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Bis 70 arbeiten: Muss die Rente später kommen?

Die Lebenserwartung steigt, Menschen werden immer älter und im Verhältnis sinkt die Zahl junger Menschen. Der demografische Wandel bringt Probleme – besonders große für die Rentenkasse. Bis 70 arbeiten? Was vor einiger Zeit kaum vorstellbar war, könnte in Zukunft Realität werden. Stellt sich gleichzeitig die Frage: Wie kann ein solch langes Arbeitsleben mit steigendem Renteneintrittsalter funktionieren?



Bis 70 arbeiten: Muss die Rente später kommen?

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Bis 70 arbeiten: Notwendig für die Rente?

Wie lange können und müssen Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten? Das Renteneintrittsalter liegt aktuell für Geburtenjahrgänge ab 1964 bei 67 Jahren. Ein großes Fragezeichen dabei: Wie lange wird diese Regelung zur Regelaltersgrenze bleiben – oder müssen bald alle bis 70 arbeiten? Schon bei der letzten Bundestagswahl war der Zeitpunkt des Renteneintritts ein Thema und Wirtschaftsexperten warnen: Langfristig ist die Rente bei einer Regelaltersgrenze von 67 Jahren nicht finanzierbar.

Das Problem der Rentenkasse: Die Menschen werden immer älter und erhalten länger Rentenzahlungen. Gleichzeitig zahlen im Verhältnis weniger junge Arbeitnehmer in die Rentenversicherung ein. Zur Verdeutlichung: Vor etwa 60 Jahren gab es pro Rentner etwa sechs Erwerbstätige – heute sind es nur noch zwei Beitragszahler. Eine Anpassung der Altersgrenzen kann die notwendige Folge sein.

Rente ab 70: Umlage langfristig nicht finanzierbar

Der demografische Wandel wirkt so stark auf die Rente, weil diese als Umlageverfahren organisiert ist. Heißt: Die aktuellen Einzahlungen und Rentenbeiträge der arbeitenden Bevölkerungen werden direkt für die Auszahlung der Rente genutzt. Durch eine Veränderung in der Altersstruktur gerät das System aus dem Gleichgewicht. Immer mehr und längere Rentenbezüge müssen von weniger Beitragszahlern finanziert werden.

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Bis 70 arbeiten: Unabhängig von der Altersgrenze

Die Politik lehnt eine Erhöhung der Altersgrenze bisher ab, Wirtschaftsexperten halten sie für unausweichlich. Ein Blick in die Praxis zeigt: Schon heute arbeiten immer mehr Arbeitnehmer bis 70 – unabhängig von der Regelaltersgrenze. Nicht jeder geht pünktlich in den Ruhestand und lässt den Beruf hinter sich. Das hat unterschiedliche Gründe:

  • Altersarmut
    Einige Arbeitnehmer müssen bis 70 arbeiten, weil das Geld trotz Rente nicht für die Lebenshaltungskosten ausreicht. Altersarmut darf nicht unterschätzt oder ignoriert werden. Altersvorsorge wird oft erst ein Thema, wenn es zu spät ist.
  • Selbstständigkeit
    Selbstständige sind oft länger im Berufsleben und arbeiten bis 70 oder noch länger. Sie bleiben in wichtiger Position und führen das eigene Unternehmen weiter.
  • Motivation
    Oft wird vergessen: Zahlreiche Arbeitnehmer entscheiden sich freiwillig dafür, bis 70 arbeiten zu gehen. Sie wollen weiterhin am Berufsleben teilhaben, sind motiviert und sehen sich nicht in der Rolle eines Rentners. Diese Gruppe sucht gezielt nach Möglichkeiten, um aus eigenem Antrieb heraus weiter arbeiten zu gehen.
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4 Möglichkeiten, wenn Sie bis 70 arbeiten wollen

Sie wollen bis 70 arbeiten? So können Sie Ihre Energie und Kompetenzen weiterhin nutzen und finanziell profitieren – Sie können unbegrenzt zur Rente hinzuverdienen. Doch welche Optionen haben Sie, wenn Sie nach Erreichen der Altersgrenze weiterhin arbeiten wollen? Wir stellen vier Möglichkeiten vor:

1. Arbeitsverhältnis fortführen

In Absprache mit Ihrem Arbeitgeber können Sie Ihr bisheriges Arbeitsverhältnis fortführen. Die Zusammenarbeit muss nicht zwangsläufig enden, weil Sie die Altersgrenze erreichen.

