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Psychopathen im Job: Erkennen und reagieren

Psychopathen besitzen weder Empathie noch Mitgefühl. Sie sind rücksichtslos, skrupellos und manipulativ bis in die Haarspitzen – und sind deshalb gerade im Job oft erfolgreich. Die typischen Wesenszüge eines Psychopathen sind – leider – das perfekte Rüstzeug für eine große Karriere. Woran aber können Sie Psychopathen erkennen? Gar nicht so leicht: Zwar sind Psychopathen gefährlich, sie wissen aber zugleich, wie sie sich verhalten müssen, um zu bekommen, was sie wollen. Hier die Merkmale von Psychopathen plus Tipps für den richtigen Umgang mit diesen Typen…



Psychopathen im Job: Erkennen und reagieren

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Was ist Psychopathie?

Medizinisch betrachtet ist Psychopathie eine schwere Form der antisozialen Persönlichkeitsstörung (ASPD). Sie zeigt sich vor allem durch das völlige Fehlen von Empathie. Psychopathen haben keine Skrupel, andere Menschen zu manipulieren und rücksichtslos ihre Interessen durchzusetzen. Ein schlechtes Gewissen ist ihnen fremd. Typische Wesenszüge zeigen sich oft schon im Teenager-Alter durch hohe Aggressivität und Impulsivität.

Mit Psychopathie werden oft Männer verbunden. Experten gehen aber heute davon aus, dass Frauen ebenso häufig unter den Psychopathen vertreten sind. Im Gegensatz zu Männern zeigen psychopathische Frauen allerdings weniger aggressives Verhalten. Insgesamt machen Psychopathen rund ein Prozent der Bevölkerung aus. In Hollywood-Filmen werden sie gerne genutzt, um das abgrundtief Böse zu präsentieren – zum Beispiel Patrick Bateman in „American Psycho“ oder Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“.

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Wie entsteht Psychopathie?

Die Wissenschaft ist sich bei den Ursachen noch nicht sicher oder was einen Menschen zum Psychopathen macht. Forschungen haben aber einige Anhaltspunkte gebracht, die mit der Entstehung von Psychopathie verknüpft werden. So wird heute davon ausgegangen, dass die Neigung zur Psychopathie angeboren ist. Psychopathen offenbaren sich oft schon in früher Kindheit durch Gefühlskälte, reuelosem Verhalten und fehlender Angst vor Konsequenzen.

In Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass bestimmte Hirnareale, die für Angstverarbeitung verantwortlich sind, bei Psychopathen kaum aktiv sind. Gleichzeitig zeigen Studien, dass Psychopathen häufig bereits früh in der Kindheit mit Vernachlässigung, Misshandlung oder anderen Formen von psychischer oder körperlicher Gewalt konfrontiert wurden.

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Woran erkennt man einen Psychopathen?

Der kanadische Psychologe Robert D. Hare hat sich intensiv mit Psychopathen auseinandergesetzt, er gilt als Wegbereiter der forensischen Forschung und hat eine Psychopathie-Checkliste entwickelt, die anschaulich erklärt, wie diese Art von Menschen tickt. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Punkte vor, an denen Sie einen Psychopathen erkennen können. Denken Sie aber bitte daran: Es handelt sich dabei um das Worst-Case-Szenario. Um Psychopathen der Endstufe. Dazu gibt es zahlreiche Abstufungen und nicht jeder Psychopath weißt alle Kriterien, Symptome und Verhaltensweisen in gleicher Weise auf.

Er ist charmant

Nicht selten sind Psychopathen redegewandt und versierte Smalltalker. Sie sind witzig, unterhaltsam und gute Geschichtenerzähler, rücken sich dabei auch gerne selbst in ein gutes Licht. Und sie sind charmant, machen Komplimente und wirken oftmals sogar sehr sympathisch. Sie haben die Fähigkeit, andere um den kleinen Finger zu wickeln, hinter der Fassade verbirgt sich allerdings nur Eigennutz und hinterhältiges Denken.

