Definition: Was ist Employability?
Wie so oft sind es die Amerikaner, die als Vorreiter beim Konzept der Employability gelten und somit auch den Begriff geprägt haben. Im deutschen Sprachgebrauch wird dabei meist ebenfalls die englische Variante verwendet, es haben sich aber auch einige Übersetzungen eingebürgert. So gibt es mittlerweile einige Synonyme auf deutsch:
- Beschäftigungsfähigkeit
- Arbeitsmarktfitness
- Arbeitsmarktfähigkeit
- Vermittelbarkeit
Employability beschreibt dabei die Fähigkeit und Eignung eines Arbeitnehmers, sich an die Anforderungen des Arbeitsmarkts anzupassen und sich dort zu jedem Zeitpunkt seiner Karriere durchsetzen zu können. Kurz gesagt ist Employability die Fähigkeit, im angestrebten Job eine Anstellung zu finden.
Besonders hoch ist die Employability bei vielen Berufsanfängern. Gut ausgebildet nach Studium oder Ausbildung, mit großer Leistungsbereitschaft und auf dem aktuellen Stand – mit den Jahren der Berufserfahrung wird der weiteren Employability jedoch nur noch wenig Beachtung geschenkt.
Besonders wichtig wird das Thema Employability, wenn man sich die Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte vor Augen führt. Waren früher lange Zeiten bei einem Arbeitgeber die Regel, gehören mittlerweile zahlreiche Jobwechsel zu den meisten Lebensläufen. Es werden Arbeitgeber und Branchen gewechselt, also müssen Arbeitnehmer sich immer wieder auf dem Arbeitsmarkt durchsetzen.
Verstärkt wird der Wert der Employability durch den Anstieg sogenannter atypischer Beschäftigungsverhältnisse. Es steigt die Anzahl der Arbeitnehmer, die in befristeten Verträgen, geringfügigen Beschäftigungen oder in Zeitarbeit angestellt sind. Auch diese atypischen Beschäftigungsverhältnisse bringen Mitarbeiter regelmäßig zurück auf den Arbeitsmarkt, wo ihre Employability erneut auf die Probe gestellt wird.
Diese Universitäten bieten große Employability
Employability zielt auf die gesamte Karriere ab, doch zunächst einmal muss der Start ins Berufsleben gelingen. Ein Studium gilt dabei als beste Voraussetzung, doch auch Absolventen haben keine Garantie, sofort den Traumjob zu bekommen und vom Hörsaal in einen gut bezahlten Arbeitsvertrag zu starten.
Ein entscheidender Faktor für die Employability von Absolventen ist dabei die Universität, die sie besucht haben. Der Abschluss einer namhaften Fakultät steigert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt enorm und kann ein regelrechter Türöffner sein. Mit einem Ranking ist ein Beratungsunternehmen der Employability verschiedener Universitäten nachgegangen. Analysiert wurden beispielsweise die Reputation bei Arbeitgebern, die Beschäftigungsquote von Absolventen und auch die Karrieren der Alumni.
Herausgekommen ist das QS Graduate Employability Ranking. Das sind demnach die internationalen Top 10 Universitäten:
- Massachusetts Institute of Technology (MIT)
- Stanford University
- University of California, Los Angeles (UCLA)
- The University of Sydney
- Harvard University
- Tsinghua University
- University of Melbourne
- University of Cambridge
- University of Hong Kong (HKU)
- University of Oxford
Im internationalen Vergleich können deutsche Universitäten beim Thema Employability scheinbar nicht mithalten. Der erste deutsche Vertreter ist das Karlsruhe Institute of Technology und landet auf Platz 36. Es folgen die RWTH Aachen (Platz 63), die TU Darmstadt (Platz 97) und die TU Berlin (Platz 98) in den Top 100.
Employability in der Personalpolitik
Auch Unternehmen müssen sich zunehmend mit der Employability der eigenen Mitarbeiter beschäftigen. Hier geht es weniger darum, das eigene Personal für den Arbeitsmarkt vorzubereiten, sondern über gezielte Maßnahmen der Personalpolitik langfristig sicherzustellen, dass die eigenen Mitarbeiter den Herausforderungen und Aufgaben eines variablen Arbeitsumfelds gewachsen sind.
