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Geltungssucht: Definition, Ursachen, Tipps

Wir alle freuen uns über Aufmerksamkeit bei guten Leistungen oder wenn unser Verhalten positiv auffällt. Bei manchen Menschen steht dahinter aber eine ausgewachsene Geltungssucht. Sie brauchen die Beachtung und sind davon regelrecht abhängig. Entsprechend wollen sie die Aufmerksamkeit um jeden Preis. Der Umgang mit solchen Menschen ist enorm anstrengend und frustrierend. Aber was steckt dahinter? Wie reagieren? Was Geltungssucht ausmacht und welche Ursachen sie hat…



Geltungssucht: Definition, Ursachen, Tipps

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Definition: Was ist Geltungssucht?

Geltungssucht ist eine besonders starke, krankhafte Form eines übermäßigen Geltungsbedürfnisses. Es ist die Sucht nach Anerkennung und das maßlos übersteigerte Bedürfnis, von seinem Umfeld wahrgenommen, respektiert und geschätzt zu werden. Betroffene drängen sich in den Vordergrund, verlangen von allen Seiten Aufmerksamkeit und wollen zu jedem Zeitpunkt im Mittelpunkt stehen. Je mehr Sie bewundert und beachtet werden, desto wohler fühlen sie sich.

Die Geltungssucht ist dabei durchaus mit anderen Süchten vergleichbar. Die Beachtung von anderen wirkt wie eine Droge – sie aktiviert bei Betroffenen das Belohnungszentrum und es werden Glückshormone ausgeschüttet. Man fühlt sich entsprechend gut und will das Gefühl wiederholen. Diese körperliche Reaktion zusammen mit dem Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben und von anderen dafür Bestätigung zu erhalten, kann regelrecht süchtig machen. Auch wenn die Anerkennung gar nicht echt, sondern nur selbst erzwungen ist.

Ein gesundes Geltungsbedürfnis ist normal und wichtig

Ein genereller Geltungsdrang ist nicht schlimm, sondern ein normaler Wunsch jedes Menschen. Als soziales Wesen möchten wir alle bemerkt werden, Aufmerksamkeit und Zuspruch von unserem Umfeld erhalten. Gerade in der Familie oder unter Freunden ist es uns wichtig, respektiert und geschätzt zu werden. Geltungssucht geht aber weit über dieses gesunde Maß hinaus.

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Ursachen: Woher kommt die Geltungssucht?

Geltungssucht zeigt sich oft erst im Erwachsenenalter, doch selbst Kinder zeigen teilweise bereits ein übersteigertes Geltungsbedürfnis. Bei der Ursache sind sich Psychologen und Experten einig: Geltungssucht entsteht durch ein zu geringes Selbstwertgefühl und damit verbundenen Minderwertigkeitsgefühlen.

Betroffene empfinden sich selbst als nicht gut genug, auch wenn dies oft nur unbewusst ist. Die Bestätigung, die von innen heraus fehlt, soll dann durch Aufmerksamkeit und Anerkennung von außen kompensiert werden. Erzwungene Beachtung soll ein positiveres Selbstbild erzeugen, damit das fehlende Selbstbewusstsein ausgeglichen und Selbstzweifel verhindert werden.

Zusätzlich können Isolation und fehlende Zugehörigkeit zu einer Gruppe die Geltungssucht verstärken. Wer das Gefühl hat, nirgendwo wirklich dazuzugehören und sozial nicht eingebunden zu sein, versucht häufig, die fehlende Beachtung zu erzwingen und sich die Aufmerksamkeit zu holen, die sonst fehlt.

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Geltungssucht: Symptome für einen krankhaften Wunsch nach Aufmerksamkeit

Das krankhafte Streben nach Respekt und Beachtung zeigt sich durch verschiedene Symptome. Einzeln bedeuten diese noch nicht zwangsläufig ein übersteigertes Geltungsbedürfnis. Zeigen sich jedoch gleich mehrere der typischen Verhaltensweisen, können Sie ziemlich sicher sein, dass Ihr Gegenüber unter Geltungssucht leidet. Das sind klassische Anzeichen:

