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Altersvorsorge: Tipps nicht nur für Berufsanfänger

In den 1980ern behauptete der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm: Die Rente ist sicher. Heute wissen wir: Nichts ist wirklich sicher, schon gar nicht die Rente. Bankenkrise, Staatsverschuldung und eine Gesellschaft, in der die Zahl der Rentner steigt, nicht jedoch die Zahl der Arbeitnehmer. Machen wir uns nichts vor: Die Generation der heute 20- bis 30-Jährigen wird kaum noch etwas aus dem gesetzlichen Rentenpott rausbekommen. Sparen ist angesagt. Das wissen sowohl Berufsanfänger als auch die Generation ab 40. Aber wie geht Altersvorsorge richtig, wann sollten Sie damit beginnen – und welche Angebote gibt es dazu? Die Antworten…


Altersvorsorge: Tipps nicht nur für Berufsanfänger

Definition: Was ist Altersvorsorge?

Als Altersvorsorge gilt grundsätzlich alles, was dazu dient, Rücklagen für die Zeit zu bilden, in denen kein Einkommen von einem Arbeitgeber mehr zur Verfügung steht: dem Alter. Diese Definition umfasst also sämtliche Sparmaßen – seien sie privat oder gesetzlich motiviert.

Da die gesetzliche Rentenversicherung eine Pflichtversicherung darstellt, ist im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem Begriff „Altersvorsorge“ diejenige gemeint, die privat oder mit Hilfe vom Arbeitgeber (sogenannte Betriebliche Altersvorsorge) abgeschlossen wird.

Welche Art von Altersvorsorge die beste ist, darüber streiten sich die Experten. Wägt man im Vergleich die vielen Möglichkeiten ab und steigt man tiefer in das Thema „Beratung über die Altersvorsorge“ ein, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass es nicht die eine richtige Variante geben kann, sondern dass je nach individuellen Möglichkeiten und Voraussetzungen die beste Lösung nur in der Betrachtung des Einzelfalls gefunden werden kann.

Einigkeit besteht lediglich darin, dass man so früh wie möglich mit einer privaten Altersvorsorge beginnen sollte. Wer sich erst ab 40 mit dem Thema befasst, hat rein rechnerisch weniger Zeit, um sinnvoll anzusparen als derjenige, der sich mit Mitte 20 damit auseinander setzt. Zudem lassen sich über einen langen Zeitraum eventuelle Risiken bei einer Geldanlage besser ausgleichen.

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Warum private Altersvorsorge betreiben?

Gerade bei Berufsanfängern liegt die Priorität verständlicherweise nicht bei der Altersvorsorge: Das Einstiegsgehalt ist überschaubar, häufig müssen Bafög oder Studienkredit zurückgezahlt werden.

Dabei wird diese Arbeitnehmergeneration einmal besonders stark betroffen sein. Trotz jahrelanger Vollzeitarbeit und fleißiger Zahlung der Rentenbeiträge wird beim eigenen Renteneintritt nur ein Hungerlohn übrig bleiben. Was wie eine große Ungerechtigkeit wirkt, hat im Wesentlichen zwei Gründe:

  • Beitragshöhe

    Viele vergessen, dass nur ein Bruchteil ihres Gehaltes in die gesetzliche Rentenversicherung geht. Genau genommen sind es derzeit 18,6 Prozent des Bruttolohns. Diese teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch, heißt: Sie zahlen 9,3 Prozent und Ihr Chef ebenfalls. Aus diesem Bruchteil soll später aber mal ein Monatseinkommen bestritten werden. Ein viel gravierenderes Problem ist aber etwas anderes.

