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Selbsterkenntnis: Wissen Sie, wer Sie wirklich sind?

Es heißt zwar „Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung“, aber so ganz angenehm ist dieser Schritt eben nicht immer. Zu erkennen, wer wir wirklich sind, ist oft ein langer, teils schmerzhafter Prozess. Nicht selten bedeutet es, einen Abgleich zwischen Selbst- und Fremdbild vorzunehmen. Und nicht selten ist die Folge davon, zu spüren: Ich bin ja gar nicht so! Im Positiven wie im Negativen. In der Psychologie ist Selbsterkenntnis essenziell (deshalb ja auch „Schritt zur Besserung“), um uns weiterentwickeln zu können: Keine Persönlichkeitsentwicklung ohne Selbsterkenntnis. Daher wollen wir im folgenden Dossier und mithilfe von Tests und Übungen zeigen, wie Sie mehr über sich herausfinden können…


Selbsterkenntnis: Wissen Sie, wer Sie wirklich sind?

Definition: Was ist Selbsterkenntnis überhaupt?

Genau genommen handelt es sich hierbei um einen tautologischen, sich selbst erklärenden Begriff: Laut Definition ist Selbsterkenntnis die Erkenntnis einer Person über das eigene Selbst.

Voraussetzung hierfür ist ein reflexives und möglichst objektives Bewusstsein über unser Denken und das eigene Verhalten. Sprich: Wir müssen uns dazu möglich selbstkritisch hinterfragen und analysieren, warum wir so sind, denken und handeln, wie wir sind, denken und handeln. Kurz: Wir stellen bei diesem Prozess unsere eigenen Standpunkte und Handlungen – ehrlich! – auf den Prüfstand.

Selbsterkenntnis ist damit eng verwandt mit der Selbstreflexion und beugt zugleich der Selbsttäuschung und dem Selbstbetrug vor.

Umgekehrt: Wer über geringe Selbsterkenntnis verfügt, neigt entweder gerne zur Selbstüberschätzung oder dazu, sich selbst zu unterschätzen (was häufig mit einem geringen Selbstwertgefühl einher geht).

Die Fähigkeit dazu – also zur Selbstbeobachtung und Reflexion – ist in der Psychologie (in der Philosophie aber auch) eine wesentlich Grundlage für die eigene Entwicklicklung, aber auch für die sogenannte Intersubjektivität, also das Verstehen von anderen Menschen. Wer sich selbst nicht versteht, wird sich kaum in andere Menschen hineindenken können.

Man kann daher auch sagen: Selbsterkenntnis ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für unsere Beziehungsfähigkeit, für Empathie und ein funktionierendes Sozialleben.

Selbsterkenntnis 5 Fragen Reflexion

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Warum fällt uns Selbsterkenntnis so schwer?

Leichter gesagt, als getan: Sei doch einfach ganz du selbst… Der gut gemeinte Rat und Appell zu mehr Authentizität setzt freilich voraus, was gar nicht so leicht ist – nämlich die Antwort auf die Frage: Wer bin ich eigentlich?

Bei anderen fällt es uns oft leicht, sie zu beurteilen, ihre Eigenschaften, Stärken und Schwächen zutreffend zu beschreiben. Aber uns selbst so erkennen, wie wir wirklich sind – ohne Schminke, Schmeichelei und Schönfärberei – das erfordert durchaus Mut. Schließlich könnte das Ergebnis Defizite enthüllen sowie akuten Handlungsbedarf.

Vor allem diese Gründe sind es, warum wir uns so ungern mit uns selbst auseinandersetzen:

  • Wir könnten eine Enttäuschung erleben.

    Enttäuschungen sind Wahrheiten mit Verspätung, lautet ein schönes Bonmot. Ent-täuscht zu werden (im Wortsinn), ist also eigentlich etwas Positives. Eine Illusion, eine Täuschung wurde entlarvt. Sie sehen die Dinge nun so, wie sie sind – ungeschminkt, klar, wahr. Die Befreiung von einer Täuschung ist also eine gute Sache. Eigentlich. Trotzdem fühlt sie sich regelmäßig schlecht an.

