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Altersarmut: Immer mehr alte Menschen haben nicht genug Geld
Altersarmut ist kein neues Phänomen. Es gab schon immer Menschen, die im höheren Alter und nach dem Ende ihrer Berufstätigkeit nicht genügend Geld hatten, um eigenständig ihre Lebenshaltungs-Kosten zu decken.
Einer der berühmtesten Sätze der deutschen Politikgeschichte stammt von Norbert Blüm, der 1997 sagte Die Rente ist sicher. Wortwörtlich mag das stimmen. Sicher ist, dass wer in die Rentenkasse eingezahlt hat, im Rentenalter auch Rente bezieht – nur können viele im Alter nicht mehr (allein) davon leben.
Was bringt eine sichere Rente, wenn diese nicht ausreicht? Gerade in den letzten Jahren zeigt sich ein erschreckender Trend der steigenden Altersarmut. Bereits seit mehreren Jahren lässt sich beobachten, dass der Anteil der Menschen über 65, die nicht genügend Geld zur Verfügung haben, stetig steigt. Mehr als 15 Prozent der Rentner leben demnach an der Armutsgrenze und viele bekommen zusätzlich zur Rente eine Grundsicherung vom Staat.
Vor gut zehn Jahren lag die Quote der Rentner, die unter Altersarmut litten, nur bei etwas über 10 Prozent – eine Steigerung um 50 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts. So lag die Zahl derjenigen, die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beziehen, bereits im Jahr 2016 bei über einer Millionen Menschen.
Wer besonders häufig von Altersarmut betroffen ist
Grundsätzlich kann die Altersarmut jeden treffen. Es gibt aber einige Gruppen, die besonders häufig finanzielle Schwierigkeiten im Alter haben. Einen deutlichen Unterschied gibt es beispielsweise zwischen den Geschlechtern: Frauen müssen laut statistischem Bundesamt deutlich häufiger Grundsicherung im Alter beziehen. Im Juni 2016 lag das Verhältnis der Bezieher bei 59 Prozent Frauen zu 41 Prozent Männern. Bei den über 65-Jährigen galten im gleichen Jahr 20,1 Prozent der Frauen als armutsgefährdet, bei den Männern waren es nur 14,9 Prozent.
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zum einen verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch weniger als Männer, weshalb Sie auch eine geringere Rente beziehen und daher eine größere Wahrscheinlichkeit haben, unter Altersarmut zu leiden. Hinzu kommen oft längere Pausen im Berufsleben, die für die Kindererziehung genutzt werden, was sich aber negativ auf die Rentenansprüche auswirkt. Auch die höhere Lebenserwartung und die Witwenrente spielen eine Rolle.
Zu den Gefährdeten mit hohem Altersarmut-Risiko gehören ebenso Arbeitslose, die über viele Jahre nicht in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Je länger der Zeitraum dauerte, in dem kein Arbeitsverhältnis bestand, desto größer das Risiko.
Neben den Arbeitslosen rutschen auch Geringverdiener verstärkt in die Altersarmut. Wer sein ganzes Berufsleben lang beschäftigt war und in die Rentenversicherung eingezahlt hat, kann dennoch in finanzielle Probleme geraten, wenn das Gehalt nur auf dem Niveau des Mindestlohns liegt.
Altersarmut: Wann gilt man als arm?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Altersarmut zu messen. Auf eine davon sind wir bereits kurz eingegangen: So kann beispielsweise betrachtet werden, wie viele Menschen nicht allein für Ihren Lebensunterhalt sorgen können und daher vom Staat unterstützt werden.
Oftmals wird für eine genauere Analyse auch die sogenannte Armutsgefährdungsschwelle herangezogen. Durch diese wird leichter vergleichbar, mit wie viel Geld pro Monat eine Person als armutsgefährdet und damit tendenziell als arm zu betrachten ist.