  • Übertreibung
    Um die maximale Aufmerksamkeit zu erreichen, wird alles dramatisiert und übertrieben. Der Plan: Wenn etwas nur spannend genug ist, sieht wirklich jeder hin und die Beachtung ist garantiert. Bei starker Geltungssucht gibt es kein normales Maß, alles findet nur noch in Superlativen statt.
  • Lügen
    Lügen gehören zum klassischen Repertoire der Geltungssucht. Es werden irgendwelche Geschichten erfunden, nur um etwas besonders Aufregendes oder Unglaubliches berichten zu können. So sollen die Zuhörer und deren Aufmerksamkeit gesichert werden. Betroffene berichten von Erlebnissen, die nie stattgefunden haben oder präsentieren fremde Erfolge als ihre eigenen, um die dringend benötigte Anerkennung zu bekommen.
  • Affektiertheit
    Auf Außenstehende wirkt Geltungssucht oft künstlich und aufgesetzt. Es fehlt an Authentizität. Das gesamte Verhalten wirkt gekünstelt und affektiert.
  • Extraversion
    Geltungssüchtige Menschen suchen das Rampenlicht und wollen im Mittelpunkt stehen. Sie drängen sich in den Vordergrund, sind laut und auffällig. Ihr gesamtes Verhalten zieht die Blicke anderer Menschen. In einer Gruppe sind es meistens die Menschen, die besonders aktiv sind, das Gespräch dominieren und besonders energetisch.
  • Lebensstil
    Ein weiteres Symptom der Geltungssucht kann der Kauf von teuren und luxuriösen Dingen sein, um aufzufallen, neidisch zu machen und die Blicke auf sich zu ziehen. So wird beispielsweise sehr teure Kleidung getragen oder ein Luxus-Auto präsentiert, um möglichst auffällig zur Geltung zu kommen. All das dient dem Zweck, nicht ignoriert werden zu können.
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Der richtige Umgang mit Geltungssucht

Ein Kollege mit Geltungssucht kann den Arbeitstag schnell zur puren Anstrengung und Qual werden lassen. Der ständige Wunsch, im Mittelpunkt zu stehen, ist für alle anderen einfach nur nervig. Sie können all die Übertreibungen nicht mehr hören, Sie interessieren sich nicht für die Geschichten, von denen höchstens die Hälfte einen wahren Kern hat und natürlich geht es im Job auch darum, die eigenen Leistungen zeigen zu können.

Die Frage lautet daher: Was können Sie tun? Gegen die Geltungssucht selbst können Sie nur wenig tun – daran muss der oder die Betroffene selbst arbeiten. Durch den richtigen Umgang können Sie aber dafür sorgen, dass die Geltungssucht eines anderen Sie selbst weniger stört. Diese Tipps helfen dabei:

  • Gehen Sie nicht darauf ein

    Es ist nicht leicht, dies umzusetzen, doch es ist ein effektiver Weg, um der Geltungssucht einen Riegel vorzuschieben. Versuchen Sie den Kollegen zu ignorieren – so gut es eben geht. Gehen Sie auf keinen seiner Versuche ein, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Lassen Sie ihn links liegen und schenken Sie ihm absolut keine Beachtung. Bleibt die Anerkennung trotz großer Anstrengungen aus, erkennt der Betroffene irgendwann, dass bei Ihnen einfach keine Beachtung zu holen ist und stellt weitere Versuche ein.

  • Konfrontieren Sie den Kollegen

    Viele scheuen die offene Konfrontation, doch kann dies hilfreich sein, wenn Sie die Geltungssucht nicht mehr einfach hinnehmen und stillschweigend akzeptieren wollen. Sprechen Sie ehrlich und offen an, dass Sie die Sucht nach Aufmerksamkeit stört und dass Sie hoffen, dass es in Zukunft weniger wird. Nach diesem klärenden Gespräch sollten Sie jedoch wieder dazu übergehen, denjenigen zu ignorieren. Sonst freut sich dieser nur über die so gewonnene Beachtung.

  • Sprechen Sie auch mit anderen Kollegen

    Je mehr Kollegen Sie auf Ihre Seite bringen, die sich anschließen und ebenfalls etwas gegen die Geltungssucht unternehmen wollen, desto größer die Chancen auf Erfolg. So gibt es von keiner Seite mehr Beachtung und es bringt dem Betroffenen nichts, sich einfach ein neues Opfer zu suchen. Meist fällt es nicht schwer, Gleichgesinnte zu finden, da andere Kollegen genauso genervt und frustriert sind wie Sie.

  • Fallen Sie nicht auf Tricks herein

    Die Geltungssucht wird neue Wege suchen, um sich durchzusetzen und ihr Ziel zu erreichen. Vielleicht macht der Kollege eine große Szene oder reagiert übermäßig emotional, um selbst aus dieser Situation noch die größtmögliche Aufmerksamkeit zu ziehen. Lassen Sie sich nicht darauf ein, sondern bleiben Sie möglichst ruhig und beachten Sie das Theater nicht weiter.


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[Bildnachweis: Nicoleta Ionescu by Shutterstock.com]