Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – Bedeutung
Das deutsche Sprichwort „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ drückt aus, dass jemand, der zuerst da war auch zuerst dran ist. Wer zu spät kommt, muss entsprechend warten oder geht leer aus.
Die Redewendung betont zugleich die hohe Bedeutung der Pünktlichkeit und einer fairen Reihenfolge im gesellschaftlichen Miteinander (auch: Prioritätsprinzip, Windhundverfahren in der BWL).
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – Beispiele
Das Sprichwort findet vor allem im Einzelhandel und bei Verkaufsaktionen häufige Anwendung. Beispiele:
- Supermarktkasse
Im Supermarkt versucht sich ein Kunde an der Kasse vorzudrängeln. Der Verkäufer weist ihn allerdings zurück mit dem Spruch: „Bitte stellen Sie sich hinten an! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Damit drückt er aus, dass die ursprüngliche Reihenfolge in der Warteschlange einzuhalten ist. - Sonderangebot
Im Baumarkt gibt es ein Sonderangebot – „solange der Vorrat reicht!“ Der Posten ist nach kurzer Zeit vergriffen. Ein Kunde kommt zu spät und beschwert sich. Die Verkäuferin entschuldigt sich: Es tut mir leid – alles ausverkauft! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Vielleicht bekommen wir morgen neue Ware.“
Synonyme für die Redewendung
Eine vergleichbare Botschaft vermitteln auch andere Redensarten und Sprüche. Dazu gehören zum Beispiel:
- „Immer schön der Reihe nach.“
- „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“
- „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“
- „Bitte nicht vordrängeln!“
Definition Sprichwort
Ein Sprichwort ist ein kurz gefasster, einprägsamer Satz mit einer lehrhaften Botschaft, der häufig eine traditionelle oder volkstümliche Lebenserfahrung ausdrückt. Zum Beispiel: „Morgenstund hat Gold im Mund.“
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – Ursprung
Der Ausdruck „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ hat seinen Ursprung im Mittelalter (Sachsenspiegel, 1220-1235). In dieser Zeit brachten die Bauern Ihr Getreide zu den Mühlen, um aus dem Korn Mehl mahlen zu lassen. Auch seinerzeit galt schon: Der Bauer, der als Erstes zur Mühle kam, durfte auch zuerst sein Getreide mahlen lassen.
Die Herkunft der Redewendung bezieht sich allerdings nur auf sogenannte Kundenmühlen: Hier wurde jeder in der Reihenfolge seiner Ankunft bedient – unabhängig von seinem sozialen Stand. Vordrängeln war strikt untersagt. Bei sogenannten Herrenmühlen hatten hingegen die Adeligen Vorrang.
Wer zuerst kommt mahlt zuerst – Englisch
Der kluge Spruch „Wer zuerst kommt mahlt zuerst“ ist nicht nur in Deutschland eine bekannte und verbreitete Redewendung. Es gibt ähnliche Sprichwörter auch in der englischen Sprache. Beispiele:
- „First come, first served.“
- „The early bird gets the worm.“
- „Those who comes too late will be punished by life.“
- „You snooze, you lose.“
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