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4-Prozent-Regel: Der Weg zur finanziellen Freiheit

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Geld es bräuchte, um den Job an den Nagel hängen zu können? Die 4-Prozent-Regel gibt die Antwort und zeigt, wie groß Ihre Ersparnisse sein müssen, damit sie für den Rest des Lebens reichen. Das Besondere: Es gibt nicht die eine feste Summe, die für jeden reicht, um nie mehr arbeiten zu müssen. Vielmehr geht die 4-Prozent-Regel individuell auf die finanzielle Situation ein und setzt ein Ziel zur finanziellen Freiheit. Hier erfahren Sie, wie die 4-Prozent-Regel funktioniert und wie viel Sie persönlich brauchen, um ohne weitere Einkünfte in Zukunft ausgesorgt zu haben…



4-Prozent-Regel: Der Weg zur finanziellen Freiheit

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Was ist die 4-Prozent Regel?

Die vier Prozent Regel ist eine mathematische Formel, mit der Sie berechnen können, welchen Betrag an Geld Sie benötigen, um für den Rest Ihres Lebens nicht mehr arbeiten zu müssen und nur noch von Ihrem Kapital leben zu können. Verknüpft ist die 4-Prozent-Regel mit dem Konzept des Frugalismus, das darauf abzielt, möglichst früh finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und beispielsweise bereits mit 40 Jahren in Rente zu gehen.

Wer sich an die 4 Prozent Regel hält, soll ohne weiteres Gehalt oder Einkommen ausgesorgt haben. Er kann dann von seinem Vermögen und den Zinsen den bisherigen (oder für die Zukunft festgelegten) Lebensstandard bezahlen.

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Wie lautet die 4-Prozent-Regel?

Finanzielle Freiheit ist ein großes Ziel. Der Gedanke: Sie brauchen ein so großes Starkapital, dass Sie ohne monatliches Gehalt vom Arbeitgeber über Jahrzehnte hinweg genug Geld haben, ohne Gefahr zu laufen, dass Ihre Ersparnisse irgendwann aufgebraucht sind und Sie ohne Geld dastehen.

Doch wie berechnen Sie das? Die 4-Prozent-Regel ist dabei erstaunlich simpel:

Die 4-Prozent-Regel

Sie benötigen als Startkapital 25 mal so viel, wie Sie pro Jahr ausgeben.



Wenn Sie diese Summe angespart und investiert haben, können Sie – soweit die Theorie – für den Rest Ihres Lebens Ihre jährlichen Ausgaben decken, ohne pleite zu gehen oder in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Wie lange kann man von 100.000 Euro leben?

Mit 100.000 Euro auf der hohen Kante können Sie sich entspannt zurücklehnen? Ein Irrglaube. Natürlich ist es eine schöne Summe, doch laut 4-Prozent-Regel können Sie davon nur 4.000 Euro jährlich nutzen – sonst schrumpft der Betrag sofort vor sich hin. Angenommen, Ihr Lebensstandard liegt bei 45.000 Euro im Jahr, kommen Sie also nicht weit. In diesem Fall sind die Kapitaleinkünfte ein schöner Zuschuss, ohne weitere Einkünfte können Sie von 100.000 Euro aber nur circa zwei Jahre leben – je nach Ausgaben.


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Ursprung: Woher stammt die 4-Prozent-Regel?

Die 4-Prozent-Regel ist das Ergebnis der sogenannten Trinity Study, bei der Professoren der Trinity-Universität in Texas 1998 die Frage gestellt haben: Wie viel Geld kann jedes Jahr von einem vorhandenen Vermögen abgehoben werden, ohne in das Risiko einer Insolvenz zu kommen. Die Forscher investierten fiktive Vermögen (in Aktien und Anleihen) über einen Zeitraum von 30 Jahren.

Ergebnis der Untersuchungen: Wer jährlich 4 Prozent seiner Ersparnisse verwendete, hatte am Ende des Zeitraums immer noch Geld auf dem Konto. Inzwischen wurde die 4-Prozent-Regel sogar erweitert. Forscher gehen davon aus, dass das Vermögen bei Abbuchungen von 4 Prozent pro Jahr sogar noch viel länger und vielleicht sogar ewig ausreicht.