2. Arbeitszeit reduzieren

Um zumindest teilweise in den Ruhestand zu gehen, können Sie Ihre Arbeitszeit verringern und künftig in Teilzeit arbeiten. So können Sie die finanzielle Situation verbessern, ohne Vollzeit arbeiten zu gehen.

3. Arbeitgeber wechseln

Sie können sich beruflich noch einmal neu orientieren, den Arbeitgeber, die Position und auch die Aufgaben wechseln. Ein beliebter Wechsel ist es zum Beispiel, im Alter als Berater und Experte tätig zu sein.

4. Minijob aufnehmen

Mit einem Minijob (siehe auch: geringfügige Beschäftigung) können Sie bis zu 538 Euro steuer- und sozialabgabenfrei verdienen. Eine gute Möglichkeit, um die eigene Rente aufzubessern. Nachteil: Ihre bisherigen Qualifikationen können Sie bei den Aufgaben kaum nutzen.

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Bis 70 arbeiten: Tipps, wie es funktionieren kann

Wollen Sie freiwillig bis 70 arbeiten, ist die Umsetzung meist kein Problem. Sie haben den Willen, die Voraussetzungen stimmen und Sie finden einen Weg. Schwieriger ist es, wenn Sie bis 70 arbeiten müssen, aber eigentlich früher in Rente gehen wollen – ob aus finanziellen Gründen oder in einigen Jahren tatsächlich durch eine höhere Regelaltersgrenze. Schon jetzt gehen viele Arbeitnehmer in Frührente, da drängt sich die Frage auf: Wie sollen Menschen immer länger arbeiten?

Einen Königsweg gibt es leider nicht. Trotzdem gibt es Tipps, wie Sie bis 70 arbeiten können:

Achten Sie auf Ihre Gesundheit

Die Gesundheit entscheidet, wie lange Sie erwerbstätig bleiben können – oder ob Sie vorzeitig in eine Alters- oder Erwerbsminderungsrente gehen. Gesunde Ernährung, Sport und auch mentale Gesundheit spielen eine große Rolle. Warten Sie damit nicht, bis Sie kurz vor der Rente stehen. Pflegen Sie über Jahre und Jahrzehnte einen gesunden Lebensstil, um lange fit und aktiv zu bleiben.

Das Problem: Gerade Arbeitnehmer in körperlich anstrengenden und belastenden Berufen arbeiten selten bis ins hohe Alter. Der Körper zieht die Notbremse und ist den Belastungen irgendwann nicht mehr gewachsen. Hier hilft auch keine Bewegung im Alltag oder bessere Ernährung, um die Gesundheit zu schützen.

Folgen Sie Ihrer Leidenschaft

Längere Berufstätigkeit funktioniert nur, wenn die Arbeit weiterhin jeden Tag Spaß macht. Müssen Sie sich jeden Tag zum Arbeitsplatz schleppen und empfinden jede Aufgabe als Qual, werden Sie in diesem Beruf nicht bis 70 arbeiten können. Allein der Gedanke, den Job noch 10 oder 20 Jahre machen zu müssen, ist kaum auszuhalten.

Umso wichtiger, dass Ihr Job Ihre Leidenschaft ist. Sie müssen etwas tun, was Sie liegen – die Arbeit muss Sie begeistern und faszinieren. Solche Aufgaben fallen auch mit steigendem Alter noch leicht und werden gerne erledigt.

Passen Sie Ihre Arbeit an

Je älter Sie werden, desto mehr sollten Sie auf die richtigen Arbeitsbedingungen im Job achten. Sie sind zwar noch fit und leistungsfähig, aber trotzdem nicht mehr 20 Jahre alt. Unter manchen Belastungen leiden Sie stärker als jüngere Kollegen. Dieser Punkt ist auch Aufgabe Ihres Arbeitgebers – Ihre Verantwortung ist es, für Ihre Bedürfnisse einzustehen, Probleme anzusprechen und Lösungen zu suchen.

Dazu zählt auch, dass Sie Ihre Arbeit vereinfachen.. Gibt es technische Entwicklungen oder Innovationen, die Sie zu Ihrem Vorteil nutzen können? Lösen Sie sich von dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht…“ Wenn es einfacher, schneller und besser geht, sollten Sie Ihre Arbeitsweise anpassen.


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