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Bullshitten im Job: Erstaunlich – darum funktioniert es!

Viel reden – wenig sagen. Das ist Bullshit-Kommunikation. Und sie ist im Job erschreckend häufig und präsent. Bullshitten im Job (englisch: „bullshitting“) ist eine Paradedisziplin in zahlreichen Führungsetagen. Mitunter kann das Bullshitten ein Erfolgsfaktor sein – wer bullshitten kann, kommt oft weiter. Inhaltsleere Floskeln sind aber ebenso gefährlich, wie eine neue Studie zeigt…



Bullshitten im Job: Erstaunlich - darum funktioniert es!

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Was ist Bullshitten im Job?

Bullshitting umfasst inhaltsleere Aussagen, Floskeln und Buzzwords. Es wird viel geredet, ohne wirklich etwas zu sagen. „Bullshitting“ bedeutet, über etwas zu sprechen, von dem man keine Ahnung hat. Oft handelt es sich dabei um inhaltsleere Aussagen und Phrasen, die nach viel klingen, aber nichts bedeuten. Wer bullshittet, will vor allem smart, intelligent und wichtig erscheinen. Eben typisch Office-Talk.

Tatsächlich können das Wortgeklingel und die Schlagwörter kurzfristig hohe Aufmerksamkeit erzeugen und Eindruck schinden. Denn beim Bullshitting handelt es sich nicht direkt um Lügen. Es werden nicht absichtlich oder böswillig Unwahrheiten als Tatsachen verkauft oder falsche Informationen verbreitet. Es fehlt lediglich der substanzielle Inhalt dahinter, den die bedeutungsschweren Begriffe suggerieren.

So kann Bullshit-Kommunikation schaden

Eine aktuelle Forschungsarbeit um den Wissenschaftler Alexander Elia kommt zu dem Ergebnis, dass sich derlei Worthülsen enorm schädlich auf das Betriebsklima und die Motivation der Mitarbeiter auswirken können. Kurz: Die Glaubwürdigkeit leidet darunter erheblich. Umgekehrt: Kommunizieren Führungskräfte und Mitarbeiter präzise und verzichten auf unklare Anglizismen oder Fachbegriffe, steigt das gegenseitige Verständnis und die Beschäftigten fühlen sich sogar psychisch wohler.

Beim Thema Bullshitten stehen immer wieder Manager und Politiker im Fokus – wenn diese auf eine Frage minutenlang antworten, ohne wirklich etwas zu sagen (oder die Frage zu beantworten). Auch wenn Elias Studien zeigen, wie schädlich die Taktik sein kann – gerade im Job scheint die „heiße Luft“ häufig zu funktionieren (siehe: SABTA)…

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Typische Situationen für Bullshitting

Im Joballtag hat es wohl jeder schon erlebt: Sie hören Kollegen oder dem Chef zu und denken: „Was für ein Bullshit!“ Je länger und genauer man der Kommunikation im Berufsleben zuhört, desto mehr inhaltslose Phrasen lassen sich entdecken. Einige Orte und Bühnen sind für das Bullshitting im Job besonders geeignet:

  • Meetings
    Kaum ein Meeting, kaum eine Videokonferenz kommt ohne Bullshitting aus. Es wird von großen Projekten berichtet, den Zielen und Fortschritten, die dabei gemacht werden. Mit den eigenen Redebeiträgen will sich jeder in Szene setzen, besonders wichtig erscheinen und positiv auffallen. All das, obwohl es oft gar nichts Neues oder Relevantes zu berichten gibt. Also wird einfach drauf los geredet, viel Blabla ohne Inhalt oder Nutzen.
  • Vorträge
    Gerade Führungskräfte nutzen Vorträge – ob vor der Belegschaft, dem Management oder einer Konferenz – als Gelegenheit zum Bullshitten. Ohne detaillierte Kenntnisse über die Arbeit im Team wird lang und breit über die Leistung und Erfolge der Abteilung geredet.
  • Ideensammlungen
    Alle Ideen sind innovativ, kreativ, vielversprechend, skalierbar, zukunftsorientiert und bringen Synergieeffekte… Fakten, die das belegen oder Erfahrungen, auf die man sich berufen kann, gibt es natürlich nicht. Typisches Bullshitten. Aber immer noch besser, als zuzugeben, dass man nur die immer gleichen Ideen hat oder es gerade an neuen Einfällen fehlt.

