Tacheles reden: Bedeutung und Ursprung

Kein langes Blabla, keine Fremdsprache – sondern Tacheles reden: Unverhüllte, klare Ansage machen, ohne zu beschönigen und das direkt auf den Punkt. Aber was bedeutet es genau, wenn jemand „Tacheles“ redet – und woher stammt die Redewendung? Wir klären auf und geben Tipps, wie auch Sie Klartext reden…

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Tacheles reden: Bedeutung

Tacheles reden, bedeutet, offen seine Meinung oder die Wahrheit unverblümt auszusprechen. Wer Tacheles redet, kommt direkt und ohne Umschweife zur Sache – ohne falsche Rücksichtnahme. Damit ist Tacheles das genaue Gegenteil von Diplomatie oder Einfühlungsvermögen.

Verwandte und synonyme Redewendungen sind:

  • Auf den Punkt kommen
  • Zur Sache kommen
  • Reinen Tisch machen
  • Reinen Wein einschenken
  • Die Sachlage klarstellen

Für Gesprächspartner kann Tacheles extrem unangenehm werden – wie zum Beispiel beim sogenannten „Come to Jesus Meeting„, wenn der Chef seinen Mitarbeitern die Leviten liest.

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Tacheles reden: Beispiele

Bei Tacheles spricht jemand frei und offen aus, was – aus seiner oder ihrer Sicht – einfach mal gesagt werden muss. Meist handelt es sich dabei um heikle Themen und harte Worte. Beispiele:

  • „Ich will das nicht länger beschönigen und rede jetzt mal Tacheles: Du belügst dich selbst.“
  • „Du redest immer nur um den heißen Brei herum. Jetzt mal Tacheles: Liebst du mich noch oder nicht?!“
  • „Schluss mit dem Gelaber – Tacheles: Das wird nicht funktionieren!“
  • „Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Wollen Sie den Job oder nicht?!“
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Tacheles reden: Ursprung

Ursprünglich stammt die Redewendung „Tacheles“ aus dem Jiddischen bzw. der jüdischen Sprache und bedeutet übersetzt soviel wie „Ziel“ oder „Zweck“. Die Bedeutung ist damit schon erklärt: Wer Tacheles spricht, redet ziel- oder zweckorientierten Klartext.

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Tacheles reden: Wie lernen?

Sind Sie schon der Klartext-Typ? Falls nicht, können Sie lernen und trainieren, schneller auf den Punkt zu kommen und weniger drumherum zu reden. Vor allem, wenn es darauf ankommt. Tipps, wie Sie leichter klare Worte finden:

  • Ehrlich bleiben

    Um künftig klare Ansagen zu machen, müssen vor allem ehrlich sein – auch gegenüber sich selbst. Beschönigen Sie nichts, sondern bleiben Sie stets selbstkritisch. Vorteil: Klare Worte führen zu klaren (ungetrübten) Gedanken.

  • Standpunkt finden

    Wer noch keine eigene Position hat, wird abschweifen. Tacheles reden, ist nur möglich, wenn Sie reflektieren und einen eindeutigen Standpunkt entwickeln – ohne Wenn und Aber.

  • Widerspruch akzeptieren

    Klare Worte und die Wahrheit ecken häufig an. Sie werden damit polarisieren und Gegenwehr provozieren. Rechnen Sie damit und seien Sie bereit, Ihre Komfortzone dafür zu verlassen.

  • Verantwortung übernehmen

    Wer Tacheles redet, verfolgt einen Zweck. In der Regel beabsichtigen Sie damit eine Veränderung – im Denken oder Verhalten. Dazu müssen Sie dann aber auch stehen und Standing beweisen. Schon am nächsten Tag etwas anderes sagen, geht nicht.


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