Zone der Genialität: So schöpfen Sie Ihr volles Potenzial aus

Langfristiger Erfolg und nachhaltige Zufriedenheit liegen in der Zone der Genialität. Leider landen viele Menschen aber in einer anderen Zone des Modells. Eine auf Dauer frustrierende Situation, bei der mindestens ein wichtiger Faktor auf der Strecke bleibt. Die gute Nachricht: Wenn Sie Ihre persönliche Zone der Genialität identifizieren, können Sie diese erreichen. Wir erklären die unterschiedlichen Bereiche im 4-Zonen-Modell und zeigen, wie Sie Leidenschaft und Profession kombinieren können…

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Zone der Genialität: Das 4-Zonen-Modell

Das 4-Zonen-Modell ist ein einfaches Schema in Form eines Koordinatensystems, mit dem Sie verschiedene Tätigkeiten einstufen und bewerten können. Dabei kann es um Jobs oder konkrete Positionen gehen, aber auch um Hobbys oder Ideen für eine potenzielle Selbstständigkeit, die Ihnen schon länger im Kopf herumschwirren.

Entscheidend sind dabei zwei Faktoren: Leidenschaft und Profession. Diese können jeweils stark oder schwach ausgeprägt sein – wodurch sich vier Quadranten unterschiedlicher Ausprägungen und Kombinationen ergeben:

1. Zone der Inkompetenz

Die schlechteste Kombination: Sie haben weder Leidenschaft für die Tätigkeit, noch sind Sie sonderlich gut darin. Eine klassische Lose-Lose-Situation. Möglicherweise stecken Sie in einem Job fest, den Sie nur aus rein finanziellen Gründen angenommen haben. Eigentlich wollen Sie diesen gar nicht machen und auch Ihre Kompetenzen liegen in anderen Aufgaben – Sie sind aber auf das Gehalt angewiesen.

Was tun in der Zone der Inkompetenz? Sie werden in diesem Beruf weder erfolgreich noch glücklich. Es bleiben Ihnen somit zwei Optionen:

  1. Vermeiden
    Entweder verhindern Sie von Anfang an, in die Zone der Inkompetenz zu rutschen und wählen einen anderen Job. Dies ist der beste Weg, da Sie die Zone der Inkompetenz idealerweise vermeiden und umgehen sollten.
  2. Verändern
    Stecken Sie doch einmal in diesem Bereich fest, sollten Sie schnellstmöglich eine Veränderung anstreben. Begeben Sie sich auf die Jobsuche und finden Sie etwas, das zu Ihren Interessen und Kompetenzen passt.

2. Zone der Kompetenz

Leider die wahrscheinlich häufigste Zone in der Arbeitswelt: Sie sind gut in dem, was Sie tun, bringen Qualifikationen, Erfahrung und Wissen aus Ihrem Bereich mit – der Job entspricht aber nicht Ihrer Leidenschaft. Möglicher Werdegang: Sie machen eine Ausbildung, starten ins Berufsleben und merken nach einiger Zeit: Ich bin erfolgreich und gut – es ist aber eigentlich nicht das, was ich wirklich machen möchte.

Was tun in der Zone der Kompetenz? Die Situation ist schwieriger, da Sie wirklich gut sind und oft sogar berufliche Aufstiegschancen haben. Sie müssen sich somit entscheiden, was Ihnen wichtiger ist:

  1. Karriere fortsetzen
    Auch wenn es nicht Ihre Leidenschaft ist, können Sie eine erfolgreiche Karriere haben. Die große Gefahr dabei: Sie werden mit der Zeit unglücklich, frustriert und wünschen sich zunehmend, Sie hätten einen anderen Weg eingeschlagen. Fragen Sie sich ernsthaft: Wollen Sie den Job noch mehrere Jahrzehnte machen oder wird dieser zunehmend zur Qual und Belastung?
  2. Leidenschaft folgen
    Es erfordert einen Neustart und größere Veränderungen, doch können Sie den bisherigen Weg verlassen und Ihrer Leidenschaft folgen. Das mag verlockend klingen, weil Sie endlich tun, was Sie wirklich wollen – stürzen Sie sich aber nicht voreilig in diese Entwicklung. Begeisterung heißt nicht zwangsläufig, dass Sie gut darin sind und damit Geld verdienen können.

