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Muss- und Kann-Anforderungen in der Bewerbung

In jeder Stellenanzeige werden Anforderungen und Kriterien genannt, die Bewerber erfüllen müssen. Zu unterscheiden sind hierbei die sogenannten Muss- und Kann-Anforderungen. Muss-Anforderungen haben bei Personalern höchste Priorität, teils sind es zwingende Voraussetzungen. Kann-Anforderungen sind zwar zweitrangig, verbessern aber die Bewerbungschancen. Tipps und Beispiele, woran Sie Muss- und Kann-Anforderungen erkennen und was das für Ihre Bewerbung bedeutet…



Muss- und Kann-Anforderungen in der Bewerbung

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Muss- und Kann-Anforderungen: Was Arbeitgebers erwarten

Bevor Sie Ihre Bewerbung schreiben, sollten Sie Stellenanzeigen immer genau lesen und analysieren. Darin werden (oft stichpunktartig) jene Kriterien aufgelistet, die Bewerber erfüllen „müssen“ beziehungsweise „sollten“. Dabei handelt es sich um sogenannte Muss- und Kann-Anforderungen.

Die wichtigsten Kriterien, die Bewerber erfüllen MÜSSEN, werden in der Regel zuerst genannt. Darunter folgen in hierarchischer Reihenfolge die Anforderungen und Qualifikationen, die weniger relevant aber wünschenswert sind. Sie stellen keine wesentliche Bedingung für eine Bewerbung dar, können aber die Bewerbungschancen verbessern.

Warum überhaupt Muss- und Kann-Anforderungen?

Für Bewerber können die unterschiedlichen Erwartungen in Stellenanzeigen verwirrend sein. Warum gibt es überhaupt diesen Unterschied zwischen Muss- und Kann-Anforderungen? Der hat oft zwei Gründe: Wird auf der Seite des Unternehmens mit einem hohen Bewerberaufkommen gerechnet, dienen die anspruchsvollen Muss- und Kann-Anforderungen bereits zur ersten Vorauswahl. Man könnte auch sagen: Sie sollen bewusst abschrecken und wie ein Filter wirken. Desweiteren suchen Personaler überwiegend Bewerber, die sich ihrer Stärken bewusst und sicher sind und nicht von Selbstzweifeln blockiert werden.

Grundsätzlich gilt: Lassen Sie sich nicht von solchen Formulierungen abschrecken. Kaum ein Kandidat erfüllt alle Kriterien in den Anforderungsprofilen. Der Rat geht vor allem an Frauen. Studien zeigen, dass sich Männer oft schon bewerben, wenn sie nur 40 Prozent der Muss-Anforderungen erfüllen. Frauen dagegen halten sich erst dann für eine geeignete Kandidatin, wenn sie nahezu allen Kriterien vollständig entsprechen.

Auch wenn die Stellenanzeige nach eierlegender Wollmilchsau klingt: Bewerben Sie sich trotzdem, wenn es Ihr Traumjob ist!

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Muss-Anforderungen erkennen: Formulierungen

Einer professionell aufgebauten Stellenanzeige können Sie auf den ersten Blick entnehmen, wen und was das Unternehmen sucht. Die Muss-Anforderungen sind von elementarer Bedeutung und stehen in einer Annonce meist an erster Stelle. Teils sind sie noch durch Fettschrift oder Schriftgröße hervorgehoben.

Wenn Sie diese Voraussetzungen nicht erfüllen, ist eine Bewerbung häufig zwecklos, es sei denn Sie lesen eine Formulierung wie: „oder vergleichbarer Abschluss“ beziehungsweise „vergleichbare Kenntnisse“. Es handelt sich oft um Hard Skills (Ausbildung, Studium, Abschlüsse), die Sie mittels Zeugnissen nachweisen müssen.

Erkennen können Sie Muss-Anforderungen an diesen Formulierungen:

  • Perfekte Kenntnisse in ___ setzen wir voraus.
  • Berücksichtigt werden nur Bewerbungen mit ___.
  • Unbedingt notwendig sind Erfahrungen in ___.
  • Wir suchen einen Mitarbeiter mit guten Kenntnissen in ___.
  • Zwingend erforderlich ist Erfahrung in ___.
  • Sie verfügen über nachweisliche Erfolge im Bereich ___.
  • Eine abgeschlossene Ausbildung als ___ ist Voraussetzung.
  • Sie passen zu uns, wenn Sie ___ mitbringen.
  • Wir erwarten sehr gute Kenntnisse in ___.
  • Sie besitzen einen Führerschein der Klasse B + Gabelstaplerschein.
  • Regelmäßige Dienstreisen sind für Sie selbstverständlich.
  • Sie haben Ihr Hochschulstudium in ___ mit sehr guten Noten abgeschlossen.
  • Ein freundliches Wesen und ___ zeichnen Sie aus.
  • Sie bringen Erfahrungen im Bereich ___ mit.
  • Unsere Anforderungen
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Kann-Anforderungen erkennen: Formulierungen

Kann-Anforderungen sind entsprechend von geringerer Bedeutung. Unterschätzen sollten sie Bewerber dennoch nicht. Sie können ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, wenn beispielsweise mehrere Bewerber über dieselben Muss-Anforderungen verfügen, aber nur Sie einen Großteil der Kann-Anforderungen abdecken. Ebenso können Kann-Anforderungen einen Hinweis darauf geben, wohin sich der Arbeitgeber entwickeln will. Kandidaten, die solche Fähigkeiten mitbringen, passen damit perfekt zu den Zukunfts- oder Expansionsplänen. Kurz: Kann-Anforderungen können Jobchancen steigern und manch fehlende Muss-Qualifikation ausgleichen.

