Gespräch unterbrechen und Redefluss stoppen – aber subtil

Manchmal möchte man seinem Gegenüber einfach nur zurufen: „Komm zum Punkt!“ Geht aber nicht. Dem Impuls nachzugeben, wäre unhöflich. Oder jobgefährlich. Zum Glück gibt es andere Methoden und Tricks, wie Sie ein langweiliges Gespräch unterbrechen und Redefluss einer Plaudertasche stoppen können – mehr oder weniger subtil. Wir zeigen Ihnen, wie Sie unnüztes Gelaber ganz einfach abkürzen können…

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Wie unterbreche ich ein Gespräch?

Manche Gespräche sind so zielführend wie zwei Tage Kreisverkehr. Um das abzukürzen, kann es sinnvoll sein, den Redefluss seines Gegenübers zu stoppen. Natürlich möglichst höflich und charmant. Denn Zuhören kann auch wehtun. Aber wie gelingt das?

Die Klassiker, um eine Plaudertasche zu stoppen, sind:

  • Unterbrechen
    Die harte Tour: Sie fallen Ihrem Gesprächspartner ins Wort und würgen den Vielredner ab. Effizient, aber latent unhöflich.
  • Sarkasmus
    Sie kontern mit Ironie und Sarkasmus, Motto: „Das habe ich immer noch nicht verstanden. Könnten Sie das bitte nochmal in voller Länge wiederholen?“ Manch einer versteht den Wink. Falls nicht, geht der Schuss in voller Länge nach hinten los.
  • Aussitzen
    Die eher Schüchternen wählen Variante 3 und leiden stumm weiter. Im Zweifel solange, bis Blut aus den Ohren kommt. Nicht empfehlenswert!

Die ersten beiden Varianten können zielführend sein, belasten aber die Beziehung und Ihr Image. Die letzte Alternative belastet vor allem Sie selbst. Und Ihre Nerven. Zum Glück gibt es Alternativen…

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Gespräch richtig unterbrechen: Mit freundlichem Klartext

Bevor wir zu den eigentlichen Tipps kommen, um eine Gespräch zu unterbrechen, müssen wir nochmal differenzieren: Die Strategie hängt ein bisschen davon ab, mit wem Sie es zu tun haben – einer notorischen Plaudertasche oder einem Wirrkopf. Ersterer hört sich am liebsten selber reden und nimmt es Ihnen übel, dass Sie ihn abwürgen. Der zweite Typ ist eher dankbar, dass Sie sein kompliziertes Denken zu einem einfachen Punkt führen.

Wählen Sie also aus den folgenden Empfehlungen die jeweils passende Strategie aus. Entscheidend ist, dass Sie Ihr Gegenüber möglichst nicht bloßstellen, wenn Sie das Gespräch unterbrechen. Noch besser ist, wenn Sie die Plaudertasche auch noch glänzen lassen… So geht’s:

1. Gespräch unterbrechen durch Verunsichern

Einen notorischen oder narzisstischen Vielredner stoppen Sie bereits durch subtile Verunsicherung. Am besten nonverbal: Schauen Sie ihm kritisch fragend in die Augen und ziehen Sie die Augenbrauen leicht hoch. Die meisten Plaudertaschen kommen jetzt ins Stocken, machen eine Pause – und die nutzen Sie mit Lob! „Das war sehr informativ, Danke! Ich habe mitgenommen…“ Indem Sie das Gespräch zusammenfassen, bringen Sie den Redeschwall konstruktiv auf den Punkt. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

2. Plaudertaschen stoppen durch Fragen

Gerade in Meetings können Sie Vielredner dadurch stoppen, dass Sie sich kurz zu Wort melden und Fragen stellen. Selbst wenn der Dampfplauderer darauf nicht sofort reagiert, steht er nun unter besonderer Beobachtung und Zeitdruck – und kommt deshalb eher zum Punkt. Das war das Ziel.

3. Gespräch unterbrechen durch Störungen

Am Telefon ist es besonders leicht ein Gespräch zu unterbrechen und eine Labertasche subtil auszubremsen: Verweisen Sie auf die Technik oder schlechte Verbindung. Im Mobilfunk gibt es immer wieder Funklöcher oder atmosphärische Störungen. Natürlich beschuldigen Sie nie Ihren Gesprächspartner! Es ist immer die böse Technik. Aber der Redefluss ist schon mal unterbrochen. Danach können Sie wieder alles zusammenfassen – und mancher ist für die abkürzende Hilfe sogar dankbar.

4. Redefluss stoppen durch Ablenkung

Die vierte Alternative ist ungewöhnlich, benötigt Überwindung, besitzt aber enorme Durchschlagskraft: Starten Sie ein Ablenkungsmanöver. Vergießen Sie zum Beispiel aus Versehen Kaffee auf dem Konferenztisch oder lassen Sie Ihren Stift laut fallen oder sprechen Sie bei einem Empfang den Kellner an, Motto: „Einen Moment bitte, ich brauche etwas zu trinken – Sie auch?!“ Hauptsache, es scheppert laut, lenkt ab und zieht die volle Aufmerksamkeit vom Gespräch weg. Zwar entschuldigen Sie sich formvollendet für die Panne. Dennoch werden alle dankbar sein, weil die Quasselstrippe erstmal gestoppt ist.

Zugegeben, bei allen vier Strategien läuft es darauf hinaus, den Gesprächspartner subtil abzuwürgen – aber auf eigene Kosten! Und das ist der Trick: Kurzfristig stehen Sie da, wie jemand, der nachfragen muss oder ungeschickt ist. Aber wie hat schon Charles de Gaulle gesagt: „Manchmal muss man die Schlacht verlieren, um den Krieg zu gewinnen.“


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