4-Prozent-Regel Rechner: Beispiel
Angenommen Sie hätten zu Beginn ein Startkapital von einer Millionen Euro auf dem Konto. Gemäß der 4-Prozent-Regel können Sie nun jedes Jahr 4 Prozent, also 40.000 Euro abheben und damit alle anfallenden Kosten bezahlen. Im nächsten Jahr können Sie die gleiche Summe erneut abheben – sogar angepasst an die jeweilige Inflation. Bei einer Inflation von beispielsweise 3 Prozent können Sie im zweiten Jahr 41.200 Euro abheben (die Rechnung: 40.000 Euro multipliziert mit 1,03 = 41.200 Euro).

Sie zahlen sich ein Gehalt aus Ihrem Vermögen. Statt monatlich eine Abrechnung vom Arbeitgeber zu bekommen, können Sie sich aus Ihrem Kapital den entsprechenden Betrag selbst zahlen.

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Wie funktioniert die 4-Prozent-Regel?

Hinter der 4-Prozent-Regel steht das, was Albert Einstein einmal als achtes Weltwunder bezeichnet haben soll: Der Zinseszins. Die Idee der finanziellen Freiheit, bei der Sie trotz regelmäßiger Abbuchungen Ihr Startkapital niemals aufbrauchen, funktioniert, weil Sie durch die Investition Ihres Geldes Zinsen und Zinseszinsen erhalten. Anstatt selbst Geld zu verdienen, lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten.

Mit einer guten Anlagestrategie und entsprechenden Renditen kann die 4-Prozent-Regel sogar bewirken, dass nicht nur Geld übrig bleibt. Gelingt es Ihnen, über Jahre und Jahrzehnte besonders gut zu investieren, kann das Vermögen trotz Abbuchungen konstant bleiben oder wachsen, weil die Zinsen und Dividenden Ihre Ausgaben übersteigen.

Voraussetzungen für die Umsetzung

Allerdings erfordert die 4-Prozent-Regel eine gewisse Disziplin. Sie müssen nicht nur das erforderliche Startkapital erst einmal erwirtschaften und investieren – was meist nur durch entsprechende Sparsamkeit und Entbehrungen funktioniert. Auch langfristig gesehen funktioniert das Konzept nur unter der Voraussetzung, dass Sie Ihre Ausgaben nicht deutlich erhöhen.

Klingt vielleicht einleuchtend, ist aber gar nicht so leicht. Immerhin haben Sie zu diesem Zeitpunkt je nach individueller Situation möglicherweise über eine Millionen Euro an Kapital zur Verfügung. Trotzdem müssen Sie sich an die 4-Prozent-Regel halten und mit 40.000 Euro im Jahr auskommen – ein Monatsgehalt von 3.333 Euro, obwohl Sie eigentlich Millionär sind. Heben Sie hingegen viel mehr ab, droht das Geld doch knapp zu werden.

Alternative: Variable 4-Prozent-Regel

Um noch sicherer zu sein, dass Ihnen nach dieser Methode das Geld niemals ausgeht, können Sie eine variable Version der 4-Prozent-Regel nutzen. Hier heben Sie nicht 4 Prozent vom Startkapital, sondern jeweils vom aktuellen Vermögen ab. Haben Ihre Investments im ersten Jahr eine gute Rendite abgeworfen und Ihr Kontostand ist von 1.000.000 Euro auf 1.050.000 Euro gestiegen, obwohl Sie sich die jährlichen 4 Prozent ausgezahlt haben? Dann können Sie im zweiten Jahr 4 Prozent von diesem Betrag nutzen – was 42.000 Euro entspricht.

War die Lage an den Finanzmärkten hingegen schlechter, kann es sein, dass Ihnen im zweiten Jahr weniger zur Verfügung steht, Sie durch Ihre Sparsamkeit aber der Flaute entgegenwirken.