    Selbsterkenntnis Entauschung Verlauf Kurve

    Wer sich selbst erkennt – wahr und klar – könnte dabei feststellen, dass er oder sie doch nicht so smart, intelligent, stark, offen, tolerant, sympathisch, reif, überlegt, geduldig, besonnen und nicht zuletzt reflektiert ist, wie bisher angenommen. Der schöne Lack ist dann bald ab. Was darunter zum Vorschein kommt, zwingt uns entweder zur Akzeptanz und Identifikation (nicht Resignation!) oder zur Veränderung. Und wenn wir ehrlich sind: Wie viele sind schon durch und durch veränderungswillig? Selbsterkenntnis erfordert daher immer auch ein Loslassen und eine Trennung von einem falschen, einem illusionären Selbst.

  • Wir versuchen, anderen zu gefallen.

    Selbsterkenntnis fällt uns auch deshalb so schwer, weil wir danach niemandem mehr etwas vormachen können – uns selbst nicht, anderen aber auch nicht (jedenfalls nicht, ohne zu wissen, dass wir uns gerade verbiegen und schauspielern). Auch wenn wir vielleicht nicht perfekt sind (wer ist das schon?), zeigen wir unsere Persönlichkeit. Die aber ist von allen Seiten unterschiedlichen Erwartungen ausgesetzt. Die Folge: Wer weiß, wer er oder sie ist und das auch zeigt, eckt zwangsläufig an und erlebt Freundschaft genauso wie Ablehnung intensiver. Und das muss manche(r) erst einmal ertragen können und lernen.

  • Wir müssen verarbeiten, statt verdrängen.

    Wer sich mit sich selbst beschäftigt, seine Gefühle, Empfindungen, Gedanken und Handlungen erforscht, wird sich zwangsläufig mit seiner Vergangenheit beschäftigen – und der Frage: Warum bin ich so (geworden)? Begangene Fehler und Schuld kommen dabei ebenso ans Licht, wie gestörte Beziehungen und Familienverhältnisse. Was wir bisher vielleicht erfolgreich verdrängt haben, müssen wir nun – konstruktiv! – verarbeiten. Manchmal auch mithilfe eines Profis und Therapeuten. Und so ein Heilungsprozess ist eben auch nicht gerade Ferien auf Saltkrokan.

Zitate über die Selbsterkenntnis

Das Thema der Selbsterkenntnis ist wahrlich nicht neu, doch scheint es zu jeder Zeit aktuell gewesen zu sein und ist dies bis heute. Das zeigt sich auch in den vielen verschiedenen Zitaten zur Selbsterkenntnis, die zum Teil mehrere Jahrtausende alt sind, zum Teil aber auch erst vor einigen Jahrzehnten entstanden sind:

  • Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zum Lachanfall. Unbekannt
  • Alles was uns an anderen missfällt, kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen. Carl Gustav Jung
  • Die Selbsttäuschung ist die folgenschwerste aller Lügen und für einen selbst am schwierigsten zu erkennen. Thomas Pfitzer
  • Kein Mensch kann sich wohl fühlen, wenn es sich nicht selbst akzeptiert. Mark Twain
  • Wer einmal sich selbst gefunden hat, der kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren. Stefan Zweig
  • Erst im Unglück weiß man wahrhaft wer man ist. Stefan Zweig
  • Allen Menschen ist es gegeben, sich selbst zu erkennen und klug zu sein. Heraklit
  • Um sich selbst zu erkennen, muss man handeln. Albert Camus
  • Die Selbsterkenntnis gibt dem Menschen das meiste Gute, die Selbsttäuschung aber das meiste Übel. Sokrates
  • Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft. Ralph Waldo Emerson
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Gute Gründe für mehr Selbsterkenntnis

In der Definition klang es bereits durch: Im Grunde führt an Selbsterkenntnis kein Weg vorbei – sie ist Voraussetzung für soziale Kompetenz, für Glück und Zufriedenheit.

Trotzdem kann es natürlich manche geben, die denken: Selbsterkenntnis? Brauch ich nicht. Bisher kam ich ja auch so gut klar… Es wäre zwar leicht, dass alles als Humbug abzutun, als Psycho-Quatsch und Abreißkalender-Philiosophie. Doch das wäre zu kurz gesprungen.

