Vom Regen in die Traufe: Bedeutung und Herkunft

Manchmal hat man kein Glück, und dann kommt auch noch Pech dazu. Betroffene kommen sprichwörtlich vom Regen in die Traufe. Aber woher stammt der Ausdruck und die Redewendung und was bedeutet es, vom Regen in die Traufe zu kommen? Hier erfahren Sie es…

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Vom Regen in die Traufe: Bedeutung

Wer vom Regen in die Traufe kommt, gerät von einer unguten Situation oder misslichen Lage in eine noch schlimmere. Die Redewendung beschreibt damit eine Art Pechsträhne: Betroffene schliddern von einem Übel zum nächsten und in ein noch größeres Übel.

Ähnliche oder verwandte Redewendungen lauten: „In Teufels Küche kommen“ (= in Bedrängnis geraten); „Ins Schleudern kommen“ (= unsicher werden); „In Kalamitäten geraten“ (= in Schwierigkeiten stecken).

Was bedeutet „vom Regen in die Traufe“ auf Englisch?

Die deutsche Redewendung wird im Englischen nicht wörtlich übersetzt. Hier nutzt man eine andere Metapher: „To jump out of the frying pan into the fire“ – bedeutet übersetzt: „aus der Bratpfanne ins Feuer springen“.

Vom Regen in die Traufe kommen: Beispiele

  • Beispiel Finanzen
    „Erst stiegen Heinz die Schulden über den Kopf, dann verlor er auch noch seinen Job. Er ist wirklich vom Regen in die Traufe gekommen.“
  • Beispiel Unglück
    „Sabine hat sich im Urlaub zuerst den Arm gebrochen, dann wurde sie auch noch krank. Ein Wechsel vom Regen in die Traufe!“
  • Beispiel Jobwechsel
    „Leo hat kürzlich den Job gewechselt, weil er die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen hat. Der neue Chef entpuppt sich jetzt als fieser Narzisst und Tyrann. Er ist vom Regen in die Traufe gekommen.“

Umgangssprachlich sagen manche auch: „Vom Regen in die Taufe“ kommen. Das ist aber falsch und erklärt sich durch den Ursprung.

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Vom Regen in die Traufe kommen: Herkunft

Das Wort „Traufe“ beschrieb im Althochdeutschen ursprünglich die Tropfkante eines Daches. Wer genau darunter stand, bekam bei Regen nicht nur einzelne Tropfen ab, sondern gleich den Wasserschwall vom ganzen Dach – er oder sie wurde dadurch nasser als zuvor und kam vom Regen in die Traufe.

Heute befindet sich unter der Traufe („trouf“ = triefen) die Dachrinne. Das Wasser schwappt damit nicht mehr einfach herunter, sondern wird sicher abgeleitet und kann im Fallrohr ablaufen.

Sprachforscher gehen davon aus, dass das Sprichwort seinen Ursprung im 17. Jahrhundert hat – mutmaßlich im orientalischen Raum.


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