Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung kontern

Sie wollen mehr Gehalt, können Leistungen und Erfahrungen vorweisen – doch der Chef bringt Totschlagargumente und wischt Ihren Wunsch von Tisch. Wollen Sie das verhindern, müssen Sie Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung kontern. Nur wenn Sie die passende Antwort auf die Gegenargumente des Chefs parat haben, können Sie erfolgreich verhandeln und Ihre Forderung nach besserer Bezahlung durchbringen. Wir erklären, wie Sie Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung kontern…

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Was sind Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung?

Killerphrasen (auch Totschlagargumente) sind Scheinargumente, bei denen es besonders schwer ist, eine Antwort und passende Reaktion zu finden. Beliebt sind pauschale Behauptungen, Verallgemeinerungen oder Ablenkungen vom eigentlichen Inhalt. Sie zielen darauf ab, eine Diskussion möglichst im Keim zu ersticken. So werden Forderungen, Wünsche oder Erwartungen abgeschmettert und das Gespräch für beendet erklärt.

Wo werden Killerphrasen eingesetzt?

In Gehaltsverhandlungen werden Killerphrasen oft von Vorgesetzten genutzt. Haben Sie auf eine Killerphrase keine Antwort, gerät Ihre Argumentation ins Stocken. Die Forderung nach drei, fünf oder auch zehn Prozent mehr Gehalt bleibt erfolglos.

Killerphrasen begegnen Ihnen auch in anderen beruflichen Situationen. Wenn Sie im Meeting eine Idee für ein Projekt einbringen, die der Chef sofort mit einem „Das ist nicht umsetzbar“ abblockt oder wenn Sie sich eine Regelung zum Homeoffice wünschen und als Antwort nur ein „Lassen Sie uns zu einem späteren Zeitpunkt darüber sprechen“ bekommen.

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Beispiele: Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung kontern

Viele Totschlagargumente von Chefs sind einstudiert und werden bei Notwendigkeit abgerufen. Die gute Nachricht für Sie: Sie können lernen, wie Sie typische Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung kontern. Wir haben besonders häufige Killerphrasen aufgelistet und zeigen, wie Sie richtig auf diese reagieren:

1. „In der aktuellen Situation ist eine Gehaltserhöhung nicht drin.“

Ein Klassiker der Killerphrasen: Es ist kein Geld vorhanden, also kann nicht mehr gezahlt werden. Argumentieren Sie mit dem Mehrwert, den Sie für das Unternehmen schaffen und wie Ihre Leistungen zu Umsatz und Erfolg führen.

Antwort: „Gerade in der aktuellen Lage kann ich durch meine Leistungen einen wichtigen Beitrag leisten. Durch mein letztes Projekt konnten wir einen 6-stelligen Umsatz erzielen und zwei neue Großkunden gewinnen. Aktuell befinde ich mich bereits in Gesprächen mit vier weiteren Unternehmen, die sehr an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert sind. Mit Firma MUSTER stehen wir kurz vor Vertragsabschluss. Zusammengenommen rechtfertigt dies ein höheres Gehalt und verbessert nachhaltig die wirtschaftliche Lage des gesamten Unternehmens.“

2. „In Ihrer Position kann ich bei unserem Gehaltsgefüge nicht mehr zahlen.“

Ein scheinbar endgültiges Argument, doch verbirgt sich dahinter eine Chance für Sie, um Ihre Karriere einen Schritt voranzubringen. Gehen Sie auf das Argument des Chefs ein und stimmen Sie zu, statt zu widersprechen.

Antwort: „Ich sehe es wie Sie, dass meine Leistungen und Erfolge – gerade in den vergangenen sechs Monaten – mich für eine höhere Position qualifizieren und empfehlen. Eine Beförderung ist mein nächstes Ziel, warum sprechen wir nicht gleich über diese Möglichkeit?“

3. „Sie bekommen doch schon überdurchschnittlich viel.“

Wollen Sie diese Killerphrase in der Gehaltsverhandlung kontern, punkten Sie mit entsprechender Vorbereitung. Informieren Sie sich, wie viel in Ihrer Position branchenüblich gezahlt wird. Damit lässt sich das Argument in kurzer Zeit entkräften und sogar umdrehen. Denn warum sollten Sie weniger verdienen als der Durchschnitt?

