Nachts ist es kälter als draußen – eine Redewendung?
Der Spruch „Nachts ist es kälter als draußen“ ist genau genommen keine Redewendung. Redewendungen sind eine genaue Abfolge von Wörtern, die zusammen eine bestimmte, meist metaphorische Bedeutung haben – zum Beispiel: „Ein Dorn im Auge sein“ oder „Den Ball flach halten“.
Der Ausdruck „Nachts ist es kälter als draußen“ hat dagegen keine Gesamtbedeutung – er ist schlicht unsinnig bis paradox. Und genau das ist der Witz daran! Es handelt sich um einen sogenannten Antiwitz oder Sparwitz (vgl. Flachwitze), der dadurch lustig wird, dass er nur korrekt klingt, in Wahrheit aber völliger Blödsinn ist.
Herkunft: Was sind verwandte Sprüche?
Anti- bzw. Sparwitze waren in den 1980er Jahren populär und weit verbreitet. Vor allem unter Schülern sowie später in dem 2005 gegründeten Netzwerk „StudiVZ“ als Gruppennamen. Vergleichbar lustige Sprüche sind:
- „Das Pferd ist vorne hinten als höher.“
- „Cola schmeckt besser als aus einem Glas.“
- „Tags fahren Züge schneller als auf Schienen.“
- „Zu Fuß ist es kürzer als über den Berg.“
- „Kalte Brötchen schmecken warm besser als lecker.“
- „Drinnen ist es dunkler als die Straße hinunter.“
Bedeutung: Warum ist der Spruch ein Antiwitz?
Antiwitze leben davon, dass sie zwei Eigenschaften miteinander vergleichen, die keinerlei Beziehung haben. Bei der Aussage „Nachts ist es kälter als draußen“ werden „nachts“ und „draußen“ gegenübergestellt, um eine Temperatur zu beschreiben. Sinnvoller wären: Tag oder Nacht, drinnen oder draußen.
So aber sorgt die vermeintliche Redewendung für Verwirrung und einen humorvollen Logik-Effekt oder Lacher. Und Lachen ist ja gesund…
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