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Individualität: Anders oder angepasst?

Im Alltag trifft man auf die immer gleichen Menschen. Individualität? Fehlanzeige! Schon ein kurzer Blick am Arbeitsplatz reicht oftmals aus: Kollegen mit gleichen Studiengängen, gleichen Ausbildungen, im selben Business-Look, die ähnliche oder identische Aufgaben und Projekte bearbeiten. Der große Widerspruch: Gleichzeitig wird immer und überall betont, wie wichtig Individualität ist. Jeder legt großen Wert auf seine Einzigartigkeit, möchte sich abheben und als Individuum wahrgenommen werden. In der Praxis ist es mit der Individualität allerdings gar nicht so einfach. Hier erfahren Sie, was Individualität bedeutet, warum diese so begehrenswert erscheint und woher der Spalt zwischen Wunsch und Realität kommen kann…



Individualität: Anders oder angepasst?

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Definition: Was zeichnet Individualität aus?

Der heutige Begriff der Individualität leitet sich vom lateinischen Adjektiv individuus ab, was so viel wie unteilbar bedeutet. Entsprechend lässt sich bei der Individualität von der Ungeteiltheit oder auch Unteilbarkeit sprechen, was sich der Bedeutung schon annähert.

Von Individualität wird gesprochen, um die Besonderheit einer Person (oder auch einer Sache) in Abgrenzung zu anderen Menschen hervorzuheben. Wer individuell ist, teilt sich eben nicht alle Eigenschaften mit seinem Umfeld, sondern sticht heraus, ist anders, fällt vielleicht auf und passt nicht immer in vorgefertigte Muster und Denkschubladen.

Das ist nicht negativ gemeint, vielmehr gilt Individualität in vielen Bereichen als durchaus erstrebenswert. So gibt es einige Synonyme zur Individualität, die positiv besetzt sind und den Wert der Eigenschaft unterstreichen:

  • Einzigartigkeit
  • Einmaligkeit
  • Beispiellosigkeit
  • Wesensart
  • Besonderheit
  • Charakter

Im Kern beschreibt Individualität die Besonderheiten eines Menschen, die diesen ausmachen, von anderen unterscheiden und zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit machen. Sie ist somit als Gegensatz zur Angepasstheit und Konformität zu verstehen, bei der Menschen keine oder nur wenig einzigartige Eigenschaften haben, die einen Wiedererkennungswert oder ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.

Woher kommt der Wunsch nach Individualität?

Viele Menschen streben nach Individualität – in unterschiedlich großem Maße, doch ist der Wunsch nach Individualität ein verbreitetes Ziel. Schon das ist in sich selbst ein wenig paradox. Ein großer Anteil der Menschen will einzigartig und ist genau in diesem Punkt genau wie alle anderen. Bleibt trotzdem die Frage: Wieso wird teils krampfhaft versucht, individuell zu sein?

Zum einen muss dabei der kulturelle Hintergrund betrachtet werden. Der Wert der Individualität kann sich je nach Kulturkreis unterscheiden, in manchen Bereichen wird die Abgrenzung und Hervorhebung der eigenen Persönlichkeit höher bewertet, in anderen rückt das Miteinander und Zusammenleben in den Mittelpunkt.

Gleichzeitig spielt Individualität in der Soziologie eine große Rolle. Zwar möchte der Mensch als soziales Wesen einer Gruppe angehören, der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Anerkennung soll dabei allerdings nicht zu kurz kommen. Man identifiziert sich zum Teil über die soziale Gruppe und Zugehörigkeit, möchte aber auch als eigenständige Person, als Individuum wahrgenommen werden und Anerkennung für sich selbst und die eigene Persönlichkeit erhalten.

So entsteht der Wunsch nach Individualität aus dem Streben heraus, für das geschätzt zu werden, was einen ausmacht. Gepaart oder verstärkt werden kann das mit verschiedenen Ausprägungen von Persönlichkeiten. Wer beispielsweise stark auf Aufmerksamkeit aus ist oder bereits unter Aufmerksamkeitssucht leidet, legt größeren Wert auf die eigene Individualität, um aufzufallen und im Mittelpunkt zu stehen.

