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Klartext reden: Klare Ansagen machen

Endlich mal Klartext! Nicht immer dieses schwammige Drumherum-Reden. Klare Worte statt unverständlichem Gelaber. Unsere Sehnsucht nach unverblümter Wahrheit, deutlicher Sprache und reinem Wein ist groß. Gleichzeitig trauen sich viele nicht zu, Tacheles zu reden. Aus Angst, mit den offenen Worten und der unbeschönigten Meinung anzuecken oder gar manche vor den Kopf zu stoßen. Wieder andere sind großzügig darin, anderen gegenüber deutliche Worte zu finden – nur sie selbst möge man bitte mit Samthandschuhen anfassen… Wie sich das Paradoxon der klaren Ansagen lösen und mehr Klartext reden lässt…



Klartext reden: Klare Ansagen machen

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Klartext: Beliebt, aber schwierig

Klartext genießt einen guten Ruf. Eigentlich. Wir schätzen es nicht nur, sondern bewundern es regelrecht, wenn sich jemand hinstellt, eine eindeutige Position bezieht und klare Ansagen macht. Das zeugt nicht nur von Selbstbewusstsein und Chuzpe. Es imponiert uns auch, weil da endlich mal eine(r) ist, die die Wahrheit ausspricht, die Meinung sagt und nicht lange um den heißen Brei redet – wie etwa Politiker oder manche Manager.

Allerdings ist es (meist) leichter Klartext zu lauschen als diesen selbst zu reden. Mitunter kostet das wertvolle Sympathiepunkte. Klartext-Kommunikation schmeckt nicht jedem Empfänger. Und die wahren Worte verlangen auch uns selbst einiges ab.

Klartext braucht Verbindlichkeit

Klartext funktioniert nur zusammen mit Verbindlichkeit. Sonst können Sie sich die klaren Worte auch sparen. Dahinter steckt immer eine feste Position und Überzeugung. Wer beim ersten Anzeichen von Gegenwind einen Rückzieher macht, wirkt wenig überzeugt. Geschweige denn verlässlich. Wer Klartext redet, sollte seinen deutlichen Worten auch entsprechende Taten folgen lassen oder zu seinem Wort stehen. Versprechen und Zusagen sind der Lackmustest für jemanden, der kein Blatt vor den Mund nimmt und aus seinem Herzen keine Mördergrube macht.

Natürlich muss und kann der Standpunkt nicht jedem gefallen. Mit Klartext eckt man an. Immer. Er polarisiert. Aber wer etwas anpacken und verändern will, muss auch den Mut haben, zu sagen, was Sache ist.

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Klartext oder Tacheles: Der Unterschied

„Jetzt aber mal Butter bei die Fische!“ – Für Klartext gibt es verschiedene Begriffe und Synonyme. Vor allem „Tacheles“ wird gerne im gleichen Atemzug genannt. Beide Begriffe sind Verwandte – es gibt aber einen wichtigen Unterschied:

  • Tacheles
    Tacheles bedeutet, seine Meinung völlig unverblümt zu äußern. Frei raus, offen aussprechen, was einem gerade durch den Kopf geht. Das tut meistens gut, ist aber nicht immer professionell oder zielführend. Wenn Chefs ihren Mitarbeitern derart „den Marsch blasen„, sind die danach selten motivierter. Wenn Bewerber im Vorstellungsgespräch Tacheles reden, kostet sie das in der Regel den Job. Tacheles fehlt der Respekt.
  • Klartext
    Klartext dagegen beinhaltet zugleich, sachlich und wertschätzend zu bleiben. Man kann die Wahrheit sagen, Missstände unverblümt benennen – ohne verletzend oder herablassend zu werden. Ehrlichkeit schließt Empathie nicht aus. Wer Klartext reden will, ist sich dessen Wirkung immer auch bewusst und wählt seine Worte entsprechend weise und taktvoll.
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Die 4 Eigenschaften von Klartext

Klartext ist wahr. – Mit unverblümter Sprache lässt sich natürlich auch Nonsens erzählen. Wer „Klartext“ redet, plappert aber nicht drauflos, sondern hat seine Fakten und Argumente vorher geprüft. Verallgemeinerungen oder Totschlagargumente sind hierbei tabu.

Klartext ist verständlich. – Klingt tautologisch, meint aber vor allem auf Fachbegriffe oder komplizierte Ausdrücke zu verzichten. Hauptsachen gehören in Hauptsätze. Keine Schachtelsätze. Und wer etwas wirklich Wichtiges zu sagen hat, kann auch einfache Worte dafür verwenden. Das Gegenteil ist eher ein Indiz für Wortschminke und fehlende Substanz.

Klartext achtet auf den Subtext. – Gemäß dem 4-Ohren-Modell hat jede Nachricht vier Seiten. Selbst wenn Sie nur auf der Sachebene die Dinge beim Namen nennen, existiert immer noch eine (heikle) Botschaft auf der Beziehungsebene. Dessen sollten Sie sich stets bewusst sein, sonst provozieren Sie womöglich Missverständnisse und Missstimmung.

Klartext zeigt Haltung. – Bleiben Sie freundlich und fair, aber hart in der Sache. Klare Ansagen müssen Sie nicht in Watte packen. Sie müssen aber ebenso konkret wie verständlich und nachvollziehbar sein. Eine Ja-aber-Haltung verrät ein Denken in Beschränkungen.

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Klartext reden lässt sich lernen

Sind Sie der Klartext-Typ? Falls nicht, können Sie lernen und trainieren, schneller auf den Punkt und weniger drumrum zu reden. Vor allem, wenn es darauf ankommt. Tipps, wie Sie leichter klare Worte finden:

  • Ehrlich bleiben

    Um künftig klare Ansagen machen zu können, müssen Sie zunächst mit sich selbst Klartext reden. Beschönigen Sie Ihre Situation nicht, sondern bleiben Sie sich selbst gegenüber stets selbstkritisch und ehrlich. Klare Worte führen letztlich auch zu klaren (ungetrübten) Gedanken.

  • Standpunkt finden

    Hartmut Mehdorn sagte mal: „Um Klartext zu reden, muss man sich über seinen eigenen Standpunkt bewusst sein.“ Genauso ist es: Wer noch keine eigene Position hat, wird immer in Ausflüchte abschweifen oder Ausreden finden. Klartext ist nur möglich, wenn Sie reflektieren und einen (individuellen) Standpunkt entwickeln. Kurz: Haben Sie den Mut zur eigenen Meinung!

  • Widerspruch akzeptieren

    Es wird nicht jedem gefallen, wenn Sie Klartext reden. Mancher fühlt sich angegriffen oder im Weltbild erschüttert. Andere wollen die Wahrheit nicht hören und lieber in ihrer Komfortzone bleiben. So oder so: Rechnen Sie mit Widerspruch und Gegenwind, wenn Sie Flagge bekennen und polarisieren. Nehmen Sie Kritik aber nie allzu persönlich. In der Regel richtet sich der Widerstand gegen die Botschaft weniger gegen den Überbringer.

  • Verantwortung übernehmen

    Wer Klartext redet, übernimmt zugleich Verantwortung für das Gesagte. Es verfolgt schließlich einen Zweck, mit etwas eben NICHT hinterm Berg zu halten. Das kann bedeuten, eigene Fehler einzuräumen oder deren (unangenehme) Konsequenzen offen auszusprechen. Erst wer echtes Standing beweist, dokumentiert auch eigene Größe.

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