Er entschuldigt sich nie

Ein Entschuldigung kommt einem Psychopathen niemals – oder nur sehr schwierig – über die Lippen. Mitgefühl, Reue, Schuldgefühle? Fremdwörter! Ein gutes, wenngleich extremes Beispiel liefert eine Begegnung von Hare mit einem kriminellen Psychopathen. Die Testperson, die zuvor bei einem Raubüberfall jemanden niedergestochen hatte, sagte ihm: „Wach auf! Er ist für ein paar Monate im Krankenhaus und ich verrotte hier. Wenn ich ihn hätte töten wollen, hätte ich ihm die Kehle durchgeschnitten. Ich habe ihm eine Pause verschafft.“

Er übernimmt keine Verantwortung

Verpflichtungen und Versprechungen bedeuten Psychopathen nichts. Sätze wie: „Ich werde dich nie wieder anlügen“ sind nicht mehr als Lippenbekenntnisse, um sich aus der Situation herauswinden zu können. Stattdessen zeichnen sich Psychopathen durch konsequente Gleichgültigkeit aus, lehnen die Verantwortung für Fehler ab und schieben sie anderen zu. Im Job zeichnen sich Psychopathen durch häufige Abwesenheit und Missbrauch von Firmeneigentum aus. Sie halten sich an keine Unternehmensrichtlinien, liefern zum Teil unbeständige Leistungen ab und sind grundsätzlich wenig vertrauenswürdig.

Er ist ein pathologischer Lügner

Die Möglichkeit, ertappt zu werden, lässt Psychopathen kalt. Weist ihnen jemand eine Lüge nach, sind sie weder perplex noch peinlich berührt – sie ändern einfach ihre Story und errichten auf der Schwindelei ein noch größeres Lügenkonstrukt. Und: Psychopathen sind nicht selten stolz auf ihre Fähigkeit, andere an der Nase herumführen zu können. Allerdings müssen Sie ihnen erst einmal auf die Schliche kommen. Denn viele Psychopathen sind überdurchschnittlich intelligent und daher in der Lage zu planen, zu antizipieren und sich akribisch vorzubereiten.

Er hat sich nicht unter Kontrolle

Psychopathen sind impulsiv. Mit der Abwägung von Vor- und Nachteilen verschwenden sie nur ungern Zeit – stattdessen handeln sie. Damit ist häufig das Ziel verbunden, Bedürfnisse unmittelbar zu befriedigen, eine sofortige Belohnung zu erhalten. Sie kündigen von jetzt auf gleich, stoßen andere vor den Kopf. Und: Sie reagieren oft völlig ungehemmt auf Provokationen und Beleidigungen. Sie können eigene Emotionen kaum kontrollieren oder bremsen.

Er manipuliert andere

Psychopathen sind in der Lage, andere Menschen emotional zu manipulieren. Sie spielen den Kümmerer, Versteher, Rückenfreihalter, scheren sich in Wahrheit aber keinen Deut um die Probleme anderer. Beliebte Tricks können sein (allerdings nicht nur von Psychopathen): Sie bitten Sie im Büro um einen Gefallen, allerdings auf privater Ebene. Konsequenz: Wer auf der persönlichen Ebene abgeholt wird, ist dem anderen gegenüber deutlich empfänglicher und wohlgesonnener, als wenn es sich nur um einen beruflichen Gefallen handelt. Zweiter Trick: Sie imitieren Ihre Körpersprache: Auch das ist ein Mittel, um sich die Sympathien des Gegenübers zu sichern. Noch ein Trick: Sie jagen Leuten Angst ein – um ihnen im Anschluss das Gegenmittel zu verkaufen. Nach dem Motto: „Der Chef wird furchtbar sauer sein. Überlass‘ das mir, ich kriege das schon wieder hin.“

