrone dazu. Vielleicht aber auch nicht.

  • Die wissen doch gar nicht, was sie an mir haben!

    Wer so denkt, leidet höchstwahrscheinlich an chronischer Selbstüberschätzung – oder, wie es die Psychologen nennen, an kognitiver Dissonanz. Wer hart arbeitet, viel leistet, darf sich etwas gönnen. Dass es im Tagesverlauf immer mal kurze Erholungspausen gibt, einen Plausch mit Kollegen bei Kaffee, mag noch normal sein. Bedenklich wird es dann, wenn solche Konversationen zur Arbeitsflucht ausarten und sie beginnen, während der Arbeitszeit einkaufen zu gehen oder Werbegeschenke und Büroutensilien bei Ebay verticken.

  • Der Ehrliche ist der Dumme!

    Viele denken: In dem Laden wird dir nichts geschenkt. Man ist hier doch nur Arbeitssklave. Also ist es nur fair, für ein wenig Ausgleich zu sorgen, um der systematischen Ausbeutung ein Schnippchen zu schlagen. Eine virtuose Erklärung – von Unrechtsbewusstsein keine Spur. Und ein sicherer Weg in den Abgrund.

Gier ist geil? Die Vorteile von Gier

Gier ist eine unbeliebte und negative Eigenschaft. Darüber gibt es wohl keine zwei Meinungen. Schon deshalb, weil gieriges Verhalten egoistisch ist und den Nachteil anderer billigend in Kauf nimmt. Von positiven Seiten wird entsprechend selten gesprochen – doch gibt es sie tatsächlich.

So kann Gier ein großer Antrieb sein, um ein Ziel zu erreichen. Gierige Menschen haben oftmals hohe Ziele und wollen diese erreichen. Gierig zu sein kann deshalb durchaus zum Erfolg beitragen.

Fraglich bleibt, welchen Weg die Gier einschlägt. Wird diese in Motivation umgewandelt, spricht nichts dagegen. Sucht sie hingegen nach anderen, illegalen oder zumindest moralisch fragwürdigen Methoden, gehen mögliche Vorteile sofort verloren.

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Gefahren: Wie Gier schadet

Trotz möglicher Vorteile ist klar: Gier hat weit mehr negative Seiten und Gefahren. Und ein Kavaliersdelikt ist es schon gar nicht. Gieriges Verhalten ist in jedem Fall höchst egoistisch, zeugt von geringer Empathie und stark materialistischem Denken. Nicht gerade sympathisch.

Erschwerend hinzu kommt, dass durch Gier oftmals Grenzen überschritten werden. Nicht zwischen Mein und Dein unterscheiden können, bei Spesenabrechnungen schummeln, vorteilhafte Geschenke annehmen – die Liste ließe sich noch einige Zeit weiterführen. Dabei wird Kopf und Karriere aufs Spiel gesetzt.

Mit der Gier kommen aber auch weitere Gefahren:

  • Übertriebene Risikobereitschaft

    Studien konnten zeigen: Gierige Menschen gehen viel größere Risiken ein – was in vielen Fällen schief geht. In einem einfachen Experiment sollten die Teilnehmer Luftballons aufpumpen: Je praller, desto höher der versprochene Gewinn. Zerplatzte der Ballon, gab es hingegen nichts.

    Das Ergebnis: Probanden, die in einem vorherigen Test als besonders gierig identifiziert wurde, gingen deutlich mehr Risiko ein und brachten den Ballon regelmäßig zum Platzen. Sie wollten sich einfach nicht mit weniger zufrieden geben und fielen ihrer eigenen Gier zum Opfer.

  • Fehlender Lerneffekt

    Aus demselben Experiment stammt gleich eine zweite Gefahr: Gierige Menschen lernen nicht aus ihren Fehlern. Selbst nachdem der Ballon zuvor schon ein paar Mal geplatzt war, pumpten die gierigen Teilnehmer munter weiter auf und senkten das Risiko nicht.

    Statt aus vorherigen Erfahrungen zu lernen und die Strategie zu ändern, blieben die gierigen Probanden stur bei ihrer Vorgehensweise.

  • Soziale Isolation

    Gier macht einsam. Nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein, andere ausnutzen, materielle Güter über zwischenmenschliche Beziehungen stellen – all das hilft nicht dabei, sich Freunde zu machen, Kontakte zu knüpfen oder Vertrauen aufzubauen.

    Im schlimmsten Fall und bei anhaltender Gier führt dies bis zur sozialen Isolation, in der Betroffene von anderen gemieden und aus der Gruppe ausgeschlossen werden.

  • Wachsende Unzufriedenheit

    Verfallen Sie der Gier, beginnen einen Kreislauf der Unzufriedenheit. Sie wollen immer mehr, nur um festzustellen, dass es Sie nicht glücklich macht. Also muss es wieder mehr sein, die Gier steigt weiter und weiter – doch Zufriedenheit erreichen Sie dabei nie.

    Gierige Menschen geben sich der Illusion hin, dass der Besitz materieller Güter langfristig glücklich mache. Ein Trugschluss, der zu großem Frust führen kann.

Tipps: So schützen Sie sich vor Gier

Gier kann ein anhaltender Charakterzug sein, tritt aber auch kurzfristig und nur in bestimmten Situationen auf. In jedem Fall gilt: Damit Sie nicht zum Opfer Ihrer eigenen Gier werden, sollten Sie etwas tun und sich davor schützen.

Die gute Nachricht: Es gibt mehrere Wege, um der Gier zu entsagen. Die folgenden Tipps helfen dabei:

  • Lernen Sie Genügsamkeit

    Das beste und wirksamste Mittel gegen Gier ist Genügsamkeit. Machen Sie sich bewusst, dass es eben nicht immer mehr sein muss. Wer in der Lage ist, glücklich mit dem zu sein, was er hat, wird immun gegen das maßlose Verlangen der Gier.

    Ein wichtiger Faktor dabei ist Dankbarkeit. Lernen Sie zu schätzen, was Sie haben und sich darüber zu freuen. So hat Gier keine Chance.

  • Reflektieren Sie Ihr Verhalten

    Gieriges Verhalten wird oft gar nicht als solches erkannt. Es passiert unbewusst oder wird zunächst vor sich selbst gerechtfertigt. Da hilft nur kritisches Hinterfragen des eigenen Handelns.

    Reflektieren Sie die Motive, die Ihr Verhalten beeinflussen und gehen Sie dabei durchaus selbstkritisch vor.

  • Sprechen Sie mit Ihrem Umfeld

    Eine weitere Möglichkeit: Nehmen Sie sich selbst an die Kandare und vertrauen Sie sich guten Freunden an. Diese können Ihnen einen Spiegel vorhalten und ehrliches Feedback zu Ihrem Verhalten geben.

    Die ungeschminkten Kommentare solcher Vertrauter schärfen das Bewusstsein darüber, was geht und was nicht. Hören Sie auf diese Freunde, gerade dann, wenn das eigene Gewissen nicht der beste Ratgeber ist.

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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