  • Bevölkerung

    Deutschland hat ein demographisches Problem, die Lebenserwartung steigt und damit die Rentendauer. Der Generationenvertrag sieht vor, dass die gegenwärtigen Arbeitnehmergenerationen die jetzige Rentnergeneration versorgt – so wie diese zuvor als Arbeitnehmer in die Rentenkasse für die vorherige Rentnergeneration eingezahlt haben. Gleichzeitig gibt es nicht genügend Arbeitnehmer, die die Rentenkasse füllen, da seit Jahrzehnten der Bevölkerungswachstum rückläufig ist. Man muss kein großer Rechner sein, um diese Schieflage zu bemerken.

Altersarmut ist die von allen gefürchtete Entwicklung. Wer möchte schon in seinen letzten Jahren Einbußen im eigenen Lebensstandard hinnehmen müssen?

An privater Altersvorsorge führt daher kein Weg vorbei.

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Bestandsaufnahme: Welche Gelder sind zu erwarten?

Zunächst muss ein Blick auf das Konzept Altersvorsorge geworfen werden. Eine Bestandsaufnahme hilft Ihnen zu klären, wie hoch Sie privat vorsorgen müssen. Dabei ist die erste Frage, ob Sie Ihre Altersbezüge aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder einer berufsständischen Versicherung bekommen werden:

  • Gesetzliche Rentenversicherung

    Der Großteil der nicht-selbstständig Beschäftigten ist hier versichert. Dazu zählen:

    • Angestellte
    • Auszubildende in betrieblicher und schulischer Ausbildung
    • Menschen mit Behinderung in geschützten Einrichtungen und Personen in Einrichtungen der Jugendhilfe und in Berufsbildungswerken
    • Mitglieder geistlicher Genossenschaften, Diakonissen
    • Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft oder eines großen Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit
    • Studierende des dualen Studiums

    Ferner zählen einige selbständige Berufe wie Fitnesstrainer, Hebammen oder Physiotherapeuten mit dazu. Genaue Auskünfte über alle Pflichtversicherten erhalten Sie bei der deutschen Rentenversicherung.

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    Der folgende kostenlose Rentenrechner errechnet ihre Alterseinkünfte aus gesetzlicher Rente sowie betrieblicher und privater Vorsorge in drei Schritten – ganz einfach mit Schiebereglern. Am Ende liefert Ihnen der Rechner eine kostenlose Zusammenfassung als PDF, das Sie sich herunterladen können.



  • Pension

    Sie ist das Pendant zur gesetzlichen Rentenversicherung und gilt für Beamte, Richter, Berufssoldaten und Geistliche. Beschäftigte im öffentlichen Dienst können im Alter mit der gesetzlichen Pension rechnen. Meist sind diese Ansprüche für die Altersvorsorge höher als die Beiträge, die die gesetzliche Rentenversicherung auszahlt. Trotzdem schadet es auch diesem Personenkreis nicht, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge zu beschäftigten.

  • Berufsständisches Versorgungswerk

    Hier sind dagegen einige freie Berufe versichert. Dazu gehören:

    • Ärzte
    • Tierärzte
    • Zahnärzte
    • Apotheker
    • Architekten
    • einige Ingenieure
    • Rechtsanwälte
    • Steuerberater und Steuerbevollmächtigte
    • Wirtschaftsprüfer
    • Notare
    • einige Psychotherapeuten

    Die unterschiedlichen Versorgungswerke können die Beiträge ihrer Mitglieder am Aktienmarkt ohne große Vorgaben anlegen und so meist höhere Renditen erwirtschaften als die gesetzliche Rentenversicherung. Allerdings wird es auch für die Versorgungswerke immer schwieriger, die Beiträge gewinnbringend zu investieren.

  • Private Altersvorsorge

    Privat vorsorgen muss, wer als Selbstständiger weder in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, noch in einem Versorgungswerk Mitglied ist. Unter Umständen kann die Rürup-Rente (dazu weiter unten mehr) ein erster Schritt zur Absicherung im Alter sein.

Wann droht Altersarmut?

