Bauernschläue: Bedeutung, Beispiele + Sprüche

Bildung oder Intelligenz? Bauernschläue bringt oft weiter: Dahinter steckt die Fähigkeit zu listigem und pragmatischem Denken, das Gelegenheiten erkennt, wo sie sich bieten – und diese zugleich pfiffig nutzt. Welche Bedeutung hat Bauerschläue im Berufsleben? Wir erklären es – inklusive schlauen Sprüchen…

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Definition: Was bedeutet Bauernschläue?

Bauernschläue (synonym: Mutterwitz, Lebensklugheit) ist eine Art Instinkt. Ursprünglich bezeichnete die Eigenschaft einfache Menschen, die schulisch zwar wenig gebildet waren, aber dennoch über genug Lebensintelligenz, List und Witz verfügen, um ihre Vorteile pragmatisch zu nutzen.

Bauernschlau zu sein, bedeutet, auf pfiffige, kluge und clevere Weise eine einfache Lösung zu finden, die ihren Zweck erfüllt. Der Ausdruck ist heute aber teil negativ besetzt, weil darin auch ein berechnendes und durchtriebenes („ausgekochtes“) Verhalten steckt.

Bauernschläue Synonyme

Häufige Synonyme und Adjektive für eine bauernschlaue Person sind: ausgekocht, gewieft, gewitzt, findig, raffiniert, geschäftstüchtig oder (negativ) verschlagen.

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Bauernschläue Beispiele

Mit Weitsicht oder vorausschauender Planung hat Bauernschläue wenig zu tun. Bauernschlaue Menschen folgen ihrem Riecher oder Bauchgefühl. Dabei treffen sie instinktiv die richtige Entscheidung – ohne, dass hierfür eine hohe Intelligenz oder besondere Qualifikation erforderlich wäre.

Typische Beispiele für Bauernschläue sind:

  • Betroffene haben ein Gespür für ein lukratives Geschäft.
  • Sie finden eine einfache wie pragmatische Lösung.
  • Sie haben einen 6. Sinn für das richtige Timing.
  • Bauernschlaue schlagen selbst aus simplen Chancen hohen Profit.

Ein pfiffiger „bauernschlauer“ Kollege ist zum Beispiel jemand, der einen Spürsinn dafür hat, wann er im Meeting mit positiven Sprüchen glänzen kann oder den Chef nach einer Gehaltserhöhung fragen muss. Er oder sie ist stets zur Stelle, wenn es etwas abzustauben gibt und die Gelegenheit günstig ist – für mehr Geld oder eine Beförderung.

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Bauernschläue Sprüche und Witze

Über die sprichwörtliche Bauernschläue sind im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche, sogenannte Bauernregeln entstanden (z.B. „Ist der Februar kalt und klar, wird’s ein gutes Roggenjahr.“), die jedoch heute als lustige Sprüche oder Witze verballhornt werden. Hier ein paar Beispiele:

  • „Trinkt der Bauer morgens Rum, werden alle Furchen krumm.“
  • „Fährt der Bauer raus zum Jauchen, wird er bald ein Deo brauchen.“
  • „Der Bauer macht aus Ferkeln Säue – sowas nennt man Bauernschläue!“
  • „Kräht der Bauer auf dem Mist, weiß der Hahn, wie spät es ist.“
  • „Hülsenfrucht zum Abendbrot – morgens sind die Fliegen tot.“
  • „Trinkt der Bauer zuviel Bier, melkt er locker auch den Stier.“
  • „Es lässt den Bauern gar nicht ruhn, wenn die Hähne morgens muhn.“
  • „Wenn Bauern in die Jauche segeln, helfen keine Bauernregeln.“
  • „Pflanzt der Bauer Öko-Beete, denkt er kichernd an die Knete.“
  • „Ist die Viehzucht aufgegeben, heißt es: von Touristen leben!“
  • „Trinkt der Bauer und fährt Traktor, wird er zum Gefahrenfaktor.“
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Ist Bauernschläue schlecht?

Der Zweck heiligt zwar nicht immer die Mittel. Bauernschlaue Menschen handeln aber selten aus bösem Willen. Sie sind gerissen, ja. Aber nicht zwingend verlogen. Vielmehr bringt sie ihr instinktiver Pragmatismus wesentlich weiter als langes Abwägen und Planen (siehe: Emotionale Intelligenz).

Tatsächlich kann Intelligenz manchmal blockieren. Wissen ist Macht – zu viel Wissen macht jedoch genauso Probleme. Was den Pfiffikus auszeichnet, ist, dass er handelt ohne lange zu überlegen oder darüber nachzudenken, was andere über sie oder ihn denken.

Auch wenn viele Bauerschläue nicht immer sympathisch finden und ihr mit mehr Argwohn als mit Applaus begegnen: Man muss anerkennen, dass hinter der ausgebufften Klugheit eine Leistung steckt.


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