Namen merken: Ganz einfach mit diesen 6 Gedächtnis-Tricks

Sie erinnern sich an ein Gesicht – aber Namen merken? Da hört es auf. Das Problem kennen viele, und es ist latent peinlich, wenn einem der Name seines Gegenübers partout nicht mehr einfallen will – erst recht, wenn man sich zuvor schon eine Weile unterhalten hat. Ein „Ähm, wie war doch gleich Ihr Name?“ wirkt latent unprofessionell. Was tun? Tatsächlich gibt es ein paar Tipps und Tricks aus der Hirnforschung, mit denen Sie sich besser Namen merken und Ihr Namengedächtnis trainieren können…

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Warum kann ich mir keine Namen merken?

Einen Namen merken, das kann doch nicht so schwer sein? Doch! Der Grund: Wir nehmen Namen als solche nicht wahr. Das ist evolutionär bedingt. Namen sind abstrakte Konzepte, eine Erfindung der Zivilisation. Aus historischer Sicht war es viel wichtiger zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Höflichkeit und das Grüßen waren zweitrangig.

Hinzu kommt: Namen wie „Bäcker“ oder „Schmidt“ machen für das Gehirn einen Sinn. Wir stellen Verbindungen zu Berufen her und haben einen Anhaltspunkt. Besteht keine Assoziation, werden Namen zu Schall und Rauch. Wir hören zwar, wenn sich ein Fremder vorstellt, aber mit dem Namen können wir nichts verbinden – und lernen und merken ihn daher auch nicht.

Kann mir keine Namen merken: 4 Gründe

  1. Aufregung
    In ungewohnten Umgebungen und wenn wir aufgeregt sind, können wir uns Namen schlechter merken. Etwa in einem Vorstellungsgespräch. Durch die Nervosität sind wir emotional aufgewühlt, Informationen werden schlechter abgespeichert.
  2. Lautstärke
    Eine leise Stimme oder undeutliche Aussprache lassen einen Namen schnell verklingen. Sie haben diesen kaum gehört oder verstanden. Dasselbe passiert bei lauten Umgebungsgeräuschen – etwa in einem Club.
  3. Komplexität
    Schwierige oder ungewöhnliche Namen behalten wir schlechter. Es kann aber auch das Gegenteil passieren: Ist ein Name besonders oder einzigartig, merken wir ihn uns gerade deshalb.
  4. Ablenkungen
    Wenn Sie unkonzentriert oder abgelenkt sind, während sich Ihr Gegenüber vorstellt, werden Sie sich den Namen kaum merken. Was Sie nur flüchtig wahrnehmen, schafft es selten ins Langzeitgedächtnis.
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Namen merken: Die besten Tipps

Die gute Nachricht: Sie können lernen, sich Namen besser zu merken. Der Hirnforscher und Gedächtnistrainer, Boris Nikolai Konrad, kann sich zum Beispiel 201 Namen in 15 Minuten merken. Von ihm und anderen Gedächtnisforschern stammen die folgenden Tipps. Allesamt helfen sie Ihrem Namengedächtnis auf die Sprünge:

1. Namen nachfragen

Fragen Sie nach der Vorstellung noch einmal nach dem Namen und hören Sie noch genauer hin. Schon die Wiederholung macht es wahrscheinlicher, dass Sie sich den Namen merken.

2. Namen aussprechen

„Der Name war Stefanie Müller, habe ich das richtig verstanden?“ – Indem Sie den Namen selbst verwenden und aussprechen, können Sie sich diesen besser merken.

3. Namen einbauen

Merken ist oft eine Frage der Wiederholung. Nutzen Sie den Namen mehrmals im Gespräch. So prägt er sich besser ein.

4. Blickkontakt halten

Der Psychologe Charlie D. Frowd konnte zeigen: Das Gesicht und die Augen sind entscheidend, um sich Namen zu merken. Haare oder Kleidung hatten hingegen kaum einen Effekt. Halten Sie beim Memorieren des Namens Blickkontakt.

5. Eselsbrücken nutzen

Bauen Sie sich eine Eselsbrücke zum Namen. Finden Sie ein markantes Detail, das zum Namen passt und verbinden Sie dieses. Beispiel: Den Name „Peter Schneider“ können Sie sich merken, indem Sie an den Geißenpeter von Heidi denken, der eine zerschlissene Hose hat und deswegen zum Schneider muss. Eine solche Geschichte merkt man sich leichter.

6. Namen aufschreiben

Aufschreiben verbessert ebenfalls die Erinnerung. Dabei hilft auch das Smartphone. Fragen Sie den neuen Kontakt, ob Sie seine Telefonnummer und E-Mail haben können. So wiederholen Sie den Namen schriftlich. Idealerweise machen Sie noch ein Foto dazu. So können Sie die Erinnerung immer wieder auffrischen.