Er braucht den Nervenkitzel

Psychopathen suchen den Thrill und das Risiko. Manchmal, um ein konkretes Ziel zu erreichen. Manchmal aber auch nur um des Nervenkitzels wegen. Sie sind schnell gelangweilt und daher kaum in der Lage, Routinetätigkeiten auszuüben oder sich für eine längere Zeit zu konzentrieren. Indem Sie ein bewusst ein Risiko eingehen, wollen sie zudem die eigene Überlegenheit demonstrieren. Eine Gefängnisinsassin antwortete Robert Hare auf die Frage, ob sie gefährliche Dinge nur zum Spaß tue: „Oh ja, und ob! Am aufregendsten ist es, mit Drogen durch einen Flughafen zu spazieren. Mein Gott, was für ein irres Gefühl!“

Er ist übertrieben arrogant

Arroganz äußert sich nicht nur in der Ignoranz gegenüber Regeln, sondern zeigt sich auch in offener Selbstgefälligkeit oder gestelztem Auftreten. Das übersteigerte Selbstbewusstsein wird dabei besonders gerne auch anderen unter die Nase gerieben, indem man demonstriert, dass man sich für etwas Besseres hält. Außerdem problematisch: Arroganz verstärkt sich selbst, so lange man erfolgreich ist, gute Erfahrungen mit ihr macht. Und als CEO oder Top-Manager kann man sich Arroganz nun einmal leisten – vielleicht ein Grund, warum in den höheren Wirtschaftsetagen die Psychopathendichte (angeblich) höher ist.

Er setzt sich unrealistische Ziele

Psychopathen schwelgen in großen Visionen über ihre Zukunft. Wie sie sie erreichen, davon machen sie sich hingegen keine Vorstellungen. Ein Insasse, den Hare betreute, wollte zum Beispiel – ungeachtet jeglicher beruflicher Anforderungen – Immobilientycoon werden. Ein anderer plante, ein Buch über sich zu schreiben und rechnete vorab schon die Summe aus, die er damit verdienen würde.

Er pflegt einen parasitären Lebensstil

Psychopathen halten sich für die Könige der Welt, bedienen sich aber schamlos der Ressourcen anderer. Sei es auf illegale oder auf legale, dafür aber unmoralische Art und Weise. Wenn ein Psychopath etwas will, wird er immer nach einem Weg suchen, es zu bekommen.

Er ist narzisstisch veranlagt

Ein überhöhtes Selbstbild und ein übergroßes Anspruchsdenken zeichnet Psychopathen aus. Nur sie selbst sind das Zentrum des Universums. Das Selbstbewusstsein eines Psychopathen kennt kaum Grenzen. So sagte eine Testperson zu Hare: „Ich befolge keine Gesetze. Ich folge nur meinen eigenen Gesetzen. Meine eigenen Regeln breche ich niemals.“ Ein weiteres Indiz kann der sogenannte E-Test liefern. Im Video erklären wir, wie dieser funktioniert.

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Wie verbreitet sind Psychopathen?

Psychopathen bilden – zum Glück – eine Minderheit. Es kommt aber darauf an, wo man sie sucht: Während nur etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung psychopathische Züge aufweist, gehen Studien bei Wirtschaftsbossen schon von mindestens drei Prozent, andere sogar von sechs Prozent aus. Zu diesen Zahlen kam vor wenigen Jahren eine Studie im Fachjournal Behavioral Sciences & the Law. Zum Vergleich: Von den Insassen in US-Gefängnissen sind sogar 15 Prozent psychopathisch veranlagt.

Die typischen Eigenschaften eines Psychopathen führen einen oft geradewegs in den Knast. Andererseits gereichen sie in der Businesswelt oft zum Vorteil, prädestinieren geradezu zu einer glorreichen Karriere in der Wirtschaft. Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, ob unter Ihren Kollegen möglicherweise besonders viele Psychopathen versteckt sind, kann ein Blick in unsere Liste helfen. Die „Great British Psychopath Survey“ des Psychologen Kevin Dutton fasst die Top Ten der Berufe mit den meisten Psychopathen (PDF) zusammen, die wir als kostenlosen Download zur Verfügung stellen.

