Taxifahrer-Syndrom: Ziellos durch den Tag

Der Alltag nimmt einen nicht nur sprichwörtlich gefangen: Er macht orientierungslos! Eben noch hatten wir große berufliche Pläne, ehrgeizige Ziele, wollten was aus unserem Leben machen. Dann kommt erst der Job im Großraumbüro, es folgen zahllose Überstunden und langweilige Routinen und schließlich heißt es nur noch: „Kaffee fragt nicht, was du gestern getan hast…“ Es ist wie beim Taxifahrer-Syndrom: Der Taxifahrer weiß auch nicht, wohin die nächste Tour geht…

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Taxifahrer-Syndrom: Lebst du noch?

Was bitte ist das Taxifahrer-Syndrom? Natürlich darf man den Titel nicht falsch verstehen: Er sagt nichts gegen Taxifahrer! Die haben einen ehrlichen Job, stehen häufig im Stau und kennen sich mit allen Ausdünstungen aus, die der menschliche Körper hervorbringen kann. Aber es gehört ebenso zum Berufsbild dazu, am Morgen nicht zu wissen, welche Fahrten und Touren einen tagsüber erwarten. Das Einzige, was der Taxifahrer weiß, ist, dass er am Abend wieder zuhause ist.

Vielen Berufstätigen ergeht das ganz genauso: Morgens pendeln sie zur Arbeit und schauen, was der Tag so bringt. Zum Feierabend sind sie wieder zuhause. Die Zeit dazwischen ergibt sich. Irgendwie. Kurz: Sie navigieren ziellos durch den Tag und durchs Leben. Fast möchte man die Frage stellen: Lebst du noch oder jobbst du nur?

Höchste Zeit für Konsequenzen?

Sicher, Tage die einfach vergehen, gibt es immer wieder. Auch jene, die man lieber nicht erinnert. Wird dieser Zustand aber chronisch, ist es höchste Zeit für Konsequenzen. Zu denen ringt sich aber kaum jemand durch. Typisch Taxifahrer-Syndrom: Einfach weiterfahren, durch die Straßen irren, im Auftrag eines anderen… Das ist auf Dauer weder zielführend, noch macht es glücklich.

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Verfolgen Sie noch Ihre Ziele?

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Es gibt einen simplen Test, ob Sie gerade die richtigen Prioritäten setzen: Fragen Sie sich, ob Ihnen das Ziel auch noch wichtig ist, wenn Sie 95 sind!

Im Rückblick auf das Leben sehen wir oft viel klarer – und andere Dinge werden wichtiger: mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen; etwas tun, das wirklich Bedeutung hat; Spuren hinterlassen, sowas.

Orientierungsfragen für Ihre Ziele

Wer nicht unbedingt sein Alter Ego in der Zukunft befragen will, kann sich auch ein paar Fragen stellen, um wichtige Ziele nicht aus den Augen zu verlieren:

  • Warum mache ich den Job hier überhaupt?
  • Macht mich das glücklich?
  • Was wollte ich aus meinem Leben machen?
  • Was wollte ich erreichen?
  • Bringt mich das, was ich gerade mache, meinem Ziel näher?
  • Was kann ich (heute) unternehmen, um meinem Ziel näher zu kommen?

Solche Orientierungsfragen sind nicht bequem. Sie helfen aber dabei, sich weiterzuentwickeln – und damit dem Stillstand in der Komfortzone vorzubeugen. Und sie machen es schwierig, uns selbst zu belügen und die Umstände zu beschönigen.

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Eigene Ziele gegen das Taxifahrer-Syndrom

Gerade für den beruflichen Erfolg kann dieser Effekt nützlich sein: Um erfolgreich zu sein, müssen wir uns regelmäßig hinterfragen, Selbstreflexion üben und wissen, was unsere Ziele sind und wie wir diese erreichen können und wollen. Womöglich ist die Antwort darauf, seine bisherige Strategie zu ändern, umzudenken und neue Wege zu finden.

Der Taxifahrer kann an seiner Situation nichts ändern. Bei ihm macht es den Job vielleicht sogar abwechslungsreich und interessant, nicht zu wissen, wohin die nächste Reise geht. Aber selbst er (oder sie) sollte wissen, ob er den Job 40 Jahre lang machen will, ob ihn das ausfüllt und das seinem Lebensplan entspricht.

Wenn nicht in diesem Leben – wann dann?

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[Bildnachweis: Karrierebibel.de]