Bedeutung: Was ist Begeisterungsfähigkeit?
Begeisterungsfähigkeit (englisch = enthusiasm, verve) ist der innere Antrieb, mit dem Sie sich selbst begeistern können – für Dinge und Aufgaben, die Sie lieben, aber auch für neue Themen. Es ist eine Form der intrinsischen Motivation. Begeisterungsfähige Menschen haben eine positive Grundeinstellung zu Aufgaben und Herausforderungen. Sie besitzen Leidenschaft und großes Interesse für das, was sie tun. Äußere Umstände und Probleme stehen der Begeisterung nicht im Weg.
Die Fähigkeit zur Begeisterung zählt zu den Soft Skills. Sie ist eng verbunden mit Elan und Einsatzbereitschaft, weil die eigene Begeisterung zu Höchstleistungen antreibt. Dabei gibt es vier Anzeichen von echter Begeisterungsfähigkeit:
- Freiwilligkeit
Wer sich selbst begeistert, macht Dinge freiwillig und von sich heraus. Es braucht keine Aufforderungen oder (finanzielle) Anreize von außen. - Ausmaß
Begeisterungsfähigkeit zeigt sich, wenn Sie über das normale Maß hinaus gehen – weil es Ihnen Spaß macht und Sie sich aufrichtig dafür interessieren. Sie wollen alles wissen, lernen und besser darin werden. - Durchhaltevermögen
Egal, ob es Durststrecken oder Schwierigkeiten gibt: Begeisterungsfähige machen weiter. Sie besitzen großes Durchhaltevermögen und ausgeprägte Frustrationstoleranz. - Zufriedenheit
Es sorgt für Zufriedenheit und trägt zur Lebensfreude bei, wenn Sie etwas tun, das Sie begeistert. Sie sind insgesamt glücklicher.
Begeisterungsfähigkeit von anderen Menschen
Begeisterungsfähigkeit hat auch eine zweite Seite: Die Fähigkeit kann bedeuten, dass Sie andere Menschen begeistern und motivieren können. Oft entsteht dies aus der eigenen Begeisterung heraus. Sie brennen für ein Thema, haben eine große Leidenschaft und strahlen diese nach außen. Das kann beispielsweise passieren, wenn ein Freund von seinem neuen Hobby erzählt und Sie es auch gleich ausprobieren wollen. Oder wenn der Chef das gesamte Team für eine neue Idee begeistert.
Begeisterungsfähigkeit Synonym
Synonym zu Begeisterungsfähigkeit sind die Begriffe Enthusiasmus, Entzücken, Euphorie, Hochstimmung, Schwärmerei, Wohlgefallen oder auch Vergnügen.
Begeisterungsfähigkeit im Job
Im Privatleben ist es gut, wenn Sie sich für etwas begeistern können. Doch gerade im Job ist es ein wichtiger Erfolgsfaktor. Mit der Schlüsselkompetenz punkten Sie bei Arbeitgebern. Teilweise wird sogar schon in Stellenanzeigen nach Bewerbern gesucht, die begeisterungsfähig sind und das nötige Herzblut für die Arbeit mitbringen.
Für Unternehmen ein klarer Vorteil: Wenn Mitarbeiter sich mit den Produkten, den Zielen und den Werten des Arbeitgebers identifizieren, steigt die Motivation und Leistungsbereitschaft. Doch auch für Sie als Mitarbeiter ist es wichtig. Können Sie sich für Ihren Job begeistern, sind Sie nicht nur erfolgreicher, sondern glücklicher und zufriedener im Beruf.
Warum fehlt es oft an Begeisterungsfähigkeit im Job?
Leider zeigt ein Blick in die Unternehmen: Begeisterungsfähigkeit sucht man oft vergeblich. Viele Arbeitnehmer sind frustriert, ein Teil hat sogar schon innerlich gekündigt. Statt begeistert zu arbeiten, wird nur Arbeitszeit abgesessen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einige haben schlicht den falschen Job gewählt, der nicht zu ihren Stärken und Interessen passt. Manchmal ist es ein schlechter Chef, der jede Begeisterung zunichtemacht.
Wie entsteht Begeisterungsfähigkeit?
Schon in der Kindheit wird die Basis für spätere Begeisterungsfähigkeit gelegt. Wer in jungen Jahren viele neue Dinge ausprobiert, von seinen Eltern dabei begleitet und unterstützt wird, stärkt die eigene Neugier und kann seine eigenen Interessen herausfinden. Aus dem spielerischen Umgang mit neuen Situationen wächst mit der Zeit die Fähigkeit, voller Enthusiasmus auf Neues zuzugehen. Wird dies in der Kindheit ausgebremst oder vernachlässigt, sind Erwachsene weniger begeisterungsfähig.
