Jobangebot ablehnen oder annehmen? Keine vorschnellen Zusagen!
Je länger und anstrengender der Bewerbungsprozess wird, desto größer die Erleichterung, wenn eine Jobzusage kommt. Die Erleichterung und Euphorie verleiten aber oft zu Kurzschlusshandlungen.
Bevor Sie irgendetwas unterschreiben: Lesen Sie sich den Arbeitsvertrag bitte genau durch und achten Sie auf Details und potenzielle Warnzeichen:
- Probezeit
Gibt es eine Probezeit und wie lange dauert sie (max. 6 Monate)? - Gehalt
Wie hoch ist Ihr Gehalt? Gibt es Boni? Wofür werden Sie bezahlt, wofür nicht? - Arbeitszeiten
Gibt es eine Überstunden-Regelung, Freizeitausgleich, Arbeitszeitkonten, Gleitzeit? - Arbeitsort
Wo ist Ihr Firmensitz – und wohin ist er ohne Ihre Zustimmung verlegbar? - Urlaub
Wie viele Tage Jahresurlaub haben Sie? Gibt es Sonderurlaub?
Selbst wenn Sie einen gewissen Einkommensdruck haben, weil Sie schon längere Zeit arbeitslos sind und das Geld brauchen: Handeln Sie nicht vorschnell und nehmen Sie nicht blind den nächstbesten Job an. Das kann auch nach hinten losgehen.
Jobangebot absagen: Die Risiken vorschneller Jobzusagen
Ein Jobangebot ist erstmal nur das: ein Angebot. Das sollten Sie genau prüfen, beurteilen – und bei berechtigtem Zweifel auch ablehnen.
- Werdegang
Wenn Sie merken, dass die Stelle murks ist und Sie noch in der Probezeit kündigen, sieht das im Lebenslauf nicht wirklich gut aus. Schon gar nicht, wenn es bereits das zweite Mal war. - Aufwand
Oder Sie registrieren, dass Sie ausgebeutet werden, zu viel Arbeit haben, die auch noch schlecht bezahlt wird. Zwar können Sie auch hier kündigen und sich neu bewerben. Aber das kostet neue Zeit und Mühen. - Einkommen
Sich aus einer schlechten Stelle und Position heraus zu bewerben, hat Nachteile bei der späteren Gehaltsverhandlung. Das aktuelle Gehalt dient meist als Referenz, ebenso bisherige Tätigkeiten und Verantwortungen.
Ein Jobangebot ist erst dann eine Chance und ein Karriereschritt, wenn die Rahmenbedingungen zu Ihren beruflichen Plänen passen. Eine zweitklassige Stelle kann den weiteren Aufstieg blockieren oder zumindest bremsen. Eine vorschnelle (blinde) Entscheidung kann also langfristig negative Folgen haben.
Ich will einen Job, der zu mir passt!
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Jobangebot beurteilen: Diese Checkliste bitte beachten
So wie sich Unternehmen genau überlegen, welche Bewerber eingeladen und eingestellt werden, so sollten auch Arbeitnehmer ein Jobangebot auf den Prüfstand stellen. Sie sind schließlich kein Bittsteller. Dabei können Ihnen folgende Fragen eine gute Orientierungshilfe bieten:
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Ist das wirklich mein Traumjob?
Je länger die Jobsuche dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass man den Radius der Suche erweitert und sich auch auf Stellen bewirbt, die nicht mehr zu 100 Prozent den eigenen Vorstellungen entsprechen. Am Ende werden (faule) Kompromisse geschlossen und die Anforderungen heruntergeschraubt. Fragen Sie sich deshalb ehrlich: Ist das Jobangebot Ihr Traumjob, der Sie in den nächsten Jahren Ihren persönlichen Karrierezielen näherbringt? Oder ist es eine gefährliche Sackgasse?
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Was sagt mir mein Bauchgefühl?
Manchmal hat man ein ungutes Bauchgefühl. Gehen Sie nicht leichtfertig darüber hinweg. Ihr Bauch hat öfter Recht, als Sie glauben. Selbst wenn Vieles für den Job spricht, hat Ihr Unterbewusstsein vielleicht etwas bemerkt, das Ihnen bisher entgangen ist. Horchen Sie genau in sich hinein und finden Sie heraus, was die Zweifel auslöst.
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Welche Kriterien sind mir wichtig?
Die Entscheidung für oder gegen einen Job hängt von vielen persönlichen Faktoren ab. Neben dem Gehalt spielen Betriebsklima, Internationalität, die Entwicklungs- und Aufstiegschancen eine Rolle. Hinzu kommt Ihre Lebensplanung: Ist für den Job ein Umzug erforderlich? Zieht der Partner mit? Ist das Leben dort teurer, sodass das Realeinkommen sinkt? Bewerten Sie den Job langfristig: Welche Optionen schafft die Position in fünf oder zehn Jahren? Die sogenannte 10-10-10-Methode bewahrt Sie vor dem Tunnelblick.
Verstehen Sie uns nicht falsch: Wir wollen Sie nicht verunsichern. Wenn Sie den Job klasse finden und sich darauf freuen, dann sagen Sie zu. Jede berufliche Entscheidung lässt sich korrigieren. Das macht vielleicht nur (unnötige) Arbeit.
Sie kennen vielleicht das Bonmot und die Lebensweisheit: „Love it, leave it or change it“. Auf den ersten Blick klingt das nach typischem Kalender-Geschwurbel, nach einem Simplify-your-brain-Tipp aus dem Abreißkalender vom Donnerstag. Aber 1988. Doch es stimmt: Egal, was einem stinkt – im Beruf, im Privatleben – es bleiben immer diese drei Optionen:
- Ändern Sie die Ursachen (oder Sie sich selbst).
- Lernen Sie, die Sache zu lieben.
- Oder ziehen Sie weiter.
So oder so: Zuerst die Jobangebote beurteilen – dann treffen Sie eine bewusste (!) Entscheidung.
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