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Die Vorteile der Individualität

Individualität kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Mal zeigt Sie sich im Kleidungsstil, im Auftreten, im Umgang mit anderen Menschen – aber auch Fähigkeiten oder Wissen können sehr individuell und besonders machen. Wie auch immer Ihre persönliche Individualität aussieht, sie ist mit einigen Vorteilen verbunden.

Kurz gesagt: Individualität lohnt sich! Darum:

  • Sie bleiben in Erinnerung

    Wer nicht individuell ist, geht in der Masse unter. Einheitsbrei bleibt nicht in Erinnerung, sondern verschwindet in Namenslosigkeit. Gerade im Job ein Problem, wenn Sie sich keinen Namen machen können, weil Sie nicht auffallen und einfach nur im Team mitlaufen, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen. Natürlich müssen Sie durch Leistung überzeugen, doch Individualität hilft trotzdem – und Sie können auch Ihre Leistungen, Erfolge oder Arbeitsweisen zu einem Beispiel Ihrer Individualität werden lassen, durch die Sie sich abheben und unverkennbar werden.

  • Sie können authentisch sein

    Individualität geht oftmals verloren, weil Menschen sich verstellen. Es wird versucht, Erwartungen zu erfüllen und sich an das Umfeld anzupassen. Die eigene Persönlichkeit und Individualität wird hinten an gestellt, um es anderen recht zu machen. Indem Sie individuell sind, verzichten Sie auf Schauspielerei und zeigen sich stattdessen authentisch.

  • Sie werden zum Vorbild

    Wie bereits wollen viele Menschen ein größeres Maß an Individualität, schaffen es aber nicht, dies umzusetzen. Durch Ihre Individualität können Sie zum Vorbild für andere werden, die von Ihrem Verhalten nachhaltig beeindruckt sind. Das bringt Ihnen zusätzlichen Respekt ein

  • Sie steigern Ihr Selbstbewusstsein

    Durch Individualität fallen Sie auf, ziehen Blicke auf sich und heben sich ab – das erfordert ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein, stärkt dieses aber gleichzeitig, wenn Sie merken, wie positiv Ihre Individualität aufgenommen wird und wie gut es Ihnen tut.

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Individualität ist gar nicht so einfach

Wenn sich jeder mehr Individualität wünscht und diese Vorteile mitbringt – warum klappt es dann so selten mit der Individualität? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe, die mal allein, oft aber im Zusammenspiel auftreten. Zunächst einmal ist es mit der Individualität gar nicht so leicht, weil viele Menschen gleichzeitig versuchen, sich von der Masse abzuheben. Wenn jeder einzigartig und individuell sein will, wird es umso schwieriger, tatsächliche Individualität zu entwickeln.

In einem Teich voller gleicher Fische ist es leicht, durch Individualität eine Besonderheit zu entwickeln. Sind hingegen alle Fische bunt, anders geformt, von unterschiedlicher Größe und verändern sich ihrerseits weiter, um individuell zu bleiben, müssen Sie sich schon etwas einfallen lassen, um tatsächlich einmalig zu werden.

Auf der anderen Seite ist Individualität nicht ausschließlich positiv. Individuelle Menschen fallen auf, wo andere unsichtbar bleiben. Das hat Vorteile, bringt aber ebenso das Risiko, negativ aufzufallen. Nicht jede Aufmerksamkeit ist gut und einige Menschen reagieren auf die Individualität anderer mit Ablehnung oder sogar offener Abneigung. Dem lässt sich durch Angepasstheit aus dem Weg gehen.

Aus diesem Grund braucht es für Individualität deutlich mehr Mut, um die mögliche Konfrontation mit anderen einzugehen und für die eigene Persönlichkeit einzustehen.

Im schlimmsten Fall wirkt sich die Individualität sogar negativ auf den Job aus, wenn ein Arbeitgeber eher unauffällige Mitarbeiter sucht oder ein homogenes Team zusammenstellen möchte. Wer hier zu sehr auffällt, fällt möglicherweise durchs Raster. Statt auf Individualität setzen zahlreiche Arbeitnehmer deshalb auf größere Angepasstheit im Beruf, um den Erwartungen des Chefs gerecht zu werden.

[Bildnachweis: Graphics Master by Shutterstock.com]

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