Ob Sie von Altersarmut betroffen sein könnten, lässt sich mit einer einfachen Rechnung absehen. Allerdings gilt in diesem Fall – wie bei den meisten stark vereinfachten Modellen –, dass es sich nur um einen Hinweis handelt. Selbst wenn Sie aktuell in die Gruppe der von Altersarmut betroffenen fallen, heißt das nicht, dass Sie später tatsächlich mit Ihrer Rente knapsen müssen.

Aktuell spricht man davon, dass Personen von Altersarmut betroffen sein könnten, wenn ihr mittleres Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der übrigen Erwerbstätigen in Deutschland entspricht.

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Welche individuellen Möglichkeiten ergeben sich?

Ziel einer Altersvorsorge sollte es sein, so viel Geld anzusparen, dass Sie auch im Alter Ihren gewohnten Lebensstandard halten können. Es wird davon ausgegangen, dass ein Mensch im Rentenalter mit rund 80 Prozent seines bisherigen Gehalts auskommen kann.

Und in der Regel gilt: Je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto besser.

Bereits kleine Beträge können einen Unterschied machen. Eine gute Altersvorsorge besteht aus mehreren Bausteinen, wie beispielsweise einer eigenen Immobilie, einer Rentenversicherung und einer Riester-Rente.

Vor allem für junge Sparer ist es eine Herausforderung, die passende Altersvorsorge zu finden. Hier ein paar grundsätzliche Empfehlungen:

  • Heute haben sich die Beschäftigungsverhältnisse sowie die Karrierewege verändert. Häufige Jobwechsel, längere Auslandsaufenthalte und Sabbaticals sind keine Seltenheit mehr. Achten Sie darauf, dass die Altersvorsorge sich Ihrer Lebensplanung anpasst und binden Sie sich nicht an unflexible Verträge, die Sie für 40 Jahre verpflichten.
  • Kümmern Sie sich zuerst um die notwendigen Versicherungen für Berufsanfänger.
  • Wenn Sie im Berufsleben Fuß gefasst haben, sollten Sie zwischen Anfang und Mitte 30 anfangen, sich ernsthaft über das Alter und die Vorsorge Gedanken zu machen.

Allerdings sollten Sie im Hinterkopf behalten: Für welche Altersvorsorge Sie sich entscheiden, hängt vor allem von diesen Faktoren ab:

  • Wie viele Jahre bleiben Ihnen noch bis zum Renteneintritt?
  • Wie wollen Sie Ihr Leben im Alter gestalten?
  • Welche Summen haben Sie aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu erwarten?
  • Wie viel Geld können Sie monatlich ansparen?
  • Wie risikofreudig sind Sie?

Denn nicht alle Formen der Altersvorsorge stehen jedem offen. Beispielsweise träumen viele davon, im eigenen Haus zu leben. Ab einem bestimmten Alter wird der Immobilienkauf häufig dadurch erschwert, dass eine komplette Ratenzahlung des Bankdarlehens bis zum Renteneintritt unwahrscheinlich ist.

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Altersvorsorge: Die unterschiedlichen Modelle


Glossar

Diese Begriffe und Definitionen sollten Sie kennen, wenn Sie sich mit der Altersvorsorge beschäftigen:

  • Garantierte Beitragsrendite

    Ist der Gewinn, den Sie erhalten nach Abzug der Kosten für Abschluss, Verwaltung und Versicherungsschutz.

  • Zinseszinseffekt

    Zinsen erhöhen Ihr Kapital. Dieses wird im Folgejahr wieder verzinst. Auf diese Weise wächst Ihr Kapital jedes Jahr ein bisschen mehr. Dabei gilt: Je größer der Zeitraum, in dem Sie investieren, und je höher die Verzinsung, desto größer Ihr Nutzen aus dem Zinseszins.

    Zur Verdeutlichung hier ein Beispiel:

    Sie legen einmalig eine Summe von 10.000 Euro über 10 Jahre an. Die Verzinsung liegt bei 5 Prozent. Im ersten Jahr betragen Ihre Zinsen 500 Euro. Im zweiten Jahr wird ein Betrag von 10.500 Euro weiterverzinst. Im dritten Jahr wäre somit Ihr Kapital auf 11.025 Euro angewachsen. Und so weiter für die nächsten sieben Jahre. Nach 10 Jahren wäre Ihr Kapital auf rund 16.289 Euro angewachsen.