3. Spaß-Zone

Dieser Bereich ist typisch für Ihre Hobbys und all die Dinge, die Sie gerne in Ihrer Freizeit tun. Sie lieben es, sich damit zu beschäftigen, haben Spaß und erzählen bei Freunden oder in der Familie gerne davon. Sie sind darin jedoch nicht sonderlich gut und können (aktuell) auch kein Geld damit verdienen. Beispiel: Sie sind leidenschaftlicher Künstler und malen jede freie Minute – verkauft haben Sie aber noch nie etwas.

Was tun in der Spaß-Zone? Ihre Leidenschaft sollten Sie auf keinen Fall ignorieren oder beiseite schieben. Hier liegt Ihre intrinsische Motivation – das, was Sie persönlich antreibt. Letztlich müssen Sie zwischen verschiedenen Alternativen wählen, welche für Ihre Lage umsetzbar und realistisch ist:

  1. Kompetenzen ausbauen
    Sie sind NOCH nicht gut darin. Anders ausgedrückt: Sie können an den notwendigen Kompetenzen arbeiten. Gerade weil Ihr Herz dafür schlägt, werden Sie sich gerne damit beschäftigen, um noch besser in einer geliebten Tätigkeit zu werden.
  2. Erwerbsmöglichkeit finden
    In der Spaß-Zone stellt sich oft die Frage: Kann ich damit überhaupt Geld verdienen? Die Antwort lautet fast immer: Ja, können Sie! Überlegen Sie sich ein mögliches Geschäftsmodell, durch das Sie Ihr Hobby zum Beruf machen können.
  3. Hobby behalten
    Ist keine der anderen Optionen möglich, sollten Sie das Hobby unbedingt behalten und in Ihrer Freizeit fortführen. Es kann ein wichtiger Ausgleich zu einem stressigen und manchmal frustrierenden Arbeitsalltag sein. Wenn Ihr Job etwa in der Zone der Kompetenz liegt, ist Ihre Freizeitbeschäftigung die notwendige Balance zur fehlenden Leidenschaft im Beruf.

4. Zone der Genialität

Sie haben den Jackpot gelandet! Die Zone der Genialität ist der Bereich, den jeder erreichen will. Sie lieben Ihren Job UND sind gleichzeitig gut darin. Durch diese Kombination sind Sie nicht nur glücklich in Ihrem Job, sondern werden oft zu einem echten Überflieger. Mit Kompetenz allein kann Ihnen niemand Konkurrenz machen, weil Ihr Antrieb und Ihre Leidenschaft Sie weiter antreibt.

Was tun in der Zone der Genialität? Die größere Herausforderung liegt meist darin, überhaupt in die Zone der Genialität zu kommen – mehr dazu weiter unten. Haben Sie es aber in den Genialitätsbereich geschafft, sollten Sie die Situation bestmöglich nutzen, um Glück und Erfolg zu maximieren.

  1. Potenzial ausschöpfen
    Sie sind in einer Position, in der Sie viel erreichen können. In der Zone der Genialität können Sie Ihr volles Potenzial ausschöpfen – und sollten das auch tun! Sie können zu einem absoluten Leistungsträger werden und dabei auch noch Freude an der Tätigkeit haben.
  2. Möglichkeiten sondieren
    Auch dieser Lage ergeben sich viele Möglichkeiten: Beförderungen, Jobwechsel, Start einer Selbstständigkeit… Diese können große Chancen sein – bergen aber auch das Risiko, dass Sie die Zone der Genialität wieder verlassen. Möglicherweise kommen mit dem beruflichen Aufstieg andere Aufgaben, die ganz und gar nicht mehr Ihrer Leidenschaft entsprechen.

Ziel des 4-Zonen-Modells

Das 4-Zonen-Modell hilft Ihnen durch die Zone der Genialität einen Job zu finden, der Sie langfristig sowohl glücklich als auch erfolgreich macht. Es ist ein Mittel der ehrlichen Selbstreflexion, mit dem Sie Ihre berufliche Lage hinterfragen können. Die zentrale Frage lautet: Bin ich wirklich im richtigen Job?


