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Zeitarbeitsfirmen: Liste der wichtigsten Leiharbeitsfirmen

Arbeitsverhältnisse über Zeitarbeitsfirmen nehmen kontinuierlich zu. Zwischenzeitlich übten eine Million Arbeitnehmer eine Erwerbstätigkeit über Zeitarbeit aus. Grund genug, sich die Liste der größten Zeitarbeitsfirmen Deutschlands etwas genauer anzuschauen. Worin liegen die Vor- und Nachteile von Zeitarbeit? Und gibt es eine rote Liste für Zeitarbeitsfirmen? Die Antworten darauf und wichtige Tipps zur Auswahl seriöser Zeitarbeitsfirmen…



Zeitarbeitsfirmen: Liste der wichtigsten Leiharbeitsfirmen

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Was ist eine Zeitarbeitsfirma?

Zeitarbeitsfirmen verleihen ihr Personal auf bestimmte Zeit. Die Zeit- oder Leiharbeit kommt zum Einsatz, wenn ein Unternehmen beispielsweise saisonale Engpässe hat. Wendet sie sich an eine Zeitarbeitsfirma, entsteht ein sogenanntes Dreiecksverhältnis. Die Zeitarbeitsfirma als Verleiher bleibt der eigentliche Arbeitgeber des Zeitarbeitnehmers. Gegen Geld überlässt sie ihren Arbeitnehmer einem Dritten (Entleiher). Der Zeitarbeitnehmer wiederum schließt einen Arbeitsvertrag mit der Zeitarbeitsfirma.

Zeitarbeitsfirmen: So funktioniert Leiharbeit

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür regelt das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Nach Angaben des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen sind derzeit 835.712 Menschen in Deutschland sozialversicherungspflichtig in der Zeitarbeit beschäftigt. Das entspricht 2,7 Prozent aller Beschäftigten.

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Liste der größten Zeitarbeitsfirmen

In Deutschland existieren rund 50.000 Zeitarbeitsfirmen. Von denen haben 11.600 den Schwerpunkt „Arbeitnehmerüberlassung“. Nachfolgend finden Sie die führenden Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland nach der renommierte Lünendonk-Liste. Es handelt sich um das aktuelle Ranking, das sich auf das Geschäftsjahr 2019 bezieht.

Zeitarbeitsfirma Zeitarbeitnehmer Link
1. Randstad, Eschborn 46.300 Link
2. Adecco, Düsseldorf 28.742 Link
3. Manpower Group, Frankfurt am Main 11.439 Link
4. Persona Service, Lüdenscheid 16.688 Link
5. I.K. Hoffmann, Nürnberg 12.378 Link
6. Dekra Arbeit, Stuttgart 11.493 Link
7. Hays, Mannheim 4.272 Link
8. Orizon, Augsburg 6.557 Link
9. TP Group Service, Hamburg 7.661 Link
10. Piening, Bielefeld 6.400 Link
11. USG People, München 6.900 Link
12. Robert Half, Frankfurt am Main 3.651 Link
13. Amadeus Fire, Frankfurt am Main 2.499 Link
14. ZAG, Hannover 8.476 Link
15. Tempton, Essen 5.639 Link
16. Runtime, Bremen 4.700 Link
17. Office People, Münster 5.790 Link
18. PEAG Personal, Dortmund 2.750 Link
19. Actief Personal, Karlsruhe 5.000 Link
20. Partner Holding, Bremen 4.150 Link
21. Job AG, Fulda 3.336 Link
22. Start NRW, Duisburg 2.750 Link
23. Arwa, Nieder-Olm 3.200 Link
24. Iperdi, Weinheim 3.500 Link
25. Gi Group, Düsseldorf 2.760 Link


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Merkmale von Zeitarbeit

Das Arbeitsverhältnis mit Zeitarbeitsfirmen ist in der Regel ein anderes als das klassische Normalarbeitsverhältnis mit einem Unternehmen aus einer anderen Branche:

  • Der Arbeitnehmer arbeitet bei einem Kundenunternehmen.
  • Es sind wechselnde Einsätze in anderen Abteilungen möglich.
  • Die Entlohnung liegt häufig unter dem Gehalt der Stammbelegschaft.
  • Meist dauert das Arbeitsverhältnis nicht länger als drei Monate.
  • Aufgrund der häufigen Arbeitsortwechsel geringe Bindung.

Manche denken bei Zeitarbeitsfirmen an prekäre Arbeitsverhältnisse. Grund dafür war in der Vergangenheit der geringe Schutz von Leiharbeitnehmern. Der führte zu Lohndumping. Aufsehen erregten Fälle, bei denen Unternehmen ihre Mitarbeiter entließen und dieselben Leute über Zeitarbeitsfirmen erneut anstellten – allerdings zu deutlich schlechteren Konditionen. Um so einen Missbrauch zu verhindern, wurde im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz an etlichen Stellen nachgebessert:

  • Nur ausgewiesene Personaldienstleister dürfen als Zeitarbeitsfirmen in Erscheinung treten. Dafür benötigen sie eine Erlaubnis der Bundesagentur für Arbeit.
  • Seriöse Zeitarbeitsfirmen setzen den Gleichstellungsgrundsatz um. Demnach haben Leiharbeitnehmer dieselben Rechte und Pflichten wie andere Arbeitnehmer.
  • Zeitarbeitnehmer dürfen nicht geringer entlohnt werden als Beschäftigte vom Stammpersonal bei gleicher Qualifikation. Etliche Zeitarbeitsfirmen haben sich Tarifverträgen angeschlossen. Die dortigen Regelungen dürfen allerdings nicht Mindeststandards unterschreiten, heißt: Branchenübliche Mindestlöhne müssen auch weiterhin gewährleistet sein.
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Vor- und Nachteile von Zeitarbeitsfirmen

