Definition: Was ist eine Hin-zu-Motivation?
Eine Hin-zu-Motivation (auch: Annäherungsmotivation) beschreibt den inneren Antrieb zu einem konkreten Ziel oder beruflichen Veränderung hin. Dabei wird das Verhalten darauf ausgerichtet, einen erwünschten, positiven Zustand zu erreichen (siehe: Zielorientierung).
Das Gegenteil dazu ist die Weg-von-Motivation (auch: Vermeidungsmotivation). Dabei wird versucht, einen unerwünschten, unangenehmen oder belastenden Zustand zu vermeiden oder zu verlassen.
In der Psychologie und bei Veränderungen gilt die Hin-zu-Motivation jedoch als positiver und nachhaltiger, weil sie bewusst und strategisch auf Wachstum ausgerichtet ist, während Weg-von-Motivation oft mit Angst und einem Fluchtreflex verbunden ist.
Übersicht Hin-zu-Motivation vs. Weg-von-Motivation
Art |
Hin-zu-Motivation |
Weg-von-Motivation |
Antrieb | „Ich will etwas erreichen!“ | „Ich will etwas vermeiden!“ |
Ziel | Erwünschter Zustand | Flucht vor Problem |
Anlass | Geplante Entwicklung | Leidensdruck, Schmerz |
Bewertung | Konkret & fokussiert | Oft impulsiv & ziellos |
Hin-zu-Motivation beim Jobwechsel
In bestimmten Fällen ist eine Hin-zu-Motivation geradezu unerlässlich. Zum Beispiel beim Jobwechsel: Ein neuer Arbeitgeber will wissen, warum Sie sich gerade dort bewerben – für diesen Job, bei diesem Unternehmen. Mit einem „Mein alter Job war unerträglich“ oder „Ich habe meinen letzten Chef nicht mehr ertragen“ oder auch „Die Kollegen waren eine Zumutung“ können Sie nicht punkten.
Glaubhaft und überzeugend werden Bewerber erst, wenn Sie eine Hin-zu-Motivation formulieren:
- Welche Ziele verfolgen Sie mit der Veränderung?
- Was genau wollen Sie beim neuen Arbeitgeber erreichen?
- Warum ist der berufliche Schritt der richtige?
Mit den passenden Argumenten werden Sie zu einem interessanten Kandidaten und zeigen Personalern, dass Sie einen konkreten Plan verfolgen sowie eine professionelle Strategie haben. Sie wechseln den Job aus guten Gründen – nicht aus der Not.
Kann eine Weg-von-Motivation hilfreich sein?
Die Hin-zu-Motivation ist in der Regel besser, weil sie ein klares und konkretes Ziel verfolgt. Nicht nur beruflich, auch privat ist es immer zielführender wenn Sie eine genaue Vorstellung davon haben, wohin die Reise gehen soll…
Eine Weg-von-Motivation ist jedoch nicht immer verkehrt. Sie ist ein nützlicher und ebenso starker Antrieb für eine Veränderung und damit starker Indikator dafür, dass gerade etwas nicht gut läuft und Handlungsbedarf besteht.
Statt die Unzufriedenheit auszuhalten, sich die Situation schönzureden oder zu hoffen, dass es irgendwann von alleine besser wird, können Sie diese Form der Motivation nutzen, um aktiv zu werden. Für den anschließenden Karriereplan und dessen Umsetzung sollten Sie sich jedoch wieder an einer Hin-zu-Motivation orientieren.
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So können Sie eine Hin-zu-Motivation entwickeln
Manchmal kommt eine Hin-zu-Motivation von ganz alleine. Leider ist das aber nicht immer der Fall, und vermutlich haben Sie selbst auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Sie zunächst nur eine Weg-von-Motivation empfunden haben. Typische Gedanken sind beispielsweise „Irgendwas muss sich verändern…“ Oder: „Ich muss hier einfach weg…“ Oder: „So kann es nicht weitergehen!“
Mit einer Hin-zu-Motivation hat das erst einmal nichts zu tun, vielmehr sind es klassische Merkmale für einen Fluchtreflex, um einer unliebsamen Situation zu entkommen. Aus dem Impuls heraus, etwas ändern zu wollen, können Sie jedoch ebenfalls eine Hin-zu-Motivation entwickeln.
