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Eigenbrötler: Besser als ihr Ruf

Eigenbrötlern haftet etwas Eigentümliches an. Wir verstehen darunter sehr introvertierte Menschen, die zurückgezogen ihr Leben verbringen. Menschen, die wenig Freunde, aber dafür vermutlich umso mehr Marotten haben. Solchen Menschen wird schnell auch die Teamfähigkeit abgesprochen. Dabei will ein Eigenbrötler vielleicht einfach nur seine Ruhe haben und alleine arbeiten. Was dahinter stecken kann, lesen Sie hier…


Eigenbrötler: Besser als ihr Ruf

Eigenbrötler Definition: Freiwilliges Alleinsein

Der Duden beschreibt einen Eigenbrötler als einen…

Mensch, der sich absondert, seine Angelegenheiten für sich allein und auf seine Weise erledigt und andern in seinem Verhalten merkwürdig erscheint.

Dem Wortsinn nach handelt es sich bei dem Eigenbrötler um eine Person, die ihr eigenes Brot backt. Synonyme für Eigenbrötler wären:

  • Außenseiter
  • Einsiedler
  • Einzelgänger
  • Eremit
  • Freak
  • Kauz
  • Menschenfeind
  • Misanthrop

Diese durchweg negativen Synonyme werden durch neutrale oder sogar bewundernd gebrauchte Begriffe ergänzt wie:

  • Individualist
  • Nonkonformist
  • Original
  • Querdenker
  • Querkopf
  • Type
  • Unikum
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Eigenbrötler: Minderheit in der Masse

Eigenbrötler haben keinen guten Ruf. In der Berufswelt assoziieren viele mit einem Eigenbrötler jemanden, der sich nicht in die Gruppe einfügt, lieber für sich bleibt und nicht teamfähig ist.

Doch wie kommt es zu dieser Einschätzung? Vor allem in einer Gesellschaft, die seit Jahren die Individualität bejubelt und durch ihre Forderungen nach Flexibilität und Mobilität eine immer größere Anzahl an Einzelwohnungen hat? Ganz einfach.

Der Mensch ist ein Herdentier. Jahrtausende der Evolution zum Trotze. Egal, welche Hypes um das Anderssein in der Glamourwelt gefeiert werden mögen: Eine Minderheit von fünf Prozent reicht aus, damit die restlichen 95 Prozent einer Gruppe wie eine Schafherde folgen.

Das fand der Verhaltensforscher Jens Krause in einer Studie der Universität Leeds heraus.

Es liegt auf der Hand, dass Leute, die sich lieber absondern statt mit dem Strom zu schwimmen, eher misstrauisch beäugt werden.

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Motivation für die Arbeit: Freundschaften

Aber natürlich glucken Menschen auf der Arbeit nicht nur beieinander, weil ganz viele andere Arbeitnehmer das auch tun. Neben der Tätigkeit an sich, die Spaß macht aber natürlich auch dem Broterwerb dient, ist es vor allem das Kollegium.

Immerhin 74 Prozent aller Deutschen bewerten die Kollegen als das Wichtigste an ihrem Job. Kein Wunder, dass oft Freundschaften entstehen, wenn das Miteinander als so wichtig eingeschätzt wird.

Und wenn die Chemie auf der Arbeit stimmt, dann wirkt sich das positiv auf die Produktivität und Arbeitsmoral aus.

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Eigenbrötler: Ursachen für eigenbrötlerisches Verhalten

Die Studie der Universität Leeds zeigt, dass der Mensch ein Bedürfnis nach Anpassung, Anerkennung und Zugehörigkeit hat. Ein Verhalten als Eigenbrötler ist da genau das Gegenteil. Auch der amerikanische Verhaltensbiologe Vernon Reynolds konnte in seinen Untersuchungen nachweisen, dass Menschen Freunde brauchen.

Dabei ist es um Freundschaften in Deutschland nicht besonders gut gestellt: Zwischen 17 und 20 Prozent aller Befragten geben an, keinen guten Freund zu haben. Aber Eigenbrötler ist nicht gleich Eigenbrötler. Bei manchen ist die Einsiedelei eher unfreiwillig.

Die verschiedenen Typen von Eigenbrötlern sind:

  • Der Selbstgenügsame

    Dieser Typus ist gern allein. Für andere Menschen interessiert er sich eher beiläufig, Freundschaften vermisst er nicht.

  • Der Schüchterne

    Er hat ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl. Dieser Typus empfindet sich selbst als unattraktiv auf mehreren Ebenen und so hält er sich aus Angst vor Zurückweisung zurück.

  • Der Mundfaule

    So ganz ohne Konversation geht es dann doch nicht. Leider ist dieser Typus bereits mit Small Talk überfordert. Und so gelingt es ihm nicht, andere anzusprechen und das Gespräch aufrechtzuerhalten.