Antwort: „Ich habe mich im Vorfeld zu unserem Gespräch informiert und bin zu anderen Ergebnissen kommen. Das Durchschnittsgehalt in meiner Position mit meiner Berufserfahrung liegt bei … Euro. Noch nicht berücksichtigt sind dabei die Zusatzqualifikationen, die ich in den vergangenen drei Jahren durch Weiterbildungen erworben habe…“

4. „Wenn ich Ihnen mehr zahle, wollen alle Kollegen mehr.“

Der Arbeitgeber argumentiert mit höheren Kosten – will aber eigentlich nur ablenken. Denn was die Kollegen verdienen oder fordern, hat nichts mit Ihrer aktuellen Gehaltsverhandlung zu tun. Hier geht es um Ihre Leistungen und Ihre Bezahlung. Lassen Sie sich nicht vom Thema abbringen und argumentieren Sie weiterhin ruhig und sachlich.

Antwort: „Natürlich behandele ich eine Gehaltserhöhung absolut diskret den Kollegen gegenüber. Zudem bin ich der Meinung, dass Leistung und Beitrag zum Unternehmenserfolg maßgebliche Kriterien sein sollten – nicht die Höhe der Bezahlung anderer Mitarbeiter.“

5. „Lassen Sie uns nächstes Jahr noch einmal darüber reden.“

Mit dieser Killerphrase werden Mitarbeiter vertröstet. Es ist kein endgültiges Nein, aber eine Verschiebung um mehrere Monate – und dann gibt es beim nächsten Gespräch einen anderen Grund, warum es keine Erhöhung gibt. Lassen Sie sich damit nicht abspeisen, sondern bestehen Sie auf einem zeitnahen Gehaltsgespräch.

Antwort: „Ich bin der Ansicht, dass meine Ergebnisse bereits jetzt klare Argumente und Signale für eine Gehaltsanpassung liefern. Wenn wir das Gespräch verschieben müssen, lassen Sie uns einen Termin in zwei Wochen vereinbaren, um noch einmal darüber zu sprechen. Bis dahin werde ich Ihnen eine detaillierte Übersicht meiner Leistungen und Beiträge erstellen, die meinen Mehrwert verdeutlichen.“

6. „Ich würde Ihnen mehr zahlen, aber die Geschäftsführung macht da nicht mit.“

Mancher Chef redet sich gerne raus und gibt die Verantwortung ab. Teilweise stimmt das sogar und die Budgetentscheidungen werden an höherer Stelle getroffen. Trotzdem müssen Sie sich von dieser Killerphrase nicht abschrecken lassen. Nutzen Sie stattdessen die Zustimmung des Chefs als Türöffner.

Antwort: „Ich freue mich, dass Sie mir zustimmen. Lassen Sie uns deshalb gerne gemeinsam mit Ihnen und der Geschäftsführung einen Termin vereinbaren, um meinen Gehaltswunsch dort zu besprechen. Mit Ihrer Unterstützung und positiven Rückmeldung sehe ich dafür beste Chancen.“

7. „Die letzte Erhöhung ist doch noch gar nicht so lange her.“

Wenn Sie tatsächlich gerade vor wenigen Monaten erst eine Gehaltserhöhung bekommen haben, hat der Chef möglicherweise ein wirklich gutes Argument. Oft wird die Killerphrase aber auch genutzt, obwohl es bereits ein Jahr her ist – und dann können Sie dagegenhalten und zeigen, was in den letzten 12 Monaten alles passiert ist, das eine weitere Erhöhung rechtfertigt.

Antwort: „Letztes Jahr haben wir uns auf ein Jahresgehalt geeinigt, mit dem wir beide sehr zufrieden waren. Allerdings habe ich mich in dieser Zeit gleich in mehreren Bereichen deutlich weiterentwickelt und übernehme größere Verantwortung bei wichtigen Projekten als noch vor einem Jahr.“

8. „Rechtfertigt Ihre Leistung wirklich ein höheres Gehalt?“

Der Chef versucht Sie in die Defensive zu drängen. Noch bevor Sie argumentieren können, zweifelt er die Grundlage einer möglichen Gehaltserhöhung an. Hier hilft vor allem Selbstbewusstsein und gute Vorbereitung.