Berühmte Psychopathen

Experten gehen davon aus, dass viele Anführer in der Geschichte Psychopathen waren. Mit Ihrem Charisma konnten Sie andere überzeugen, waren gleichzeitig manipulativ und selbstbewusst genug, um ihre Ziele durchzusetzen und durch die fehlende Empathie konnten Sie ohne Angst und Skrupel entscheiden oder herrschen. Doch auch heutzutage bringen es Psychopathen zu Erfolg und Bekanntheit. Der Psychologe Kevin Dutton nennt gleich eine ganze Reihe von berühmten Persönlichkeiten, die er zu Psychopathen zählt:

  • Steve Jobs
    Der verstorbene Apple-Chef habe einige psychopathischer Merkmale aufgewiesen, darunter magisches Charisma, aber gleichzeitig auch unbekümmerte Rücksichtslosigkeit.
  • Dominique Strauss Kahn
    Ehemals geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds, beendete seine Karriere durch diverse justiziable Skandale. Sowohl die Merkmale Impulsivität, geringe Verhaltenssteuerung als auch promiskuitives Sexualverhalten passen in die Checkliste nach Hare.
  • Richard Fuld
    Der ehemalige Chef von Lehman Brothers. Fuld war der Prototyp eines erfolgreichen Psychopathen: skrupellos, selbstherrlich – und verantwortlich für einen 600-Milliarden-Dollar-Bankrott.
  • Neil Armstrong
    Auch der erste Mensch auf dem Mond soll das Paradebeispiel eines Psychopathen gewesen sein. Armstrong war stets eiskalt und fokussiert. Was noch viel überraschender erscheint: Als er den Mond betrat, soll laut Kontrollzentrum in Houston kein erhöhter Herzschlag feststellbar gewesen sein.

Psychopathen im Job

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Führungspositionen ein regelrechter Magnet für Psychopathen sind. Das liegt daran, dass psychopathische Menschen sehr gut in Berufen und Positionen mit großer Machtdynamik und starker Hierarchie arbeiten können. Zudem gibt es durchaus Überschneidungen bei zentralen Eigenschaften von Psychopathen und Führungskräften: Entscheidungen gegen den Willen anderer durchsetzen, Gefühle in den Hintergrund stellen und sich sowie den eigenen Erfolg an erste Stelle setzen.

Die pauschale Einschätzung als kalt, rücksichtslos, manipulativ und durchtrieben ist so nicht richtig. Wie eine Studie von Psychologen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn feststellt, hat Psychopathie im Job noch eine andere Seite: Sie kann ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein. Demnach kann es eine Art gutartiger Psychopathie geben, die zu Selbstbewusstsein, Stressresistenz und – wie die Forscher es nennen – furchtloser Dominanz. Ob daraus am Ende wertvolle Leistungsträger für das Unternehmen werden, hängt laut Wissenschaftlern von einem wesentlichen Faktor ab: Bildung.

  • Weniger gebildete Menschen mit furchtloser Dominanz neigen eher zur toxischen Form der Psychopathie – und schädigen sowohl das Betriebsklima wie auch die wirtschaftliche Entwicklung ihres Arbeitgebers.
  • Hochgebildete positive Psychopathen mit überdurchschnittlicher Intelligenz dagegen, besitzen zwar starken Durchsetzungswillen, seien aber auch besonders tüchtig, innovativ und krisenfest.

Tipps, wie Sie mit Psychopathen umgehen

Gerade im Beruf kann man sich kaum davor schützen, es früher oder später mit einem Psychopathen zu tun zu haben. Bei mehreren Jobwechseln im Laufe der Karriere erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einer der vielen Kollegen oder sogar der Chef psychopathische Züge und Eigenschaften aufweist. Und dann? Das Beste wäre sicherlich, den Kontakt vollkommen zu vermeiden, sich gar nicht erst in das hinterhältige und durchtriebene Spiel des Psychopathen hineinziehen zu lassen und seiner Wege zu gehen.

