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Agilität: Definition + was sie für Unternehmen bedeutet

Im Zusammenhang mit den Veränderungen der modernen Arbeitswelt fällt immer wieder der Begriff Agilität. Unternehmen müssten agiler handeln, agiles Projektmanagement sei wichtig und überhaupt sei agiles Arbeiten und Denken erforderlich. Einfach erklärt, bedeutet es, dass Unternehmen wendig und schnell reagieren. Aber Agilität ist mehr als nur Flexibilität. Was darunter zu verstehen ist und wie Unternehmen und Arbeitnehmer sich darauf einstellen können…


Agilität: Definition + was sie für Unternehmen bedeutet

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Definition: Was bedeutet agiles Arbeiten?

Agilität ist ein Merkmal und beschreibt die Wendigkeit oder Beweglichkeit eines Systems (in diesem Fall: Unternehmen), einer Organisation oder einer Person. Agile Unternehmen oder Organisationen haben einen sehr guten Überblick und handeln vorausschauend (proaktiv). Das hilft ihnen, sich an kurzfristige Veränderungen anzupassen. Beispielsweise wenn alte Technologien und Geschäftsmodelle verschwinden und neue entstehen (disruptive Veränderungen).

Der Begriff Agilität ist gar nicht so neu. Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts machte der amerikanische Soziologe Talcott Parsons vier Faktoren ausfindig, die jedes System – und damit auch Unternehmen – erfüllen muss. Erst dann sind Erfolg und Stabilität gewährleistet. Diese Faktoren sind:

  • Adaption
    Anpassungsfähigkeit; ein Unternehmen erkennt veränderte äußere Bedingungen und reagiert darauf.
  • Goal Attainment
    Zielverfolgung; ein Team setzt und verfolgt gemeinsame Ziele (typisch für Teamwork).
  • Integration
    Eingliederung; das Unternehmen schafft es, einen Zusammenhalt (Kohäsion) und Einschluss (Inklusion) von verschiedenen Persönlichkeiten herzustellen und zu bewahren.
  • Latency
    Eigentlich Wartezeit, hier: Aufrechterhaltung; das Unternehmen schafft es, bestimmte Strukturen und Werte in der Unternehmenskultur zu verankern und aufrechtzuerhalten.

Aus diesen Anforderungen entstand das AGIL-Schema, dessen Akronym sich aus den Anfangsbuchstaben des Modells ergibt.

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Agilität ist nicht gleich Flexibilität

Veränderungen gab es schon immer, nicht umsonst heißt es: Stillstand ist der Tod. Seit der Digitalisierung hat die Globalisierung allerdings an Fahrt aufgenommen. Alles ist miteinander vernetzt. Fällt nun in einem Unternehmen am anderen Ende der Welt die Produktion aus, kann das drastische Konsequenzen auf die Arbeit und den Erfolg hierzulande haben. Hier ist schnelles Handeln auf unvorhergesehene Ereignisse gefragt und das ist der große Unterschied zur Flexibilität:

Während Flexibilität lediglich meint, auf Veränderungen (irgendwann) zu reagieren, antizipiert Agilität bereits mögliche Störungen. Kommt es tatsächlich zu Problemen, kann ein agiles Unternehmen den neuen Anforderungen sehr viel schneller begegnen. Es stehen sich zwei unterschiedliche Organisationsformen gegenüber, die es so früher nicht gab:

SSEE-Welt

Die SSEE-Welt repräsentiert die „gute alte Zeit“. Die Abkürzung SSEE steht für stabil, sicher, einfach und eindeutig: Das heißt, Unternehmen konnten sich unter weitestgehend stabilen, sicheren Rahmenbedingungen erfolgreich entwickeln. Was Entwicklungen an den Märkten anbelangt, gab es eine gewisse Planbarkeit und Vorhersehbarkeit. Flexibel waren diese Unternehmen, wenn sie auf Veränderungen eingingen.

VUKA-Welt

Dem steht mittlerweile die sogenannte VUKA-Welt gegenüber: Eine Welt, die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz beziehungsweise Ambiguität gekennzeichnet ist. Lang erprobte Gesetzmäßigkeiten gelten plötzlich nicht mehr. Planbarkeit wie früher ist nicht mehr gegeben, denn Prozesse sind komplizierter und Prognosen lassen sich nur noch schwer erstellen. Um auf derart unsicherem Terrain handeln zu können, ist Agilität erforderlich.

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Entwicklung von Agilität in verschiedenen Bereichen

Wie erwähnt, ist die Idee der Agilität schon gut 70 Jahre alt. Neuen Auftrieb erhielt sie immer wieder durch neue Methoden, die darauf zurückgriffen. In den 90er Jahren war beispielsweise von „agile Manufacturing“ die Rede, das eng mit dem Lean Management verknüpft ist. Ziel war dort wie hier, schnell auf Kundenbedürfnisse und Marktveränderungen reagieren zu können. Gleichzeitig sollte bei entsprechender Kostendeckung die Qualität gewahrt werden. Es ging also auch auch in diesem Fall um eine Optimierung bestehender Prozesse.