Antwort: „Auf jeden Fall! Allein in den letzten sechs Monaten konnte ich den Umsatz im Bereich ____ um 23 Prozent steigern. Gleichzeitig habe ich federführend das Projekt XY betreut, dass einen Umsatz von _____ Euro erwirtschaftet und zwei Großkunden langfristig an unser Unternehmen gebunden hat. “

9. „Nach den Fehlern im letzten Jahr ist das wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.“

Eine ähnliche Strategie wie in der letzten Killerphrase. Es werden Fehler und Schwachpunkte der Vergangenheit betont. Sollten Sie wirklich aus einer sehr schwachen Phase kommen, ist es schwer, dies zu entkräften. Betreffen die Fehler das gesamte Team, können Sie Ihren positiven Beitrag hervorheben.

Antwort: „Es ist nicht alles perfekt gelaufen. In meinen Bereichen konnte ich aber trotz der Schwierigkeiten ein Wachstum von 12 Prozent verzeichnen. Zusätzlich habe ich neben meinen persönlichen Verantwortungen weitere Aufgaben übernommen und andere Projekte unterstützt, um das Beste aus einer schwierigen Situation zu machen.“

10. „Eine höhere Bezahlung wäre den Kollegen gegenüber unfair.“

Andere Mitarbeiter werden gerne in Killerphrasen vorgeschoben. Lassen Sie sich davon nicht ablenken. Die Kollegen haben mit Ihrer Bezahlung nichts zu tun. Ihr Marktwert und Ihre Leistungen bestimmten den finanziellen Gegenwert Ihrer Arbeit.

Antwort: „Ich denke nicht, dass ein Vergleich zu den Gehältern anderer Kollegen relevant ist. In meiner Position mit den Fähigkeiten, die ich im letzten Jahr durch die Weiterbildung ausgebaut habe und den konstant sehr guten Leistungen, die Sie mir im Mitarbeitergespräch bestätigt haben, halte ich eine Gehaltserhöhung von 9 Prozent für durchaus angebracht.“

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Gründe für Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung

Der erste Grund für Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung: Personal ist teuer! Wenn Unternehmen jedem Wunsch nach einer Gehaltserhöhung zustimmen, steigen die Kosten ins Unermessliche. Killerphrasen sollten das Thema möglichst sofort beenden. Dabei erfüllen diese mehrere Zwecke:

  • Verunsicherung

    Vorgesetzte haben viel Erfahrung in Gehaltsgesprächen. Mitarbeiter sind hingegen sehr nervös. Killerphrase machen die Verunsicherung noch größer. Viele Führungskräfte machen sogar spezielle Gesprächs- und Verhandlungstrainings, um die eigenen Interessen durchzusetzen.

  • Ausgangssituation

    Die klare Ansage: Der Chef will oder kann nicht mehr zahlen. Selbst wenn letztlich zugestimmt wird, begnügen Mitarbeiter sich mit deutlich weniger. Die anfänglichen Erwartungen werden gedrückt. Sie sollen sich über 50 Euro mehr freuen, obwohl Sie 400 Euro monatlich wollten.

  • Druck

    Durch gezielte Killerphrasen in der Gehaltsverhandlung wird der Druck auf den Mitarbeiter erhöht. Es braucht umso mehr schlagkräftige Argumente, um überhaupt eine Chance zu haben. Ansonsten wiederholen Vorgesetzte die Totschlagargumente. Ergebnis: Ein höherer Verdienst ist nicht drin.

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Killerphrasen gekontert: Erfolgreiche Gehaltsverhandlung?

Sie haben die Killerphrasen des Chefs gekontert und sich durch die Totschlagargumente manövriert. Haben Sie dann erfolgreich verhandelt? Noch nicht! Sie haben nur die Argumente entkräftet, die gegen mehr Geld sprechen. Das bedeutet nicht, dass Sie die angestrebte Gehaltserhöhung bekommen. Vielleicht lenkt der Chef ein – bietet aber viel weniger, als Sie sich vorgestellt haben. Ob Sie erfolgreich verhandeln, zeigt sich erst jetzt.

Lassen Sie sich nicht abspeisen! Nach den Killerphrasen wird Ihr Chef versuchen, die Erhöhung möglichst klein zu halten. Bleiben Sie bei Ihrer Strategie: Argumentieren Sie mit überzeugender Leistung, erfolgreichen Projekten, Ihrer Qualifikation und dem Mehrwert, den Sie für das Unternehmen bringen.


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