Murphys Gesetz: Bedeutung, Beispiele & Tipps

Der Bus fährt vor der Nase weg, der Regenschirm geht kaputt, und der Kaffee landet auf der Tastatur. Hach! Alles, was schiefgehen kann, geht auch schief. Genau dieses Phänomen beschreibt Murphys Gesetz. Was ist dran? Beispiele und Tipps, wie Sie Murphys Gesetz aushebeln…

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Definition: Was ist Murphys Gesetz?

Murphys Gesetz (Englisch: Murphy’s law) ist die Erwartung und Erfahrung, dass Dinge im ungünstigsten Moment schieflaufen und alle möglichen Fehler tatsächlich eintreten. Es beschreibt eine pessimistische, aber oft zutreffende Sichtweise auf das Leben und die Unvorhersehbarkeit des Alltags.

Kernaussage von Murphys Gesetz ist die bekannte Redewendung:

„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
(Englisch: „Anything that can go wrong, will go wrong.“)

Murphys Gesetz Herkunft und Ursprung

Murphys Gesetz geht auf den US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy Jr. zurück. In den 1940er Jahren forschte er für die U.S. Air Force zu den Auswirkungen von Beschleunigung auf den menschlichen Körper. Die erforderlichen Sensoren konnten auf zwei Wegen angebracht werden – und wurden allesamt falsch befestigt.

Das teure Experiment scheiterte. Murphy soll daraufhin gesagt haben: „Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstige unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen.“

Die Aussage wurde später auf einer Pressekonferenz zitiert und verbreitete sich in seiner kürzeren Fassung weltweit als Murphy’s Law.

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Beispiele für Murphys Gesetz

Murphys Gesetz zeigt sich in allen Bereichen des Lebens: bei scheinbaren Kleinigkeiten im Alltag, bei kleinen und großen Entscheidungen und gerne auch im Job.

Hier sind 15 typische Beispiele für Murphys Gesetz – bei denen einfach alles schiefgeht:

  1. Nach Ablauf der Garantie geht ein Gerät sofort kaputt.
  2. Sie ein defektes Gerät reklamieren – im Laden funktioniert es wieder (Vorführeffekt).
  3. Sie stehen an der langsamsten Kasse im Supermarkt.
  4. Wenn Sie bereits spät dran sind, hat der Bus oder Zug Verspätung.
  5. Fällt etwas runter, rollt es in die hinterste Ecke oder unter dem schwersten Schrank.
  6. Die Powerpoint Präsentation funktioniert im wichtigen Meeting nicht.
  7. Das Brot landet auf der Marmeladenseite.
  8. Der Computer stürzt ab, bevor Sie die Daten speichern konnten.
  9. Ein USB Stick passt niemals beim ersten Versuch in den Anschluss.
  10. Im Kino sitzt der größte Besucher genau vor Ihnen und versperrt die Sicht.
  11. Im Stau fährt die andere Spur grundsätzlich schneller als die eigene.
  12. Es fängt an zu regnen und Ihr Schirm geht kaputt.
  13. Es gibt eine Großstörung im Netz, wenn Sie auf einen wichtigen Anruf warten.
  14. Sie werden immer am Wochenende oder im Urlaub krank.
  15. Der Chef schaut genau dann ins Büro, wenn Sie gerade Pause machen.
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Murphys Gesetz: Was sind die Ursachen?

Murphys Gesetz ist kein Naturgesetz, sondern ein Wahrnehmungsfehler. Es läuft nicht tatsächlich bei jeder Gelegenheit alles falsch, und das Universum hat sich auch nicht gegen Sie verschworen! Es kommt uns in der Situation nur genau so vor.

Die Ursache für Murphys Law ist eine Kombination mehrerer Faktoren:

  • Selektive Wahrnehmung

    Menschen haben eine selektive Wahrnehmung bei Ereignissen: Läuft über mehrere Wochen alles gut, bemerken sie das nicht. Geht dann etwas schief, wird die Wahrnehmung negativ und langfristig beeinflusst.

  • Kognitive Verzerrung

    Zusätzlich verzerrt wird die Wahrnehmung durch den sog. Bestätigungsfehler (= Confirmation Bias). Betroffene suchen und interpretieren Informationen, die ihre Erwartungen bestätigen. Weil sie Murphys Gesetz kennen, sehen sie überall Beispiele, die es bestätigen.

  • Komplexe Systeme

    Je umfangreicher und komplexer etwas ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass nicht alles reibungslos funktioniert. Bei großen Projekten im Job wird es früher oder später zu einem Fehler kommen. Das wird dann Murphys Gesetz zugeschrieben.