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts betreiben Softwareentwickler „agile Softwareentwicklung“. Sie greifen bevorzugt auf die Scrum-Methode zurück, die im Projektmanagement zum Einsatz kommt. Mittlerweile sind solche agilen Methoden allerdings längst nicht mehr auf Softwareunternehmen beschränkt. Vielmehr bringen moderne Erfordernisse es mit sich, dass Organisationen und Unternehmen sich insgesamt stärker auf Veränderungen einstellen müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Und das erfordert wiederum die Beschäftigung mit Agilität.

Agiler werden: Unsere Buch-Empfehlungen

Die folgenden Bücher und Empfehlungen entsprechen der subjektiven Einschätzung der Redaktion. Für jede Vermittlung erhält Karrierebibel.de eine Provision. Diese hatte aber keinen Einfluss auf die Auswahl. Die Einnahmen tragen lediglich dazu bei, unsere hochwertigen Inhalte und Services weiterhin kostenfrei anbieten zu können.

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Was bedeutet Agilität in Unternehmen?

Agilität lässt sich nicht an Äußerlichkeiten wie einer „hippen“ Umgebung oder der Möglichkeit zum Homeoffice festmachen. Vielmehr erfordert sie ein agiles Mindset. Hier sind das Management ebenso wie die Mitarbeiter gefragt. Klassische, hierarchische Strukturen sind oftmals überholt. Dennoch halten machthungrige Manager an alten Regeln fest, die längst keinen Sinn mehr ergeben. Arbeitsprozesse sind veraltet und bremsen Mitarbeiter und Innovationen aus.

Erkennbar sind solche Strukturen, wenn Vorgesetzte oder Teammitglieder sich versperren, etwa wenn Killerphrasen wie „das haben wir noch nie gemacht“ oder „das machen wir schon immer so“ fallen. Agiles Teamwork hingegen heißt laterales Denken, eingetretene Pfade zu verlassen. Beispielsweise, dass ein Team mit deutlich mehr Autonomie ausgestattet ist und frei von Hierarchie sich selbst organisiert. Das verkürzt Entscheidungswege und ermöglicht deutlich schnellere Entscheidungen.

4 Merkmale agiler Unternehmen

In der Praxis bedeutet das, dass Agilität sich vor allem in diesen vier Merkmalen widerspiegelt:

  • Geschwindigkeit
    Agile Unternehmen müssen schnell und dynamisch mit neuen Anforderungen umgehen.
  • Anpassungsfähigkeit
    Das Unternehmen unterliegt einem ständigen Lernprozess. Es zeigt die Bereitschaft und Fähigkeit, die Zielsetzung zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
  • Kundenzentriertheit
    Im Zentrum seines Handelns ist immer der Kunde mit seinen Bedürfnissen. Kürzere Produktionszyklen und Rücksprache ermöglichen es, auf Kundenwünsche einzugehen.
  • Haltung
    Wie angesprochen, bedarf es eines agilen Mindsets. Diese Haltung beinhaltet bestimmte Werte wie gegenseitige Unterstützung, wertschätzender und transparenter Umgang miteinander. Auch flache Hierarchien gehören dazu, denn im Zweifelsfall sticht Praxiswissen eine hohe Position.

Wie können Teams agiler werden?

Es sind vor allem drei Faktoren, die Teams oftmals ausbremsen und agile und effiziente Teamarbeit verhindern:

  • Angst vor Fehlern
    Die deutsche Fehlerkultur ist vielerorts immer noch auf Vermeidung ausgelegt. Oft sehen Unternehmen Fehler als etwas Schlechtes. So bleiben einige Ideen im Team unausgesprochen und neue Ansätze werden nicht ausprobiert, um sich nicht dem Risiko des Scheiterns auszusetzen.
  • Fehlender Wissensaustausch
    Nicht immer haben alle Teammitglieder Zugang zu relevanten Informationen. Stattdessen horten einige ihr Wissen, um andere auszustechen. Dabei profitieren Teams davon, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Studien zufolge wächst das Wissen in agilen Teams besonders stark an.
  • Übertriebener Ehrgeiz In einigen Teams sehen sich die Kollegen eher als Konkurrenten, gegen die man sich auf dem Weg zum Erfolg durchsetzen muss. Wo eigentlich an einem Strang gezogen werden sollte, versuchen manche, sich selbst zu profilieren, um möglichst schnell die Karriereleiter empor zu steigen.

Für gelebte Agilität unbedingt wichtig sind hingegen folgende Prinzipien:

Kommunikation

Agilität lebt vom Austausch. Wo wollen wir als Unternehmen hin, was will der Kunde? Gibt es an irgendeinem Punkt neue Erkenntnisse oder veränderte Anforderungen, geht das Unternehmen transparent damit um.

Werte

Agilität beinhaltet agile Werte. Teams sind auf echte Zusammenarbeit, also Teamwork ausgelegt. Das beinhaltet gegenseitige Unterstützung und andere in ihren Stärken zu fördern.

Fehlerkultur

Es herrscht ein konstruktiver Umgang mit Fehlern, Stichwort: Trial and Error. Agiles Arbeiten beinhaltet iteratives Planen. Anstatt also die 80-Prozent-Lösung auf ein definiertes Ziel hin zu entwickeln, wird das momentane Produkt immer weiter verbessert.

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[Bildnachweis: FGC by Shutterstock.com]

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