Mehr Gehalt verdienen: Dieser Satz enthält den Schlüssel dazu
Okay, lange genug um den heißen Brei geredet. Sie fragen sich längst, wie denn bitte dieser ominöse, magische Satz lautet. „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“, ist es übrigens nicht… Das ist er:
In den nächsten Wochen werde ich das Projekt XY abschließen, das unserem Unternehmen €€€.€€€ Euro bringt/erspart – ich möchte daher neu über mein Gehalt verhandeln.
Warum lässt sich mit diesem Satz mehr Geld verdienen?
Zugegeben, Sie verdienen nicht sofort mehr Geld, nur weil Sie den Satz aussprechen. Aber ehrlich gesagt, trauen wir unseren Lesern auch so viel Abstraktionsvermögen zu, nicht alles wörtlich zu nehmen (andernfalls wäre eine potenzielle Gehaltserhöhung die geringste Sorge).
Warum der Satz zu mehr Gehalt führt, ist aber nicht sofort ersichtlich. Zum besseren Verständnis lassen Sie uns den Satz daher gerne in seine Einzelteile zerlegen und Schritt für Schritt erklären, was darin und dahinter steckt…
In den nächsten Wochen werde ich das Projekt XY abschließen…
Tatsächlich ist das richtige Timing für ein Gehaltsgespräch oft ausschlaggebend. Neben der Laune des Chefs oder der wirtschaftlichen Lage des Arbeitgebers gibt es einen entscheidenden Zeitpunkt, der sogar wissenschaftlich unterfüttert ist – durch Benjamin Converse und Ayelet Fishbach von der Universität von Chicago.
Die beiden Forscher untersuchten, wie sich die Anerkennung für einen Mitarbeiter entwickelt, während der versucht, ein wichtiges Ziel zu erreichen. Und siehe da: Ihren Höhepunkt erreicht diese überraschenderweise nicht beim erfolgreichen Abschluss eines Projekts, sondern kurz davor. Eben dann, wenn man die betreffende Person noch braucht, um das Ziel auch wirklich zu erreichen, der Erfolg aber schon zum Greifen nah ist. Dieser „Wertschätzungs-Klimax“ signalisiert damit zugleich den perfekten Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung. Fragen Sie also nicht erst nach dem Ende eines Projektes nach mehr Geld, sondern stets kurz davor. Ein bis drei Wochen (je nach Größe des Projekts) sind optimal.
…das unserem Unternehmen €€€.€€€ Euro bringt/erspart
Im zweiten Teil des Satzes geht es – kurz gesagt – um Mehrwert. Arbeitgeber sind nicht die Wohlfahrt. Sie kalkulieren auch nicht so. Für einen Chef ergibt sich stattdessen eine simple Rechnung: Er bezahlt Ihnen im Jahr XX.XXX Euro, Sie leisten dafür Arbeit, die ihm (un)mittelbar YY Prozent mehr Gewinn einbringt. Solange der Mehrgewinn größer ist als die Summe XX.XXX, geht die Rechnung für das Unternehmen auf. Ansonsten fallen Sie unter die Rubrik „Kostenstelle“ – und die werden gerne mal gestrichen. Man kann das aber auch positiv sehen: Sobald Sie deutlich mehr bringen als Sie kosten, schaffen Sie sich Verhandlungsspielraum – mit besten Argumenten, die nicht so leicht wegzuwischen sind. Kurz: Sie schaffen messbaren Mehrwert und verlangen – völlig zurecht – Ihren Anteil vom Kuchen.
Einziger Haken: Die Beweispflicht liegt bei Ihnen. Deshalb auch das Beispiel einer konkreten Summe im obigen Teilsatz. Klar, das macht erstmal Arbeit, und Sie müssen dazu intern recherchieren. Allerdings erwartet auch niemand von Ihnen, dass Sie hier eine auf das Komma genaue Zahl nennen. Entscheidend ist, dass Sie den Mehrwert, den Sie für die Firma schaffen, zumindest grob beziffern können. Also im Subtext zugleich zeigen, dass Sie nicht einfach nur mehr Geld haben wollen (egoistisch!), sondern auch wirtschaftlich denken und argumentieren.
…ich möchte daher neu über mein Gehalt verhandeln.
Der letzte Teilsatz ist selbsterklärend, aber sogar noch ausbaufähig. Die ganz Mutigen nennen an dieser Stelle schon eine konkrete Zahl – oder wie es im Fachjargon heißt: Sie machen ein Eröffnungsangebot. Also: Nicht nur sagen, „wir sollten über mein Gehalt verhandeln“, sondern: „ich möchte mit Ihnen um eine Gehaltserhöhung von 450 Euro im Monat verhandeln.“ Ja, das kostet Mut und Überwindung. Psychologische Studien zeigen aber immer wieder: Wer das Eröffnungsangebot macht, landet deutlich eher da wo er oder sie hin will, als wenn Sie diesen Schachzug Ihrem Chef überlassen. Das liegt übrigens am sogenannten Ankereffekt.
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Mehr Geld verdienen? Nicht betteln, rechnen!
Natürlich gibt es zu diesem Satz noch zahlreiche sprachliche Variationen. Exakt und wortwörtlich so müssen Sie das nicht übernehmen. Wir schrieben oben ja schon: Es geht um das Prinzip dahinter:
- Den richtigen Zeitpunkt wählen.
- Mit konkreten Zahlen, Leistung und Mehrwert argumentieren.
- Eine Gehaltserhöhung einfordern.
Der letzte Punkt verdient noch Beachtung, denn er ist für viele nicht selbstverständlich. Es ist ihnen unangenehm, etwas für sich einzufordern, was ihnen (dank guter Argumente) zusteht. Stattdessen hoffen sie darauf, dass ihre Leistungen erkannt, wertgeschätzt und dann freiwillig entlohnt werden. Man könnte auch sagen: Sie hoffen auf ein Wunder. Die gibt’s – aber selten. Denn natürlich ist es für die meisten Arbeitgeber viel attraktiver (und lukrativer), den zusätzlichen Gewinn stillschweigend und zu 100 Prozent selbst einzustreichen.
Deshalb, daher und darum unsere Empfehlung: Fordern Sie ein, was Ihnen zusteht! Es ist Ihre tägliche Arbeit, die den Mehrwert schafft und die Gewinne ermöglicht.
Wenn Sie das Gefühl haben, eigentlich keinen Wertbeitrag zu leisten, sollten Sie das erst noch einmal nachprüfen und sich die Sache mit der Gehaltserhöhung gegebenenfalls aus dem Kopf schlagen. Wirtschaft ist nicht Wohlfahrt… Wer aber seinen Job macht und das überdurchschnittlich, darf auch mehr Geld verdienen als bisher.
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