  • Selbsterfüllende Prophezeiung

    Murphys Gesetz führt oft zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung: Wenn wir glauben, dass alles schiefgehen wird, sorgen wir unbewusst selbst dafür, dass der negative Fall eintritt. Es ist eine Form der Selbstsabotage.

Physikalische Erklärung für manche Phänomene

Ein weiterer Denkfehler bei Murphys Gesetz: Wir ignorieren rationale Erklärungen und Fakten. Beispiel Marmeladenbrot: Das fällt nur mit der Marmeladenseite auf den Boden, weil es einer physikalischen Gesetzmäßigkeit folgt: Von der genormten Tischhöhe schafft das Brot bis zum Boden genau eine halbe Drehung.

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Murphys Gesetz Lösung: Einfach aushebeln!

Sie haben den Eindruck, dass alles schiefläuft? Wenn Murphys Law Sie gefühlt fest im Griff hat und eine Pechsträhne auf die nächste folgt, haben wir eine gute Nachricht: Sie können das Phänomen bezwingen und die Wirkung aushebeln!

Diese fünf Tipps helfen gegen Murphys Gesetz:

  • Wahrnehmung schärfen

    Hinterfragen Sie Ihre Wahrnehmung. Die Dinge gehen nicht schief, weil sie es können – sondern aus verschiedensten Gründen. Pleiten, Pech und Pannen sind kein Beweis für eine Gesetzmäßigkeit, sondern die logische Konsequenz von Entscheidungen und Handlungen. Sie gehen zu spät los, haben Stress – und verpassen deshalb den Bus. In solchen Momenten kommt es vermehrt zu Missgeschicken.

  • Bewertung ändern

    Achten Sie auf eine faire und objektive Bewertung von Ereignissen. Negative Erlebnisse bleiben besser im Gedächtnis haften und trüben so die Wahrnehmung. Lassen Sie sich davon nicht manipulieren! Nehmen Sie nicht nur schlechte Dinge wahr, sondern bemerken Sie die unzähligen positiven Abläufe. Dann fallen einzelne schlechte Momente weniger ins Gewicht.

  • Fehler einkalkulieren

    Nutzen Sie Murphys Gesetz als wichtige Erkenntnis: Fehler passieren – rechnen Sie damit! Je besser Sie planen und vorbereiten, desto weniger kann schiefgehen. Bereiten Sie einen Plan B vor und reduzieren Sie so die Wahrscheinlichkeit für ein völliges Scheitern.

  • Worst Case durchspielen

    Nur in seltenen Fällen tritt wirklich das Worst Case Szenario ein. Trotzdem ist es eine gute Übung, wenn Sie gedanklich auch mal vom Schlimmsten ausgehen. Überlegen Sie sich mögliche Probleme und Hindernisse – und wie Sie diese überwinden. So kann Sie nichts überraschen.

  • Durchhaltevermögen entwickeln

    Manche Dinge funktionieren nicht auf Anhieb. Dann brauchen Sie Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen. Mit der richtigen Einstellung finden Sie schon eine Lösung. Und dieses Phänomen zählt nicht zu Murphys Gesetz, sondern zu den Erfolgsgesetzen!

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Häufige Fragen zu Murphys Law

Zum Abschluss haben wir die häufigsten und wichtigsten Fragen zu Murphys Law für Sie zusammengefasst und beantwortet:

Was besagt Murphys Gesetz?

Zusammengefasst sagt Murphys Gesetz: Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen. Es ist die Annahme, dass mögliche Fehler gerade im ungünstigsten Moment auftreten.

Gibt es Murphys Gesetz wirklich?

Für Murphys Gesetz und dessen Wirkung gibt es keine wissenschaftliche Beweise oder Studien. Es ist eher ein humorvoll-pessimistischer Aphorismus.

Warum fällt das Brot immer auf die Butterseite?

Das typische Beispiel für Murphys Gesetz hat eine einfache Erklärung: Die Höhe des Tisches erlaubt dem fallenden Brot genau eine halbe Drehung, bis es unten ankommt. Von höheren Positionen dreht es sich komplett.

Was ist das Gegenteil von Murphys Gesetz?

Das genaue Gegenteil ist Yhprums Gesetz: „Alles, was funktionieren kann, wird auch funktionieren.“ Auch der Begriff ist die Umkehrung des Namens „Murphy“ zu „Yhprum“. Aufgestellt wurde es vom Harvard-Professor Richard Zeckhauser.


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