Die Armutsgefährdungsschwelle ist fest definiert und erreicht, wenn ein Mensch weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens einer Bevölkerung zur Verfügung hat. Auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands gerechnet lag diese Grenze im Jahr 2016 bei 969 Euro.
Klassischerweise steigt diese Schwelle zur Armut jedes Jahr an, da auch die durchschnittlichen Gehälter wachsen. Dabei gibt es zum Teil große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.
Gerade im Süden liegt Grenze höher, in Bayern beispielsweise bei 1055 Euro im Jahr 2016. In Thüringen (870 Euro) oder auch Bremen (891 Euro) lag die Armutsgefährdungsschwelle dagegen weit darunter.
So können Sie gegen Altersarmut vorbeugen
Je früher Sie mit der Vorsorge fürs Alter beginnen, desto besser stehen Ihre Chancen, sich damit weiter von der Altersarmut zu entfernen und eine gute finanzielle Situation auch nach dem Renteneintritt zu erreichen.
Als Berufsanfänger mit Anfang 20 ist vielleicht noch etwas früh, doch sollten Sie eben nicht warten, bis Sie bereits Mitte 40 oder Anfang 50 sind, bevor Sie sich mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen. Oftmals fehlt es aber auch an Wissen, mit welchen Möglichkeiten gegen die Altersarmut vorgesorgt werden kann.
Wir stellen Ihnen deshalb die häufigsten Varianten der Altersvorsorge vor, mit denen Sie sich gegen Altersarmut absichern können:
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Die betriebliche Altersvorsorge
Bei der betrieblichen Altersvorsorge wird ein Teil des Bruttogehalts, das ein Arbeitnehmer jeden Monat verdient, abgezogen und angelegt. Dabei gibt es unterschiedliche Formen, beispielsweise die Direktzusage, bei der der Arbeitgeber die nicht ausgezahlten Beträge bei einer Versorgungseinrichtung einzahlt, die später dann die Betriebsrente auszahlt.
Allerdings hat längst nicht jeder Arbeitnehmer eine betriebliche Altersvorsorge. Außerdem ist diese vor allem dann sinnvoll, wenn Sie über einen sehr langen Zeitraum bei einem Arbeitgeber beschäftigt sind. Dennoch sollten Sie sich immer darüber freuen, wenn Sie die Chance auf eine Betriebsrente haben. Sie verdienen während der Berufstätigkeit zwar etwas weniger, sichern sich aber gegen eine spätere Altersarmut ab. -
Die Lebensversicherung
Wenn Sie selbst der Altersarmut den Kampf ansagen wollen, können Sie eine Lebensversicherung abschließen. Dabei müssen Sie sich einer Gesundheitsprüfung unterziehen, nach der anschließend die Laufzeit und auch die Höhe der Versicherungssumme festgelegt wird. Endet die Laufzeit der Lebensversicherung, bekommen Sie die Summe ausgezahlt.
Dabei haben Sie die Möglichkeit, die Versicherungssumme wie eine Rente in monatlichen Auszahlungen zu bekommen. Über die Versicherung können Sie also die gesetzlichen Rentenzahlungen aufstocken und so jeden Monat mehr Geld zur Verfügung haben. -
Die Riester-Rente
Die Riester-Rente wird staatlich gefördert, Sie können also Zulagen vom Staat bekommen. Allerdings müssen Sie dazu auch die Voraussetzungen erfüllen und genau da kann es kompliziert werden. So müssen Sie beispielsweise jedes Jahr mindestens 4 Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens ansparen, wenn Sie die staatlichen Zulagen erhalten wollen.
Doch die Riester-Rente kann sich durchaus auch lohnen. Am besten ist es, wenn Sie sich beraten lassen und Ihre individuelle Situation von einem Experten prüfen lassen. Dieser kann Ihnen dann genau sagen, wie viel Sie sparen müssen und in welchem Ausmaß Sie profitieren können.
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