Staatlich geförderte private Altersvorsorge

Im Folgenden zeigen wir Ihnen verschiedene Arten der Altersvorsorge und erläutern ihre Vor- und Nachteile, damit Sie im Vergleich für sich die richtige Möglichkeit finden können.

Riester-Rente

Bei der Riester-Rente handelt es sich um ein staatlich gefördertes Modell der Altersvorsorge. Das ist im ersten Moment ein Vorteil gegenüber den anderen Modellen. Jedoch kommt es darauf an, den Anspruch für die staatlichen Zulagen zu erfüllen. Die Voraussetzung für eine Riester-Rente ist, dass der Sparer selbst oder sein Ehepartner Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung ist.

Die Verunsicherung bei der Riester-Rente ist allerdings groß. Erstens, weil kaum jemand das komplizierte Zusammenspiel zwischen Eigenbeiträgen, staatlichen Zulagen und anfänglichen Steuervorteilen durchschaut; zweitens, weil Beispielrechnungen unabhängiger Wissenschaftler immer wieder zeigen, dass sich die Produkte in vielen Fällen trotz staatlicher Förderung nicht lohnen.

Das wiederum liegt vor allem an hohen Provisionen und Gebühren, die Vermittler und Versicherer abgreifen – und die die Förderung zu weiten Teilen aufzehren.

Letztlich muss man beim Riestern genau differenzieren: Geringverdiener mit Kindern können damit durchaus ansehnliche Renditen erzielen. Anders sieht die Sache aber bei Gutverdienern aus, bei denen selbst Kinder oft nur einen überschaubaren positiven Effekt haben.

Fakt aber bleibt: Eine Riester-Rente ist immer auch eine Absicherung gegen das, was Versicherungsmathematiker als Langlebigkeitsrisiko bezeichnen. Schließlich kassieren Riester-Sparer auch im hohen Alter noch Geld, und für diesen Vorteil muss man eben auf Zinsen verzichten. Gutverdiener sollten daher genau hinschauen und sich von ihrem Berater für die gesamte Laufzeit und für verschiedene Riester-Varianten auflisten lassen:

  • Wie viel sie aus eigener Tasche einzahlen
  • Welche Provisionen und Gebühren der Versicherer davon abzwackt
  • Welche Zuschüsse der Staat zahlt
  • Welche Steuervorteile in der Sparphase gegebenenfalls hinzukommen
  • Wie viel Rente sie später pro Monat kassieren (nach Steuern!)

Nachteile

  • Jedes Jahr müssen mindestens 4 Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens angespart werden, um die Zulagen zu erhalten.
  • Es gibt eine Förderhöchstgrenze, die bei 2.100 Euro im Jahr liegt.
  • Die staatliche Förderung ist verloren, wenn Sie Ihren Riester-Vertrag vorzeitig kündigen.

Rürup-Rente

Was für Angestellte die Riester-Rente, kann für Selbstständige, Freiberufler und Angestellte mit hohem Einkommen die Rürup-Rente sein. Diese Form der Versicherung lohnt sich nämlich besonders für diese Berufsgruppe – als Ausgleich zur entgangenen Riester-Rente, von der Selbstständige nicht profitieren können (sofern sie nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung sind).

Das Prinzip der Rürup-Rente funktioniert über Steuererleichterungen. Selbstständige können die Altersvorsorge als Sonderausgaben bei der Steuererklärung absetzten. 2020 können Selbstständige dabei sogar bis zu 90 Prozent der Beitrage absetzen. Ab 2025 steigt der Prozentsatz sogar auf 100 Prozent.