Ist dies nicht der Fall, müssen Arbeitgeber ihrerseits auf dem Arbeitsmarkt nach dem benötigten Know How suchen und neue Arbeitnehmer einstellen. Ein zeitaufwändiger und kostspieliger Prozess. Es liegt somit auch im Interesse von Unternehmen selbst, die Employability der eigenen Mitarbeiter zu fördern.
Ein weiterer Pluspunkt für Arbeitgeber: Der Fokus auf die Employability in der Personalpolitik kann ein positives Argument und herausstechendes Merkmal im Employer Branding sein. Oder einfach ausgedrückt: Es macht ein Unternehmen sehr attraktiv, wenn es sich darum sorgt, dass die Mitarbeiter gezielt gefördert und weitergebildet werden.
So lässt sich auch eine Sorge von Unternehmen entkräften. Viele befürchten, dass sie die Employability der Mitarbeiter voranbringen, deren Kompetenzen und Fähigkeiten fördern – nur um dann zu sehen, wie diese zur Konkurrenz abwandern. Durch Maßnahmen zur internen Employability können Unternehmen die Loyalität des Personals steigern und sogar andere Talente anlocken.
So verbessern Sie Ihre Employability
Als Arbeitnehmer sollten und können Sie sich jedoch nicht darauf verlassen, dass Ihr Arbeitgeber sich um Ihre Employability kümmert. Es liegt in Ihrer Verantwortung, sich darum zu kümmern, dass Sie auch nach vielen Jahren noch den wachsenden und sich stets wandelnden Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt gewachsen sind.
Damit Ihnen das gelingt, haben wir einige Tipps gesammelt, mit denen Sie Ihre Employability verbessern können:
-
Entwickeln Sie die richtige Einstellung
Als erstes sollten Sie die nötige Einstellung entwickeln, um sich langfristig mit Ihrer Employability zu beschäftigen. machen Sie sich bewusst, dass diese jederzeit und unerwartet von Bedeutung sein kann. Vielleicht gerät Ihr Arbeitgeber plötzlich in eine Krise und der sicher geglaubte Arbeitsplatz ist in Gefahr. Oder Sie stellen plötzlich fest, dass Sie im Job zunehmend Schwierigkeiten haben, weil Sie zu lange die neusten Entwicklungen verpasst haben. Es braucht Eigeninitiative, um die Employability zu stärken.
-
Bleiben Sie informiert
Wissen Sie, was gerade in Ihrem Unternehmen und auch in Ihrer Branche passiert? Dieses Wissen ist ein wichtiger, aber oftmals unterschätzter Teil der Employability. Indem Sie über Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben, können Sie Ihre eigene Entwicklung anpassen. Welche Fähigkeiten rücken in den Fokus? Wo gibt es möglicherweise einen Mangel, den Sie ausgleichen können? Je mehr Sie wissen, desto größer sind Ihre Chancen, genau den Bedarf zu füllen.
-
Bauen Sie Kontakte auf
Ein großes Netzwerk mit vielen Kontakten kann ein Pluspunkt für Ihre Employability sein. Sie erfahren eher von anstehenden Veränderungen, haben aber auch Fürsprecher und Kontakte in anderen Unternehmen, wenn Sie sich nach einem neuen Job umsehen. Vitamin B hat noch niemandem geschadet.
-
Machen Sie regelmäßige Fort- und Weiterbildungen
Das A und O Ihrer Employability sind regelmäßige Fort- und Weiterbildungen. So bleiben Ihre Kompetenzen stets auf dem aktuellen Stand, Sie passen sich veränderten Herausforderungen an und entwickeln sich stetig weiter.
-
Arbeiten Sie an wichtigen Fähigkeiten
Fachliches Wissen allein reicht für eine hohe Employability jedoch nicht aus. Genauso wichtig sind persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten, an denen Sie arbeiten sollten, um Ihre Employability zu verbessern. Orientieren Sie sich dabei an den gefragten Kompetenzen in Ihrer Branche. Besonders wichtig im allgemeinen sind auf dem Arbeitsmarkt die folgenden Punkte, die sich positiv auf die Employability auswirken:
- Arbeitsmarktfitness: Wie gut sind Sie aufgestellt?
- Kernkompetenzen: Was bei der Bewerbung zählt
- Schlüsselqualifikationen: Definition und Beispiele
- Top Skills: Welche künftig gefragt sind
- Arbeitsmarktwandel: Was verändert sich?
- Soft Skills: 30 Beispiele, Tipps und Training
Was andere Leser dazu gelesen haben