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Schulische Ausbildung: Beispiele, Geld & Finanzierung

Wer eine schulische Ausbildung absolviert, lernt die Inhalte seines zukünftigen Berufs an einer Berufsfachschule (oder anderen Bildungseinrichtung). Das gilt unter anderem für viele Berufe aus dem Gesundheitsbereich und der Technik. Hier erfahren Sie, was eine vollschulische (auch: vollzeitschulische) Ausbildung bedeutet. Außerdem: Welche Berufe das betrifft und wie Sie als angehende Erzieherin oder Kinderpflegerin schulische Ausbildung finanzieren können…



Schulische Ausbildung: Beispiele, Geld & Finanzierung

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Was ist eine rein schulische Ausbildung?

Wer sich für eine schulische Ausbildung entscheidet, erlernt einen Beruf an einer Schule. Ist der Ausbildungsberuf verbindlich geregelt (in der Handwerksordnung oder dem Berufsbildungsgesetz), können Azubis die Inhalte und Dauer der schulischen Ausbildung schon vorab dort nachlesen. Eine schulische Ausbildung können Azubis an folgenden Schularten absolvieren:

  • Berufskolleg
  • Berufsfachschule
  • Fachakademie
  • andere berufliche Schule

Damit unterscheidet sich die die rein schulische Ausbildung von der dualen Ausbildung: Dort verbringen die Azubis den überwiegenden Teil ihrer Ausbildungszeit im Betrieb (daher auch: betriebliche Ausbildung). Den theoretischen Teil ihrer Berufsausbildung erlernen sie an ein oder zwei Tagen pro Woche in der Berufsschule.

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Besonderheiten der Berufsfachschule

Die Berufsfachschulen (BFS) bieten verschiedene Bildungsgänge an. Zum einen gibt es teilqualifizierende BFS, welche lediglich eine berufliche Grundbildung vermitteln. Diese richten sich unter anderem an leistungsschwache Schulabgänger und solche in der Orientierungsphase, die keinen Ausbildungsplatz finden konnten.

Daneben gibt es vollqualifizierende Berufsfachschulen, an denen Sie einen Berufsabschluss erwerben. Dennoch unterscheidet sich eine Ausbildung an der Berufsfachschule in einigen Punkten von einer dualen Ausbildung. Das fängt bereits mit dem Status an: Wer eine schulische Ausbildung macht, ist offiziell ein Schüler, kein Auszubildender. Auch weicht die Ausbildungsdauer zum Teil deutlich vom dualen Ausbildungssystem ab: Schulische Lehrgänge können je nachdem bereits nach einem Jahr enden während duale Ausbildungen mindestens zwei Jahre dauern.

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Beispiele: Welche Berufe werden rein schulisch ausgebildet?

Die schulische Ausbildung ist in einigen Branchen stark verbreitet. Insgesamt fünf Bereiche lassen sich ausmachen, in denen diese Art der Ausbildung Vorrang hat. Dazu gehören:

  1. Technik

    Das beinhaltet technische Berufe wie: Biologisch-technischer Assistent (m/w/d), Gestaltungstechnischer Assistent (m/w/d), Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent (m/w/d).

  2. Sozialwesen

    Schulische Ausbildungen betreffen viele soziale Berufe wie: Erzieherin (m/w/d), Kinderpfleger (m/w/d), Sozialassistent (m/w/d).

  3. Gesundheitswesen

    Gesundheitsberufe haben in gewisser Weise einen Sonderstatus, da sie häufig einer medizinischen Einrichtung wie einem Krankenhaus angeschlossen sind. Dazu zählen: Pflegefachkraft (m/w/d), Logopädin (m/w/d), Physiotherapeut (m/w/d)

  4. Fremdsprachen

    Im Fremdsprachenbereich erlernen Azubis folgende Berufe in vollschulischer Ausbildung: Europakorrespondent (m/w/d), Staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent (m/w/d), Fremdsprachensekretär (m/w/d), Dolmetscher (m/w/d).

  5. Gestaltung

    Ebenfalls zu den schulischen Ausbildungen zählen gestalterische Berufe wie: Gestalter für visuelles Marketing (m/w/d), Holzbildhauer (m/w/d), Metallbildner (m/w/d).

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Voraussetzungen: Schulische Ausbildung mit Hauptschulabschluss?

In der Regel benötigen Azubis für eine schulische Ausbildung einen mittleren Bildungsabschluss. Das bedeutet aber nicht, dass Absolventen mit einem Hauptschulabschluss keine Chance auf eine Ausbildung dieser Art hätten. Hier kommt es auf die Ausbildungsstätte an, die die schulischen Voraussetzungen festlegt.

Unter Umständen müssen Interessenten zunächst einen Eignungstest bestehen. Für manche Berufe ist ein Mindestalter von 16 bis 18 Jahren Pflicht. Daneben bieten einige Institutionen sogar an, einen höheren Schulabschluss zu erwerben. Absolventen können nach erfolgreichem Abschluss der Berufsfachschule dann nicht nur einen erlernten Beruf, sondern auch die Mittlere Reife oder sogar die Fachhochschulreife nachweisen.