Angestellte Vielverdiener können zwar nicht so viel wie Selbständige einzahlen. Es lassen sich allerdings viele Steuern einsparen.

Nachteile

  • Mit dieser Altersvorsorge sind Sie verhältnismäßig festgelegt.
  • Ändern sich Ihre Einkünfte oder muss das Unternehmen Insolvenz anmelden, fahren Sie Verluste ein. Der Vertrag lässt sich nicht kündigen, sondern Sie stellen lediglich Ihre Beitragszahlung ein. Den Rückkaufswert erhalten Sie nicht.

Betriebliche Altersvorsorge

Nur jeder dritte Arbeitnehmer hierzulande besitzt sie – ein heißes Eisen bleibt sie dennoch: die betriebliche Altersvorsorge (kurz bAV, oder alternativ: Betriebsrente).

Vielleicht haben Sie auch schon einmal von der zweiten Säule im System der Altersvorsorge gehört. Als diese wird die betriebliche Altersvorsorge oft auch bezeichnet. Die erste Säule ist – klassisch – die gesetzliche Rentenversicherung; die dritte Säule wäre die komplett private Vorsorge – etwa durch eine Lebensversicherung oder staatlich geförderte Riester-Verträge.

Anspruch auf die betriebliche Altersvorsorge haben:

  • Angestellte
  • Arbeiter
  • Auszubildende
  • GmbH-Geschäftsführer
  • Vorstände einer Aktiengesellschaft

Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Wortungetüm nichts weiter als ein Lohnverzicht beziehungsweise eine sogenannte Entgeltumwandlung: Bei der betrieblichen Altersvorsorge wird dann das Geld direkt vom Bruttogehalt des Arbeitnehmers abgezogen. Maximal acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung und vier Prozent der Sozialversicherung sind dann steuer- oder sozialversicherungsfrei.

Zwar kann der Arbeitnehmer in der Regel nicht entscheiden, wie die Altersvorsorge durchgeführt wird, aber es entstehen für ihn auch keine Kosten beim Abschluss der Altersvorsorge.

Mehr noch: Die betriebliche Altersvorsorge hat einige Steuervorteile: Im Gegensatz zu anderen Anlageformen (zum Beispiel der Riester-Rente) kann hier ein größerer Betrag monatlich steuerfrei eingezahlt werden – bis zu 536 Euro (sozialversicherungsfrei bis zu 268 Euro). Und weil das Geld direkt vom Bruttogehalt in die Altersvorsorge fließt, sinkt damit zugleich das zu versteuernde Einkommen, ebenso die Beiträge für Renten- und Krankenversicherung.

Seit 2019 muss der Arbeitgeber neu abgeschlossene Direktversicherungen mit stattlichen 15 Prozent bezuschussen, ab 2022 auch bestehende Verträge.

Nachteile

  • Die betriebliche Altersvorsorge (BAV) ist vorteilhaft, wenn der Arbeitnehmer viele Jahre für das selbe Unternehmen tätig ist. Schwierig wird es, wenn der Job gewechselt oder gekündigt wird. Eine Übertragung der Ansprüche ist nicht immer leicht, aber möglich.
  • Erst nach Ablauf einer 5-Jahresfrist können die Ansprüche des Arbeitnehmers nicht mehr verfallen.
  • 2004 trat das sogenannte GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) in Kraft. Dahinter verbirgt sich die Pflicht, dass von der betrieblichen Altersversorgung ebenfalls Krankenversicherungs- und Pflegebeiträge abgezogen werden müssen. Einzige Ausnahme: Privat Krankenversicherte sind hiervon ausgenommen. Gesetzlich Krankenversicherte aber müssen zahlen. Und diese Abzüge können im Zweifel sämtliche Renditen und Zinsen aus dem angesparten Kapital auffressen.
  • Gerade unter den BAV-Beratern gibt es ein paar schwarze Schafe: Manch einer empfiehlt etwa bei einer betrieblichen Direktversicherung (das ist in aller Regel eine Kapitallebens- oder Rentenversicherung) einen teuren Todesfallschutz einzubauen.