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Ursachen: Warum erreichen wir die Zone der Genialität nicht?

Die Zone der Genialität ist der Bereich, den wohl jeder im Berufsleben anstrebt. Zu viele Arbeitnehmer kennen den Frust über den eigenen Job und müssen sich regelmäßig zur Arbeit schleppen, statt motiviert, engagiert und mit Vorfreude in den Arbeitstag zu starten.

Aber warum wird die Zone der Genialität so selten erreicht? Dafür gibt es gleich mehrere Ursachen:

  • Angst
    Der eigenen Leidenschaft folgen? Das bedeutet oftmals, dass Sie nicht den sichersten Weg wählen, sondern ein Risiko eingehen. Aus Angst, dass es schief gehen könnte, entscheidet sich die Mehrheit für eine andere Option – und wählt einen Job aus einer anderen Zone.
  • Unwissenheit
    Dies gilt gleich doppelt. Manch einer weiß erst gar nicht, wo die eigenen Leidenschaften wirklich liegen und was er oder sie im Leben wirklich machen möchte. Weiteres Problem der Unwissenheit: Selbst wer seine Passion kennt, sieht oft keine Möglichkeit, diese zum Beruf zu machen.
  • Erwartungen
    Die Jobwahl und der berufliche Weg sind geprägt von äußeren Erwartungen – gerade Familie und Freunde beeinflussen teilweise maßgeblich. Wenn Sie sich zu stark an diesen Erwartungen orientieren, statt Ihren eigenen Vorstellungen zu folgen, ist es unmöglich, die Zone der Genialität zu erreichen.
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Tipps: So erreichen Sie die Zone der Genialität

Es ist nicht leicht, genau den Job zu finden, der in Ihrer persönlichen Zone der Genialität liegt. Unmöglich ist es aber nicht! Wir haben vier Tipps gesammelt, die Ihnen dabei helfen:

Setzen Sie Prioritäten bei der Jobsuche

Ein potenzieller Weg in die Zone der Genialität: Richten Sie von Anfang an Ihren Werdegang darauf aus. Wählen Sie eine Ausbildung oder einen Studiengang, der möglichst zielgerichtet in einen Job führt, der zu Ihren Interessen und Kompetenzen passt. Genau diese Richtung von Anfang an zu kennen, ist jedoch schwierig. Oft wissen Sie zwar, wo Ihre Leidenschaft liegt – erst mit der Zeit zeigt sich aber, ob Sie wirklich herausragend gut darin sind.

Bauen Sie Ihre Leidenschaft aus

Die meisten Menschen sehen die eigenen Leidenschaften von Anfang an als reines Hobby – ein schöner Zeitvertreib in der Freizeit. Denken Sie weiter und bauen Sie Ihre Passion aus. Verbessern Sie Ihre Fähigkeiten darin und sehen Sie die Möglichkeiten, die damit verbunden sind. Es ist viel leichter, aus einer Leidenschaft einen Job zu machen, als echte Leidenschaft für etwas zu entwickeln, in dem Sie gut sind.

Finden Sie Geschäftsmodelle

Häufiger Stolperstein vor der Zone der Genialität ist die Frage: Wie soll ich damit Geld verdienen? Dabei wird übersehen, dass es zu nahezu jedem Bereich ein passendes Geschäftsmodell gibt. Kurz gesagt: Sie können aus jeder Leidenschaft einen Beruf machen, mit dem Sie Geld verdienen können. Suchen Sie nach Möglichkeiten, um das, was Sie gerne tun, zu monetarisieren.

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Zone der Genialität und IKIGAI-Modell

Verwandt mit dem 4-Zonen-Modell ist das IKIGAI-Modell. Dieses bildet verschiedene Schnittmengen ab, um das Ikigai zu finden – dieses beschreibt den Idealzustand, den Sinn des Lebens. Es beschreibt die Kombination aus Leidenschaft, Kompetenz, Bedarf und Bezahlung.

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Ikigai fügt der Zone der Genialität somit zwei weitere Faktoren hinzu: Sie müssen es nicht nur gerne und gut tun – es muss auch eine Nachfrage geben und Sie müssen dafür bezahlt werden.

Mehr lesen: Ikigai-Modell

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