Gibt es während der schulischen Ausbildung Geld?

Eine Ausbildungsvergütung, wie sie für Berufe mit einer dualen Ausbildung vorgesehen ist, gibt es bei einer schulischen Ausbildung nicht. Jedenfalls in der Mehrzahl der Fälle. Eine wichtige Änderung ist allerdings vor drei Jahren in Kraft getreten: Seitdem erhalten Auszubildende in Krankenhäusern dank einer Tarifeinigung erstmals eine Ausbildungsvergütung. Das betrifft, wer sich zum Diätassisten, Ergotherapeuten, Logopäden, medizinisch-technischen Assistenten, Orthoptisten oder Physiotherapeuten ausbilden lässt.

Relativ hoch ist die Vergütung für Auszubildende in der Altenpflege. Es gibt zwar keine Tarifverträge, doch im ersten Ausbildungsjahr verdienen sie schon über 1.000 Euro monatlich. Auch angehende Erzieher erhalten Geld in der schulischen Ausbildung, sofern der Praxisteil in einer öffentlichen Einrichtung stattfindet. Wie es bei der schulischen Ausbildung gehandhabt wird, für die Sie sich interessieren, sollten Sie direkt bei der Bildungseinrichtung erfragen.

Schulische Ausbildung finanzieren

Nicht nur kein Gehalt: Auszubildende an einer privaten Schule müssen unter Umständen sogar ein Schulgeld bezahlen. Dazu kommen die Ausgaben für Lernmittel wie beispielsweise Bücher, Unterlagen und Schreibutensilien. Auszubildende, die sich das nicht leisten können, haben die Option Bafög zu beantragen. Ob Sie einen Anspruch auf Bafög haben, hängt von einigen individuellen Faktoren ab. So spielt beispielsweise das Einkommen der Eltern und die Anzahl der Geschwister eine Rolle.

Außerdem besteht während der ersten Ausbildung noch über das 18. Lebensjahr hinaus Anspruch auf Kindergeld. Alternativ können Sie einen Bildungskredit von bis zu 7.200 Euro bei der staatlichen KfW-Bank aufnehmen. Auch andere Banken bieten Kredite an. Allerdings zu meist weniger vorteilhaften Konditionen. In jedem Fall müssen Sie Sicherheiten oder eine Bürgschaft vorweisen können.

Vor- und Nachteile schulischer Ausbildungen

Ob eine schulische oder doch betriebliche Ausbildung für Sie infrage kommt, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Damit die Entscheidung leichter fällt, hier die einzelnen Vor- und Nachteile der vollschulischen Ausbildung im Überblick:

Pro

  • Auswahl
    Sie haben ein erweitertes Angebot an Berufen. Gerade Frauen interessieren sich oft für Berufe im Sozialwesen, die meist schulisch organisiert sind.
  • Flexibilität
    Im Gegensatz zur dualen Ausbildung sind Sie nicht dauerhaft an einen bestimmten Ausbildungsbetrieb gebunden. Auch gilt die schulische Ausbildung als generalistischer gegenüber der dualen.
  • Umgewöhnung
    Da Sie Ihr schulisches Lernen lediglich an einem anderem Ort fortsetzen, müssen Sie sich kaum umgewöhnen. Lerninhalte und Struktur gibt die BFS vor.
  • Ferien
    Nicht nur das Lernen ähnelt dem der Regelschule: An einer Berufsfachschule haben Sie in der Regel auch längere Ferien als im Rahmen einer dualen Ausbildung.
  • Dauer
    Einige Berufe können Sie bereits nach einem Jahr erlernen.

Contra

  • Vergütung
    Wer nicht zu den wenigen Ausnahmen im meist gesundheitlichen Bereich gehört (Krankenschwestern, Diätassisten, Ergotherapeuten…), erhält in der Regel kein Gehalt in der Ausbildung. Das unterscheidet die schulische Ausbildung nicht nur von der dualen, sondern auch vom dualen Studium.
  • Kosten
    Manche interessanten Ausbildungen werden nur an privaten Schulen angeboten. Hier fallen nicht nur die üblichen Kosten für Lehrmaterialien an. Zusätzlich müssen Sie Lehrgangsgebühren bezahlen.
  • Anerkennung
    Duale Berufsausbildungen sind bundeseinheitlich geregelt, daher sind die Ausbildungsinhalte in ganz Deutschland identisch. Die Auszubildenden legen ihre Prüfungen vor der IHK oder einer anderen Kammer ab. Für die schulische Ausbildung hingegen ist das jeweilige Bundesland zuständig. Der Abschluss ist daher nicht grundsätzlich bundesweit anerkannt.
  • Praxis
    Die Praxis kommt bei dieser Ausbildungsart meist zu kurz. Bei der dualen Ausbildung erfahren die Azubis einen großen Teil ihrer Ausbildung im Ausbildungsbetrieb, bei schulischen Ausbildungen steht die Theorie im Vordergrund.