    Dabei ist es sinnvoller, Angehörige separat und nicht im Rahmen der Altersvorsorge abzusichern. Oder aber der Berater empfiehlt, den Vertrag, der beim alten Arbeitgeber abgeschlossen wurde, privat fortzuführen (oder schlimmer: ruhen zu lassen) – und zusätzlich einen neuen abzuschließen. Dabei fallen jedoch erneut Provisionen und Gebühren an. Deshalb: nicht drauf einlassen.

Private Altersvorsorge ohne Förderung

Lebensversicherung

Hierbei werden die Laufzeit und Versicherungssumme bei Vertragsabschluss bestimmt. Dabei ist eine Gesundheitsprüfung verpflichtend. Es gibt zwei Arten:

  • Kapital-Lebensversicherung: Einmalige Auszahlung der Versicherungssumme
  • Renten-Lebensversicherung: Monatliche Auszahlung der Versicherungssumme

Nachteile

  • Versicherungsbeiträge dürfen nicht von der Steuer abgesetzt werden.
  • Die Zinsen liegen bei vielen Anbietern nur bei dem staatlich festgelegten Garantiezins.
  • Vorzeitige Kündigungen oder die Aussetzung der Zahlung bringen dem Sparer Verluste ein. Bei einer vorzeitigen Kündigung erhalten Sie nur den Rückkaufwert, der besonders am Anfang deutlich niedriger ist als die Beiträge.

Fondsgebundene Rentenversicherung

Wurden vor einigen Jahren noch Lebensversicherungen wie wild verkauft, empfiehlt kaum noch ein Finanzmakler in der Beratung den Abschluss eines Vertrages. Grund dafür sind die bereits erwähnten niedrigen Zinsen. Das kommt einer anderen Form der privaten Altersvorsorge zugute, nämlich der Fondspolice.

Hierbei handelt es sich um eine besondere Form der Lebensversicherung. Es ist eine kapitalbildende Versicherung, bei der Sie eine lebenslange Rentenzahlung aus verschiedenen Fonds erhalten. Dabei können Sie in der Ansparphase zwischen einer Einmalzahlung oder einer monatlichen Ratenzahlung entscheiden.

Sie entscheiden, in welche Fonds Sie zahlen wollen. Ändern Sie Ihre Meinung, können Sie wechseln. Gut angelegt, können Sie ordentliche Renditen erwirtschaften.

Nachteile

  • Sie tragen das komplette Risiko. Ist die Börsenentwicklung negativ, fällt Ihre Rendite entsprechend gering aus.
  • Ungeeignet für Rentner, die zu einem bestimmten Zeitpunkt einen festen Betrag benötigen.

Immobilien

Das sogenannte Betongold kommt wohl nur für die wenigsten Berufseinsteiger als Altersvorsorge in Frage, wird in Zeiten von Dauer-Niedrigzinsen jedoch für gestandene Berufstätige immer attraktiver. Die Niedrigzinsphase hat nämlich auch Vorteile.

Vor allem im Hinblick auf die niedrigen Zinsen, die aktuell für Immobilienkredite gezahlt werden müssen, ist das Eigenheim eine bedenkenswerte Option der Altersvorsorge.

Nachteile

  • Der Arbeitsmarkt zeigt, dass Arbeitnehmer immer mobiler werden. Meist wechseln sie nach einigen Jahren den Arbeitsplatz und damit nicht selten auch den Wohnort. Hat man dann eine Immobilie erworben, wird es schwierig.
  • Mit den fallenden Zinsen auf Immobilienkredite sind die Preise für Immobilien seit 2010 erheblich gestiegen. Nicht immer können die günstigen Kreditzinsen die hohen Preise ausgleichen. Eine Altersvorsorge mit Immobilien will auch deshalb gut bedacht sein.
[Bildnachweis: Studio_G by Shutterstock.com]

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