Auf den Hund gekommen: Bedeutung und Herkunft

Wer auf den Hund gekommen ist, dem geht es nicht gut, sondern hundeelend. Die Redewendung steht für jemanden, der entweder alles Hab und Gut verloren oder seine Gesundheit ruiniert hat. Wir erklären, was hinter dem Sprichwort steckt und woher es ursprünglich kommt…

Auf Den Hund Gekommen Sprichwort Bedeutung Herkunft Beispiele

Auf den Hund gekommen – Bedeutung

Die Redewendung „Auf den Hund gekommen“ bedeutet, dass jemand eine böse Überraschung erlebt und in schlechte Umstände gerät – gesundheitlich oder finanziell. Betroffenen geht es „hundeelend“ oder „hundsmiserabel“ oder sie steigen in schlechtere soziale Verhältnisse ab.

Das Sprichwort wird allerdings ebenso als heiterer Spruch genutzt, wenn sich jemand einen Hund als Haustier anschafft. In dem Fall ist die Redensart wortwörtlich so gemeint.

Beispiele für das Sprichwort

  • „Klaus hat sein komplettes Gehalt beim Spielen verzockt. Jetzt ist er auf den Hund gekommen und muss erstmal wieder sparen.“
  • „Seit der Scheidung ist Claudia völlig fertig und psychisch komplett auf den Hund gekommen. Ich fürchte, Sie braucht jetzt erstmal eine Therapie.“
  • „Jahrelang lebte Max im Luxus: Weltreisen, dicke Autos, teure Accessoires. Doch dann war alles verprasst. Heute ist er auf den Hund gekommen.“

Die Redensart ist übrigens auch der Titel eines Buchs von Loriot mit 38 „lieblosen“ Zeichnungen vom Meister des feinsinnigen Humors persönlich. Loriot war bekennender Mops-Fan. Von ihm stammt auch das Zitat: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“

Anzeige

Auf den Hund gekommen – Herkunft

Für die Herkunft des Ausdrucks „Auf den Hund gekommen“ gibt es unterschiedliche Erklärungen und Hundegeschichten:

  1. Truhenboden

    Eine Herkunftserklärung besagt, dass früher im südwestdeutschen Raum sowie in der Schweiz auf dem Boden von Geld- oder Vorratstruhen ein Hund eingeschnitzt war. Der sollte den Besitzer zu mehr Sparsamkeit mahnen. Wer zu viel Geld ausgab oder seine Vorräte plünderte, sah bald die Töle am Truhengrund und war „auf den Hund gekommen“.

  2. Hundekarren

    Eine zweite Erklärung sieht den Ursprung des Sprichwortes in bitterer Armut: Wer sich keinen Ochsen oder Pferd leisten konnte, musst zuweilen einen Hund vor seinen Karren spannen, um ihn zu ziehen. Wer also „auf den Hund gekommen“ war, musste ziemlich arm sein oder sein Geld verloren haben.

  3. Todesstrafe

    Die dritte Deutung stammt von den Brüder Grimm und bildet vermutlich den Ursprung: Danach wurde nach germanischem Recht ein zum Tode Verurteilter mit einem Hund auf dem Arm durch den Ort geführt. Die Botschaft: Sein Leben war jetzt genauso viel wert und könnte ohne Strafe erschlagen werden.

Auch wenn alle drei Varianten etwas anders sind, bedeuten Sie im Kern dasselbe: Wer „auf den Hund gekommen“ war, ist ganz unten angekommen – am Grund der Truhe, auf dem Boden der Realität oder am Ende seines verwirkten Lebens.


Was andere dazu gelesen haben