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Mehr Gehalt trotz Tarifvertrag? Tipps zur Gehaltserhöhung

Tarifverträge regeln die Rahmenbedingungen und Bezahlung von Mitarbeitern. Entsprechend hält sich der Mythos, mehr Gehalt trotz Tarifvertrag verhandeln – geht nicht! Doch das ist falsch: Auch bei Tarifbindung gibt es immer wieder Gehaltsunterschiede bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation. Wir zeigen 5 Schritte, wie Sie erfolgreich im Tarifvertrag verhandeln und Ihr Gehalt steigern können…



Mehr Gehalt trotz Tarifvertrag? Tipps zur Gehaltserhöhung

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Mehr Geld trotz Tarif: Die optimale Vorbereitung

Die gute Nachricht zu Beginn: Sie können im Tarifvertrag verhandeln. Entscheidend für den Erfolg ist – wie bei jeder Gehaltsverhandlung – die richtige Vorbereitung. Während Vorgesetzte regelmäßig Gehaltsgespräche führen (und Gehaltsvorstellungen blockieren), ist es für Sie eine besondere Situation. Richtig vorbereitet, verbessern Sie Ihre Ausgangsposition.

Ein oft genutztes Totschlagargument: Mehr Gehalt trotz Tarifvertrag ist nicht möglich. Geben Sie nicht gleich auf, und lassen Sie sich nicht abwimmeln. Wir haben mit der Gehaltsexeprtin Ljubow Chaikevitch gesprochen. Sie empfiehlt fünf einfache Schritte zur Vorbereitung:

1. Marktwert ermitteln

Im ersten Schritt müssen Sie herausfinden, was im Tarifvertrag verhandelt werden kann und was für Ihre persönliche Position ein realistischer Marktwert ist. Recherchieren Sie, wie viel Ihre Leistung, Erfahrung und Position auf dem Arbeitsmarkt wert ist. Dabei helfen die folgenden Fragen:

  1. Bin ich richtig eingruppiert und eingestuft?

    Werfen Sie unbedingt einen genauen Blick in Ihren Tarifvertrag. Stimmt die aktuelle Einstufung zu Ihrer Erfahrung? Es kann vorkommen, dass Mitarbeiter falsch eingestuft oder noch nicht in eine bessere Entgeltgruppe hochgestuft wurden. Auskunft erhalten Sie über die Personalabteilung, beim Betriebsrat oder bei Ihrer Gewerkschaft.

    TIPP: Wenden Sie sich auch an den Betriebsrat, um herausfinden, was Kolleginnen und Kollegen in vergleichbarer Position verdienen. Aufgrund des Entgelttransparenzgesetzes ist eine geschlechtsspezifische Ungleichbezahlung verboten.

  2. Was bin ich in der freien Wirtschaft wert?

    Sie werden nach Tarifvertrag bezahlt, sollten aber unbedingt prüfen, welches Gehalt Sie bei anderen Arbeitgebern am freien Markt verdienen könnten. Erste Informationen liefern Gehaltsvergleiche und Gehaltstabellen. Sprechen Sie zudem mit erfahrenen Mentoren, die sich in Ihrer Branche auskennen.

  3. Welche Zusatzleistungen kann ich verhandeln?

    Der Tarifvertrag regelt ein festes Grundentgelt. Unternehmen können freiwillig Zulagen bezahlen und so Ihren Verdienst erhöhen. Es gilt die Rechnung Grundentgelt + freiwillige Zulage = Bruttogehalt. Hier einige Beispiele für Zulagen, die Sie möglicherweise erhalten können:

    • Erschwerniszulage für Tätigkeiten, die körperlich belasten.
    • Leistungszulage für eine besondere Leistungen oder Ideen.
    • Funktionszulage für Mitarbeiter mit Führungsverantwortung.
    • Sozialzulage zur Geburt, Hochzeit, zum Umzug oder Jubiläum.
    • Übertarifliche Zulage, wenn sich ein Unternehmen in einer tariflich schwächeren Branche von der Konkurrenz absetzen will.

    Für mehr Gehalt trotz Tarifvertrag bietet gerade die Leistungszulage die besten Chancen für eine Gehaltserhöhung über das tarifliche Grundgehalt hinaus.

2. Perspektive wechseln

Bekommen Sie, was Sie verdienen – oder verkaufen Sie sich unter Wert? Viele Arbeitnehmer glauben nicht an den eigenen Marktwert oder befürchten, diesen nicht einfordern zu können. Ändern Sie Ihr Mindset. Ihre Qualifikation, Kompetenz und Erfahrung hat einen Wert. Diesen müssen Sie selbstbewusst vertreten, um Führungskräfte überzeugen zu können.

Machen Sie nicht den Fehler, sich selbst schlecht zu reden und Ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Wenn Sie Ihren Marktwert recherchiert haben und mit Daten belegen können, sollten Sie Ihren beruflichen Wert selbst anerkennen und dafür einstehen.

3. Erfolge dokumentieren

Es ist leicht, eigene Fehler aufzuzählen, Patzer, Schwachstellen oder gescheiterte Projekte zu nennen. Psychologisch steht dahinter der Negativity Bias (Negativitätseffekt). Für mehr Gehalt trotz Tarifvertrag brauchen Sie aber Leistungen, Erfolge und Stärken. Schreiben Sie ein Erfolgstagebuch oder erstellen Sie eine Leistungsmappe. Hier halten Sie alle guten Leistungen, erfolgreichen Projekte und positives Feedback fest.