Erkennen lassen sich Kann-Anforderungen daran, dass sie deutlich weicher formuliert sind. Zum Beispiel so:

  • Erfahrungen in ___ sind erwünscht.
  • Von Vorteil sind Kenntnisse in ___.
  • Wenn Sie zusätzlich noch ___ mitbringen…
  • Grundkenntnisse im Bereich ___ runden Ihr Profil ab.
  • Erste Erfahrungen in ___ sind wünschenswert.
  • Idealerweise bringen Sie ___ mit.
  • Erwünscht sind Kenntnisse in ___, jedoch keine Bedingung.
  • Hinreichende Erfahrungen in ___ sehen wir gerne.
  • Ausbaufähige Kenntnisse in ___ sind von Vorteil.
  • Wenn Sie außerdem Kenntnisse im Bereich ___ bieten…
  • Zusätzlich freuen würden wir uns über ___.
  • Hilfreich wäre zudem …
  • Bevorzugte Qualifikationen

Muss Qualifikationen Kann Anforderungen Beispiel Stellenanzeige

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Was bedeutet „wünschenswert“ in Stellenausschreibung?

In den obigen Formulierungen taucht häufig der Begriff „wünschenswert“ auf. Tatsächlich wissen viele Bewerber nicht, ob das Auswahlkriterum damit noch zu den Kann- oder schon zu den Muss-Anforderungen zählt. Meistens deutet der „Wunsch“ in der Formulierung auf ein Kann-Kriterium hin. Wenn etwas „erwünscht“ ist, ist es nicht notwendige Bedingung.

Trotzdem stehen solche Anforderungen manchmal ganz oben auf der Liste der Anforderungen. Wer hier unsicher ist, sollte direkt beim Arbeitgeber und genannten Ansprechpartner anrufen. Der Anruf vor der Bewerbung hat sogar den Vorteil, dass Sie noch weitere Details zur Bewerbung erfragen können. Überdies haben Sie danach gleich einen Aufhänger für Ihr Anschreiben. Beispiel:

Sehr geehrte Frau Meyer,

vielen Dank für das freundliche Gespräch am TT.MM.JJJJ und Ihre Zeit. Die vielen hilfreichen Informationen zu Ihrer Stellenausschreibungen haben mich einmal mehr bestärkt, Teil Ihres Teams werden zu wollen. Wie vereinbart, sende ich Ihnen hiermit meine vollständigen Bewerbungsunterlagen…

Vorsicht bei fehlenden Anforderungen

Misstrauisch sollten Sie allerdings werden, wenn so gar keine Muss- und Kann-Anforderungen oder nur Kann-Anforderungen in der Stellenanzeige stehen. Das ist häufig ein Hinweis auf einen unseriösen Arbeitgeber und ein zwielichtiges Jobangebot. Ist beispielsweise lediglich von „interessanten Aufgaben“, „reizvollen Inhalten“ bei „überdurchschnittlicher Bezahlung“ und „sofortigem Jobantritt“ die Rede, sollten die Alarmglocken klingeln.

Was tun, wenn ich nicht alle Anforderungen erfülle?

Weil kaum ein Bewerber zu 100 Prozent alle Anforderungen erfüllt, sollten Sie sich auch bewerben, wenn Sie nur 70 bis 80 Prozent der Kriterien mitbringen. Viel wichtiger für den Erfolg Ihrer professionellen Bewerbung ist, so viele relevante Schlüsselqualifikationen (gesuchte Keywords) aus der Stellenanzeige in Bewerbungsschreiben und Lebenslauf einzubauen, um Personalern zu signalisieren: „Ich passe perfekt zur Stelle!“

Weitere Tipps: Damit verbessern Sie Ihre Bewerbungschancen…

  • Berufserfahrungen

    Je mehr, desto besser: Sämtliche Muss- und möglichst viele Kann-Anforderungen schaffen gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung. In Branchen mit Fachkräftemangel machen viele Arbeitgeber zudem Zugeständnisse bei der Bewerberauswahl wenn Gesamteindruck und Berufserfahrungen stimmen.

  • Nachweise

    Damit sich das Unternehmen ein umfangreiches Bild von Ihren Kenntnissen machen kann, sollten Sie wichtige Anforderungen belegen – durch Arbeitszeugnisse oder Zertifikate von Sprachtests, Weiterbildungen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten.

  • Engagement

    Falls Ihnen Fähigkeiten fehlen, formulieren Sie in Ihrem Bewerbungsanschreiben, dass Sie sich diese Qualifikationen aktuell oder bald aneignen – zum Beispiel durch Webinare oder ein Coaching. Beispielformulierung: „Derzeitig befinde ich mich in einer Weiterbildung zu XYZ, die ich in drei Wochen erfolgreich abschließen werde.“

[Bildnachweis: Karrierebibel.de]

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