Das Prinzip Zeitarbeit funktioniert. Kundenunternehmen können mithilfe von Zeitarbeitsfirmen schneller neue Mitarbeiter finden und ihre Auftragsspitzen besser abdecken. Es gibt auch für Arbeitnehmer unbestreitbar einige Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden darlegen:

Vorteile: Das spricht für Zeitarbeitsfirmen

  • Zeitarbeitsfirmen verhindern Arbeitslosigkeit. 68 Prozent aller Zeitarbeitnehmer waren zuvor arbeitslos oder sogar noch nie in einem Beschäftigungsverhältnis. Somit bieten Zeitarbeitsfirmen gerade Absolventen und Berufsanfängern eine Möglichkeit zum Berufseinstieg.
  • Arbeitnehmer sammeln Erfahrungen. Der Einsatz bietet Abwechslung, da der Leiharbeitnehmer in verschiedenen Unternehmen unterkommt. Er kann so viele Erfahrungen sammeln, gleichzeitig existiert sein Arbeitsverhältnis (mit dem Verleiher) fort. Leistungen wie Gehalt, Lohnfortzahlung, Urlaub und dergleichen bleiben auch dann bestehen, wenn das Kundenunternehmen keinen Bedarf mehr hat.
  • Geringqualifizierte erhalten Chancen. Über die Hälfte aller Zeitarbeitnehmer (54 Prozent) hat keine abgeschlossene Ausbildung. Ein Umstand, der die Aufnahme einer Arbeit enorm erschwert, da in Deutschland großer Wert auf Zeugnisse und Qualifikationen gelegt wird. Hinzu kommt, dass die Bewerbungen meist unkompliziert gehalten werden. Das senkt nochmal die Hemmschwelle für solche Arbeitnehmer, die aufgrund geringer Schulbildung oder Sprachkenntnisse Schwierigkeiten mit dem Bewerbungsprozess hätten.
  • Leiharbeit kann ein Sprungbrett sein. Zeitarbeiter können sich im Kundenunternehmen bewähren, so dass das befristete Arbeitsverhältnis in eine Übernahme durch das Einsatzunternehmen mündet.

Nachteile: Das spricht gegen Zeitarbeitsfirmen

  • Die Bezahlung meist niedriger als bei der Stammbelegschaft. Trotz bestimmter Vorgaben gibt es de facto Unterschiede. Grund dafür: Das Gehalt der fest Beschäftigten (gerade bei Tarifverträgen) bemisst sich häufig auch nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit. In diesem Punkt kann ein Zeitarbeitnehmer nicht gleichauf mit den Beschäftigten liegen, höchstens solchen, die zeitgleich mit ihm anfangen oder später. Ein weiterer Punkt ist die Art der Tätigkeiten: Ist keine Ausbildung vonnöten, handelt es sich um Hilfsarbeitertätigkeiten. Aus Sicht von qualifizierten Arbeitskräften eine eher unattraktive Arbeit, da sie nichts mit den erlernten Inhalten zu tun hat und meistens schlechter vergütet wird.
  • Die Bindung ans Unternehmen ist geringer. Der häufige Wechsel in verschiedenen Kundenunternehmen sorgt zwar für reiche Erfahrungen, hat aber den Nachteil, dass sich der Zeitarbeitnehmer nirgendwo richtig „heimisch“ fühlt. Nicht nur der Arbeitsplatz wechselt, sondern auch das Team. Das erschwert auch ein Gefühl von Zugehörigkeit.
  • Die Leiharbeit erfordert hohe Flexibilität. Leiharbeitnehmer müssen sich immer wieder auf neue Unternehmen, neue Orte, neue Menschen einstellen. Manchmal ist der neue Einsatzort weit weg vom Wohnort.
  • Unternehmen riskieren Wissensverlust. Der Rückgriff auf Zeitarbeitnehmer hat aus Entleiher-Sicht den Nachteil, dass Zeitarbeitnehmer immer wieder neu eingearbeitet werden müssen. Das bedeutet gleichzeitig: Geht der Arbeitnehmer, kommt es zum Wissensverlust. Und der ständige Mitarbeiterwechsel wirkt sich auch auf das Betriebsklima aus.

Gibt es eine rote Liste mit Zeitarbeitsfirmen?

Gemeint ist eine Liste mit Zeitarbeitsfirmen, auf der die Schwarzen Schafe publik gemacht werden. Eine rote Liste, die unseriöse Zeitarbeitsfirmen anprangert, gibt es so zwar nicht. Allerdings kursieren diverse Foren im Internet, in denen Menschen von ihren Erfahren mit der Zeitarbeit und bestimmten Unternehmen berichten. Ganz gleich, bei welchem Unternehmen ein Arbeitnehmer beschäftigt ist, besteht immer die Option, eine Bewertung über ein Arbeitgeber-Bewertungsportal abzugeben.

Die Portale stehen auch in der Kritik. Die Unternehmen können einerseits mit fingierten Mitarbeiterbewertungen sich einen positiven Anstrich geben. Auf der anderen Seite können frustrierte Ex-Mitarbeiter so Rache üben. Ob die Bewertung den Tatsachen entspricht, bleibt für Außenstehende unklar. Am ehesten erkennbar ist das per Masse: Spricht sich die Mehrzahl der Rezensenten positiv oder negativ über eine Zeitarbeitsfirma, ist eine Tendenz erkennbar. Werden außerdem konkrete Hinweise gegeben – etwa mit Blick auf Bezahlung oder Überstunden -, wissen Sie, worauf Sie achten sollten.

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]