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Inflation in Deutschland: Definition, Rate und Prognose

Alles wird teurer. Grund dafür ist die Inflation. Hohe Inflationsraten machen sich bei Lebenshaltungskosten und Einkäufen bemerkbar. Aber was ist Inflation und wie ist die aktuelle Entwicklung in Deutschland? Wir erklären, was Sie zu Inflation und Verbraucherpreisindex wissen müssen…



Inflation in Deutschland: Definition, Rate und Prognose

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Definition: Was ist Inflation?

Inflation beschreibt den allgemeinen Preisanstieg innerhalb einer Marktwirtschaft und den daraus resultierenden Kaufkraftverlust der Währung. Sie können sich von Ihrem Geld immer weniger kaufen, weil Preise für Waren und Dienstleistungen in allen Bereichen steigen.

Nicht jede Preiserhöhung ist automatisch eine Inflation. Werden zum Beispiel nur bestimmte Güterklassen teurer (etwa durch schlechte Ernten in einem Jahr), ist das kein Prozess der Geldentwertung. Erst anhaltende und allgemeine Preisniveauerhöhungen signalisieren eine hohe Inflation.

Inflation: Einfach erklärt

Durch Inflation verliert das Geld einen Teil seines Wertes – das betrifft aktuelle Ausgaben und Ersparnisse. Bei Geldentwertung und Preisanstieg bekommen Sie zum Beispiel für 100 Euro weniger, als Sie noch vor einem Jahr bekommen hätten.

Wenn Sie aktuell 10.000 Euro auf dem Konto haben, werden Sie in einigen Jahren weniger Güter und Dienstleistungen damit kaufen können, als das heute der Fall ist.

Was ist das Gegenteil von Inflation?

Das Gegenteil zur Inflation ist eine sogenannte Deflation. Diese steht für allgemein fallende Preise innerhalb einer Volkswirtschaft. Waren und Dienstleistungen werden günstiger und Sie können mit einer festen Summe mehr kaufen als vorher.

Gleichbleibende Preise werden als Preisniveaustabilität bezeichnet.


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Inflationsrate und Verbraucherpreisindex

Wichtige Kennzahlen für die Inflation sind der Verbraucherpreisindex und die Inflationsrate (siehe auch: Konjunkturindikatoren). Sie bestimmen das Ausmaß und die Entwicklung von Preisanstiegen innerhalb einer Volkswirtschaft.

Verbraucherpreisindex

Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst die durchschnittliche Preisentwicklung von Dienstleistungen und Waren, die deutsche Privathaushalte als Konsumausgaben tätigen. Wichtige Bereiche dabei sind Lebensmittel, Kleidung und Autofahren, aber auch Mietkosten, Versicherungen und andere Güterarten.

Inflationsrate

Die Inflationsrate (auch: Teuerungsrate) ist die Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Sie zeigt den prozentualen Anstieg des Preisniveaus innerhalb eines Jahres für die allgemeinen privaten Konsumausgaben.

Wie werden Verbraucherpreisindex und Rate berechnet?

Ermittelt werden der Verbraucherpreisindex und die Inflationsrage über einen fiktiven Warenkorb, der alle Waren und Dienstleistungen repräsentiert, die von privaten Haushalten in Deutschland gekauft werden. Diese fast 700 Güterarten werden entsprechend der Kaufgewohnheiten von Verbrauchern gewichtet (Wägungsanteil). Jeden Monat werden im Einzelhandel und online hunderttausende Preise analysiert – so werden die Kosten für den gesamten Warenkorb bestimmt.

Jeden Monat kann der Preis des fiktiven Warenkorbs mit dem des Vormonats oder Vorjahres verglichen werden. Die Veränderung zeigt den Verbraucherpreisindex beziehungsweise die Inflationsrate.