  • Der Rebell

    Letztlich auch aus Unsicherheiten geboren, hält der Außenseiter sich für auserwählt. Dieser Typus sieht nur die Unterschiede zu anderen und ist davon überzeugt, dass es mit ihnen es keine Gemeinsamkeiten geben könne.

  • Der Unsoziale

    Ihm fehlt das Empathievermögen, daher entwickelt er auch keine Gefühle für andere Menschen. Er sucht somit keine Gesellschaft.

Viele Menschen sitzen einem Irrtum auf: Sie denken, aus einer netten Bekanntschaft würde schon eine Freundschaft entstehen, der Rest sei quasi ein Selbstläufer. Dabei muss sich auch eine Freundschaft erarbeitet werden.

Voraussetzung für diese Erkenntnis ist allerdings die Selbstreflexion, also: Welchen Anteil habe ich an der jetzigen Situation? Und natürlich ein gewisser Leidensdruck, also der Wunsch etwas zu ändern. Aber genau der ist nicht unbedingt vorhanden.

Schaut man in die Psychologie, so kann es Gründe dafür geben, warum jemand sich wie ein Eigenbrötler verhält. Beispielsweise Asperger-Autisten und Hochsensible haben mit einer gewissen Form der Reizüberflutung zu kämpfen, die den dauerhaften Umgang mit Menschen für sie sehr schwierig macht.

Sie laden ihre Batterien wieder auf, indem sie sich zurückziehen – beispielsweise aus Diskussionen, Versammlungen in der Büroküche und dergleichen. Nur so sind sie in der Lage, an ihrem Arbeitsplatz wieder ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Eigenbrötler als Kollege: Wie verhalte ich mich?

Im Zweifel fragen Sie. Es kann verschiedene Gründe geben, warum sich Ihr Kollege eigenbrötlerisch verhält. Vielleicht ist es bei ihm eine Frage des Temperaments und Sie deuten etwas in sein Verhalten hinein, was er gar nicht ausdrücken möchte.

Ihr Kollege mag auf Sie wie ein Misanthrop wirken, aber vielleicht ist er schlicht und ergreifend gestresst. Sein Rückzug bedeutet dann weniger persönliche Abgrenzung, sondern ist eine Frage des Energiehaushaltes, der wieder aufgeladen werden muss. Wenn das der Fall ist, sollten Sie den Wunsch nach Ruhe akzeptieren.

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Eigenbrötler Jobs: Berufe für Einzelgänger

Ganz sicher tödlich sind Jobs in einem lauten Umfeld, ein Arbeitsplatz in einem Großraumbüro etwa. Manch einer mag lästern, dass Jobs als Leuchturmwärter oder Schäfer für Eigenbrötler sicherlich geeignet seien. Leider stehen die nicht in Hülle und Fülle, sondern regional eher begrenzt zur Verfügung.

Wer dennoch lieber für sich arbeiten möchte, hat einige Optionen. Ganz allgemein ist die Arbeit im Home Office eine gute Gelegenheit, unliebsame Menschentypen zu meiden. Darüber hinaus haben wir noch diese zehn Jobs, die eher für Eigenbrötler geeignet sind:

  • Portier: Die Arbeit im Nachtdienst bietet die Möglichkeit, Menschenmassen zu meiden.
  • Geologe: Sie erforschen die Erde und die verschiedenen Entwicklungsstufen. Sie nehmen Gesteinsproben, die analysiert werden müssen.
  • Landwirt: Sie sind viel in der freien Natur. Die Arbeit ist weitestgehend technisiert, aber auch auf dem Traktor sind Sie allein.
  • Webadministrator: Die Funktionalität, Sicherheit und Erreichbarkeit von Webseiten fällt in Ihr Gebiet.
  • Kunsthandwerker: Sie nähen, basteln oder töpfern. Für den Verkauf Ihrer Produkte sollten Sie allerdings auf Menschen zugehen können.
  • Justizfachangestellter: Sie recherchieren Gerichtsdokumente, sind aber auch für den Schriftverkehr zuständig.
  • Betriebswirt: Hier überwachen Sie die Kosten und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
  • Zeitungszusteller: Sie sollten kein Problem mit frühem Aufstehen haben. Morgens zwischen vier und fünf Uhr werden Sie allerdings weitgehend ungestört sein.
  • Biochemiker: Das Untersuchen von physikalisch-chemischen Prozessen ist Ihre Aufgabe.
  • Statistiker: Sie bereiten Daten auf, analysieren zuvor gesammelte empirische Daten, zum Beispiel für Markt- und Meinungsforschungsinstitute.
[Bildnachweis: SFIO CRACHO by Shutterstock.com]

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