Im Privatleben, wo man sich frei aussuchen kann, mit wem man sich umgibt und wem man die eigene Zeit schenken möchte, kein großes Problem. Doch im Job? Hier hat man nur bedingt Einfluss darauf, wer im Nachbarbüro oder gar im Chefsessel sitzt. In extremen Fällen bleibt nur ein Jobwechsel – mit der Gefahr, an einen anderen Psychopathen zu geraten. Besser ist es, wenn Sie lernen, mit einem Psychopathen umzugehen. Diese Tipps helfen dabei:

Halten Sie Abstand

Sie können vielleicht nicht dafür sorgen, dass der Kontakt gänzlich endet, Sie haben aber sehr wohl Einfluss darauf, wie intensiv dieser ist und in welcher Form er stattfindet. Sorgen Sie für den größtmöglichen Abstand, lassen Sie den Kontakt nur dann zu, wenn es unbedingt erforderlich ist und setzen Sie dabei möglichst auf Telefonate oder noch besser E-Mails. Je weniger Sie sich mit dem Psychopathen herumschlagen müssen, desto besser für Sie und Ihre allgemeine Zufriedenheit.

Zeigen Sie keine Schwäche

Psychopathen konzentrieren sich auf die Schwächen anderer, nutzen diese aus und suchen den eigenen Vorteil auf Kosten des Umfelds. Indem Sie dem Psychopathen gegenüber keine Schwächen offenbaren, bieten Sie eine geringere Angriffsfläche. Im Beruf gelingt dies am ehesten durch gute Leistungen, aber auch, indem Sie mögliche Kritik und Fragen nicht gegenüber dem Psychopathen äußern.

Geben Sie sich nicht die Schuld

Psychopathen sind gut darin, nicht nur das Handeln, sondern auch das Denken anderer zu manipulieren. Besonders wichtig ist es daher, dass Sie die Schuld nicht bei sich selbst suchen. Sie haben niemanden dazu aufgefordert, Sie auszunutzen, Lügen zu verbreiten oder hinter Ihrem Rücken Intrigen zu schmieden. Auch ist es nicht automatisch ein Zeichen von schlechter Menschenkenntnis. Psychopathen sind gerissen und leider oft Meister in ihrem Bereich. Es bringt nichts, wenn Sie sich selbst schlecht machen.

Bleiben Sie nicht allein

Leiden Sie unter einem Psychopathen im Büro, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es anderen ganz genauso geht. Versuchen Sie das Thema anzusprechen und Verbündete zu suchen. Gemeinsam lässt sich die Situation nicht nur besser ertragen, es ist auch erfolgsversprechender, wenn Sie etwas unternehmen wollen. Sie können sich an die Personalabteilung oder falls vorhanden den Betriebsrat wenden. Schildern Sie die Problematik, am besten mit konkreten Beispielen und erläutern Sie, wie das Verhalten Sie bei Ihrer Arbeit stört.

Voodoo-Puppe vom Chef: Eine gute Idee!

Bei Voodoo-Puppen denken viele an mystische Rituale und alte Kulturen. Manche aber auch an ihren psychopathischen Chef. Keine schlechte Idee! Ein Forscherteams um Lindie Liang von der Lasaridis School of Business and Economics in Ontario fand heraus: Wer sich eine Voodoo-Puppe vom Chef bastelt und diese anschließend (mit Nadeln) malträtiert, tut sich selbst damit etwas Gutes. Laut den Forschern kann das ausreichen, um sich deutlich weniger ungerecht behandelt zu fühlen. In den Experimenten dazu stieg durch eine Voodoo-Puppe vom Chef sogar die Zufriedenheit mit der Situation im Job und damit die Motivation und Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber.

Bei der Voodoo-Puppe vom Chef geht es allerdings nicht um Grausamkeit, Gewalt oder Schmerzen, die dem Chef zugefügt werden sollen. Vielmehr wird durch die Voodoo-Puppe eine symbolische Vergeltung geübt. Es wird eine gefühlte Balance geschaffen, indem Sie sich in kleiner Form an Ihrem Chef rächen können. Die Puppe dient als Ventil, um negative Emotionen und Gedanken zu verarbeiten, die Sie ansonsten nicht rauslassen würden. Eine solche Vergeltung, von der Ihr Chef nichts mitbekommt, wirkt befreiend und gibt das gute Gefühl, sich nicht alles tatenlos gefallen zu lassen.

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[Bildnachweis: andrey_l by Shutterstock.com]

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