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Inflation in Deutschland: Aktuelle Entwicklung

Die Inflation in Deutschland ist seit einiger Zeit in einem rückläufigen Trend – abgesehen von ein paar Schwankungen. Aktuell beträgt die Inflationsrate 2,5 Prozent (Stand: Februar 2024), die Konjunktur ist aber in einer Rezession. Vor knapp 2 Jahren sah die Entwicklung ganz anders aus: Das Jahr 2022 erreichte mit einer Inflationsrate von 6,9 Prozent die höchsten Preissteigerungen seit fast 40 Jahren. Höhepunkt war der November mit einer Preisniveausteigerung um 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Auslöser waren der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene enorme Steigerung der Energiekosten sowie deutlich höhere Lebensmittelpreise. Hier die Entwicklung der Inflation in Deutschland in den letzten Jahren:

  • 8,8 Prozent (November 2022)
  • 8,7 Prozent (Januar 2023)
  • 7,2 Prozent (April 2023)
  • 6,1 Prozent (August 2023)
  • 4,5 Prozent (September 2023)
  • 3,8 Prozent (Oktober 2023)
  • 3,2 Prozent (November 2023)
  • 3,7 Prozent (Dezember 2023)
  • 2,9 Prozent (Januar 2024)
  • 2,5 Prozent (Februar 2024)

Prognose zur Inflationsrate in Deutschland

Experten und wichtige Institutionen gehen für die kommenden Monate und Jahre weiterhin von fallenden Inflationsraten aus. Die Prognose für 2025 liegt meist für die meisten offiziellen Stellen zwischen 2,0 und 2,4 Prozent. Teilweise liegt die Prognose sogar unterhalb der 2-Prozent-Marke.

Angestrebt wird eine Inflationsrate von 2 Prozent. Dieses Ziel gibt die Europäische Zentralbank (EZB) vor. Das soll ausreichend Wirtschaftswachstum ermöglichen und für eine stabile, prognostizierbare Preisentwicklung sorgen.

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Welche Gründe führen zu einer Inflation?

Bei der Entstehung einer Inflation spielen komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge, verschiedene Konjunkturphasen und Schwankungen eine entscheidende Rolle. Vereinfacht lässt sich aber sagen, dass es insgesamt drei unterschiedliche Ursachen für eine steigende Inflationsrate gibt:

  1. Geldmenge
    Eine große Geldmenge im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Gütermenge trägt zu einer Inflation bei. Ist insgesamt mehr Geld im Umlauf (zum Beispiel durch die Geldpolitik der EZB) und wird gleichzeitig nicht die Produktion und damit das Angebot erhöht, steigen die Preise.
  2. Nachfrage
    Eine Nachfrageinflation entsteht, wenn über einen längeren Zeitraum die Nachfrage in der Volkswirtschaft größer ist als das Angebot. Bei diesem Ungleichgewicht mit zu großer Nachfrage können Produzenten und Unternehmen die Preise anheben.
  3. Angebot
    Eine Angebotsinflation steigt das allgemeine Preisniveau aufgrund deutlich gestiegener Produktionskosten für die Hersteller und einem insgesamt knapperen Angebot auf dem Markt. Gründe können starke Anstiege der Energiekosten oder Rohstoffpreise sein.

Inflation kann sich selbst verstärken

Eine Gefahr der Inflation ist, dass sie in einen Teufelskreis führen kann. Der Anstieg der Preise löst im nächsten Schritt ein höheres Lohnniveau aus, weil Verbraucher die steigenden kompensieren wollen. Das wiederum steigert die Nachfrage und erhöht die Kosten für Unternehmen, was erneute Preissteigerungen zur Folge hat. Die Inflationsrate steigt weiter.

Maßnahmen: Was tun gegen Inflation?

Als Privatperson können Sie nichts gegen die Inflationsrate im Land tun. Sie können lediglich dem persönlichen Kaufkraftverlust durch clevere und diversifizierte Geldanlage entgegenwirken. Ist Ihre Rendite höher als die Inflation, wirken Sie der Entwertung Ihres Geldes entgegen.

Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation können nur aus der Politik und von den Zentralbanken kommen:

  • Fiskalpolitik

    Durch Anpassung der Staatsausgaben kann die Nachfrage innerhalb der Volkswirtschaft beeinflusst werden. Ebenso können Steueranpassungen das Kaufverhalten verändern, um die Inflation zu bremsen.

  • Geldpolitik

    Die wichtigste Funktion bei der Bekämpfung von Inflation hat die Europäische Zentralbank (in den USA ist es das Federal Reserve System, kurz: Fed). Eine Erhöhung des Leitzinses reduziert die Kreditnachfrage und verringert insgesamt die Geldmenge – das bekämpft einen treibenden Faktor hoher Inflationsraten.


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