Bürohygiene: Ein Paradies für Bakterien
Sagen wir es, wie es ist: Viele Büro gleichen einem Saustall. Dabei geht es gar nicht mal um das oberflächliche Schreibtisch-Chaos mit gammelnden Kaffeetassen und überlebenden Joghurt-Kulturen. Der schlimmste Dreck bleibt oft unsichtbar.
Büros sind ein Paradies für Bakterien. Allen voran die Büroküche, in der auf feuchten Lappen sowie in (Kühl-)Schränken und Schublanden die Keime wunderbar gedeihen. Aber auch am Arbeitsplatz selbst werden Bakterien und Keime oft nur verteilt. Untersuchungen zufolge lauern auf den Oberflächen tausende Bakterien, die sich bei jedem Anfassen weiter verteilen – Beispiele:
- Telefon: 26.000
- Schreibtisch: 21.000
- Computertastatur: 7.500
- Computermaus: 1.700
- Faxgerät: 300
- Kopierer: 70
- Toilette: 50
Mangelnde Bürohygiene macht krank
Natürlich ist es eine Binse, dass mangelnde Bürohygiene zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann – vom Ekel mal ganz abgesehen. Tröpfchen- und Schmierinfektionen sind die größten Risiken in Großraumbüros.
Hinzu kommt, dass immer wieder Arbeitnehmer krank ins Büro gehen, solange sie sich halbwegs dazu in der Lage fühlen. Grippe, Erkältungen sowie Magen-Darm-Erkrankungen breiten sich epidemisch im Büro aus. Dabei wäre es so leicht, die Ansteckungsgefahr durch mehr Bürohygiene zu reduzieren…
Mehr Bürohygiene durch richtiges Händewaschen
Einer der einfachsten und effektivsten Wege zu mehr Bürohygiene ist richtiges Händewaschen. Erst recht nach dem Besuch der Toilette. Die Keime, die am Körper lauern, übertragen Sie sonst auf Türklinken, Telefon und Tatstatur. Und richtiges Händewaschen ist kinderleicht!
- Benutzen Sie Seife
Auf die nassen Hände geben Sie eine etwa nussgroße Portion Flüssigseife oder verwenden ein Seifenstück. - Schäumen Sie auf
Die Seife bringen Sie zum Schäumen, indem Sie die Handinnenflächen miteinander verreiben. - Verteilen Sie die Seife
Reiben Sie die Hände komplett ein, verteilen Sie die Seife auf den Handrücken - Reinigen Sie die Zwischenräume
Verteilen Sie den Seifenschaum zwischen den gespreizten Fingern. - Reiben Sie die Daumen ein
Gehen Sie von der Daumenspritze bis zum Ende mit dem Seifenschaum. - Säubern Sie die Fingernägel
Dazu reiben Sie die Fingernägel der einen Hand jeweils in der seifigen Handinnenfläche der anderen Hand. - Streichen Sie den Schaum hoch
Der Seifenschaum wird bis zum Handgelenk verteilt, auch das wird eingerieben. - Spülen Sie ab
Lassen Sie gründlich Wasser über die gereinigten Hände fließen. - Trocknen Sie ab
Anschließend sollten die Hände ordentlich abgetrocknet werden.
Für eine effektive Prophylaxe gegen Erreger reicht das schon aus. Achten Sie nur darauf, dass das Wasser warm, aber nicht heiß ist. Sonst zerstören Sie die natürliche Fettschicht der Haut – was diese wieder empfindlicher für Erreger macht.
Weitere Tipps für bessere Bürohygiene
Mehr Hygiene im Büro kann so einfach sein und verhindert so manche Bürokrankheit. Wir empfehlen folgende Maßnahmen:
1. Beginnen Sie bei sich selbst
Mehr Hygiene ist schon im eigenen Interesse und beginnt zum Beispiel beim richtigen Händewaschen. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig Ihren Arbeitsplatz desinfizieren: Tatstatur, Telefon, Computer-Maus, Schreibtisch, Armlehnen am Stuhl… Damit tun Sie schon eine Menge für Ihre persönliche Bürohygiene.
2. Sprechen Sie das Thema an
Bürohygiene ist gelebte Rücksichtnahme und spiegelt den wahren Teamgeist. Niemand möchte Kollegen die Hand geben, die sich nach der Toilette nicht mal die Finger waschen oder die Büroküche hinterlassen wie nach einem Chemieunfall. Sprechen Sie das Thema an – auch wenn es (für manche) unangenehm ist!
3. Etablieren Sie Hygienevorschriften
Als Geschäftsführung sollten Sie überdies Bürohygiene verpflichtend gestalten und sogenannte Hygienevorschriften einführen. Diese können zum Beispiel beinhalten, dass schmutziges Geschirr abgewaschen wird und abgelaufene Lebensmittel sofort entsorgt werden. Zum Einhalt solcher Teamregeln hat sich bewährt, dass Schmutzfinken beim Ertapptwerden 2 Euro in die Gemeinschaftskasse zahlen müssen.
4. Definieren Sie Zuständigkeiten
Neben allgemeinen Hygienevorschriften sollten Maßnahmen zur Förderung der Bürohygiene klar definiert und delegiert werden. Erstellen Sie zum Beispiel einen Reinigungsplan oder wer wann für das Ein- und Ausräumen des Geschirrspülers verantwortlich ist. Wenn alle am Plan beteiligt werden, braucht es oft nur wenige Minuten pro Woche, um ein sauberes und hygienisches Arbeitsumfeld zu schaffen.
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