4. Argumente sammeln

Rechtzeitig vor dem Gesprächstermin sammeln Sie Ihre Argumente und überlegen, welches besonders aussagekräftig ist. Bereiten Sie sich auf typische Einwände und Killerphrasen in der Verhandlung vor. Wenn Sie wissen, was auf Sie zukommt, können Sie diese leichter entkräften. Wichtig ist auch: Legen Sie Ihre Ziele fest und machen Sie gleichzeitig einen Plan B. Falls Ihr Chef mehr Gehalt trotz Tarifvertrag vehement ablehnt, können Sie weitere Aspekte verhandeln. Zum Beispiel:

5. Überzeugungskraft stärken

Neben Ihren Argumenten entscheidet Ihre Überzeugungskraft über Erfolg oder Misserfolg in der Gehaltsverhandlung. Genau daran sollten Sie im Vorfeld arbeiten, um Ihre Chancen zu steigern. Ihr gesamtes Auftreten muss stimmig und überzeugend sein – dazu gehören Körpersprache, Gestik, Mimik und die Rhetorik im Gespräch.

Was am meisten hilft: Üben Sie die Gespräche und stellen Sie die Situation nach. Freunde oder Familie können den Part des kritischen Gegenübers spielen. Sie können die Übungsgespräche filmen, um Ihr eigenes Auftreten analysieren und verbessern zu können.

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Tipps für die Gehaltsverhandlung im Tarifvertrag

Ein universeller Tipp für alle, die seit vielen Jahren im Tarifvertrag arbeiten oder neu als Quereinsteiger in ein Tarifgehalt kommen: Prüfen Sie immer zuerst die korrekte Eingruppierung und Einstufung!

Sie sollten sich genau auskennen in dem Tarifvertrag, der für Sie gilt. Wie kommen Sie in die nächst höhere Stufe? Was können Sie selbst dazu beitragen? Alle notwendigen Informationen finden Sie im für Sie gültigen Tarifvertrag oder den Richtlinien Ihres Arbeitgebers. Bei Unklarheiten und Fragen helfen Betriebsrat oder Gewerkschaft weiter. Bei einem internen Jobwechsel auf eine Position mit mehr Verantwortung sollten Sie zudem immer proaktiv eine Höherstufung einfordern.

Recherchieren Sie mögliche Gehaltsbänder

In vielen Unternehmen gibt es sogenannte Gehaltsbänder. Das sind Gehaltsspielräume für eine bestimmte Position, die sich über mehrere tausend Euro erstrecken können. Beispiel: Das Gehaltsband für einen Job liegt zwischen 36.000 und 40.000 Euro pro Jahr – ein deutlicher Unterschied. Bei Gehaltsgesprächen haben Führungskräfte innerhalb der Gehaltsbänder Verhandlungsspielraum. So können Sie Zulagen erhalten oder andere Benefits aushandeln.

In jedem Fall gilt: Bleiben Sie hartnäckig und lassen Sie sich nicht abschrecken, wenn Ihr Chef die Gehaltsforderungen anfangs ablehnt. Wer das einfach akzeptiert, bekommt nichts. Machen Sie sich bewusst: Jede Verhandlung beginnt mit einem NEIN. Sie haben gute Argumente und dürfen Ihren Standpunkt verteidigen. Im Zweifelsfall bitten Sie um Bedenkzeit und sammeln neue Gegenargumente.

Noch wichtiger ist: Halten Sie alle Vereinbarungen, die Sie während des Verhandlungsgesprächs mit Ihrem Chef treffen, unbedingt schriftlich mit Datum und Unterschrift fest. Vorgesetzte haben manchmal die Eigenart, sich schon am nächsten Tag nicht mehr an Zusagen erinnern zu können. Ein Gesprächsprotokoll, das beide unterschreiben, ist eine gute Gedächtnisstütze.

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Häufige Fragen zur Gehaltsverhandlung im Tarifvertrag

Wo finde ich Informationen zu meinem Tarifvertrag?

Informationen zum Tarifvertrag erfragen Sie am besten in der Personalabteilung oder Betriebsrat. Wenn Sie Gewerkschaftsmitglied sind, können Sie sich mit den Fragen rund um den Tarifvertrag auch direkt an die Gewerkschaft wenden.

Wie werde ich als Quereinsteiger eingruppiert?

Die genauen Regelungen zur Eingruppierung und Einstufung variieren je nach Tarifvertrag. Generell erfolgt die Eingruppierung anhand der Anforderungen der Stelle und geforderten Qualifikation. Die Einstufung ergibt sich dann aus der relevanten Berufserfahrung. Gerade beim Quereinstieg ist es wichtig darauf zu achten, dass alle relevanten Berufserfahrungen (auch Praktika) bei der Einstufung angerechnet werden.

Was ist, wenn ich intern die Position wechsele?

Ein interner Wechsel ist immer ein guter Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung. Fragen Sie proaktiv ein Gespräch bei Ihrem (neuen) Vorgesetzten an. Sollte die neue Position mit mehr Verantwortung verbunden sein, achten Sie darauf, dass Sie entsprechend höher eingruppiert werden.


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