Nicht nur, dass wir dabei heil an uns selbst werden, mit der Vergangenheit abschließen und frei für die Zukunft werden. Zu wissen, wer man ist, was man kann und wo die eigenen Limitationen und Schwächen liegen, hilft außerdem dabei, besser mit Rückschlägen umzugehen, Kritik anzunehmen und umzusetzen und größere Motivation aus dem eigenen Tun zu schöpfen. Nicht zuletzt, weil wir uns dabei auch klarer darüber werden, wer wir sein wollen und welche (eigenen!) Ziele wir verfolgen wollen.

Deshalb sind die Gründe, die für die Selbsterkenntnis sprechen zugleich auch die (positiven) Folgen derselben:

  • Wir erkennen: Wir sind mehr, als wir denken.
  • Wer erkennen bisher Erreichtes und unsere Erfolge.
  • Wir steigern unser Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
  • Wir trainieren Resilienz.
  • Wir erlangen Handlungskontrolle zurück und reagieren weniger Impulsiv.
  • Wir sind weniger manipulierbar und verführbar.
  • Wir erlangen mehr Souveränität – die wir auch ausstrahlen.
  • Wir werden zielstrebiger und fokussierter.
  • Unser Freundeskreis wird selektiver – aber auch besser.
  • Wir gewinnen Lebensfreude (zurück).
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Selbsterkenntnis erlangen: Tipps und Übungen

Wie aber lässt sich nun mehr Selbsterkenntnis gewinnen? Tatsächlich finden sich dazu unzählige Tipps, Tests und Übungen im Netz. Diese hier alle aufzuführen, würden den Rahmen des Artikels sprengen (das liest auch keiner mehr). Allerdings lassen sich all diese Empfehlungen auf ein paar wesentliche Tipps und Übungen zusammenfassen – eine Art Erkenntnis-Kondensat. Dieses:

  1. Nehmen Sie sich die Zeit dafür.

    Selbstreflexion ist nichts, was automatisch oder mal eben nebenbei passiert. Vielmehr müssen Sie sich selbst mit den entsprechenden Fragen konfrontieren und bisherige Situationen und Emotionen analysieren, einordnen, erklären und bewerten: Was waren die Auslöser? Worauf reagiere ich unmittelbar (und impulsiv – Fachjargon: Trigger)? Warum verhalte, denke, fühle ich mich so und nicht anders? Was macht mich glücklich? Wozu muss ich mich zwingen? Wozu nicht? Was ist mir wichtig? Will ich mich verändern? Wohin?

    Die Antworten auf einige der Fragen sind nicht immer bequem, doch ist es gerade dann wichtig, dass Sie ehrlich zu sich selbst sind und sich für das Selbstbeobachten und Reflektieren Zeit ausreichend nehmen. Idealerweise nutzen Sie dazu die Stille und die Möglichkeiten der Meditation – und gewinnen so den Raum für das Wesentliche.

  2. Beschreiben Sie sich selbst.

    Und zwar im doppelten Wortsinn. Denken Sie nicht nur über sich nach, sondern schreiben Sie Ihre Erkenntnisse auch auf, am besten handschriftlich.

    Eine andere Übung zu mehr Selbsterkenntnis: Stellen Sie sich vor, Sie würden zum ersten Mal mit einer Ihnen bisher fremden Person telefonieren: Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Welche Eigenschaften und Charaktermerkmale fallen Ihnen ein, wenn Sie an sich selbst denken? Auf diese Weise setzen Sie sich bewusst mit der eigenen Person auseinander und beginnen, mehr über sich selbst nachzudenken. Ein weiterer Vorteil: Sie können Ihre eigenen Einschätzungen mit denen anderer vergleichen und so herausfinden, ob Ihr Selbstbild mit der Fremdwahrnehmung übereinstimmt.

  3. Überprüfen Sie Ihre Glaubenssätze.

    Werte, Meinungen, Gedanken – allesamt prägen Sie enorm unser Verhalten und unseren Charakter. Das macht diese – oft unbewussten – Glaubenssätze aber auch recht gefährlich. Denn Sie können zur Selbsterfüllenden Prophezeiung mutieren:

    Selbsterkenntnis Selbsterfuellende Prophezeiung

    Deshalb sollten Sie diese in der Psychologie auch Affirmationen genannten Aussagen (über sich) regelmäßig prüfen und hinterfragen, mindestens aber sich selbst bewusst machen und gegebenenfalls austauschen.

[Bildnachweis: Durch lithian by Shutterstock.com]

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