Allerdings sei gerade bei den letzten beiden Kritikpunkten gesagt, dass es auf den jeweiligen Ausbildungsberuf ankommt. Viele nichtärztliche Gesundheitsfachberufe sind auf Bundesebene geregelt. Auch findet die schulische Ausbildung in Kooperation mit staatlich anerkannten Ausbildungsstätten statt, die in Blockpraktika schon während der Ausbildung Einblicke in die betrieblichen Abläufe vermitteln.

Häufige Fragen und Antworten zur vollschulische Ausbildung

Wann sind Bewerbungsfristen für eine schulische Ausbildung?

Die Starttermine für eine Ausbildung an einer Berufsfachschule oder einem Berufskolleg können stark voneinander abweichen. Anders als bei einer dualen Ausbildung gibt es keine überregional geltenden Ausbildungsjahre, die zu einem bestimmten Termin beginnen. Angehende Azubis, die sich für eine schulische Ausbildung interessieren, sollten sich daher frühzeitig bei der betreffenden Bildungseinrichtung informieren.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildungsdauer hängt davon ab, für welchen Bereich und welchen Beruf Sie sich interessieren. Es gibt Berufe, bei denen die Ausbildung nur ein Jahr dauert, während Sie in anderen Berufen dreieinhalb Jahre die Schulbank drücken müssen. Auszubildende mit einem höheren Schulabschluss müssen meist kürzer zur Schule gehen. Auch kann die Ausbildungsdauer abhängig vom Bundesland variieren. Erkundigen Sie sich daher bei Interesse für eine schulische Ausbildung am besten direkt bei der zuständigen Bildungseinrichtung in Ihrem Bundesland.

Ist Realschule eine schulische Ausbildung?

Nein, die Realschule ist eine sogenannte Regelschule. Damit bezeichnet man allgemeinbildende Schularten wie Grundschule, Hauptschule, Gesamtschule, Gymnasium oder eben die Realschule. Diese Schulen bieten lediglich einen Schul-, aber keinen Berufsabschluss. An Berufsfachschulen hingegen erlernen Schüler einen bestimmten Beruf. Zwar kann zusätzlich ein (höher qualifizierender) Schulabschluss erworben werden, aber das ist kein Muss und nicht Hauptzweck der Berufsfachschule.

Wie ist eine schulische Ausbildung aufgebaut?

Bei einer schulische Ausbildung läuft der Lernprozess ganz ähnlich wie in der Schule ab: Die Schüler lernen die theoretische Seite des Berufs im Vollzeitunterricht. Aber auch praktische Kenntnisse stehen auf dem Lehrplan. Diese erwerben Sie in unterschiedlich langen Praxisphasen, meist als Blockpraktikum. Das soll sicherstellen, dass die Schüler mit Ausbildungsende die theoretischen Kenntnisse auch in die Praxis umsetzen können.

Unterschied zwischen Studium und schulischer Ausbildung

Studium und schulische Ausbildung unterscheiden sich in einigen Punkten voneinander:

  • Abschluss

    Im Rahmen eines Studiums erwerben Sie einen Studienabschluss. Wer eine (schulische) Ausbildung absolviert, einen Berufsabschluss.

  • Dauer

    Während eine schulische Ausbildung im besten Fall schon nach einem bis anderthalb Jahren beendet sein kann, müssen Studenten bis zum Bachelor mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern (drei Jahre) rechnen. Wer nach dem Bachelor noch einen Masterstudiengang machen möchte, muss weitere zwei Jahre einplanen.

  • Organisation

    Wer studiert, ist in der Wahl seiner Studieninhalte je nach Fach mehr oder weniger frei. In der Ausbildung werden die Inhalte dagegen vorgegeben. Besonders bei einer schulischen Ausbildung bleibt wenig Raum für eigene Gestaltung des Lehrplans.

  • Verdienstmöglichkeiten

    Berufsanfänger mit einem abgeschlossenen Fachhochschul- oder Universitätsstudium verdienen im Schnitt mehr als Berufsanfänger mit einer abgeschlossenen Ausbildung. Das fängt beim Einstiegsgehalt an und zieht sich über das gesamte Berufsleben.

Seit einiger Zeit werden Berufe, die früher in einer Ausbildung erlernt werden konnten, auch an einer Fachhochschule oder Universität gelehrt. Das gilt vor allem für Berufe, die in den medizinischen Bereich fallen. Wer Logopäde werden möchte, kann beispielsweise an einer Berufsfachschule für Logopädie eine dreijährige Ausbildung machen oder aber an einer Hochschule Sprachtherapie studieren und einen akademischen Abschluss erwerben.

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[Bildnachweis: Iconic Bestiary by Shutterstock.com]

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