Beispiele für Bullshitting im Job

Wie das Bullshitting im Job aussehen kann? Zum Beispiel so:

Wir implementieren unsere anspruchsvollen Leitsätze der Unternehmenskultur, um die Nachhaltigkeit der strategischen Parameter zu fokussieren und glauben an unsere anspruchsvollen Konzeptionen, um die Best Practise der vielfach verflochtenen Module auszureizen.

Hier noch einige schöne Beispiele für Bullshitting, die Sie sich ganz einfach selbst zusammenstellen können. Ganz einfach ein Adjektiv, ein Substantiv und dessen Ende aus je einer Spalte kombinieren.

Bullshit Bingo like a Boss

Kollegen mit Bullshit blenden: So geht’s

Meeting Tricks Smarter Grafik 01

Meeting Tricks Smarter Grafik 02

Meeting Tricks Smarter Grafik 03

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Meeting Tricks Smarter Grafik 05

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Meeting Tricks Smarter Grafik 07

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Warum macht Bullshitten erfolgreich?

Beim Bullshitten möchte man mit dem Kopf schütteln und die Augen rollen. Wie kann jemand nur so viel heißes Zeug von sich geben? Die simple Erklärung für Bullshitting im Job: Weil es funktioniert und sogar erfolgreicher machen kann. Teilweise ist es im Beruf notwendig, die Kunst des Bullshitting zu beherrschen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, dass Bullshitting funktioniert:

Sie wirken kompetent

Durch selbstbewusste, wenn auch inhaltsleere Kommunikation wird Ihnen gleich eine größere Kompetenz zugesprochen. Wenn Sie im Brustton der Überzeugung Bullshitten, wird Ihre Aussage zunächst kaum hinterfragt. Es klingt jedoch ungemein wichtig und nach ausgeprägtem Wissen, wenn Sie mit komplizierten Begriffen um sich werfen.

Sie folgen dem Sprachgebrauch

Beliebtes Beispiel ist hier die Werbe- und PR-Branche. Kein Pitch, keine Idee und kaum ein Satz kommt ohne Buzzwords, Anglizismen und klassisches Bullshitting aus. Alles muss modern klingen, Innovation schon in der Wahl der Worte. Bullshitting ist hier normaler Sprachgebrauch – wer sich nicht daran hält, fällt negativ auf. Wer es hingegen perfektioniert, punktet und ist erfolgreich.

Die anderen wissen es nicht besser

Der vielleicht größte Vorteil und Grund, warum Bullshitting funktioniert und erfolgreicher macht: Die anderen wissen es in der Regel nicht besser. Da es an Wissen und Hintergrundinformationen fehlt, werden die Aussagen des Bullshitters einfach akzeptiert oder sogar übernommen und weiterverbreitet. Statt mit dem Bullshitten aufzufliegen, erhalten Sie Zustimmung, sogar Lob und Anerkennung.

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Wo kommt Bullshitten an seine Grenzen?

Bullshitting hat keinen guten Ruf, wird aber trotzdem fast überall praktiziert und ist sogar wichtig für den Erfolg. Allerdings nur unter bestimmten Rahmenbedingungen. Unter anderen Umständen, kommt Bullshitten im Job an seine Grenzen. Dann verfliegt der positive Eindruck und wird ersetzt durch Sprachlosigkeit und Erklärungsnot. Die folgenden Punkte setzen dem Bullshitten im Job ein Ende:

Wenn Sie hinterfragt werden

Kaum etwas lässt dem Bullshitting so schnell die heiße Luft raus wie gezielte Rückfragen, die ins Detail gehen. Bullshitten im Job ist nicht darauf ausgelegt, auf weitere Fragen einzugehen. Wo kein Inhalt vorhanden ist, kann schließlich keine weitere Information gegeben werden.

Wenn es jemand besser weiß

Bullshitten spielt mit dem Vorteil, dass keiner das Gesagte spontan widerlegen kann. Blöd also, wenn genau das passiert. In diesem Fall redet sich der Bullshitter nicht zum Erfolg, sondern um Kopf und Karriere. Nach dem Vortrag reicht dann ein simples „Das stimmt nicht, weil…“ mit einer fachlich begründeten Erklärung.

Wenn Sie das Bullshitting übertreiben

Irgendwann merkt jedes Publikum und jeder Zuhörer, dass nur mit inhaltslosen und irreführenden Phrasen um sich geworfen wird. Bullshitten im Job kann deshalb nur dosiert eingesetzt funktionieren.


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