Gedächtnistraining: Die besten Merktechniken

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Namen merken: Tipps für verschiedene Lerntypen

Manche Menschen haben von Natur aus ein gutes Namengedächtnis. Sie sehen einen Menschen, hören den Namen und merken sich die Kombination langfristig. Die Gabe ist allerdings selten. Sollte Ihr Namengedächtnis eher löchrig sein, können Sie Ihren individuellen Lerntypen nutzen, um sich künftig besser Namen merken zu können.

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Namen merken als visueller Lerntyp

Wer sich Informationen am besten merkt, wenn er sie sieht, gehört zum visuellen Lerntypen. Dieser Lerntyp muss aus neuem Wissen eine Art Bild entwerfen. Entsprechend sind für ihn körperliche Merkmale besonders wichtig, um diese mit einem Namen zu verbinden. Große Ohren, strahlend blaue Augen, auffällige Brille, schiefes Lächeln, markanter Bart… Prägen Sie sich prägnante visuellen Eindrücke ein und verbinden Sie diese mit dem Namen.

Namen merken als auditiver Lerntyp

Wer besonders gut durchs Hören lernt, wird als auditiver Lerntyp bezeichnet. Dieser Lerntyp kann mündlich übermittelte Informationen besser abspeichern. Ein auditiver Mensch hört lieber ein Hörbuch, als das Buch selbst zu lesen. Gehören Sie dazu, sagen Sie sich den neuen Namen laut vor, beispielsweise indem Sie nach der Vorstellung erwidern: „Schön Sie kennenzulernen, Herr Mustermann“. Reicht einmaliges Wiederholen nicht aus, rezitieren Sie den Namen in Gedanken immer wieder. Wenn Sie alleine sind, können Sie den neuen Namen auch laut aufsagen.

Namen merken als motorischer Lerntyp

Wer am besten dadurch lernt, dass er selbst Erfahrungen sammelt und etwas ausprobiert, gehört zum haptischen Lerntyp. Dieser Typ lernt am besten durch „learning by doing„. Für diesen Lerntyp ist der Prozess des Aufschreibens besonders hilfreich. Ein kleines Notizbuch mit Namen – und das motorische Gedächtnis hilft dabei, sich an diese zu erinnern. Tipp: Fragen Sie nach der richtigen Schreibweise. Dann fällt es nicht auf, dass Sie sich durch Aufschreiben den Namen merken.

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Namen vergessen: Was tun?

Die Kunst des Smalltalks beginnt bereits mit dem Namen des Gegenübers. Startet der Dialog mit einem „Ähhhhm, wie heißen Sie nochmal?“, endet so manches Gespräch, bevor es richtig beginnen konnte. Natürlich kann jeder mal einen Namen vergessen. Doch nicht mehr zu wissen, wie jemand heißt, den Sie bereits getroffen oder sich sogar länger mit der Person unterhalten haben, hat gleich mehrere Bedeutungen:

  • Du warst nicht wichtig genug, um mir den Namen zu merken.
  • Du warst so langweilig, dass ich es vergessen habe.
  • Du warst es mir nicht wert, länger darüber nachzudenken.

Keine dieser Annahmen muss stimmen. Trotzdem sind sie der Eindruck, der beim Gegenüber entsteht.
Äh-Oh-Meter-Party

Was tun, wenn ich den Namen vergessen habe?

Falls es passiert und Sie trotz aller Bemühungen den Namen vergessen haben, bleiben Ihnen drei Auswege:

  • Humor
    Zitieren Sie lustige Aussprüche wie den des deutschen Schauspielers Curt Goetz: „Drei Dinge kann ich mir nicht merken. Das eine sind Namen, das andere Zahlen, und das dritte habe ich vergessen.“ Mit einem lustigen Spruch und einer Prise Selbstironie wird man Ihnen das Vergessen verzeihen.
  • Ehrlichkeit
    Geben Sie auf eine liebenswerte Art und Weise zu, dass Ihnen der Name leider nicht mehr einfallen will und entschuldigen Sie sich formvollendet. Diese Ehrlichkeit ist oft der beste Weg.
  • Ablenkung
    Zeigen Sie, dass Sie sich an Ihr Gegenüber erinnern, auch wenn Sie den Namen vergessen haben. Verweisen Sie beispielsweise auf das letzte Gespräch, das Sie beide geführt haben, den Ort des Treffens und die Themen, die diskutiert wurden. Danach können Sie nochmal nach dem Namen fragen – und es wirkt weniger vergesslich.

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