Finanzielle Unabhängigkeit: Es kommt darauf an, wie viel Sie ausgeben

Ein essenzieller Faktor bei der 4-Prozent-Regel: Entscheidend ist einzig und allein, wie viel Sie ausgeben. Es gibt keinen festen Betrag, der für jeden finanzielle Freiheit verspricht. Eine Millionen, drei Millionen oder sogar fünf Millionen Euro – was reicht, um finanziell vollkommen abgesichert zu sein und für den Rest des Lebens nicht mehr arbeiten zu müssen. Darüber lassen sich lange und hitzige Diskussionen führen, weil jeder andere Erwartungen hat.

Die entscheidende Frage lautet: Wie viel Geld brauche ich? Es kommt nicht darauf an, wie viel Geld jemand hat und wie groß die Zahl auf dem Konto ist. Es läuft immer darauf hinaus, wie hoch die Ausgaben sind.

Wie lange kann man von einer Millionen Euro leben?

Stellen Sie sich vor, Sie gewinnen eine Millionen Euro im Lotto – wie lange können Sie davon leben? Die meisten Menschen kommen viele Jahre mit einem solch riesigen Betrag aus. Für manche entspricht es der Summe, die sie im ganzen Berufsleben verdienen. Andere kaufen davon drei Autos, machen eine Weltreise, veranstalten eine große Party und haben nach drei Monaten nichts übrig. Das gleiche Startkapital, zwei völlig unterschiedliche Ausgaben.

Genau deshalb gibt es keine allgemeine Summe für finanzielle Freiheit. Die 4-Prozent-Regel geht auf diese individuellen Unterschiede ein. Während der eine mit 35.000 Euro im Jahr glücklich ist, benötigt der andere 60.000 Euro. Dies muss in der anfänglichen Analyse der jährlichen Kosten ermittelt werden. Entsprechend erhöht sich das Startkapital, das Sie benötigen.

Wie viel Geld brauche ich, um nie mehr arbeiten zu müssen?

Sie kennen nun die Theorie und mathematischen Grundlagen. So können Sie anhand der 4-Prozent Regel bestimmen, wie groß Ihre persönlichen Ersparnisse sein müssen, um nie mehr arbeiten zu müssen und trotzdem keine finanziellen Sorgen zu haben.

Diese drei einfachen Schritte zeigen Ihnen, wie viel Geld Sie brauchen und wie Sie die 4-Prozent-Regel umsetzen:

  1. Ausgaben analysieren

    Zunächst benötigen Sie eine konkrete Zahl der Ausgaben, die Sie Jahr für Jahr haben. Rechnen Sie dafür alle Kosten mit ein: Miete, Kredite, Versicherungen, Auto, Verträge… Da Sie oftmals nicht genau wissen, wie sich einzelne Kosten mit der Zeit entwickeln, ist es besser, die Ausgaben etwas höher anzusetzen. Das minimiert das Risiko, mit einem zu geringen Budget zu kalkulieren.

  2. Zukunft prognostizieren

    Ein wichtiger Punkt: Bedenken Sie bereits jetzt bei der Planung, ob sich Ihre Ausgaben in Zukunft möglicherweise erhöhen. Aktuell sind Sie mit 40.000 Euro im Jahr glücklich, ist das in zehn Jahren noch genauso? Wie sieht es mit der Familienplanung aus, die zusätzliche Kosten mitbringt. Nicht nur für das Kind, sondern auch eine größere Wohnung oder ein Haus. Wer diese Dinge berücksichtigt, hat später weniger Probleme.

  3. Startkapital ermitteln

    Im letzten Schritt multiplizieren Sie Ihre berechneten jährlichen Ausgaben mit dem Faktor 25. Planen Sie also etwa mit 50.000 Euro im Jahr, benötigen Sie 1,25 Millionen Euro, um nie wieder arbeiten zu müssen und sich trotzdem keine finanziellen Sorgen mehr zu haben. Benötigen Sie hingegen 100.000 Euro im Jahr, erhöht sich das Startkapital für finanzielle Freiheit auf 2,5 Millionen.

Rechnen Sie doch einfach selbst einmal nach, nehmen Sie Ihre jährlichen Ausgaben – oder etwas leichter zu errechnen Ihr Jahresgehalt und schauen Sie, wie viel Sie laut 4-Prozent-Regel benötigen, um nie mehr arbeiten zu gehen.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]