Im späteren Leben entsteht Begeisterungsfähigkeit aus aufrichtiger Leidenschaft. Wenn Sie etwas gefunden haben, für das Sie absolut brennen, können Sie sich zu jeder Zeit dafür begeistern. Das kann ein Hobby oder im besten Fall der Beruf sein. Idealerweise ist es eine Kombination aus beiden Faktoren. Sie sind zu 100 Prozent begeistert von einem zentralen Thema, haben aber ebenso Spaß daran, neue Bereiche kennenzulernen.
Hat Begeisterungsfähigkeit Nachteile?
Ja, Begeisterungsfähigkeit kann in einigen Situationen durchaus ein Nachteil sein. So sind Enthusiasten teilweise blind für Gegenargumente zu ihrem Standpunkt. Sie sind so überzeugt und begeistert, dass sie möglicherweise berechtigte Kritik einfach ausblenden oder für schlicht falsch erklären. Auch neigen sie zur Selbstausbeutung. In ihrer Begeisterung arbeiten sie immer weiter – über die eigenen Grenzen hinaus. Betroffene merken es anfangs vielleicht gar nicht, doch schaden sie ihrer Gesundheit. Irgendwann fehlt die Energie, um weiterzumachen. Das kann bis zum Burnout führen.
5 Tipps für mehr Begeisterungsfähigkeit
Ihnen fehlt es an Begeisterungsfähigkeit und Sie wollen etwas daran ändern? Dann helfen diese fünf Tipps, mit denen Sie in Zukunft begeisterungsfähiger werden:
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Probieren Sie mehr aus
Wenn Sie sich noch nicht so richtig für eine Sache begeistern können, haben Sie vielleicht noch nicht das Passende für sich gefunden. Ein effektiver Weg zu mehr Begeisterungsfähigkeit ist es, Ihren Horizont zu erweitern. Probieren Sie Neues aus, beschäftigen Sie sich mit bisher unbekannten Themen und verlassen Sie dabei auch die Komfortzone. So können Sie finden, was Sie begeistert – und lernen gleichzeitig den Spaß am Neuen.
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Werden Sie optimistischer
Eine negative Denkweise steht der Begeisterungsfähigkeit im Weg. Sie können nicht mit Spaß einer Sache nachgehen, weil Sie immer an Probleme denken. Mit Optimismus fällt Begeisterung leichter. Gehen Sie nicht vom Schlimmsten aus und spielen Sie gedanklich keine Worst-Case-Szenarien durch.
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Konzentrieren Sie sich auf das Angenehme
Selbst bei echter Leidenschaft und Begeisterung gibt es immer etwas, das Sie nicht mögen. Sie lieben Fußball – hassen es aber im Stadion Runden zu laufen, um die Kondition zu verbessern. Sie lieben Ihren Job, einzelne Aufgaben finden Sie trotzdem nervig. Konzentrieren Sie sich auf die angenehmen Dinge, die Ihnen wirklich Spaß machen. Unangenehmes lässt sich vielleicht nicht vermeiden. Doch Sie entscheiden, wie viel Aufmerksamkeit Sie darauf richten.
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Meiden Sie toxische Menschen
Ihr Umfeld hat große Auswirkung auf Ihre Begeisterungsfähigkeit. Manche Menschen teilen Ihren Enthusiasmus, andere bestärken Sie darin – und toxische Menschen blockieren jede Euphorie. Mal ist es aus Missgunst, mal aus Angst, doch bremsen diese Menschen Sie aus und säen Zweifel. Einzige Lösung: Meiden Sie den Umgang so gut es geht. Umgeben Sie sich lieber mit Menschen, die Ihre Leidenschaft teilen und Ihre Begeisterung fördern.
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Fördern Sie Ihre Stärken
Meistens haben wir besonders viel Freude an Dingen, in denen wir gut sind. Verbessern Sie Fähigkeiten, die Sie im Job benötigen und arbeiten Sie auch in der Freizeit an Ihren Stärken. Die erste Herausforderung dabei: Finden Sie heraus, worin Ihre Stärken liegen. Passen Ihre Fähigkeiten nicht zu Ihrem Beruf, können Sie Ihren Interessen und Neigungen als Hobby nachgehen – es kann aber auch ein Zeichen sein, dass Sie in einem anderen Job besser aufgehoben wären.
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