Tipps für die berufliche Neuorientierung
Bevor Sie voreilig handeln und aus dem Motiv „Hauptsache weg!“ handeln, sollten Sie sich überlegen, wohin die Veränderung Sie überhaupt führen soll. Die folgenden Tipps und Schritte helfen Ihnen dabei, eine Hin-zu-Motivation zu entwickeln:
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Reflektieren Sie die aktuelle Situation
Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme, in der Sie den status quo analysieren. Betrachten Sie Ihre aktuelle Situation so genau wie möglich, wobei Sie nicht nur die schlechten Seiten sehen, sondern sich auch die guten Seiten bewusst machen sollten. Wichtige Fragen, die Sie ehrlich beantworten sollten, sind beispielsweise: Wie sehe ich meine aktuelle Situation? Was ist besonders gut, was ist besonders schlecht? Wie dringend möchte ich eine Veränderung? Was bin ich bereit, für diesen Schritt zu unternehmen?
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Identifizieren Sie Veränderungswünsche
Mit dem Wissen und den gesammelten Informationen aus dem ersten Schritt, können Sie nun konkreter werden und genaue Veränderungswünsche ausmachen. Es geht darum herauszufinden, welche einzelnen Aspekte Sie verändern wollen – bei einem Jobwechsel wollen Sie in der Regel nichts vollkommen anderes machen. Aufgabengebiet und Branche sollen vielleicht bleiben, Sie wünschen sich nur ein anderes Arbeitsumfeld. Je genauer Sie identifizieren, was Sie verändern wollen, desto erfolgreicher und zufriedenstellender wird die Veränderung.
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Schauen Sie nach vorne
Eine Hin-zu-Motivation ist immer auf die Zukunft gerichtet, auf das, was kommen soll und vor Ihnen liegt. Die bisherige Unzufriedenheit ist vielleicht der Grund für eine anstehende Veränderung, doch für Ihre Motivation sollten Sie den Blick nach vorne richten. Wer gedanklich nur in der Vergangenheit hängt, wird nur aus einer Weg-von-Motivation handeln, weil der Blick zurück kein neues Ziel offenbaren kann.
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Formulieren Sie klare Ziele
Jetzt können Sie damit beginnen, Ihre Hin-zu-Motivation zu formulieren und Ziele zu setzen. Nutzen Sie dazu die gewünschten Veränderungen, um zukunftsorientiert und konkret festzuhalten, was Sie wollen. „Ich möchte mehr Verantwortung tragen und größere Projekte betreuen“ oder „Ich möchte mein vollständiges Know-how einsetzen.“ Mit dieser Zielsetzung geben Sie Ihrer Hin-zu-Motivation eine klare Form und eine feste Aussage. Sie wissen nun, was Sie erreichen wollen und kennen auch die Gründe, warum diese Veränderung für Sie so wichtig ist.
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Suchen Sie nach Möglichkeiten
Im letzten Schritt geht es darum, die formulierte Hin-zu-Motivation zu nutzen und eine bisher nur geplante Veränderung wirklich anzustoßen und in die Tat umzusetzen. Machen Sie sich auf die Suche nach Möglichkeiten und Alternativen, durch die Sie die gewünschte Veränderung erreichen können. Beim Jobwechsel sollten Sie entsprechend Stellenanzeigen auswerten und Unternehmen ausfindig machen, bei denen Sie die gesteckten Ziele umsetzen und erreichen können.
Bonus-Tipp: Formulieren Sie für sich bei einem Arbeitgeberwechsel konkrete Kriterien, nach denen Sie den neuen Job und den neuen Arbeitgeber auswählen. Zur ersten Orientierung können Sie hierzu unsere kostenlose Checkliste nutzen und sich als PDF herunterladen:
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